Diplomarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 1,7, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Soziologie und Empirische Sozialforschung - Schwerpunkt Arbeitsmarktsoziologie), Veranstaltung: Empirische Soziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die wirtschaftliche Weltkrise der vergangenen Jahre hat weltweit zur Stagnation der Reallöhne geführt, was an eine Zunahme von Einkommensungleichheit geknüpft wurde (Busch 2009). Während sich die Wirtschaft mittlerweile schrittweise von der Depression erholt, bleibt die Frage der Einkommensverteilung und der relativen Einkommensgerechtigkeit in Deutschland so aktuell wie nie. Laut Ergebnissen der Studie von Hinz und Liebig (2010) bewerten 51,6 Prozent der Befragten die heutigen sozialen Ungleichheiten in Deutschland als 'zu groß' und 39,1 Prozent als 'viel zu groß' (Hinz und Liebig 2010, S. 5). Dabei bewerten mindestens 64 Prozent der Auskunftspersonen ihr eigenes Erwerbseinkommen als 'ungerechterweise zu niedrig' (Hinz und Liebig 2010, S. 9). Die Studienergebnisse von Liebig und Schupp aus den Jahren 2005 und 2007 zeigen, dass das subjektive Ungerechtigkeitsempfinden bezüglich des eigenen Netto-Erwerbseinkommens im Beobachtungszeitraum zugenommen hat. Während im Jahr 2005 insgesamt rund 26 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland ihr Erwerbseinkommen als ungerecht bewerteten, betrug 2007 der Anteil derjenigen, die ihr Einkommen als ungerecht einstuften bereits 35 Prozent (Liebig und Schupp 2008, S. 435). Vor allem im mittleren und oberen Einkommensbereich wachsen die Ungerechtigkeitsgefühle bezüglich des eigenen Einkommens: 2005 waren 21 Prozent der Erwerbstätigen mit einem Bruttoeinkommen von 3000 Euro mit ihrem Lohn unzufrieden, 2007 ist die Zahl der unzufriedenen Beschäftigten dieser Einkommensklasse auf 36 Prozent gestiegen. Die niedrigsten Schichten der Gehaltsskala zeigen hingegen kein wachsendes Gefühl, ungerecht entlohnt zu werden. Der Verfasser der DIW-Studie, Jürgen Schupp, äußert die Meinung, dass dies an den sich unter der Bevölkerung verbreitenden Eindruck gebunden werden kann, dass hoher Arbeitseinsatz nicht unbedingt gutes Einkommen sichert, was das Leistungsprinzip der gerechten Einkommensverteilung verletzt. (Liebig und Schupp 2008). Informationen über die wachsende Kluft zwischen den Einkommen, die mit der Einkommensunzufriedenheit der abhängig Beschäftigten korrespondiert, liefert auch der Armutsbericht der Bundesregierung: 'Unter Berücksichtigung der Preisentwicklung, die zwischen 1,1 % und 2,0 % variierte, gingen die Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer real zwischen 2002 und 2005 von durchschnittlich 24.873 Euro auf 23.684 Euro um 4,8 % zurück. [...]
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