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E-Book

Ein Löffelchen voll Zucker ... und was bitter ist, wird süß

Kunterbunte Tipps & Tricks für das Leben mit Kindern

AutorSabine Bohlmann
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2018
ReiheGU Erziehung 
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783833865916
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Mehr Freude, Farbe und Harmonie fürs Familienleben! Wie das berühmte magische Kindermädchen Mary Poppins hat Sabine Bohlmann liebevolle und überraschende Wege gefunden, wie sich die kleinen Stolpersteine im Erziehungsalltag spielend umgehen lassen. Ob beim Schlafengehen, Essen, Ordnunghalten, Lernen, Mitmachen, Zähneputzen und und und - die zweifache Mutter hat ihre ganz eigenen, praktisch erprobten Tipps und Tricks, wie sich das Familienleben mit einfachen Mitteln versüßen lässt. Dabei helfen ihr Ideen wie das Sockenmonster, der fliegende Teppich, die sprechende Zahnbürste oder die Böse-Worte-Schublade, um nur ein paar zu nennen: Die Anregungen machen Kindern zwischen 2 und 10 garantiert einen Riesenspaß und führen Eltern wie nebenbei zum Erfolg. Einfach mal ausprobieren ...

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Leseprobe

ESSEN


Zusammen schmeckt ’s am besten!

Mit vollem Mund kaut man nicht – hä?


Vorbild sein


Man sagt doch: Sei ein gutes Vorbild, dann klappt das mit den Tischmanieren automatisch. Warum muss ich trotzdem immer wieder auf die kleinen Benimmregeln hinweisen? Ich will ganz sicher keine aufrecht sitzenden Zinnsoldaten, die mit abgespreiztem kleinem Finger die Gabel zum Mund führen. Aber es gibt eben doch die eine oder andere Regel, deren Einhaltung gemeinsame Mahlzeiten einfach angenehmer macht. Da der Kindergarten meiner Kinder noch als einer der letzten Kindergärten darauf bestand, eine gemeinsame Brotzeit mit allen Kindern zu machen, und die Kinder nicht frei entscheiden ließ, wann wer essen will und ob überhaupt, brachten meine Kinder den einen oder anderen Spruch mit nach Hause. Und so verstaubt solche Sprüche auch sein mögen: Sie bleiben im Gedächtnis, sind lustig und gutes Benehmen wird mit ihnen fast zu einem Spiel.

Unsere Sprüchesammlung


Gute Manieren

Ellenbogen, Ellenbogen,

sei doch nicht so ungezogen,

auf dem Tisch darfst du nicht sein,

alle Kinder essen fein!

Schlürfen, Rülpsen, Schmatzen,

nicht gewasch ’ne Bratzen (das ist Bayerisch und heißt »Hände«),

Hängen in den Teller,

Schlingen immer schneller,

könnt ihr gleich vergessen – beim Essen.

Danke!

Guten-Appetit-Sprüche

Piep, piep, piep, wir ham uns alle lieb. Piep, piep, piep – guten Appetit!

Jeder isst, so viel er kann, nur nicht seinen Nebenmann.

Und wir nehmen ’s ganz genau – auch nicht seine Nebenfrau.

Der Teller voll,

mein Magen leer:

Ich hab Hunger, und zwar sehr!

Der Teller leer,

mein Magen voll – toll!

(Der ist von uns)

Guten Appetit:

Wer Hunger hat, isst mit!

Dankgebete

Jedes Tierlein hat sein Essen,

jedes Blümlein trinkt von dir,

hast auch unser nicht vergessen,

lieber Gott, wir danken dir.

Heute hab ich glatt vergessen,

dir zu danken vor dem Essen.

Magen voll und Teller leer,

dann dank ich dir halt hinterher.

Essen wie die Räuber


Tischmanieren gehören für mich zu den wichtigen Erziehungszielen, gleichzeitig zu denen, die am schwersten zu erreichen sind. Manchmal könnte man bei einem Mittagessen pausenlos an die Kinder hinmeckern. Und dann schimpft man so lange, bis sie komplett auf Durchzug stellen und nichts mehr ankommt. Die große Herausforderung besteht darin, den Kindern gute Manieren beizubringen, ohne sie dabei zu drillen. Manchmal dachte ich, die Kinder sehen gar nicht, worin der Unterschied besteht zwischen: in den Teller hängen und nicht in den Teller hängen, neben dem Teller liegen und nicht neben dem Teller liegen, schmatzen, dass sich die Balken biegen, und nicht schmatzen. Also machte ich die »Essensprobe«. Wir erklärten den Mittwoch zum Räubertag. Am Mittwochmittag darf jeder essen, wie er will, und niemand darf nörgeln. Da merkte ich, sie kennen die Unterschiede ganz genau. Und an den anderen Tagen half dann einfach nur der Satz: »Heute ist doch nicht Mittwoch.« Nur einladen durften wir am Mittwoch niemanden, außer irgendwelchen Hottentotten, Hotzenplotzen oder anderen wilden Kerlen.

Der Räuberteller

Apropos Räuber. Bei uns gab es auch den »Räuberteller«. Den hat sich unsere Jüngste immer bestellt, wenn wir in ein Restaurant gingen. Wir hatten festgestellt, dass uns zu viert drei Portionen absolut ausreichten. Und so bestellte sich Paulina ihren Räuberteller. Das war ein leerer Teller, mit der Erlaubnis, sich von allen anderen Tellern am Tisch die Dinge zu räubern, die sie mochte.

Einmal hatten wir ein Familienessen in einem Restaurant. Am Tisch saßen ungefähr 20 Familienmitglieder. Da gab einer dem anderen Paulinas Räuberteller weiter und jeder gab ihr etwas von seinem Essen ab. Als der Teller am Ende wieder bei ihr ankam, hatte sie den vollsten Teller von allen. Und jeder beneidete sie darum. »Das nächste Mal«, sagte ihre Uroma, »bestell ich mir auch einen Räuberteller.« »Ich auch!«, stimmten alle zu. Und Paulina meinte: »Und von wem wollt ihr räubern, wenn jeder nur einen leeren Teller bekommt?« 

Geburtstagsrülpsen


Wie stolz kam mein Sohn eines Tages aus dem Kindergarten. Er hatte von einem Freund etwas gaaaaaanz Tolles gelernt: das Rülpsen.

Und dieses Rülpsen nahm wirklich überhand. Bis ich einen klaren Rülpsschlussstrich zog. Ein Bohlmann-Rülps-Gesetz. Gerülpst wird nur noch an Geburtstagen. Und dann aber gleich als Rülpswettbewerb. Einer nach dem anderen im Uhrzeigersinn (ich bin, was Rülpsen anbelangt, der absolute Loser, habe dafür aber die größten Lacher auf meiner Seite). Und das Beste war, die Kinder akzeptierten dieses Familiengesetz kommentarlos. Ohne Wenn und Aber. (Ob mein Sohn danach trotzdem in der Schule oder hinter meinem Rücken rülpste, weiß ich nicht, und das ist auch seine Sache.)

Unser Spruch zum Thema Rülpsen

»Ich rülpse nur an einem Tag:

Dann, wenn ich Geburtstag hab.

Dann rülpsen alle um die Wette,

so wie ich das gerne hätte.«

Die selbst gemachte Einkaufsliste


Man höre und staune: Selbst Einkaufen mit Kindern kann Spaß machen! Es muss nur etwas mehr Zeit eingeplant werden und irgendein Anreiz für die Kinder dabei sein. Wenn ich zu Beginn meines Einkaufs zu meinen Kindern ganz ernst sage: »Marmelade dürfen wir auf gar keinen Fall vergessen. Paulina, merkst du dir das, bitte? Das ist ganz, ganz wichtig. Ach, und Jakob, denkst du an zwei grüne und drei rote Äpfel?« Schwupps, schon hatten die Kinder beim Einkaufen eine Aufgabe. Das brachte mich auf die Idee, die Kinder mal selbst zu Hause eine Einkaufsliste anfertigen zu lassen. Wir überlegten gemeinsam, was wir alles brauchten, und jeder malte es, so gut er eben konnte, auf seine Liste.

Stolz auf unsere Listen zogen wir los. Die Kinder schnappten sich den Einkaufswagen und ich musste nur noch hinterherlaufen und ab und zu die Preise der Produkte kontrollieren oder gegebenenfalls Sachen austauschen. (Preise vergleichen ist übrigens für Schulanfänger eine gute Rechenübung.)

Detektiveinkauf


Mit größeren Kindern kann es ein Detektiveinkauf werden. Man muss nur alle Sachen, die man braucht, verschlüsseln. Wegen der vielen feindlichen Spione!

Zum Beispiel

Schneckenlieblingsessen (Salat)

Knackendes Frühstück (Cornflakes)

Muhsaft (Milch)

Gelbes Mäusefutter (Käse)

AUCH WENN DIESE ART VON EINKAUF ETWAS MEHR VORBEREITUNG UND ZEIT BRAUCHT, HABEN DOCH ALLE SEHR VIEL SPASS DABEI.  

Wetteinkauf


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