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Die scholastische Philosophie und ihr Wandel im Hochmittelalter. Der Streit zwischen Petrus Abaelard und Bernhard von Clairvaux

Angriffe auf die dialektische Philosophie zu Beginn des 12. Jahrhunderts dargestellt am Beispiel der Auseinandersetzung zwischen Petrus Abaelard und Bernhard von Clairvaux

AutorSandra Lachmann
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl36 Seiten
ISBN9783638503372
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar 'Kultureller Wandel in Gesellschaft, Bildung und Politik vom 12. zum 13. Jahrhundert', Sprache: Deutsch, Abstract: 'Dubitando quippe ad inquisitionem venimus; inquirendo veritatem percipimus. Iuxta quod et Veritas ipsa: Quaerite inquit et invenieties, pulsate et aperietur vobis.' Wenn Petrus Abaelard seinen Lesern das Zweifeln und Fragen empfahl, so tat er es niemals auf Grund rein theoretischer Überlegungen. Zeitlebens hatte der Philosoph, Theologe und einflussreiche Vertreter der dialektischen Methode selbst versucht, sich durch kritischen Umgang mit überlieferten Texten und durch den Einsatz logischer Sprachreflexionen der Wahrheit zu nähern. Seine Methoden waren für das 12. Jahrhundert neuartig, gar gotteslästernd. Demzufolge begegneten Abaelard zahlreiche Kritiker - allen voran Bernhard von Clairvaux -, die vehement seiner Betonung des schöpferischen, aktiven Anteils des Menschen an der Welterfahrung widersprachen. Doch gerade der Widerspruch eignete sich für Abaelards Ziele, und er nahm ihn gerne zum Ausgangspunkt, um sich der verstandesgestützten Erkenntnis zu nähern. Die Disputation wurde für ihn zur meistgenutzten Gesprächsform - nicht nur beim Unterrichten, auch seine Gegner forderte er dazu heraus. Nach streng logischen Prinzipien versuchte er, auf offene Fragen Antworten zu finden und wagte sich dabei auch an die Auslegung der Heiligen Schrift heran, zum Ärger vieler monastischer Vertreter, die dahinter eine unrechte Anmaßung göttlicher Autorität sahen. Das Verhältnis von Glaube und Wissen war für sie hierarchisch geordnet, wobei Wissen lediglich dem liturgischen Gebrauch dienen sollte. Ihrer Ansicht nach verkehrte Abaelard diese traditionelle Ordnung und gefährdete sie gleichzeitig. Wer sich Abaelards Philosophie und seinen Verfahrensweisen nähern will, muss sich zunächst mit den ursprünglichen Inhalten und Zielsetzungen, ferner mit den Veränderungen der scholastischen Philosophie beschäftigen. Denn auch wenn das Schlagwort dazu verführt, diese mittelalterliche Denkart für uniform zu halten, war die Scholastik über die Jahrhunderte hinweg einem stetigen Wandel unterworfen, der schließlich gefährdete, was zu Beginn als wichtigste Aufgabe gedacht war: Die Rechtfertigung und Verteidigung der christlichen Lehre. Die Arbeit beginnt daher mit einer Darstellung über die Herausbildung der scholastischen Theologie und Philosophie. Besondere Beobachtung kommt dabei den bildungsgeschichtlichen Entwicklungen, der monastischen Wissensvermittlung sowie den Artes Liberales zu.

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