Masterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,0, Technische Universität Kaiserslautern (Distance and International Studies Center ), Sprache: Deutsch, Abstract: Entwicklungszusammenarbeit agiert im Spannungsfeld zwischen kulturellen Orientierungen einerseits und einem auf Veränderung der Werte ausgerichteten Modernisierungsprozess andererseits, zwischen dem Eigenen und dem Fremden, westlichen Werten und multiplen kulturellen Orientierungen in den Partnerländern. Innerhalb der Entwicklungszusammenarbeit stellt Kultur eine Schlüsselkategorie und Zieldimension im Entwicklungsprozess dar. Dabei beeinflussen interkulturelle Fragen die Entwicklungszusammenarbeit wie kaum ein anderes Politikfeld. Kultur ist ein konstitutiver Bestandteil von Entwicklung, Entwicklung ihrerseits ist kulturrelativ. Um die kulturellen Aspekte der Entwicklungstheorie sowie Kulturansätze in der Entwicklungszusammen arbeit darzustellen, wird der Begriff 'Kultur' im entwicklungstheoretischen Kontext und der Begriff 'Entwicklung' in seinen unterschiedlichen Bedeutungshorizonten untersucht. Beide Begriffe sind nicht wertfrei. Sie bewegen sich im Kontext von Zuschreibungen und verweisen auf ein Feld, in dem Machtbeziehungen strukturiert und Ungerechtigkeit generiert wird. Kultur im entwicklungstheoretischen Kontext ist ein 'umkämpftes Terrain' und Entwicklung ein von westlichen Ideologien bestimmter Begriff. Im Hinblick auf einen Paradigmenwechsel und eine Handlungsneu- orientierung wird untersucht, in welcher Weise und auf der Folie welcher Wertvorstellungen die Begriffe 'Kultur' und 'Entwicklung' Ziele, Methoden und Maßgaben der Entwicklungszusammenarbeit als interkulturelles Diskursfeld prägen. Dabei liegt der Fokus auf Kultur als Querschnittthema und Gegenstand von beabsichtigten Veränderungen durch Entwicklungsvorhaben sowie auf der soziokulturellen Dimension von Kultur als eine Variable in der Entwicklungszusammenarbeit und dem darauf aufbauenden Verständnis einer Entwicklungspartnerschaft. Entwicklungszusammenarbeit als interkulturelle Kommunikation ist das Zusammenwirken von Partnern der Ersten und der Dritten Welt, von Geber- und Nehmerseite. Dies impliziert neben einer ökonomischen Asymmetrie unterschiedliche, in den jeweiligen Kulturen eingebettete Entwicklungs- und Kommunikationsmuster, deren Strukturen und Wirkungsmechanismen dargestellt und im Hinblick auf Möglichkeiten und Grenzen des interkulturellen Dialogs als Instrument der Verständigung einerseits und konkreter gestalterischer Einflussnahme auf der Grundlage einer werteorientierten Entwicklungszusammenarbeit andererseits analysiert werden.
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