Während der Aufklärung erreicht die Salonkultur endlich auch Wien. Für die Damen der Gesellschaft, für Dichter und andere Künstler wird der Salon zum Brennpunkt der Diskussion. Hier werden neue Theorien erprobt, Kunstwerke präsentiert, hier wird leidenschaftlich diskutiert. Charlotte und Hofrat von Greiner - sie Maria Theresias Privatsekretärin, er bald ein hoher Beamter der mariatheresianisch-josephinisch-leopoldinischen Epoche - gründen den ersten Wiener Salon. Ihre Tochter, die Schriftstellerin Karoline Pichler, eröffnet später ihren eigenen Salon. Tonangebend um die Zeit des Wiener Kongresses ist neben Pichlers Salon jener der Fanny von Arnstein. In der Zeit des Biedermeier bekommen manche Salons eine betont musikalische Note - Musik ist weniger riskant als Worte. Im Zuge des aufkeimenden Liberalismus entstehen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zahlreiche berühmte Salons, die um 1900 zur Hochblüte gedeihen - auch ein Zentrum für den Austausch mit anderen Städten wie Berlin und Paris. Vertreibung und Zweiter Weltkrieg beenden das Salonleben.
Helga Peham, Dr. phil., ist Biografin, Historikerin und Psychologin. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt auf Genealogie und Lebensverläufen. Sie arbeitete viele Jahre für die Vereinten Nationen, besaß ein Sprachinstitut für Firmensprachkurse und leitete eine kleine Amerikanische Medizinische Universität in Belize, Mittelamerika. Ihre Biografien sind bei verschiedenen Verlagen in Österreich, Italien und in den USA erschienen. Bei Styria erschien ihre Biografie 'Leopold II. - Herrscher mit weiser Hand', die zum Standardwerk wurde.
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