Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die gängigen Standardwerke zur Geschichte des Siebenjährigen Krieges thematisieren für gewöhnlich die bekannten Hauptschlachten (Roßbach, Leuthen, Kunersdorf etc.), Feldzüge und die Diplomatiegeschichte dieses für das entstehende europäische Mächtegleichgewicht äußerst bedeutsamen Konfliktes. Die vorliegende Diplomarbeit versucht hingegen die Perspektive der Feldherren und Staatsmänner zu verlassen und der Frage nachzuspüren, wie die Kriege des absolutistischen Zeitalters - wegen des Exklusivcharakters der Entscheidungsfindung und Lenkung auch häufig als Kabinettskriege bezeichnet - von den Untertanen der kriegführenden Fürsten erfahren wurden. Zugrundegelegt wird dabei ein der Kulturgeschichte entlehnter Erfahrungsbegriff. Was uns in den Quellen gegenübertritt ist nicht die Unmittelbarkeit des Geschehenen, sondern ein bereits durch den Prozess des Erlebens, der Deutung und Verarbeitung gefilterter Blick auf die Vergangenheit. Arbeitsgrundlage bilden dabei nahezu ausschließlich bislang unveröffentlichte archivalische Quellen der Bibliotheken und Archive Bambergs. Die Kriegserfahrungen der Bevölkerung werden dabei immer wieder mit dem Verlauf des Konfliktes verknüpft, so dass dem Leser ein lebendiger Eindruck, sowohl der hohen Politik, als auch des Alltags in einem Krieg des 18. Jahrhunderts vermittelt wird. Ausgehend von der Prämisse, dass das Geschichtsbild der Nachgeborenen - bei aller gebotenen kritisch-wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Quellen - stets ein Konstrukt ist, fühlt sich die Arbeit einem narrativen Verständnis von Historiographie verpflichtet. Anders gesagt: Es wurde versucht das Postulat wissenschaftlicher Erkenntnis mit kurzweiliger, das Hintergrundwissen erhellender Lektüre in Einklang zu bringen.
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