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E-Book

Dynamik und Diversität des Gottesdienstes

Liturgiegeschichte in neuem Licht

VerlagVerlag Herder GmbH
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl344 Seiten
ISBN9783451822896
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis35,00 EUR
Der Blick auf die Entwicklung der Liturgie hat sich in jüngerer Zeit markant verändert. So mussten beispielsweise die Vorstellungen einer 'goldenen' Frühzeit, eines vorgeblich 'dunklen' Mittelalters oder einer 'Einheitsliturgie' differenzierteren Modellen weichen. Die Liturgiewissenschaft beschäftigen heute veränderte Interpretationen von Zeugnissen der Liturgiegeschichte, neue Quellen und Methoden sowie Fragestellungen, die die wirkliche gottesdienstliche Praxis in den Blick nehmen. Fachleute diskutieren in diesem Buch für verschiedene Epochen der Liturgiegeschichte den Wissensstand und entwickeln weiterführende Fragestellungen. Dabei zeigen sie, welche Bedeutung der Geschichte des Gottesdienstes für Theologie und Kirche, Geistes- und Kulturwissenschaften zukommt.

Albert Gerhards, geb. 1951, Dr. theol., Professor für Liturgiewissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn; Benedikt Kranemann, geb. 1959, Dr. theol., Professor für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Dynamik und Diversität des Gottesdienstes Albert Gerhards/Benedikt Kranemann (Hg.)1
Impressum5
Inhalt6
Albert Gerhards / Benedikt Kranemann Einleitung8
Albert Gerhards Wozu und wie heute Liturgiegeschichtsschreibungbetreiben?16
1. Guardinis Fragezeichen16
2. Widersprüchliche Zugriffsweisen auf die Geschichte18
3. Die „norma patrum" als vorrangiges Kriterium?20
4. Die Ausrichtung der Liturgiewissenschaft in der Diskussion22
5. Problematische Geschichtsbilder24
6. Liturgiehistorischer Dekonstruktivismus26
7. Bereiche und Themen künftiger Liturgiegeschichtsschreibung29
8. Fazit32
Michael Meyer-Blanck Bilder der Liturgiegeschichte in der Ökumene34
1. Bilder entwerfen34
2. Leitende Bilder in der Geschichtswissenschaft39
2.1 Entwicklung und „Historismus"40
2.2 Subjektivität und „Geisteswissenschaft"42
2.3 Konstruktivismus, Dekonstruktion und die Rede vom „Ende der Geschichte"43
3. Entwicklung, Subjektivität und Dekonstruktion am Beispiel: Das Bild von der Aufklärungsliturgik in der evangelischen Liturgiewissenschaft45
Benedikt Kranemann Gelebter Glaube – gefeierte Liturgie53
1. Liturgiegeschichtsschreibung im Aufbruch53
2. Die Liturgiegeschichte im Blick neuerer Überblicksdarstellungen57
3. Was meint „Liturgiegeschichte“?65
4. Veränderte Fragestellung: Liturgiegeschichte als Teil der Geschichte religiöser Praxis72
Andreas Odenthal „Rituelle Erfahrung" – historisch77
These 180
These 282
These 384
Beispiel 1: Die Kreativität des Gregorianischen Chorals und die Zuschreibung von Intangibilität86
Beispiel 2: Die Intangibilität des Canon Romanus und seine Neuinterpretation seit dem Frühen Mittelalter90
Beispiel 3: Die ‚Objektivität‘ des Messordo und die ‚Subjektivität‘ des Priesters93
These 495
These 598
These 6100
These 7102
Friedrich Lurz Lebensgeschichte und liturgische Wirklichkeit105
1. Ein jüngerer methodischer Ansatz105
2. Die Relevanz des Gottesdienstes für das eigene Leben107
2.1 Regelmäßige Gottesdienste und Kirchenjahr108
2.2 Gottesdienste an den Lebenswenden111
2.3 Ergänzende Informationen über gottesdienstliche Praktiken115
2.4 Liturgie und Krisenerfahrungen117
3. Die Tragweite des Ansatzes für die Liturgiegeschichtsschreibung122
3.1 Die Relevanz für die Liturgiegeschichtsschreibung122
3.2 Die Relevanz für systematische und praktische Dimensionen der Liturgiewissenschaft125
Teresa Berger Gottesdienst und Geschlechterdifferenzen im Wandel127
1. Gottesdienstliches Leben und Genderfragen heute129
2. Liturgiegeschichtliche Skizzen134
2.1 Taufe: Ritual und Geschlechterdifferenz134
2.2 Gottesdienstliches Leben: geschlechterdifferente Einschränkungen140
2.3 Gottesdienstliche Leitung, Körper und Geschlecht142
2.4 Die Herausbildung einer spezifisch priesterlichen Maskulinität147
3. Gottesdienstliches Leben und Geschlechtervielfalt heute150
Harald Buchinger Liturgiegeschichte im Umbruch – Fallbeispiele aus der Alten Kirche153
1. Einleitende Selbstvergewisserung153
2. Ausgewählte Fallbeispiele157
2.1 Eucharistiefeier, Eucharistiegebet und Wortgottesdienst157
Eucharistiefeier: Mess-Typ, Symposiums-Typ etc.157
Eucharistiegebet: Struktur, Adressat, Elemente161
„Wortgottesdienst"164
2.2 Initiation165
2.3 Osterfeier167
Zeitansatz und Dauer der Paschavigil167
Österliche Tauffeier169
Mimetische Festkreise169
Das Triduum in der Spätantike: Theologie, nicht Liturgie171
Vorösterliche und österliche Festzeiten173
2.4 Theologie, Hermeneutik und Relevanz der Liturgie175
Priorität der liturgischen Erfahrung oder der theologischen Entfaltung?175
Exegetischer und kultischer Mysterienbegriff176
Kultische Reinterpretation des christlichen Gottesdienstes177
Zur faktischen Relevanz der Liturgie179
Notwendigkeit und Berechtigung christlicher Feiern180
3. Konsequenzen für die Aufgaben des Faches180
3.1 Historische Methode181
3.2 Systematische Dimension und fundamentalliturgische Fragen182
3.3 Verhältnis zur Praxis184
Jürgen Bärsch Ritengenetik oder Kulturgeschichte?186
1. Traditionelle Geschichtsbilder vor neuen Herausforderungen187
2. Soziale Gruppen und Räume barockzeitlicher Liturgie191
2.1 Höfe, Residenzen192
2.2 Kathedralen und Stiftskirchen194
2.3 Ordens- und Wallfahrtskirchen197
2.4 Pfarrkirchen199
2.5 Hausliturgie und Bruderschaften202
3. Vielfalt gottesdienstlichen Lebens205
4. Kulturelle Prägungen der Barockliturgie207
5. Liturgiegeschichte als Teil der Kulturgeschichte?211
Matthias Schneider Die Orgeltabulaturen aus Celle (1601) und Visby (1611) als Quellen der Liturgiewissenschaft213
1. Celle und Visby: Zwei Orgeltabulaturen mit liturgischer Orgelmusik214
1.1 Die Celler Tabulatur (1601)214
1.2 Die Visbyer Tabulatur (1611)215
1.3 Bearbeitungen zu Kyrie und Gloria in Celle und Visby217
2. Weitere Quellen zur liturgischen Orgelmusik220
2.1 Kirchenordnungen220
2.2 Orgeln222
2.3 Probespiele225
3. Fazit227
Lea Lerch „Am Mittelalter zu Bewusstsein bringen, was uns fehlt"228
1. Hinführung228
2. „Nominalismus“ und „Individualismus“: Geschichtsbilder und Modernekritik bei Guardini231
3. Das Mittelalter als „Wesensmöglichkeit" – zeitgenössische Gegenwartsbezüge von Guardinis Mittelalterbild240
4. Ausblick: Geschichtsbilder und Modernedeutungen vor dem Zweiten Vatikanum246
Stephan Winter „Die Kirche erwacht in den Seelen“ und „Die Lebenden haben Recht"249
1. Einleitung und Gliederung249
2. Beispiel 1: Geschichtsbild und Kirchenverständnis bei Lambert Beaudin als einem Hauptakteur des „Mechelner Ereignisses" (1909)250
3. Beispiel 2: Guardinis Konzeption der Vermittlung von Individuum und Gemeinschaft in der Kirche auf den Spuren ‚des Mittelalters?255
4. Beispiel 3: Friedrich Spittas Sicht auf den „Gottesdienst des Urchristentums und seine Bedeutung für die Liturgische Praxis der Gegenwart"263
5. Resümee und Ausblick274
Martin Klöckener Liturgiegeschichtsschreibung seit dem 19. Jahrhundert: Methoden und Ziele im Wandel281
1. Der Ausgangspunkt: Liturgiewissenschaft des 17. bis frühen 19. Jahrhunderts282
2. Die römische Orientierung der katholischen Liturgiegeschichtsforschung und ihr Einfluss auf die Methoden: Prosper Guéranger OSB (1805 –1875)286
3. Liturgisches Einheitsparadigma und früher Liturgievergleich in Deutschland: der Breslauer Pastoraltheologe und Liturgiehistoriker Ferdinand Probst (1816 –1899)290
4. Liturgiegeschichtsschreibung als exakte, desinteressierte Geschichtsforschung: Louis Duchesne (1843 –1922)293
5. Benediktinische Programme liturgiegeschichtlicher Forschung zu Beginn des 20. Jahrhunderts295
5.1 Fernand Cabrol (1855 –1937)Unter295
5.2 Leo Kunibert Mohlberg (1878 –1963)296
6. Philologische Methoden in der Liturgiegeschichtsforschung299
7. Die genetische Liturgiegeschichtsschreibung: Josef Andreas Jungmann SJ (1889 –1975) und seine „Nachfolger"302
8. Die „Vergleichende Liturgiewissenschaft“ („Liturgie comparée“) des Anton Baumstark (1872–1948) und seiner Schule306
9. Liturgiegeschichtsforschung in kultur- und geistesgeschichtlichem Zusammenhang: Anton Ludwig Mayer (1891–1982)309
10. Zusammenfassende Beobachtungen und Perspektiven312
Birgit Jeggle-Merz Liturgiegeschichte im Umbruch315
1. Liturgiegeschichte im Umbruch – Was meint das?315
2. Geschichtsbild und Liturgiegeschichte316
3. Geschichtsbilder als Konstruktion von Identität319
Beispiel 1: Rezeption der Traditio apostolica319
Beispiel 2: Liturgiegeschichtsschreibung und die Fokussierung auf Hochliturgie321
4. Geschichtsbilder und der Streit um die Deutung von Geschichte322
Beispiel 3: Die Kontroverse um die Zelebrationsrichtung323
5. Geschichtsbilder als Metapher für gefestigte Vorstellungen und Deutungen der Vergangenheit327
Beispiel 4: Das „mittlere Alter" zwischen Antike und Renaissance und das Geschichtsbild der Liturgischen Bewegung sowie der Liturgiereform im 20. Jahrhundert328
Beispiel 5: Zur Geschichtlichkeit der Abendmahlsberichte332
Beispiel 6: Der jüdisch-christliche Dialog und die neue Sicht auf die Liturgiegeschichte336
6. Liturgiegeschichtsforschung und die verschiedenen Geschichtsbilder337
Beispiel 7: Ordentlicher und außerordentlicher Ritus338
Beispiel 8: „Der Geist der Liturgie". Ein Hinweis von Angelus Häußling340
7. Fazit: Geschichtsbilder und „Liturgiegeschichte im Umbruch"341
Autorinnen und Autoren343

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