Kapitel 2: Selbstbewusstsein ist der halbe Weg zum Erfolg!
Das glauben Sie nicht so recht? Dann fassen Sie sich mal an der eigenen Nasenspitze: Gibt's da nicht ein paar Dinge in Ihrem Leben, die Sie schon immer mal tun wollten, die Sie sich bisher aber einfach nicht trauten?! Erforschen Sie Ihr Gewissen und Ihr Gedächtnis, warum Sie nicht den Mut dazu hatten. Gibt es da vielleicht solche Sätze wie
- „Das kann ich nicht!“
- „Das traue ich mich nicht!“
- „Das ist nichts für mich!“
- „Das habe ich ja noch nie gemacht!“
- „Das schaffe ich ja sowieso nicht!“
- „Was denken denn die anderen?!“
Diese Sätze sind für Sie ab sofort tabu! Streichen Sie sie aus Ihrem Wortschatz! Denn: Sie können alles, schaffen alles – und was die anderen denken, sollte Ihnen ohnehin gleichgültig sein. Klar: Sie leben nicht auf einer einsamen Insel, Sie müssen ein wenig Rücksicht auf Ihre lieben (oder weniger lieben) Mitmenschen nehmen. Das darf aber nicht dazu führen, dass Sie sich überhaupt nichts mehr zutrauen.
Jeder hat seine persönliche Mutbarriere: Beim einen fängt’s schon damit an, dass er(oder sie) niemals alleine in ein Lokal ginge oder höchst ungern eine Verkäuferin in ihrem Gespräch mit einer Kollegin aufscheucht, wenn man vor der Wursttheke steht und einkaufen möchte. Anderen macht’s nicht mal etwas aus, als Frau alleine in ein Pornokino zu gehen – nur um sich selbst zu beweisen, dass man’s kann.
Mut lässt sich antrainieren. Und: Jedes Mal, wenn Sie sich einer Sache nicht gewachsen glauben und sie deshalb gar nicht erst anpacken, werden Ihre Ängste größer. Das kann Ihnen jeder Psychologe bestätigen.
Zaudern Sie deshalb nicht, schrecken Sie nicht vor neuen Erfahrungen zurück. Erst wenn Sie den Mut haben, zu sich selbst und Ihren Wünschen zu stehen, werden Sie sich auch zutrauen, auf andere Menschen zuzugehen. Das klingt Ihnen zu einfach? Dann machen Sie die Probe aufs Exempel!
Hier ist Ihre erste Hausaufgabe – fürs Training Ihres Selbstbewusstseins:
Machen Sie sich in aller Ruhe eine Liste all dessen, was Ihnen nicht besonders liegen, was Sie sich einfach nicht so recht zutrauen. Das sollten zunächst einmal Kleinigkeiten sein – nicht gleich große Lebensaufgaben. Es sollten aber schon Dinge sein, die Sie schon immer gerne mal tun wollten.
Geben Sie allen Dingen auf Ihrer Liste eine Note – von eins bis zehn (zehn mögen Sie am wenigsten, eins könnten Sie gerade noch so in Erwägung ziehen).
Lassen Sie dabei Ihre Fantasie spielen. Stellen Sie sich was ganz Verrücktes vor, aber auch ganz „normale“ Dinge, die Sie sich in Ihren Tagträumen ausmalen, zu denen Sie aber (noch) nicht den Mut gefunden haben. Was könnte so etwas sein?
- Lächeln Sie einem Wildfremden zu, der Ihnen in der Straßenbahn gegenüber sitzt, und der Ihnen sympathisch ist.
- Greifen Sie beherzt zu, wenn die junge Mutter mit dem Kinderwagen beim Aussteigen aus dem Bus Ihre Hilfe braucht.
- Setzen Sie sich an einem heißen Sommertag einfach mal an den Stadtbrunnen und lassen Sie die Füße im kühlen Wasser baumeln.
- Leisten Sie sich einfach mal einen Besuch an der Imbissbude, auch wenn Sie sonst nur in die schicksten Lokale gehen.
- Auch das Gegenteil ist möglich: Sie kennen eigentlich nur die Kantine und gute Hausmannskost – wünschen sich aber schon lange mal den Besuch in einem Gourmettempel.
- Um die Sache zu erleichtern, versuchen Sie’s zunächst einmal mittags: Da ist die Atmosphäre eher locker und es sind viele Geschäftsleute unterwegs.
- Wenn Sie sich’s aber zutrauen: Reservieren Sie einen Tisch für abends – und leisten Sie sich einen Besuch beim Friseur, um für den großen Anlass wirklich schick zu sein. Achja, ich habe es wohl schon erwähnt: Zur Mutprobe gehört, dass Sie alleine ins Restaurant gehen...
- Vielleicht wollen Sie aber gerade konträr vorgehen: Gehen Sie in Jeans in die Oper! Vielleicht nicht gerade schmuddelig, aber doch leger gekleidet.
- Ziehen Sie sich überhaupt mal ganz verrückt an – das können Männer und Frauen gleichermaßen...
- Für ganz Mutige gibt's natürlich extreme Übungen: Trauen Sie sich’s zu, 50 Meter den Gehsteig entlang zu hüpfen?
- Ihre Bekannten schätzen Ihre überlegenen Kenntnisse auf irgendeinem Fachgebiet? Dann gebrauchen Sie doch mal einen Abend lang nur absichtlich falsch eingesetzte Fremdwörter – ohne rot zu werden und ohne die Sache aufzuklären...
Kleine Warnung am Rande: Solche Übungen sollen Sie nicht gerade in der Firma praktizieren. Ihr Chef könnte Sie ein einziges Mal zu ernst nehmen...
Sicher fallen Ihnen noch eine ganze Menge anderer bisher ungewagter Dinge ein. Jede(r) hat da seine/ihre ganz eigenen Ängste und Vorstellungen. Probieren Sie es aus: So nach und nach wird die Messlatte Ihrer ganz persönlichen Mutbarriere immer höher liegen – und Sie werden am Ende gelernt haben, dass in Ihrem Leben nichts mehr „unmöglich“ ist.
Natürlich werden Sie nicht immer auf Anhieb Erfolg haben. Das ist auch gar nicht nötig: Es zählt lediglich, dass Sie den Mut gefunden haben, Ihren inneren feigen Schweinehund zu überwinden. Lernen Sie es, eine klare Trennlinie zu ziehen: Selbst wenn Sie in einer Sache versagen, hat das nichts – überhaupt nichts! – mit Ihrer Persönlichkeit zu tun. Sie sind so, wie Sie sind, wie Sie sein wollen – und selbst Misserfolge können Sie nicht abschrecken.
Es gibt übrigens einen ganz einfachen Trick, den Psychologen gerne anwenden, um negative Gedanken ihrer Patienten auszumerzen: Führen Sie eine Situation, die Ihnen besonders unangenehm ist, ins Absurde. Ein Beispiel: Sie haben Ihr Gegenüber im Bus freundlich angelächelt – leider hat sie (oder er) nicht reagiert. In Ihrem „alten“ Leben als unsicherer Mensch glaubten Sie sofort genau zu wissen, woran das lag: Sie wirken eben einfach nicht anziehend und attraktiv auf andere. In Gedanken spinnen Sie diese schlechte Stimmung weiter:
- Sie sind eben nicht die hinreißende Person, der/dem alle anderen sofort zu Füßen liegen. Ihr Gegenüber mag Sie nicht.
- Andere mögen Sie auch nicht. Und aus welchem Grund?
- Weil Sie immer nur Pech mit Männern/Frauen haben. Und weshalb?
- Weil Sie hässlich sind. Weil Sie ein paar Kilos zu viel haben. Weil Sie’s einfach nicht verstehen, andere zu betören.
- Und – ist eine Änderung in Sicht? Natürlich nicht! Niemals, nie werden Sie jemanden finden, der Sie liebt.
Und so gehen Sie immer weiter vor – immer negativer, immer mehr nur das Schwarze sehend.
Irgendwann – das bestätigen auch Untersuchungen – wird selbst dem eingefleischtesten Pessimisten klar, dass solche Gedanken lächerlich sind. Sie haben mit dem wirklichen Leben nichts zu tun – und ein „Korb“, den Sie in Form eines nicht erwiderten Lächelns bekommen, meint nicht Sie persönlich (davon in einem späteren Kapitel mehr). Nur weil jemand auf Ihren Kontaktversuch nicht eingeht, stürzt die Welt nicht zusammen!
Selbstbewusstsein stärken: Das ist leichter, als Sie annehmen. Das Zauberwort heißt positives Denken. Damit kann man ungeahnte Kräfte freisetzen. Das haben Millionen Psychologen und Therapeuten auf der ganzen Welt bewiesen, und dies seit Jahrzehnten. Unzufriedenheit wird damit ebenso ins Gegenteil umgemünzt wie Unsicherheit, Unselbstständigkeit und Niederlagen.
Die Methode dafür ist zunächst einmal ganz schlicht: Sie schreiben sich suggestive Formeln auf oder sagen sie sich mehrmals täglich vor. Ein ganz einfacher Satz wie „ich kann das“ oder „ich schaffe das“ genügt. Selbst eine Formel wie „ich bin attraktiv“ zeigt Wirkung. Manche Psychologen sind der Überzeugung: Mit dieser Methode kann man auch abnehmen oder sich sogar das Rauchen abgewöhnen.
Das hat nichts damit zu tun, dass Sie sich blindlings etwas einreden. Natürlich werden Sie nicht einfach strahlend schön, selbst wenn Sie sich das jeden Tag tausendmal vorsagen. Sie lernen auch nicht fließend Italienisch, nur weil Sie sich’s immer wieder aufschreiben. Solche Wünsche haben mit positivem Denken nichts zu tun, sie sind viel zu irrational. Aber mit dem Grundansatz, aus jeder Konstellation das Beste zu machen und selbst in unangenehmsten Situationen noch etwa Positives zu sehen, kommt man ganz schön weit. Dann werden die Mankos, die Ihnen (wie jedem anderen Menschen) natürlich auch eigen sind, plötzlich unwichtig. Glücklicherweise haben Sie nämlich auch eine ganze Reihe von Vorzügen – und die treten beim positiven Denken in den Vordergrund.
Das fängt bei der äußeren Erscheinung an:
- Sie haben ein paar Pfunde – na gut, etliche Kilos! – zu viel? Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Sie können erstens abnehmen – das ist gewiss nicht einfach und meist mit viel Frust verbunden. Zweitens könnten Sie sich geschickter kleiden: In jeder Modezeitschrift erfahren Sie, wie das geht (und das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen). Oder Sie gehen – drittens! – weiterhin in zu engen Hosen, knapp sitzenden Röcken, spannenden...