Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1, Universität Potsdam (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Gleichheit als politische Idee - zur jüngeren Kritik am Egalitarismus, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Die liberale Demokratie lebt aus der inneren Spannung zwischen der Privilegierung von Eigentumsrechten einerseits und einem substantiellen Begriff von Gleichheit andererseits, zu dem heute auch die Menschenrechte gezählt werden.' Diese Überlegung äußerte die Soziologin Saskia Sassen unlängst in einem Artikel, in dem sie sich mit den Ursachen der Krise der Demokratien in den 'westlichen' Staaten auseinandersetzt. Für Sassen scheint festzustehen, dass soziale Ungleichheit etwas negatives und Gleichheit etwas erstrebenswertes ist. Mit dieser Ansicht sind viele Menschen vertraut und in vielen Hinterköpfen mögen bei dieser Überlegung das ferne Echo der Parolen politischer Emanzipationsbewegungen seit der französischen Revolution und der Ausrufung der Menschenrechte erklingen. Die moralisch intuitive Annahme, dass Gleichheit per se etwas mit Gerechtigkeit zu tun hat, geriet in jüngster Vergangenheit jedoch vermehrt in die Kritik zahlreicher Philosophen und Philosophinnen. Der Begriff der politischen Gleichheit ist in der philosophischen Diskussion heute keineswegs so unumstritten, wie es für eine Demokratie, die sich ständig auf dieses Prinzip beruft, von Vorteil wäre. Auch wenn die Debatte viel weiter zurückreicht, so hat sie in den letzten drei Dekaden des 20. Jahrhunderts gehörig an Brisanz gewonnen. Dabei entwickelte sich die akademische Diskussion, die vornehmlich aber nicht nur, im angloamerikanischen Raum geführt wurde und wird von einer 'Equality-of-What?'-Frage zu einer grundlegenderen 'Why-Equality?'-Debatte, die nun den Egalitarismus als politisches Prinzip grundsätzlich in Frage stellte.
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