ERSTE EXKURSION IN DIE LOGIKWELT
Hier beginnt sie, die Entdeckungstour durch die Denksportwelt. Auf den nächsten 53 Seiten gibt es 19 verschiedene Rätseltypen zu entdecken. Die Regeln zu jedem einzelnen werden detailliert beschrieben. Jeweils direkt daran anschließend finden Sie ein oder einige Beispiele für den jeweiligen Rätseltyp.
Für den Fall, dass Sie Ihre Lösung überprüfen möchten, sind ab Seite 215 die Lösungen aller Rätsel abgedruckt. Damit nicht zufällig der Blick auf ein Nachbarrätsel des gerade gelösten fällt, sind die Lösungen in einer anderen Reihenfolge angeordnet als die Rätsel. Zum schnellen Auffinden steht bei jedem Rätsel die Seite, auf der sich die Auflösung befindet.
1. Sudoku
Sudoku dürfte den meisten Lesern bereits bekannt sein. In Windeseile hat es sich über die verschiedensten Publikationen verbreitet, und ein Ende des Booms ist nicht in Sicht. Immer mehr Menschen genießen Sudoku als Spielerei für zwischendurch oder als spannende Herausforderung für die eigenen Kombinations- und Konzentrationskräfte – je nach Schwierigkeitsgrad der Aufgabe.
Sicher hat zur Beliebtheit von Sudoku beigetragen, dass die Regeln einfach und schnell erklärt sind, ihre Anwendung uns jedoch in immer neue Denkstrukturen hineinführt. Die ganze Regel zu Sudoku lautet: Gegeben ist ein quadratisches Rätselgitter von 9 mal 9 Feldern, das in sich noch einmal – durch etwas dickere Linien – in 9 quadratische Untergebiete zu 3 mal 3 Feldern unterteilt ist. Aufgabe des Lösers ist es, in jedes bisher unbesetzte Feld eine der Ziffern von 1 bis 9 einzutragen, wobei in jeder Zeile des Rätselgitters, in jeder Spalte und außerdem in jedem der Untergebiete jede Ziffer einmal vorkommen soll.
Wie bei allen echten Logikrätseln sollte nicht Probieren das Lösungsmittel der Wahl sein. Vielmehr führt eine Kombination aus Erkennen und Schlussfolgern zum Ziel. In einigen Sudoku- Büchern und im Internet lässt sich die Erklärung verschiedener Lösungsmechanismen für Sudoku nachlesen. Wir möchten in diesem Band ganz bewusst darauf verzichten, den Weg zur Lösung zu erklären. Lassen Sie uns Entdecker in der Logikwelt sein – und zum Entdeckertum gehört, sich an Überraschungen zu erfreuen, wozu nicht zuletzt die Überraschung gehört, welche Techniken der eigene Geist zu entwickeln vermag.
Sollten Sie Neuling auf dem Sudoku-Gebiet sein, können Sie Ihre Entdeckungsreise mit den drei folgenden Aufgaben beginnen, Schwierigkeitsgrad leicht. Sind Sie schon Sudoku-Kenner, möchten Sie vielleicht gleich zu den mittleren bis schwierigen Aufgaben ab Seite 63 übergehen.
2. Sudoku
3. Sudoku
4. Sudoku
Sudoku-Gitter müssen immer quadratisch sein, denn jede Ziffer muss sowohl in jeder Zeile als auch in jeder Spalte vorhanden sein. Allerdings muss sich Sudoku nicht zwangsläufig in einer 9 mal 9 Felder großen Figur abspielen. Und der zu vergebende Satz an Ziffern muss nicht stets von 1 bis 9 reichen.
Zwei beliebte Sudoku-Varianten seien hier vorgestellt: ein 6 mal 6 Felder großes Gitter, in dem die Untergebiete 2 mal 3 Felder groß sind (Schwierigkeitsstufe leicht). Hier sind pro Zeile, Spalte und Untergebiet die Ziffern von 1 bis 6 einzutragen. Auf der nächsten Seite folgt ein 12 mal 12 Felder großes Sudoku, in dem die Untergebiete 3 mal 4 Felder messen (Schwierigkeitsstufe mittel). Hier sind pro Zeile, Spalte und Untergebiet die Zahlen von 1 bis 12 zu vergeben.
5. Sudoku
6. Sudoku
Findige Rätselmacher haben zu Sudoku bereits eine ganze Reihe von Abwandlungen geschaffen. Wir möchten hier eine – wie wir meinen, besonders interessante – Variante präsentieren: das Sudoku mit „unregelmäßigen“ Untergebieten. Hier weicht die Form der Untergebiete vom herkömmlichen Rechteck ab. Abgesehen von der ungewöhnlichen Gestalt der Untergebiete bleibt alles beim Gewohnten: Jede Zeile, jede Spalte und jedes der Untergebiete soll die Zahlen von 1 bis 8 (bzw. je nach Sudoku-Größe auch 9 oder 10) genau einmal „abbekommen“. Lösen Sie hier zwei Sudokus der Schwierigkeitsstufe leicht.
7. Sudoku
8. Diago
Bei Diago handelt es sich um ein Rätsel aus nächster Sudoku- Verwandtschaft: Auch hier sind Zahlen von 1 bis 6 (bzw. 7, 8 oder mehr – je nach Diago-Größe) je einmal in jede Zeile und jede Spalte des Rätselgitters einzutragen. Jedoch hat Diago keine Untergebiete – stattdessen sollen am Schluss auch die beiden Diagonalen des Rätselgitters die Zahlen von 1 bis 6 (bzw. 7 oder mehr bei größeren Diagos) enthalten.
Sie werden es beim Lösen merken: Vieles ähnelt der Vorgehensweise bei Sudoku, doch gibt es zusätzliche Lösungsmechanismen zu entdecken. Diagos wirken schwieriger als Sudokus, dies liegt allerdings hauptsächlich daran, dass die erste Zahl meist nicht so schnell gefunden wird wie bei Sudoku. Hat man erst einen, zwei, fünf Einträge, geht es umso zügiger voran.
9. Diago
Spätestens beim Übergang von der Schwierigkeitsstufe leicht zu mittel sei dem Diago-Löser empfohlen, so vorzugehen, wie es die Löser schwierigerer Sudokus praktizieren: Man trage zuerst mehrere kleingeschriebene Ziffern in die Felder des Gitters ein, die eine für das jeweilige Feld mögliche Zahlenbelegung darstellen. Von diesen Ziffern lassen sich sowohl bei jedem Fund einer schon feststehenden Lösungsziffer als auch durch anderweitige Schlussfolgerungen nach und nach einige wegstreichen, bis schließlich nur die eine passende übrig bleibt.
10. Cobweb
Der besondere Reiz von Sudoku, sagen viele Rater, liege darin, dass es dabei ganz wenig um Zahlen und ganz viel um Logik pur gehe. Wenn Sie ebenfalls dieser Meinung zuneigen, werden Sie Cobweb mögen. Denn hier geht es völlig zahlenfrei zu.
Versetzen wir uns in die Situation einer Spinne. Diese Spinne hat ein kunstvoll symmetrisch angelegtes Netz gewoben, das entsprechend sorgsam gewartet werden will. Daher schickt sich die Spinne an, auf einen Rundgang zu gehen, bei dem sie alle Knoten in ihrem Netz – dargestellt durch die dicken Punkte – inspizieren will. Außerdem weiß sie, dass einige Teilstrecken – repräsentiert durch die verdickten Linien – in ihrem Netz reparaturbedürftig sind und also ebenfalls aufgesucht werden müssen.
Nun handelt es sich um eine Spinne, die lieber denkt als läuft. Und so nimmt sie sich vor, keine unnötigen Wege zu gehen. Vielmehr entwickelt sie einen Plan, der sicherstellen soll, dass jeder Knotenpunkt nur einmal angesteuert, jede benutzte Teilstrecke nur einmal benutzt wird.
Helfen wir ihr bei ihrer Streckenplanung: Wie sieht der geschlossene Rundweg durch das abgebildete Netz aus, der alle Punkte genau einmal berührt und dabei alle dick eingezeichneten Teilstrecken verwendet?
Ein Tipp zum Start: Da der Rundweg geschlossen ist, ist es gleichgültig, wo wir beginnen. Wir werden ohnehin nicht eine Streckenlinie in einem Zug einzeichnen können, vielmehr wird sich der Weg nach und nach aus „eindeutigen“ Teilstücken – die oft in der Nähe von Reparaturstrecken erkennbar werden – zusammenfügen.
11. Cobweb
12. Cobweb
13. Mapa de Isla
Ein – wenn auch vielleicht nicht auf den ersten Blick – ähnliches Rätsel ist in Spanien entstanden: Ein Touristenpaar beschließt, zeitweilig der Hotelanlage in seinem Ferienort zu entfliehen und eine Rundtour durch die Dörfer seiner Ferieninsel zu unternehmen. Man plant dabei, jedes der Inseldörfer – in der Mapa de Isla, der Inselkarte, durch Punkte dargestellt – zu besuchen. Allerdings möchten die beiden kein Dorf mehrfach besuchen und kein Streckenstück mehrfach befahren.
Wie ist ein solcher Rundkurs in dem abgebildeten Straßennetz der Insel zu legen? Da es sich wieder um einen geschlossenen Rundweg handelt, können wir einen...