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Die Herrschaft Ludwigs XIV.

Zwischen Staat und Selbstinszenierung

AutorAnne Volkmer, Florian Kalk, Marc Brüninghaus
VerlagScience Factory
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl112 Seiten
ISBN9783656459163
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Ludwig der XIV. ist als einer der schillerndsten Könige Frankreichs in die Geschichte eingegangen. Die Inszenierung seiner Macht sprengte alle Grenzen. Vom Bau prunkvoller Schlösser bis hin zur Selbstinszenierung als Sonnenkönig - für ihn gab es nur Superlative. Dieses Buch beschäftigt sich unter anderem mit den Fragen, wie das Leben am Hofe Ludwigs XIV. ablief, welches Selbstverständnis seine Regentschaft prägte und wie es seinen Untertanen unter seiner Herrschaft erging. Aus dem Inhalt: Regentschaft Ludwigs XIV., die Hofgesellschaft, Selbstinszenierung des Sonnenkönigs, das Schloss Versailles, Staatsverständnis Ludwigs XIV., bildende Künste.

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Leseprobe

Einleitung


Ludwig XIV., auch bekannt als der Sonnenkönig“, gilt als einer der außergewöhnlichsten und herausragenden Monarchen der Geschichte. Seine Herrschaft repräsentiert den Höhepunkt der absolutistischen Monarchie in Europa.

Im Jahre 1643 folgte er im Alter von vier Jahren seinem Vater, dem unumschränkten Alleinherrscher Ludwig XIII. auf den Thron, den er 72 Jahre lang innehatte. Zunächst führte Kardinal Mazarin als leitender Minister die Staatsgeschäfte, nach dessen Tod übte Ludwig XIV. die Regierungsgeschäfte selbstständig aus, was den Beginn seiner Alleinherrschaft einleitete.

Unter der Regentschaft Ludwigs XIV. erlebte Frankreich einen einschneidenden und folgenreichen Wandel, der sowohl politische als auch kulturelle und wirtschaftliche Maßstäbe setzte. Auch die Kunst war von diesem Wandel betroffen: In nie zuvor dagewesener Weise zentralisierte Ludwig XIV. die Künste im absolutistischen Frankreich und stellte sie in die Dienste des Hofes und der Verherrlichung seiner Person.

Die folgende Ausarbeitung beschäftigt sich mit der Funktion der Künste unter Ludwig XIV. und mit der Frage, wie sich der König während seiner Herrschaft mit den Mitteln der Kunst hat darstellen lassen und in welcher Weise er die Kunst nutzte, um politische und propagandistische Aussagen zu formulieren und seine Herrschaft und Taten zu legitimieren und glorifizieren.

Die Hausarbeit geht daher zu Beginn auf die Stellung und die Funktion der Künste im ludovizianischen Frankreich ein und leitet darauf aufbauend zu verschiedenen Mitteln, Medien und Intentionen der Selbstinszenierung Ludwigs mit den Mitteln der Kunst über. Im Folgenden wird die propagandistische Selbstinszenierung des Königs anhand von aussagekräftigen und bekannten Werken der Kunst untersucht, der Fokus liegt hier auf dem von Rigaud angefertigtem Staatsportrait und dem Gemäldezyklus Le Bruns im Spiegelsaal von Versailles. Zum Teil stützen sich die dort angehrten Sachverhalte und Analyseergebnisse auf die Thesen des Kunsthistorikers Hendrik Ziegler, die jedoch durch eigene Beobachtungen ergänzt und unterstützt werden. Betrachtet werden insbesondere die gewählte Komposition sowie der bewusst übersteigerte Einbezug von Herrschaftsinsignien und Allegorien, die der Selbstdarstellung und der Verherrlichung des Königs dienten.

Die bildenden Künste unter Ludwig XIV.


Wie viele französische Könige vor ihm engagierte sich auch Ludwig XIV. umfassend als Förderer der Künste; zahlreiche Quellen sehen ihn als größten Kunstförderer aller Zeiten und Begründer eines bis dahin noch nie dagewesenen Mäzenatentums.

Da im Zeitalter des Absolutismus das politische System alle anderen Subsysteme, auch das der Kunst, dominierte[254], hatten die Künste unter Ludwig XIV. primär zwei Aufgaben zu erfüllen: Dem höfischen Leben unüberbietbaren Glanz zu verleihen und den Ruhm des Königs weit über die Grenzen des Landes hinauszutragen.[255]“ Um die gesamte Kunstlandschaft in diesem Sinne steuern, beeinflussen und instrumentalisieren zu können, wurde das Kunstsystem institutionalisiert, zentralistisch organisiert und vollständig auf den König ausgerichtet. In Frankreich entstanden zahlreiche königliche Akademien, die die verschiedensten künstlerischen Gebiete wie Malerei, Skulptur und Bauten fokussierten. Diese Gelehrtengesellschaften bildeten begabte Künstler handwerklich aus und förderten sie; zugleich stellten diese ihr Können in den Dienst des Königs und...

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