Museen sind stets auch virtuelle Räume: Als Einrichtungen des gemeinsamen Erinnerns schlagen sie Brücken zwischen dem An- und Abwesenden, der Materialität ihrer Exponate und einer Vergangenheit, die nur in ihren Hinterlassenschaften ihr Wirklichsein zu behaupten vermag. Dennoch sind in einer Gesellschaft, für die Virtualität Normalität geworden ist, die Institution Museum und ihr Umgang mit den längst nicht mehr 'neuen' Medien nach wie vor Austragungsorte erhitzter Debatten über das 'Echte', das 'Authentische' und die Erfahrbarkeit des Wirklichen. Dennis Niewerth geht der Frage nach, worin die »Virtualisierung des Musealen« besteht. Und er zeigt, was das Museum als Bollwerk der Kulturpädagogik im Sinne einer »Musealisierung des Virtuellen« einer Gesellschaft anzubieten hat, die unter der Fülle ihrer Erinnerungen begraben zu werden droht.
Dennis Niewerth, geb. 1985, hat an der Ruhr-Universität Bochum Medienwissenschaft und Geschichte studiert und befasst sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Schifffahrtsmuseum - Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven mit der 3D-Digitalisierung von maritimem Kulturerbe. Zuvor war er Stipendiat der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit sowie der Mercator Research Group 2 (»Räume anthropologischen Wissens«) der Ruhr-Universität Bochum.
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