Sie sind hier
E-Book

Die Ordnung der Aufgaben im Staat

Zum Verfassungsgrundsatz getrennter Verwaltungsaufgaben

AutorAriane Berger
VerlagMohr Siebeck
Erscheinungsjahr2016
ReiheJus Publicum 258
Seitenanzahl383 Seiten
ISBN9783161548680
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis104,00 EUR
Die Aufgaben der deutschen Verwaltung sind nicht zuletzt aufgrund föderaler, unionaler und internationaler Vorgaben vielfältig miteinander verflochten. Angesichts dieses Befundes stellt sich die Frage, ob der Ordnung der Aufgaben im Staat ein bestimmtes verfassungsrechtliches Modell zugrunde liegt. Ariane Berger bestimmt die verfassungsrechtlichen Komponenten einer solchen Aufgabenordnung und definiert als verfassungsrechtliches Ordnungsmodell die Idee des einen richtigen Entscheidungssubjektes. Auf seiner Grundlage entfaltet sie die Anforderungen an eine punktgenaue, parzellenscharfe und arbeitsteilige Aufgabenordnung, die der Gesetzgeber bei der Ausgestaltung der Aufgabenordnung beachten muss. Ob und inwieweit die gesetzliche Ausgestaltung diesen Anforderungen genügt, untersucht die Autorin anhand verschiedener nationaler, unionaler sowie internationaler Aufgabenverflechtungen der Verwaltung.

Geboren 1978; Studium der Rechtswissenschaft; 2005 Promotion; seit 2007 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Freien Universität Berlin; seit 2015 Lehrstuhlvertretungen an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Humboldt-Universität zu Berlin; 2016 Habilitation.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Einleitung16
1. Teil: Grundlagen22
Kapitel 1: Verflechtung versus Trennung23
I. Stand der wissenschaftlichen Diskussion und eigener Ansatz23
II. Elemente einer Trennungsordnung28
1. Punktgenaue Definition der Aufgabenverantwortung28
a) Strikte Auslegung der Aufgabennormen28
b) Restriktive Annahme gemischter Aufgabenverantwortung29
c) Restriktive Annahme paralleler Aufgabenverantwortung30
d) Restriktive Annahme harmonisierter Aufgabenverantwortung30
2. Punktgenaue Definition der Kontrollverantwortung31
3. Punktgenaue Definition der Finanzverantwortung32
a) Gebot der Finanzierungsklarheit33
b) Konnexität von Aufgaben- und Finanzverantwortung33
c) Ausreichende Finanzierung staatlicher Verwaltung35
III. Ergebnis zum 1. Kapitel36
Kapitel 2: Referenzgebiete und Referenzbegriffe38
I. Referenzgebiete38
1. Verfassungsrecht38
2. Verwaltungsrecht40
3. Verwaltungsprivatrecht42
4. Europäisiertes Verwaltungsrecht43
5. Internationalisiertes Verwaltungsrecht46
II. Referenzbegriffe52
1. Verwaltung und staatliche Verwaltung52
2. Aufgabe, öffentliche Aufgabe und Staatsaufgabe52
3. Zuständigkeit54
a) Allgemeiner Begriffsinhalt54
b) Kompetenz56
c) Verbandskompetenz, Organkompetenz und funktionelle Zuständigkeit57
d) Unionsrechtlicher Kompetenzbegriff59
e) Zuständigkeitsfehler und ultra vires-Entscheidungen59
4. Materielles und formelles Recht61
5. Verantwortung und Verantwortlichkeit61
a) Verantwortung61
b) Verantwortungsteilung und Verantwortungsstufen62
c) Accountability und responsibility62
6. Aufgabenallokation und gute Ordnung64
III. Ergebnis zum 2. Kapitel66
Kapitel 3: Ordnungsansätze in Literatur und Rechtsprechung68
I. Trennungsansätze68
1. Verbot der Mischverwaltung69
a) Im Verfassungsrecht69
b) Im Verwaltungsrecht72
2. Verbot der Mischfinanzierung73
3. Sonstige Trennungsansätze74
a) Gebot der Verantwortungsklarheit74
b) Grundsatz eigenverantwortlicher Aufgabenwahrnehmung75
aa) Im Verfassungsrecht76
bb) Im Verwaltungsrecht77
c) Nachrichtendienstliches und informationelles Trennungsgebot78
d) Gebot der Widerspruchsfreiheit der Rechtsordnung79
e) Lex specialis derogat legi generali81
4. Zusammenfassung83
II. Verflechtungsansätze84
1. Wider die Einheit der Verwaltung84
2. Verwaltungsverbünde und ?netzwerke86
a) Begriff des Verwaltungsverbundes86
b) Begriff des Europäischen Verwaltungsverbundes88
c) Begriff des Verwaltungsnetzwerkes90
3. Sonstige Verflechtungsansätze92
a) Gebot funktionsgerechter Aufgabenwahrnehmung92
aa) Im Verfassungsrecht93
bb) Im Verwaltungsrecht94
cc) Im Europäisierten Verwaltungsrecht97
dd) Im Internationalisierten Verwaltungsrecht97
b) Gebot der Rücksichtnahme98
c) Tatbestands- und Legalisierungswirkungen99
4. Zusammenfassung101
III. Ergebnis zum 3. Kapitel103
Kapitel 4: Verfassungsrechtliche Grundlegung105
I. Verfassungsrechtliche Funktionen einer ausschließlichen Aufgabenverantwortung105
1. Ordnung und Definition105
a) Herstellung einer kleinräumigen, arbeitsteiligen Ordnung105
b) Definition des Aufgabenträgers107
2. Verfassungsrechtliche Grundlegung109
a) Gewaltenteilungsprinzip109
aa) Verflechtungsverbot109
bb) Gebot richtiger Aufgabenallokation110
b) Rechtsstaatsprinzip111
aa) Verflechtungsverbot112
bb) Kohärenzgebot113
c) Demokratieprinzip114
aa) Verflechtungsverbot116
bb) Partizipationsgebot120
d) Grundrechte121
aa) Freiheitsrechte121
bb) Gleichheitsrechte123
e) Subsidiaritätsgrundsatz124
3. Zusammenfassung125
II. Grenzen einer ausschließlichen Aufgabenverantwortung127
1. Gesetzlich definierte Verwaltung127
2. Inhalt und Umfang der gesetzlichen Definitionspflicht128
a) Totalvorbehalt130
b) Organisatorisch-institutioneller Vorbehalt132
c) Wesentlichkeitsvorbehalt134
d) Abwägungsvorbehalt136
aa) Ausgleichsansatz137
bb) Kompensationsansatz138
e) Zwischenergebnis140
3. Gesetzliche Mindestanforderungen140
a) Klarheit140
b) Intentionale Verkettung141
c) Präzise Grenzziehung142
III. Ergebnis zum 4. Kapitel143
Kapitel 5: Unionsrechtliche Vorgaben für die nationale Aufgabenordnung145
I. Europäischer Verwaltungsverbund145
1. Aufgabenzuweisungen und Verfahrenspflichten147
2. Errichtung von Verwaltungsstellen149
3. Europäischer Kooperationsverbund150
4. Zwischenergebnis151
II. Unionsprimärrechtliche Ordnungsprinzipien?152
1. Grundfreiheiten153
2. Grundsatz der loyalen Zusammenarbeit154
3. Effektivitätsgrundsatz und Äquivalenzprinzip156
4. Kohärenzprinzip157
5. Zusammenfassung158
III. Aufgabenordnung als Teil der mitgliedstaatlichen Identität?159
1. Trennungsansätze159
a) Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung159
b) Subsidiaritätsprinzip160
c) Verhältnismäßigkeitsprinzip161
d) Grundsatz der loyalen Zusammenarbeit162
2. Identitätsklausel163
3. Zusammenfassung167
IV. Ergebnis zum 5. Kapitel168
2. Teil: Anwendung auf verfassungs- und verwaltungsrechtliche Problemfelder170
Kapitel 1: Aufgabenverflechtungen171
I. Gemischte verwaltungsrechtliche Entscheidungsverfahren171
1. Informationsverbünde171
a) Beispiele im Bereich des Sicherheitsrechts172
b) Ansätze in Rechtsprechung und Literatur173
c) Grundsatz ausschließlicher Aufgabenverantwortung175
2. Verbandsübergreifende Kooperationen176
a) Kommunale Aufgabenwahrnehmung extra muros178
b) Grundsatz ausschließlicher Aufgabenverantwortung180
3. Zusammenfassung182
II. Gemischte Entscheidungsverfahren im Europäisierten Verwaltungsrecht183
1. Einheitlicher Ansprechpartner184
a) Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie184
b) Ansätze in der Literatur186
c) Grundsatz ausschließlicher Aufgabenverantwortung189
aa) Wahlrecht des Dienstleisters189
bb) Kooperationsrecht191
cc) Haftungsrecht192
dd) Zwischenergebnis193
2. Regulierung im Energiewirtschaftsrecht193
a) Umsetzung der Energiebinnenmarktrichtlinien195
b) Ansätze in der Literatur196
c) Grundsatz ausschließlicher Aufgabenverantwortung197
aa) Unionsagentur und Regulierungsbehörde197
bb) Kommission und Regulierungsbehörde199
cc) Regulierungsbehörden und Kartellbehörden200
3. Zusammenfassung201
III. Gemischte Entscheidungsverfahren im Internationalisierten Verwaltungsrecht204
1. Internationalisiertes Verwaltungsrecht204
2. Beispiele für Aufgabenverflechtungen206
a) Völkerrechtsfreundliche Anwendung des Verwaltungsrechts206
aa) Bisherige Ansätze in Rechtsprechung und Literatur208
bb) Treaty Override-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts214
cc) Grundsatz ausschließlicher Aufgabenverantwortung214
b) Internationale Standardsetzung216
aa) Ansätze in der Literatur218
bb) Grundsatz ausschließlicher Aufgabenverantwortung219
c) Regulatorische Kooperation222
aa) Aktuelle Reformdiskussion222
bb) Grundsatz ausschließlicher Aufgabenverantwortung223
3. Zusammenfassung224
IV. Ergebnis zum 1. Kapitel225
Kapitel 2: Parallele Aufgaben227
I. Parallele verfassungsabgeleitete Entscheidungspflichten227
1. Lehre vom Anwendungsvorrang des Gesetzes227
2. Beispiele verfassungsabgeleiteter Aufgabennormen229
a) Grundrechtliche Schutz- und Leistungspflichten229
aa) Verfassungsunmittelbarer Auskunftsanspruch der Presse230
bb) Staatliche Notbefugnisse233
b) Kompetenz zur Staatsleitung234
3. Zusammenfassung235
II. Parallele verwaltungsrechtliche Entscheidungspflichten236
1. Inhalt und Umfang bauaufsichtlicher Befugnisse236
a) Verflechtungsansätze238
b) Trennungsansätze242
c) Sonstige Harmonisierungsinstrumente245
aa) Schlusspunkttheorie245
bb) Fehlendes Sachbescheidungsinteresse247
d) Zusammenfassung248
2. Inhalt und Umfang polizeibehördlicher Befugnisse251
a) Abgrenzung von straßenverkehrsrechtlichen Befugnissen251
b) Abgrenzung von bauordnungsrechtlichen Befugnissen253
c) Abgrenzung von immissionsschutzrechtliche Befugnissen254
d) Abgrenzung von versammlungsrechtlichen Befugnissen255
3. Tatbestands- und Legalisierungswirkung256
4. Zusammenfassung260
III. Parallele verwaltungsprivatrechtliche Entscheidungspflichten260
1. Figur des Verwaltungsprivatrechts260
2. Beispiele paralleler Aufgabennormen262
a) Polizeipflichtigkeit von Hoheitsträgern262
aa) Rechtsprechung und Literatur263
bb) Grundsatz ausschließlicher Aufgabenverantwortung264
b) Privatrechtliches Hausrecht266
aa) Fraport-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts266
bb) Grundsatz ausschließlicher Aufgabenverantwortung269
3. Zusammenfassung276
IV. Ergebnis zum 2. Kapitel276
Kapitel 3: Aufgabenfinanzierung278
I. Grundsatz ausschließlicher Aufgaben- und Finanzverantwortung279
1. Gebot der Finanzierungsklarheit279
2. Grundsatz konnexer Aufgaben- und Finanzverantwortung279
3. Aufgabe und Geld282
a) Gesetzesvorbehalt282
b) Verfassungsunmittelbarer Finanzierungsanspruch?284
II. Beispiele für Finanzverflechtungen287
1. Finanzausgleich287
a) Kommunaler vertikaler Finanzausgleich288
b) Interkommunaler Finanzausgleich292
aa) Umlagen i. S. v. Art. 106 Abs. 6 Satz 6 GG293
bb) Nivellierungsverbot?295
2. Finanzhilfen und informelle Mischfinanzierung297
3. Finanzkontrolle des Bundes298
a) Finanzkontrolle gegenüber den Ländern298
b) Finanzkontrolle gegenüber (Options?)Kommunen302
aa) Prüfbefugnisse des Bundes304
bb) Durchsetzung von Haftungsansprüchen307
4. Privatrechtliche Kostenerstattungsansprüche310
a) Rechtsprechung und Literatur310
b) Grundsatz ausschließlicher Aufgabenverantwortung316
III. Ergebnis zum 3. Kapitel319
Kapitel 4: Ergebnis zum 2. Teil321
3. Teil: Zusammenfassung324
Literaturverzeichnis334
Sachregister382

Weitere E-Books zum Thema: Kommunalrecht - Klimaschutz

Weitere Zeitschriften

BONSAI ART

BONSAI ART

Auflagenstärkste deutschsprachige Bonsai-Zeitschrift, basierend auf den renommiertesten Bonsai-Zeitschriften Japans mit vielen Beiträgen europäischer Gestalter. Wertvolle Informationen für ...

Euro am Sonntag

Euro am Sonntag

Deutschlands aktuelleste Finanz-Wochenzeitung Jede Woche neu bietet €uro am Sonntag Antworten auf die wichtigsten Fragen zu den Themen Geldanlage und Vermögensaufbau. Auch komplexe Sachverhalte ...

Evangelische Theologie

Evangelische Theologie

Über »Evangelische Theologie« In interdisziplinären Themenheften gibt die Evangelische Theologie entscheidende Impulse, die komplexe Einheit der Theologie wahrzunehmen. Neben den Themenheften ...

F- 40

F- 40

Die Flugzeuge der Bundeswehr, Die F-40 Reihe behandelt das eingesetzte Fluggerät der Bundeswehr seit dem Aufbau von Luftwaffe, Heer und Marine. Jede Ausgabe befasst sich mit der genaue Entwicklungs- ...

filmdienst#de

filmdienst#de

filmdienst.de führt die Tradition der 1947 gegründeten Zeitschrift FILMDIENST im digitalen Zeitalter fort. Wir begleiten seit 1947 Filme in allen ihren Ausprägungen und Erscheinungsformen.  ...