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Die Tierkreisfarben

Bedeutung, Wirkung und Psychologie der Farben des Lebens

AutorHelmuth Ecker
VerlagFreya
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl400 Seiten
ISBN9783990253427
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Das Wesen der Farben und die 12 Tierkreiszeichen stehen in enger Verbindung zueinander. An Hand von Märchen, Mythen und psychologischen Querbezügen wird die Qualität der Tierkreisfarben lebendig veranschaulicht und erklärt. Ein Gewinn für alle, welche die Bedeutung und Wirkung der Farbtöne genauer kennenlernen und für sich nutzen wollen. Eine Bereicherung für Astrologen und Astrologinnen, die den Jahreskreis als buntes Spektrum erfahren möchten.

Dr. Helmuth Ecker - geb. 1949 in Linz/Oberösterreich Studium der Psychologie, ­Psychiatrie und Philosophie in Salzburg, wofür das zuvor erwachte Interesse an fern­östlicher Philosophie und Yoga ausschlaggebend war. Schon während des Studiums intensive Beschäftigung mit Astrologie und hermetischer Philosophie, wobei die Begegnungen mit Thomas Ring, Wolfgang Döbereiner und Michael Roscher richtungweisend wurden; Dissertation aus dem Bereich der Farbpsychologie. Das vorliegende Werk ist Frucht und Synthese seiner langjährigen Berufserfahrung.

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Leseprobe

EINHEIT, DUALITÄT UND TIERKREIS


Der Weg zum Tierkreis


Der Tierkreis als idealer Symbolkreis der Schöpfung fasst die ganze Fülle an Inhalten und Themenstellungen einer Welt zusammen, in die der Mensch in seinem Lebensvollzug hineingestellt und hineinverpflichtet ist. Dabei begegnet er in den zwölf archetypischen Grundmustern dieses himmlischen Messkreises einerseits den verbindenden Urideen einer hochkomplexen Außenwelt, zum anderen aber ebenso den innerseelischen Gestalten seiner eigenen Persönlichkeit.

Dadurch wird eine auf Analogie basierende Inbeziehungsetzung zwischen Mensch und Welt möglich, die schließlich in ein Ganzwerden und damit Heilwerden münden kann.

Der Tierkreis ist ein kulturhistorisch globales Phänomen und seine Entstehungsgeschichte scheint in prähistorische Zeiten zurückzureichen. So hat etwa bereits das alte China einen zwölfteiligen Tierkreis entwickelt, der allerdings aufgrund der Differenz von Mond- und Sonnenjahr mit jedem neuen Jahr zyklisch weiterwandert, sodass im Verlauf von zwölf Jahren jeweils ein neues Tierkreiszeichen an den Jahresbeginn fällt und damit diesem Jahr den Namen gibt.

Das altehrwürdige Indien blickt ebenfalls auf eine Jahrtausende alte astrologische Tradition zurück, die ihre Ursprünge in der Frühzeit der Veden hat. Der noch heute dort gebräuchliche Tierkreis weist selbst hinsichtlich der Namensgebungen eindeutige Parallelen zu unserem abendländischen System auf. Und sogar in einst so abgeschiedenen Weltregionen wie Indonesien oder Polynesien lässt sich ein zwölfteiliger Tierkreis nachweisen.

Schließlich hat auch das alte Amerika im Rahmen seiner indianischen Astrologie einen Jahreskreis mit zwölf Zeichen hervorgebracht, die allesamt Tiernamen tragen und sich mit unserem Zodiakus (= Tierkreis) problemlos zur Deckung bringen lassen.

Unser abendländischer Tierkreis, wie wir ihn heute noch verwenden, hat seine Wurzeln in der frühen Kulturgeschichte Mesopotamiens und ist vermutlich mehr als 5000 Jahre alt. Allen voran die Chaldäer brachten hier die Himmelskunde zu einer wahren Hochblüte (etwa zwischen 800 und 500 v. Chr.) und schufen bereits damals die wesentlichen Grundlagen der modernen Astronomie und Astrologie, indem sie – neben ihren astronomischen Rechenkünsten – den Tierkreiszeichen eine bedeutende Wirkung zusprachen.

Der babylonische Priester BEROSSOS eröffnete zu Beginn des dritten vorchristlichen Jahrhunderts auf der Sporaden-Insel Kos eine der ersten Astrologieschulen. Diese erlangte in der Folge ein breites Ansehen und markiert den eigentlichen Anfang der systematischen Erforschung und Weitergabe der Sterndeutekunst.

Durch ihren Vorstoß nach Osten kamen die Griechen etwa ab dem 7. Jh. v. Chr. mit dem chaldäischen Wissen in Berührung. Gleichzeitig vermischten sich die astrologischen Kenntnisse Babyloniens mit denen der altägyptischen Spätzeit, wodurch sich eine zunehmende Differenzierung der astrologischen Konzeptionen herausbildete.

Ab dem 3. und 2. Jh. v. Chr. wurden im hellenistischen Griechenland diese chaldäisch-ägyptischen Ansätze weiterentwickelt und in jene ausgereifte Form gebracht, an die wir bis heute anschließen. Das gilt vor allem auch für die Benennung und Definition der Tierkreiszeichen, die just damals aufgrund des gegebenen Präzessions-Verlaufs mit den gleichnamigen Sternbildern des Fixsternhimmels deckungsgleich waren, sodass sich die Namensübertragung schlichtweg ergab.

Zu dieser Zeit hatte sich die durch THALES VON MILET um 600 v. Chr. und insbesondere die später von EMPEDOKLES aus Akragas um 380 v. Chr. vertretene Vier-Elemente-Lehre so weit etabliert, dass sie schließlich von ARISTOTELES um 350 v. Chr. ohne Schwierigkeiten in die Astrologie eingebracht und mit dem Tierkreis verbunden werden konnte.

Außerdem flossen Aspekte der Harmonielehre des PYTHAGORAS (580–500 v. Chr.) zunehmend in das astrologische Repertoire mit ein, so z. B. die Gesetzmäßigkeiten der Trigone und Quadrate oder die qualitative Wertigkeit der Zahlen vor dem Hintergrund einer harmonikalen Weltsicht.

Im zweiten nachchristlichen Jahrhundert legte in Alexandria der geniale Himmelskundler und Mathematiker CLAUDIUS PTOLEMÄUS sein vierbändiges Tetrabiblos vor, in dem er unter anderem das astrologische Instrumentarium auf ein dauerhaft gültiges Niveau anhob. Es war das erste umfangreiche Lehrwerk, das die Technik der Geburtshoroskopie systematisch und mit einem wissenschaftlichen Anspruch zusammenfasste. Bis zu den Anfängen der Neuzeit galt dieses Konvolut als das Standardwerk auf den Gebieten von Astrologie und Astronomie, da ja bis zur kopernikanischen Wende das „Ptolemäische Weltsystem“ die Grundlage der Himmelskunde blieb.

Während nun in den folgenden Jahrhunderten die Astrologie durch die staatliche Etablierung der katholischen Kirche zunehmend in den Hintergrund gedrängt wurde, erlebte sie im arabischen Raum eine weitere Entfaltung und Vertiefung.

Erst zur Zeit des Höhepunkts der Scholastik gewinnt sie im christlichen Europa wieder an Bedeutung. Um 1260 verfasste der Dominikaner und herausragende Denker ALBERTUS MAGNUS sein einflussreiches Speculum Astronomiae, worin er erstmals eine Unterscheidung zwischen Astronomie und Astrologie traf, welche in seinem Sinne nur die zwei verschiedenen Gesichter der einen Wissenschaft wären. Die Astronomie beschrieb er als dezidiert mathematische Disziplin, deren Resultate aber von der Astrologie übersetzt und gedeutet werden müssten, um alles Irdische auf seine spirituellen Quellen und den Menschen auf Gott zurückzuführen.

In den nachfolgenden Jahrhunderten waren es dann ausgerechnet die Initiatoren und Hauptvertreter des neuen kosmologischen Weltbildes, die sich gleichzeitig um die Anliegen der Astrologie bemühten: nämlich NIKOLAUS KOPERNIKUS, TYCHO BRAHE und vor allem JOHANNES KEPLER.

Parallel hierzu, allerdings unabhängig voneinander, entwickelten die beiden Ärzte und Naturphilosophen AGRIPPA VON NETTESHEIM und THEOPHRASTUS BOMBASTUS VON HOHENHEIM – genannt PARACELSUS – die Astrologie als hermetische Profession weiter, indem sie vor allem die Signaturenlehre und das analoge Denken mit einer astrologisch basierten Heilkunde verbanden.

Damit war die Herausentwicklung der wesentlichen Grundlagen der klassischen Astrologie vollzogen, jedoch die weitere Entfaltung begann zu stagnieren. Denn im Zuge des Rationalismus des 17. und der Aufklärung des 18. Jhs. wurde sie neuerlich ins Abseits verbannt, – ehe sie dann im Verlauf des 19. und insbesondere des 20. Jhs. wiederum – und nunmehr weltumspannend – aus ihren tradierten Beständen auferstand, um schließlich unser komplexes, zeitgenössisches Verständnis von Tierkreis und Astrologie zu begründen.

Die Entfaltung des Tierkreises auf Basis der Zahlenentwicklung


Der inhaltliche Aufbau von Tierkreis und Horoskop resultiert vor allem aus dem Charakter der Zahlen und ihrer qualitativen Entwicklungsreihe. PYTHAGORAS sah in diesen das „Wesen der Dinge“ und somit das Wesen der Schöpfung selbst ausgedrückt.

An allem Anfang steht der Punkt: „•“ – Dimensionslos und doch Weltachse, ist er eine schlichte Marke im Raum, aber selbst raumlos, nirgendwo greifbar, und doch überall gegenwärtig: der Nabel der Welt, das altchinesische TAO! An diesem Punkt treffen sich Zeit und Ewigkeit, Raum und Unendlichkeit. Er ist das Eine, aus dem alles wird!

Zwischen dem Punkt und der Eins erstreckt sich jenes Niemandsland, in dem die Rätsel der Schöpfung gründen. Der geniale ARCHIMEDES soll gesagt haben: „Gebt mir einen Punkt, wo ich stehen kann, und ich werde die Welt bewegen!“

Dieser Punkt aber ist nur rund denkbar, denn er wirkt wie der Kristallisationskern des gekrümmten Raumes. Um den Punkt überhaupt denken zu können, müssen wir ihm sozusagen einen Hof schaffen, einen Umkreis, da er den Raum braucht, um sich manifestieren zu können. Und weil der Punkt den Raum schließlich erst anstößt und zur Entfaltung zwingt, so ist auch der Raum selbst rund, gleichsam als eine vergrößernde Spiegelung des Punktes. Ein runder Raum wiederum, der im Punkt seinen Ursprung hat, verlangt eine ihn definierende Begrenzung, die in der Peripherie zum Ausdruck kommt:

• spiegelt sich in

Letztlich kann der Punkt immer auch als Schnittpunkt betrachtet werden, der sich uns im Kreuz darstellt und somit in die „4“ mündet:

Er ist der Schnittpunkt zwischen Himmel und Erde, zwischen der vertikalen und der horizontalen Perspektive und daher zwischen Geist und Körper, aber sinnbildlich auch zwischen Grenzenlosigkeit und Begrenzung sowie zwischen Dauer und Vergänglichkeit.

Schließlich symbolisiert er auch – gleich einem Schnittpunkt – jenen einzigartigen Augenblick, an dem sich Vergangenheit und Zukunft...

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