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E-Book

Die Veränderung der Rezeption Bach'scher Musik seit dem Bachfest 2000

AutorDoro Hoffmann
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl15 Seiten
ISBN9783638397384
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 2,0, Universität Leipzig (Musikwissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Einführung in die Systematik der Musikwissenschaft, 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Johann Sebastian Bach verbrachte einen Großteil seines Lebens und vor allem seiner Wirkungszeit in Leipzig. Dennoch verstand sich die Stadt nicht von Anfang an als 'Bach- Stadt'. Im Gegenteil - während seiner Wirkungszeit in Leipzig hatte er oft mit den Stadtoberen zu kämpfen, die ihm immer wieder mehr oder weniger unabsichtlich bei der Ausführung seiner Pflichten Steine in den Weg legten. Auch Bach selbst dürfte seinen Dienst in Leipzig wohl kaum als Aufstieg gegenüber seinen vorherigen Anstellungen gesehen haben - er war schließlich Hofkapellmeister in Köthen und wollte dieses Amt eigentlich auch gern in Dresden ausfüllen. Dass er sich mit einer - noch dazu in dritter Wahl besetzten - Stelle als Kirchenmusiker zufrieden geben musste, die seinerzeit bei weitem nicht so hoch und ehrenhaft angesehen wurde wie eine höfische Stelle, dürfte ihn nicht nur wegen der fehlenden professionellen Musiker in Leipzig ordentlich geärgert haben. Erst mit der Wiederaufführung der Matthäuspassion durch Mendelssohn im Jahre 1819 - 69 Jahre nach Bachs Tod - begann die Stadt Leipzig, eine Art Selbstverständnis als Bach-Stadt zu entwickeln. Einhergehend mit dieser Entwicklung wurde Bach generell, auch über die Grenzen der Stadt hinaus, allmählich immer mehr als großartiger Musiker gesehen, der die Musik noch über Jahrhunderte prägen sollte und wird. Diese Bach-Renaissance vollzog sich zu Anfang großteils in den Kreisen von Komponisten, Musikwissenschaftlern und Klassik-Kennern. Ein Bild Bachs entwickelte sich, das geprägt war von Ernsthaftigkeit, von Seriosität und Strenge sowohl der Person Bach als auch seiner Musik. Institutionen wie das Bach-Museum, die Thomaskirche als authentischer Wirkungs- und Aufführungsstätte, das Bach-Archiv und die seit einhundert Jahren von der Bachgesellschaft bzw. der Neuen Bachgesellschaft organisierten und inzwischen jährlich wiederkehrenden Bachfeste bestärkten dieses Bild von einem strenggläubigen Christen, dessen Musik ernst zu nehmen ist und bestenfalls in der Thomaskirche original erklingen darf. Diese eben erfolgte Darstellung ist natürlich pointiert. Eins zu eins umgesetzt kann sie sicher nicht bestätigt gefunden werden, auch nicht in der Vergangenheit, aber dennoch ging das Bach-Bild durchaus an vielen Stellen mehr oder weniger in die genannte Richtung. In den letzten Jahren jedoch hat sich ein interessanter Wandel in der Wahrnehmung von Bachs Person und Werk vollzogen.

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