Einführung
Abnehmen – der Durchbruch
Ich bin jemand, der gern die Dinge in Ordnung bringt. Wahrscheinlich habe ich deshalb Medizin studiert und bin Arzt geworden. Ärzte möchten die Gesundheit ihrer Patienten wieder in Ordnung bringen, damit es ihnen besser geht, damit sie gesund (oder gesünder) werden und ein langes, produktives Leben führen können.
Das führt mich zu dem Buch, das Sie gerade in Händen halten: Die 17-Tage-Diät: Der Durchbruch. Dieses Buch erklärt, wie ich in den letzten zwei Jahren so gründlich an der ursprünglichen 17-Tage-Diät herumgebastelt habe, dass man damit jetzt noch schneller abnehmen und das neue Gewicht noch besser halten kann, um bis ins hohe Alter gesund und fit zu bleiben.
Bevor ich Ihnen gleich erkläre, was daran so bahnbrechend ist, möchte ich klarstellen, warum mir diese Neuauflage so überaus wichtig war. Gewohnheiten zu ändern ist schwer; das gilt auch für die Ernährung. In Amerika wie auch in Deutschland sind inzwischen rund zwei Drittel aller Erwachsenen übergewichtig oder adipös, also krankhaft übergewichtig. Damit sinkt die Lebenserwartung, was mich als Arzt zutiefst besorgt stimmt.
Herzinfarkt und Schlaganfall. Wenn wir starkes Übergewicht zulassen, erhöht sich der Anteil des LDL-Cholesterins im Körper, das sich an den Gefäßwänden festsetzt und in den Arterien, die Herz und Hirn versorgen, zur Plaquebildung beiträgt. Gegenüber Normalgewichtigen steigt das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall damit auf das Zehnfache. Nach derartigen Herzschäden kann es gesundheitlich rasant bergab gehen, im Zweifelsfall direkt auf den Friedhof.
Bluthochdruck. Wenn der Körper zu viel Körperfett einlagert, steigt auch die Blutmenge, die das Herz pumpen muss. Damit geraten die Arterienwände vermehrt unter Druck, was wiederum das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenschäden erhöht.
Typ-2-Diabetes. Diese Form des Diabetes ist in steilem Anstieg begriffen, und der Hauptgrund dafür sind Übergewicht und Adipositas. Bei schwergewichtigen Menschen schafft es der Körper irgendwann nicht mehr, mithilfe von Insulin den Blutzucker zu normalisieren. Ein überhöhter Blutzucker jedoch schädigt Organe, Gefäße und Nerven. Mögliche Folgen sind Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen, Nervenschäden (Gefühlsverluste in den Gliedmaßen) und Erblindung.
Gelenkprobleme. Wären Sie nicht auch lieber Ihr Leben lang beweglich und mobil? Wenn ja, sollten Sie Ihr Körpergewicht im Normalbereich halten. Je mehr Gewicht Sie mit sich herumschleppen, desto mehr sind die Gelenke belastet. Damit steigt das Risiko für Arthrose (Osteoarthritis) in Knien, Hüften und unterem Rücken deutlich an.
Krebs. Dieser Bezug wird selten bedacht, doch Übergewicht erhöht auch das Krebsrisiko. Die am stärksten betroffenen Organe sind Darm, Brust, Gebärmutter, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Schilddrüse und Gallenblase.
Atmungsprobleme. Schon einmal von Schlafapnoe gehört? Dabei hört man im Schlaf auf zu atmen, schnappt abrupt nach Luft und beginnt laut zu schnarchen. Dieses Phänomen ist ein Risikofaktor für einen Herzinfarkt.
Damit ist die Liste jedoch noch lange nicht zu Ende. Zum Beispiel sind übergewichtige Frauen häufiger unfruchtbar, und die Kinder von übergewichtigen Schwangeren neigen später verstärkt zu Bluthochdruck, Diabetes und Herzkrankheiten.
Ebenfalls zu erwähnen wären Gallensteine und Gicht sowie psychische Krankheiten wie Depressionen und natürlich die Peinlichkeiten, wenn andere sich über Übergewichtige lustig machen.
Das alles haben Sie sicher schon hundertmal gehört und können diese Liste im Schlaf herbeten. Ich weiß, dass die gesundheitlichen Auswirkungen keine echte Motivation zum Abnehmen darstellen.
Was Menschen wirklich motiviert, ist der Wunsch, attraktiver auszusehen und sich auch so zu fühlen. Eitelkeit ist somit ein guter Antrieb, wobei natürlich weitere Gründe hinzukommen können. Ich zum Beispiel treibe regelmäßig Sport und ernähre mich bewusst im Einklang mit der 17-Tage-Diät. Dafür gibt es diverse Gründe: Die Ernährung liefert mir Energie und sorgt für einen guten Schlaf. Gesundheitliche Erwägungen sind ebenfalls dabei, denn natürlich möchte ich nicht an Herzinfarkt, Diabetes, Krebs oder anderen Krankheiten sterben, die mit Übergewicht zu tun haben. Gesundheit und ein attraktiver Körper gehören in meinen Augen durchaus zusammen. Aber in erster Linie möchte ich gut aussehen.
Das wollen Sie wahrscheinlich auch, sonst würden Sie dieses Buch nicht lesen. Und dank dieses Motivationsfaktors können Sie gleichzeitig das Risiko für die oben genannten Gesundheitsprobleme zurückschrauben. Eitelkeit ist sozusagen der Oberguru unter den Gesundheitsaposteln.
Viele meiner Arztkollegen akzeptieren Übergewicht und Fettleibigkeit inzwischen leider als Dauerzustand. Ich teile diese Meinung nicht. Obwohl Essen überaus verlockend ist, sind Abnehmen und ein dauerhaftes Ende der Adipositas zwar schwierig, aber keineswegs unmöglich. Wenn wir alle unser Bestes geben, können wir definitiv etwas erreichen. Ich persönlich weiß von Tausenden, die früher ganze Packungen Kekse heruntergeschlungen haben und damit von jetzt auf gleich aufhörten. Wenn jemand tatsächlich abnehmen möchte, aber nicht weiß, wie er das anstellen soll, oder echte Schwierigkeiten hat, sollten wir Mediziner Beistand leisten. Dieses Buch ist ein weiterer Baustein dazu.
Echte Durchbrüche
Ein Durchbruch ist normalerweise eine wichtige Entdeckung. Durchbrüche gab es schon immer, und in der Regel ändern sie das, was bisher als gegeben galt. Bis Kolumbus’ Reisen bewiesen, dass die Erde wirklich rund ist, glaubten die meisten, die Erde sei eine Scheibe. Die allgemein verbreitete Auffassung, Krankheit hätte übernatürliche Gründe, zerbröselte, als Louis Pasteur Mikroorganismen in der Luft als Krankheitserreger nachweisen konnte. 1940 baute George Stibitz auf dem heimischen Küchentisch den ersten Computer, der komplizierte mathematische Berechnungen durchführen konnte. Dieses Gerät leitete die Entwicklung des Personal Computers (PC) ein, der knapp 40 Jahre später den Markt eroberte. Inzwischen haben Computer, Internet und soziale Medien unser Leben – auch das Privatleben – grundlegend verändert.
Ähnliche Durchbrüche gab es auf dem Gebiet der Ernährung. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entfernten die Müller in der Regel das hässliche braune Zeug, das Reis und Weizen überzieht, damit die Menschen reines, weißes Mehl zu lockerem Brot und Kuchen verarbeiten konnten. Der Rest wurde ans Vieh verfüttert. 100 Jahre später verteufelten die Ernährungsfachleute dann das reine Weißmehl und geschälten Reis, weil sie jetzt wussten, dass die zuvor wegen ihres Aussehens verachtete Kleie gesundheitlich enorm vorteilhaft und sogar lebensrettend sein kann. Das B-Vitamin Cholin galt jahrzehntelang als weniger wichtiger Nährstoff, bis neuere Studien erkannten, dass Leber und Gehirn es dringend benötigen. Eine ausreichende Cholinversorgung über den vormals als schädlich verschrienen Eidotter und andere Lebensmittel kann sogar das Herz schützen und das Krebsrisiko verringern. Und früher gab es gesetzliche Einschränkungen zu den Angaben, mit denen Vitaminhersteller eine heilende oder vorbeugende Wirkung von Ergänzungsmitteln bewerben durften. Nachdem auf diesem Gebiet so viele neue Erkenntnisse zum positiven Beitrag der Ergänzungsmittel für die Gesundheit vorliegen, gestattet zum Beispiel die amerikanische Zulassungsbehörde FDA den Herstellern seit dem Jahr 2000 die Angabe, dass ihre Produkte körperliche Strukturen oder Funktionen positiv beeinflussen können. Slogans wie »Kalzium baut starke Knochen auf«, »Fasern erhalten die regelmäßige Darmtätigkeit«, »Antioxidantien halten die Zellen intakt« oder »leisten einen Beitrag zur Gesundheit von Herz und Gefäßen« sind damit bei uns zulässig (wohingegen die »Health-Claims-Verordnung« der EU ausdrücklich Positivlisten und Negativlisten zu erlaubten und verbotenen Gesundheitsaussagen durch die Hersteller vorgibt).
Aus diesem Grund habe ich bei der Überarbeitung und Aktualisierung dieser Neuauflage diverse Durchbrüche in Bezug auf unsere Ernährung aufgenommen, die zum leichteren, dauerhaften Abnehmen beitragen können, und zwar:
Gezieltes Abnehmen mit Konturenfutter
Als Arzt werde ich immer wieder gefragt, wie man an Bauch, Hüfte und Oberschenkeln abnimmt. Das ist meinen Patienten sehr wichtig. Kann man seinen Körperumfang nicht an bestimmten Stellen gezielt verringern? Doch, das kann man. Einige Lebensmittel, die ich als »Konturenfutter« bezeichne, lassen nachweislich die Fettreserven an Bauch, Hüften und im ganzen Körper schmelzen und sind zugleich sehr gesund. Diese Produkte sollte jeder Mensch tagtäglich zu sich nehmen, denn sie machen nicht nur schlank, sondern fördern auch die Gesundheit.
Mit Sport noch gezielter abnehmen
Erstmalig lernen Sie auch das Workout »17 Tage Bewegung nach Maß« kennen. Ich habe dazu verschiedene Untersuchungen herangezogen, denen zufolge bestimmte Trainingsmethoden, insbesondere schnell und oft wiederholte Bewegungen, tatsächlich Fett an Problemzonen verbrennen und der Figur insgesamt guttun – unabhängig von der genetischen Veranlagung. Die Erstausgabe der 17-Tage-Diät lieferte noch kein Sportprogramm im engeren Sinne. Da aber Bewegung für schnellen, dauerhaften Gewichtsabbau so eminent wichtig ist, enthält diese Neuauflage einen Sportteil. Dabei geht es jedoch nicht um neuen Wein in alten Schläuchen, sondern um einen Ansatz, der wirklich das...