Prolog
„Erfolgsmenschen sind leicht zu erkennen. Sie haben
blaue Flecken an den Ellenbogen.“
Rudolf Platte
„Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“ Eine Feststellung des antiken griechischen Philosophen Demokrit, die ich aufgrund meiner erfolgreichen Tätigkeit als Unternehmer bestätigen kann. Gelebte Erfahrung eben, die nicht jeder hat. Tatsächlich sind nur wenige sehr mutig und wagen das aus ihrer Sicht Unmögliche. Das Gros der Zeitgenossen klammert lieber am Altbewährten, auch wenn es sie nicht glücklich macht. Getreu dem Motto: „Da weiß man, was man hat.“ Insofern überraschen sie nicht wirklich, die Ergebnisse in Sachen Motivation, die alljährlich veröffentlicht werden. So sind Studien zufolge z. B. 85 Prozent aller Mitarbeiter in deutschen Unternehmen demotiviert. Jeder Vierte hat inzwischen sogar innerlich gekündigt. Sie machen nur noch Dienst nach Vorschrift und hoffen, dass sich irgendetwas ändern wird in ihrem Leben. Schwindet die Hoffnung, scheinen viele einfach zu Hause zu bleiben, um sich von den Strapazen des Arbeitsalltags zu erholen. Eine Entwicklung, die die Unternehmen richtig viel Geld kostet. Die Unternehmensberatung, die seit 2001 alljährlich Studien zur Motivation erhebt, geht davon aus, dass die Fehltage, die auf Unlust zurückzuführen sind, die Betriebe rund 18 Milliarden Euro jährlich kosten. Alles in allem gingen nur den deutschen Unternehmen bis zu 138 Milliarden Euro durch fehlendes Engagement verloren1.
Wobei sich für mich die Frage stellt, warum es zur „Unlust“ überhaupt kommen kann. Aus meiner Sicht sind nicht nur die ArbeitnehmerInnen schuld, wenn es im Job nicht rundläuft und sie deshalb unzufrieden sind. „Zeiten ändern sich“, lehrt eine Redensart. In Anlehnung daran ergänze ich: „fast schon revolutionär“. Die Entwicklungen der letzten Jahre in Sachen „moderne Kommunikation“ ist beispiellos in der Geschichte. Deshalb wird es immer schwieriger für jeden Einzelnen, nach Feierabend den Job aus dem Kopf zu bekommen. In vielen Unternehmen sind sie schon längst vorbei, die Zeiten mit der „Stechuhr“. Zu Arbeitsbeginn und -ende stempeln und die Sache hat sich. Heute ist man fast nur noch auf „Stand-by“. Die moderne Technik macht es möglich. Ob Internet, E-Mail, Smartphone etc. pp., wir sind ständig erreichbar und genau das kann zu einem echten Problem werden, das sich körperlich auswirken wird. Insofern überrascht mich das Ergebnis einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB)2 nicht.
„Die psychischen Belastungen durch Hetze und Stress am Arbeitsplatz sind inzwischen so hoch, dass sie die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten gefährden.“
Im Jahr 2000 beantragte nur jeder vierte Arbeitnehmer eine Erwerbsminderungsrente wegen einer Depression, Angststörung oder anderen psychischen Erkrankungen. „Nur“ elf Jahre später waren es bereits 41 Prozent. Mehr als vier von zehn vorzeitig Arbeitsunfähigen sind demnach „psychisch krank“. Damit hat dieses Leiden in der Häufigkeit Herz- und Kreislauf- oder Krebserkrankungen „überholt“. Nach Angaben des DAK-Gesundheitsreports stiegen die Fehltage durch allgemeine psychische Erkrankungen in den letzten 15 Jahren um 165 Prozent. Durch Psycho-Stress ausgelöste Leiden rückten auf Platz zwei aller Krankheitstage im Job. Auf Platz eins stehen Rückenleiden. Betroffene Arbeiter und Angestellte blieben 2012 laut Kaufmännischer Krankenkasse KKH über 40 Tage wegen Krankheiten, die durch Psycho-Stress ausgelöst waren, zu Hause3.
Wie wirken diese Ergebnisse auf Sie?
Fühlen Sie ähnlich? Sind auch Sie demotiviert, überfordert, ausgepowert? Keine Sorge! Es besteht Hoffnung auf Besserung. Vorausgesetzt, Sie sind bereit, etwas in Ihrem Leben zu verändern, im anderen Fall werden Sie so weiterleben müssen wie bisher, mit den daraus resultierenden Folgen.
„Was wäre das Leben ohne Hoffnung? Ein Funke, der aus der Kohle springt und verlischt“, schrieb einst der deutsche Schriftsteller Friedrich Hölderlin. Jeder ist bekanntlich seines Glückes Schmied, und wer sich für den falschen Beruf oder den falschen Arbeitsplatz entschieden hat, kann sich doch auch wieder umentscheiden und das Richtige tun. So einfach und doch so schwer. Vielleicht auch deshalb, weil viele der Betroffenen unter der „Prokrastination“ leiden. So lautet die wissenschaftliche Bezeichnung für „Aufschieberitis“. Dahinter verbirgt sich nicht nur das „Auf-die-lange-Bank-Schieben“ von Projekten, sondern auch die fehlende Bereitschaft, überhaupt anzufangen. Die Deutsche Gesellschaft für Anthroposophische Psychotherapie (DtGAP) sieht die Ursache in der Angst vor Misserfolg. Aus diesem Grund wagen viele Menschen nicht, die Chancen, die sich ihnen häufig bieten, zu nutzen. Sie warten auf bessere Zeiten – und somit oft vergebens.
Sie, die dieses Buch lesen, leiden weder an Prokrastination noch sind Sie ohne Perspektiven. Sie sind bereit, in Wissen zu investieren, damit vielleicht einiges besser wird. Sie sind ein finanzielles Risiko eingegangen, weil Sie mit dem Kauf des Buches noch nicht wissen, was Sie hier erwartet. Sie haben also buchstäblich die Katze im Sack gekauft. Das ist gut so. Beweisen Sie doch damit, welch Geistes Kind Sie sind. Statt auf Wunder zu hoffen, werden Sie selbst aktiv, auch wenn es Sie etwas kostet. Diese Einstellung ist extrem wichtig, um sein eigenes Leben nach seinen Vorstellungen zu gestalten und zu leben. Sie handeln somit im Sinne des deutschen Schriftstellers Georg Chr. Lichtenberg (1742–1799): „Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.“
Über Ihre Bereitschaft, Neues zu wagen, freue ich mich. Vor Ihnen liegt nun ein gutes Stück Arbeit, denn Veränderungen kommen nicht über Nacht. Es ist mitunter ein langwieriger Prozess, doch lohnt es sich, die Mühen auf sich zu nehmen. Ein Prozess, der auch harte Entscheidungen von Ihnen verlangt. Da will ich ehrlich zu Ihnen sein. Das Leben ist kein Ponyhof, eher ein Reiterhof, der demjenigen erstklassige Zuchtergebnisse liefert, der bereit ist, aktiv zu handeln. Mit diesem Buch halten Sie keine Erfolgsfibel in Ihrer Hand, die Ihnen weismachen möchte, dass allein „positives Denken“ ausreicht, um Erfolg wie ein Magnet anzuziehen. Dieses Denken ist nur ein Mosaiksteinchen von vielen, doch mit Abstand das wichtigste, keine Frage. Ohne Arbeit, körperlich wie geistig, wird es nicht gehen.
Arbeit, die Spaß macht, erhöht die Lebensfreude um ein Vielfaches. Der Beruf ist zwar nicht alles, doch wenn wir hier mehr als 30 Prozent unseres Lebens verbringen, verdient dieser Bereich höchste Aufmerksamkeit. Ihre Arbeit, der Sie nachgehen, sollte Sie deshalb zu jeder Zeit motivieren, Sie anspornen und Ihnen vor allen Dingen Spaß und Freude bereiten. In diesem Zustand sind Sie immer in der Lage, das Beste zu geben. Dann fällt es auch nicht schwer, sich auf seinen Gebieten weiterzubilden, Fachzeitschriften zu lesen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Wenn Sie ein Arbeitsgebiet beherrschen und dort immer die neuesten Erkenntnisse einbringen, entwickeln Sie sich zu einem echten Spezialisten. Dann sind Sie ein gefragter Experte. Das ist gut so, denn je spezialisierter Sie auf Ihrem Gebiet sind, desto höher ist Ihr „Marktwert“.
Macht Ihnen Ihre Arbeit noch Spaß?
Das ist gut so, im anderen Fall empfiehlt es sich, über Veränderungen nachzudenken. Vielleicht haben Sie ja aus diesem Grund dieses Buch gekauft. Unterschätzen Sie die Bedeutung dieser Ihrer Handlung nicht. Mit Blick auf mögliche Investitionen in ein besseres Leben mag das Geld, das Sie für dieses Buch gezahlt haben, lächerlich erscheinen. Und doch sind sie „gewaltig“, tiefenpsychologisch betrachtet. Es geht hierbei um die Symbolik, die Symbolik des Handelns und der Bereitschaft, Risiken im Rahmen seiner Möglichkeiten einzugehen. Dieses Verhalten registriert Ihr Unterbewusstsein sehr genau. Je öfter Sie nun bereit sind, solche und ähnliche Entscheidungen zu treffen, desto größer ist die Chance auf die Erfüllung Ihrer Visionen. „Die Zukunft gehört denen, die an die Wahrhaftigkeit ihrer Träume glauben“, sagte die US-amerikanische Menschenrechtsaktivistin, Diplomatin und Gattin des US-amerikanischen Präsidenten, Eleanor Roosevelt.
Es gibt Menschen, die stehen vor dem Kamin und fordern: „Gib du mir Wärme, dann gebe ich dir Holz!“ Sie leben nach dem Prinzip: erst ich, dann die anderen. Wer sich so verhält, verlangt von anderen den sofortigen Einsatz. Erst danach wollen sie selbst aktiv werden. Sie als Leser dieses Buches handeln genau umgekehrt – und damit richtig. Sie zeigen Einsatz und nehmen dafür sogar noch Geld in die Hand. Sie investieren und erwarten danach Ergebnisse. Und genau diese Einstellung ist es, die Sie von anderen unterscheidet. Sie sind somit auf Erfolg programmiert. Nun geht es nur noch darum, die Weichen in die richtige Richtung zu stellen. Das ist möglich, wenn Sie sich auf Ihre Fähigkeiten konzentrieren. Dazu sagt der deutsche Managementtrainer Boris Grundl4:
„Man muss sich, wenn man tatsächlich weiterkommen möchte, ausschließlich auf das konzentrieren, was man kann, und keine Gedanken an Dinge verschwenden, die man sowieso nie beherrschen wird.“
Was nicht bedeutet, Dinge...