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Dramatische Figuren als personifizierte Träger gesellschaftlich-politischer Prinzipien in der 'Antigone' des Sophokles

AutorEvi Goldbrunner
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl26 Seiten
ISBN9783638026413
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Alte Geschichte), 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie alle griechischen Tragödien so war auch die 'Antigone' des Sophokes keineswegs für ein Fachpublikum, sondern für die gesamte attische Bürgerschaft bestimmt und hatte somit allein durch ihre Zielgruppe eine das soziale Bewußtsein bildende Funktion bzw. die Aufgabe, die Bürgerschaft Athens für bestimmte politische Vorgänge zu sensibilisieren. Darüberhinaus war Sophokles' 'Antigone' zur Zeit ihrer Uraufführung 440 v.Chr. von großer politischer wie auch sozialer Brisanz, denn obwohl die rein äußere Handlung der 'Antigone' in die mythische Vergangenheit zurückversetzt ist, war doch ihre thematische Problematik vor dem Hintergrund der beginnenden Poliskrise von großer Aktualität. Da es sich bei der vorliegenden Arbeit um eine historische und nicht um eine altphilologische Abhandlung handelt, werden nicht die sprachlich-literarischen Dimsionen der 'Antigone', sondern vielmehr die sozialen und politischen Bedingungen ihres Entstehungskontextes herausgearbeitet. Diesen Entstehungskontext bildet das Perikleische Athen des 5. Jahrhunderts v.Chr., in dem sich der Übergang von archaischer zu klassischer Zeit bzw. von der Aristokratie zur Polisdemokratie vollzog. Vor diesem Hintergrund bleiben im Rahmen dieser Arbeit die individuellen Komponenten der einzelnen Charaktere in der 'Antigone' unberücksichtigt und werden stattdessen die Figuren ausschließlich in ihrer Funktion als personifizierte Träger jener gesellschaftlich-politischen Prinzipien und Haltungen untersucht, die Sophokles für seine Zeit auszumachen glaubte. Denn indem Sophokles jeder Figur ein bestimmtes Prinzip bzw. eine bestimmte Haltung zuordnete, konnte er eine aktelle politische Stimmung artikulieren. Dies anhand eines für eine Tragödie adaptierten mythologischen Stoffes zu tun, war gerade zu jener Zeit allgemeiner Usus. Sieht man diese Wirkungsabsicht Sophokles' als gegeben an, so sind konkret für seine 'Antigone' folgende Thesen als richtig zu werten: (1) Sophokles hat den Antigone-Mythos nach den sozialen, religiösen und politischen Verhältnissen des Athens des 5. Jahrhunderts umgeformt. (2) Genauso wie das Theben vor Kreons Herrschaft die archaische, so verkörpert das Theben unter Kreons Herrschaft die klassische attische Ordnung. (3) Entsprechend ist die Bürgerschaft Athens in der Bürgerschaft Thebens dargestellt.

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