Einführung Die stille Lösung
Woher wissen Sie, dass Sie einen Mind haben? Sie sind sich seiner bewusst, richtig? Logischerweise existiert also irgendwo in Ihnen ein Mind und etwas, das sich seiner bewusst ist. Dieses Buch möchte Sie dazu bringen, sich viel mehr für das achtsame Bewusstsein, das sich Ihres Minds bewusst ist, zu interessieren und darauf zu achten, anstatt sich allzu sehr darum zu bemühen, ihn zu reparieren, zu verändern, zu verwalten, zu manipulieren oder zu verbessern. Mind Calm wird Ihre Beziehung zu sich selbst revolutionieren – was durchaus darüber entscheiden kann, ob Sie ein höllisches Leben voller Stress, Kampf und Leiden oder schon jetzt den Himmel auf Erden haben werden.
Bewusste Achtsamkeit ist eine ruhige, stille, weiträumige, friedvolle Präsenz und nichts Jenseitiges, sondern so real, wie Sie es sich nur vorstellen können. Bewusstsein ist der ruhige Rahmen für jeden Gedanken, jedes Gefühl, jede Handlung und jede Tatsache in Ihrem Leben – egal, ob positiv oder negativ. Das achtsame Bewusstsein, das in Ihnen gegenwärtig ist, zu kennen und unmittelbar zu erfahren ist die stille Lösung für jede erdenkliche Stresssituation, mit der Sie konfrontiert sein könnten, und das Geheimnis, wie sich ein wirklich erfolgreiches Leben frei von Angst, Problemen und Beschränkungen führen lässt.
Voller Potenzial, Kreativität, Glück und Gnade kann das achtsame, Ihnen innewohnende Bewusstsein Ihnen die innigste denkbare Liebesbeziehung ermöglichen – nämlich das Einssein mit sich selbst.
Im Gegensatz zu dem, was man Ihnen zu denken und zu glauben beigebracht hat, werden Sie entdecken, dass Frieden mit Ihrem Leben zu schließen der Schlüssel zu einer wahrhaft erfolgserfüllten Existenz ist. Wenn Sie Ihr inneres Reservoir der Ruhe wiederentdecken, wird das garantiert Ihre Beziehung zu Ihren Gedanken und Emotionen, zu Ihrem Körper und Leben von Grund auf wandeln. Dann müssen Sie sich nicht länger damit abmühen, an Mind, Emotionen und äußeren Umständen herumzubessern – denn Sie schließen Frieden mit der Person, die Sie sind, und Ihrem Leben, wie es ist.
Was, wenn Sie nicht der Mensch sind, für den Sie sich halten?
Einer der Hauptgründe, warum so viele Menschen sich die wunderbare Erfahrung des achtsamen Bewusstseins entgehen lassen, liegt darin, dass sie in einer Identitätskrise stecken. Sie denken ganz einfach, dass sie jemand oder etwas sind, was sie gar nicht sind. Sie denken, dass sie die Stimme in ihrem Kopf sind, und vertrauen daher zu sehr auf das, was sie sagt, wenn sie definieren, wer sie sind und wozu sie fähig sind. Sie glauben, dass sie ihr Körper sind, weil sie sich seit Kindesbeinen an mit ihm identifizieren. Oder sie glauben, dass sie ihr Beziehungsstatus sind, ihr Beruf, ihre Religionszugehörigkeit oder die lange Liste anderer Etiketten, die ihnen dabei helfen, zu definieren, wer sie sind.
Sich selbst erkennen zu wollen gehört zum Menschsein dazu. Es ist normal, auf der Suche zu sein, um in den erwähnten möglichen Quellen nach dem Sinn des eigenen Lebens zu fahnden. Ob Sie sich dessen bewusst sind oder nicht, es ist sehr wahrscheinlich, dass auch Sie schon verschiedene Antworten auf die große Frage des Lebens erforscht haben: Wer bin ich? Ohne kundige Anleitung werden Sie jedoch sehr leicht der nur zu verständlichen Vermutung zum Opfer fallen, dass Ihre Person identisch mit den zeitlich begrenzten und vergänglichen Wesensmerkmalen ist, mit denen sich so viele andere Menschen ebenfalls identifizieren:
Ich muss die Stimme in meinem Kopf sein, weil sie wie ich klingt.
Ich muss meine Emotionen sein, weil ich sie so tief drinnen in mir spüre.
Ich muss mein Körper sein, weil er zu mir gehört, seitdem ich auf der Welt bin.
Ich muss mein Beruf sein, weil ich mich damit den Leuten vorstelle, wenn sie mich fragen, was ich tue.
Ich muss mein Beziehungsstatus sein, weil meine Heiratsurkunde das sagt.
Ich muss meine Religion sein, weil es das ist, woran ich so fest glaube.
Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Aber nichts davon sind letztlich Sie. Ja, diese Dinge gehören zu Ihrer Persönlichkeit und zu dem, womit Sie Ihre Tage verbringen, aber das macht Sie aus.
Warum? Sie alle sind zeitgebunden, sie kommen und gehen und ändern sich. Deshalb ist Ihr Ansatz, sich selbst in diesen vergänglichen Etiketten wiederzufinden, ein bisschen so, als würden Sie mitten im Meer ohne Anker auf der Stelle zu bleiben versuchen. Das wird nicht funktionieren, Sie werden abtreiben. Es kann sehr verstörend – und erst recht höchst stressig – werden, von einem mentalen Konstrukt zum nächsten zu springen, wenn Sie aus all den Dingen in Ihrem Leben, die sich fortwährend ändern und sich weitgehend jenseits Ihrer unmittelbaren Kontrolle befinden, abzuleiten versuchen, wer Sie sind.
Was, wenn Sie nicht derjenige oder das sind, für den oder das Sie sich halten? Sind Sie bereit, eine neue Methode auszuprobieren, wie Sie sich selbst wahrnehmen und erleben können?
Ich bin bewusst
Wenn ich von Ihrem «wahren Selbst» spreche, meine ich all jene Aspekte an Ihnen, die von Dauer sind. Jene Dimension Ihrer selbst, die nicht kommt und geht und sich ändert und nicht vorübergehend ist. Jene Seite an Ihnen, die präsent ist – und zwar immer.
In buchstäblich Tausenden von Meditationsstunden habe ich diese große Frage erforscht und bin zu dem Schluss gekommen: Ich bin ganz simpel das Ich, das bewusst ist. Alles andere ist eine Erfindung des Minds oder ein Lebensumstand, der kommt und wieder geht. Für das, was bewusst ist, gilt das nicht. Wer also sind Sie? Sie sind das achtsame Bewusstsein, das sich der Stimme in Ihrem Kopf bewusst ist und all der anderen Gedanken und Emotionen, die sich täglich einstellen. Das Bewusstsein, das sich Ihres Körpers bewusst ist und all der physischen Empfindungen und Begleiterscheinungen, die auftreten. Das Bewusstsein, das sich Ihrer Beziehungen bewusst ist, Ihres Kontostands, der Arbeiten, die Sie tun, der Häuser, die Sie bewohnen, und der Hobbys, die Sie eben lieben.
Bewusstsein ist der eine Aspekt an Ihnen, der Sie schon Ihr ganzes Leben lang begleitet und ohne den Sie nie, noch nicht einmal eine Sekunde, existiert haben.
Selbst wenn Sie sich dessen nicht bewusst waren, war Ihr achtsames Bewusstsein die gesamte Zeit über vollkommen präsent. Bewusstsein ist das, was noch immer da ist, wenn Sie keine Gedanken oder Emotionen haben. Es bleibt auf ewig bei Ihnen, auch wenn Menschen aus Ihrem Leben verschwinden, Ihre beruflichen Titel sich ändern, Ihr Körper älter wird, Ihre Adresse wechselt und so weiter – es ist die kontextuelle Landkarte, auf der sich alles andere in Ihrem Leben abspielt.
Probleme, die der Mind erfunden hat
Ob Sie es glauben oder nicht: Probleme sind hausgemachte Erfindungen des Minds. Das schockiert Sie vielleicht, aber ohne die Einmischung des Minds – indem er etwas als negativ, schlecht, falsch oder noch schlimmer bewertet – verliefe das Leben, ohne dass man irgendetwas als problematisch erleben würde. Ja, verzwickte, unerwartete und vielleicht unangenehme Dinge mögen eintreten, aber erst muss der Mind sie als negativ einstufen, damit wir sie als Problem empfinden können.
Buddha soll einmal gesagt haben: «Kein Mind, kein Problem.» Und das ist so wahr.
Da der Mind so funktioniert, kann es passieren, dass Sie sich in einem unendlichen Teufelskreis aus Problemlösung und neuen zu lösenden Problemen befinden, wenn Sie zu viel nachdenken. Die unglückliche Kettenreaktion, dass Sie sich zuerst Ihres Bewusstseins nicht bewusst sind, um sich dann in Myriaden von hausgemachten Problemen zu verfangen, führt dazu, dass der Körper unter Riesenstress gerät, wir eine emotionale Achterbahn hinauf- und hinunterrasen und sich am Ende das Gefühl...