2Die Gerätetypen und Programme im Einsatz
2.1E-Reader
Sowohl Hersteller von E-Books als auch die Leser stellen sich sehr oft die Frage, welche Geräte eigentlich zum Lesen der elektronischen Bücher am geeignetsten sind. Für die professionelle E-Book-Herstellung muss man nicht unbedingt jedes Gerät besitzen. Man sollte jedoch jeweils über ein bis zwei Geräte aus den nachfolgenden Kategorien verfügen. Für die Leser ist diese Antwort abhängig von der individuellen Nutzung.
E-Ink
E-Ink-Geräte sind die derzeit günstigsten E-Reader. Diese wurden speziell entwickelt, um E-Books darzustellen, und bringen selten noch andere Funktionen mit. Die Bildschirmoberfläche soll das Gefühl des Lesens auf Papier simulieren. Farben können bei den aktuellen Geräten allerdings nicht dargestellt werden. Die Darstellung der Texte ist bei E-Ink-Geräten sehr gut, selbst bei starker Sonneneinstrahlung. Viele neue Modelle besitzen eine integrierte Beleuchtung, um auch bei dunklen Verhältnissen lesen zu können. Zudem ist dieser Gerätetyp sehr leicht und die Akkulaufzeit beträgt bei vielen Modellen bis zu vier Wochen. Allerdings gibt es auch eine Schattenseite: Farbige E-Books werden in Graustufen dargestellt, wobei hellere Farben ganz auf der Strecke bleiben. Animationen und Videos können zudem nicht oder nur schlecht wiedergegeben werden, da die E-Ink-Technologie einfach nicht dafür geeignet ist. Ein weiterer Nachteil macht sich seit Erscheinen von ePub 3 oder KF8 bemerkbar: Die Software, welche die E-Books darstellen soll, ist bei sehr vielen Geräten veraltet und die neuen Formate können nicht in der Form angezeigt werden, wie es die neuen Spezifikationen eigentlich ermöglichen.
Für Lesefreudige, die keinen Schnickschnack brauchen, dafür nirgends auf Bücher verzichten möchten, sind E-Ink-Reader sehr gut geeignet.
Electrowetting
Bei der Electrowetting-Technologie wird noch in die Kristallkugel geschaut. Sie ist zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Buches in der Entwicklung. Die Technologie verspricht dieselben Vorteile wie E-Ink-Geräte, jedoch sollen Farben dargestellt werden können. Animationen und Videos sollen möglich sein. Und auch die Darstellungsmöglichkeiten sollen den neuen Spezifikationen gerecht werden, ohne jedoch den Preis der Geräte in die Höhe zu treiben.
Sollten die Versprechen eingehalten werden können, wird diese Technologie wohl die E-Ink-Reader ablösen.
Tablets
Und dann kam das iPad! Schon vor etlichen Jahren gab es Tablet-Computer. Allerdings schafften diese nie den Durchbruch. Apple nutzte die Gelegenheit und machte mit einer enormen Marketingkampagne die Tablet-Computer im Jahr 2010 durch das iPad wieder populär. Mehr noch: Ein regelrechter Boom setzte ein und der Markt ist heute durchzogen von unendlich vielen Geräten und Modellen mit allen möglichen Bildschirmformaten. Man kann derzeit drei Typen nach dem Betriebssystem unterscheiden.
Apples iPad läuft unter iOS. Da Apple iOS nicht für andere Hersteller freigibt oder zur Verfügung stellt, hat Google einen eigenen Weg eingeschlagen und das Android-Betriebssystem als nunmehr größten Konkurrenten für Apples iOS entwickelt. Amazon baut seine Kindle Fire-Serie auch auf Android auf, sperrt allerdings einige Funktionen, so dass man die Bücher und Apps über Amazon beziehen muss. Noch neu auf dem Markt ist Microsoft mit Windows 8 oder der abgespeckten Version Windows RT.
Tablets sind Alleskönner. Es gibt viele Bildschirmformate. Es können Bücher gelesen, E-Mails geprüft, Videos abgespielt und Spiele gezockt werden. Fast für jeden Zweck gibt es eine App. Nicht zuletzt macht ihre Vielseitigkeit diese Geräte so beliebt.
Jedoch gibt es auch hier einige Nachteile. Die Darstellung ist bei Sonneneinstrahlung sehr schlecht und selbst bei hochaufgelösten Bildschirmen sind die Bücher nicht so angenehm zu lesen wie bei E-Ink-Geräten. Zudem sind Tablet-Computer durch die verbauten Komponenten sehr schwer und nicht immer handlich. Größter Schwachpunkt bleibt die Akkulaufzeit, die bei den meisten Modellen zwischen 6 und 12 Stunden Dauerbetrieb beträgt.
Computer
Nicht zu vergessen sind die normalen Computer. Auch hier können die E-Books dargestellt werden und es gibt eine ganze Reihe von Programmen zum Anzeigen und Lesen solcher Werke. Es kann allerdings behauptet werden, dass Computer nicht die erste Zielgruppe bei E-Books (ePub, Mobipocket) sind. Oder nehmen Sie den ganzen Computer mit auf die Couch, um dort gemütlich einen Roman zu lesen? Der Nutzen der E-Books auf Computern liegt eher bei Fachbüchern und Informationsdokumenten, die zu Archivzwecken genutzt werden. Weiterhin ist PDF so weit verbreitet und auf gängige Computer abgestimmt, dass E-Books dort nur eine Nebenrolle spielen.
2.2E-Book-Editoren
Um ein ePub nachzubearbeiten, muss auf die einzelnen Komponenten, die sich in der Datei befinden, zugegriffen werden (siehe Kapitel 1.4 »Die ePub-Struktur«). Entpackt man die ePub-Datei in ihre Einzelteile, kann der Inhalt mit einfachen Texteditoren wie TextEdit, Notepad etc. bearbeitet werden. Allerdings ist es besser und bequemer, spezielle Editoren zu benutzen.
BBEdit [@ 7kmx]
BBEdit von Barebones kostet ca. 45 € und ist ein guter HTML-/Texteditor für Mac OS X mit Syntax-Highlighting, der ePub-Dateien nativ öffnen und speichern kann. An den meisten Stellen in diesem Buch wird BBEdit als Editor zur Nachbearbeitung verwendet. Im Gegensatz zu Sigil gibt es jedoch keinen Live-Preview.
oXygen XML Editor [@ esbt]
oXygen XML Editor bietet Syntax-Highlighting und Code Completion für viele bekannte Programmiersprachen an. Für ePub-Dateien sind vor allem zwei Funktionen praktisch: oXygen XML Editor kann ePub-Dateien nativ öffnen und speichern. Außerdem bietet der Editor eine integrierte ePub-Validierung mit IDPF-Konformität. Leider ist der oXygen XML Editor mit ungefähr 300 € (inkl. MwSt.) verhältnismäßig teuer.
Sigil [@ 7wto]
Bei Sigil handelt es sich um ein Open-Source-Projekt. Das Programm zum Erstellen und Editieren von ePub-Dateien ist sowohl für Mac als auch für Windows und Linux verfügbar. Sigil kann auch den Inhalt der Datei anzeigen. Sigil bietet verschiedene Modi an: die gerenderte Darstellung des ePub, eine geteilte Codeansicht oder nur den Code, der bearbeitet werden kann. Das Arbeiten mit dem Editor ist relativ komfortabel: Ein geänderter Wert im CSS-Code wird sofort dargestellt. Interessant ist auch die eingebaute ePub-Validierung. Ein Manko ist zurzeit noch die fehlende Unterstützung von ePub 3.
TextWrangler [@ ks8c], TextMate [@ 958k], Notepad++ [@ qouw], Altova XMLSpy [@ rulv]
TextWrangler von Barebones ist ein beliebter Editor für den Mac, der kleine (kostenlose) Bruder von BBEdit. Eine Alternative ist TextMate von MacroMates. Für Windows gibt es Notepad++ oder Altova XMLSpy.
2.3E-Book-Software-Reader
Neben dem Editor brauchen Sie ein Tool, um die erzeugten ePub-Dateien überhaupt ansehen zu können. Neben den Hardware-Readern wie der Sony Reader-Serie, Barnes & Noble, Kobo, dem Tolino Shine, Amazons Kindle gibt es auch eine Menge Software-Reader, die teils gratis heruntergeladen und auf dem Computer oder Tablet installiert werden können. Das geschieht in Form einer App, eines kleinen Hilfsprogrammes, oder auch einer Anwendung, die komplett im Browser ablaufen kann. Im Folgenden deshalb ein paar Viewer.
Browser-basierte Erweiterungen
?Readium (Chrome) [@ 7lq2]
?EPUBReader [@ wqg1]
Mac OS X
?iBooks für OS X [@ jpin]
?Adobe Digital Editions [@ qmsg]
?ePub Reader [@ 6h2w]
?EPUB Viewer [@ 4c7t]
?Clearview [@ wfrm]
?BookReaderLite [@ v6fl]
?Kitabu [@ 46fj]
?ePub File View [@ adet]
?Murasaki [@ qxyd]
?Calibre [@ 9e0f]
Windows
?Adobe Digital Editions [@ qmsg]
?Calibre [@ 9e0f]
?FBReader [@ jsbm]
?Sumatra PDF [@ vpl3]
?Cool Reader [@ kq5r]
iOS
?iBooks...