Sie sind hier
E-Book

Endzeiterwartungen im Umfeld Ottos III.

AutorElke Timme
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl79 Seiten
ISBN9783638432078
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Universität zu Köln (Historisches Seminar), 177 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Seitdem Schriftsteller der Romantik die erste nachchristliche Jahrtausendwende als eine Zeit des Schreckens beschrieben, wird das Thema der Endzeiterwartung in der ottonischen Epoche kontrovers diskutiert. Für die positivistischen Historiker des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts galt jene, auch in Fachpublikationen verbreitete, Auffassung einer von den Zeitgenossen mit Angst erwarteten Zeitenwende als 'längst entlarvte[r] Mythos': Das Jahr 1000 sei ein Jahr wie jedes andere gewesen; Beweise für eine lähmende Furcht seien in den Quellen nicht zu finden. Obwohl auch die neuesten Forschungen zum Themenbereich Apokalyptik und Jahrtausendwende mehrheitlich die Schreckensthese bestreiten, werden ihre Studien dennoch größtenteils als 'neoromantischer Ersatzmythos' abgelehnt: Desgleichen werden Vermutungen über Zusammenhänge zwischen millenaristischer Endzeiterwartung und diversen religiösen Bewegungen der Epoche, etwa aufflammenden Häresien, dem Aufschwung von Mönchtum, Reliquienverehrung und Wallfahrtswesen sowie der Gottesfriedenbewegung zurückgewiesen. Dabei wird die Debatte bis heute ausgesprochen heftig geführt. Ähnlich kontrovers verläuft die Beurteilung Ottos III. in der Historiographie. Erst in jüngerer Zeit setzt eine Neubewertung seiner Politik und seiner Person ein. Brun von Querfurt charakterisierte ihn als einen, 'der vor den Augen der Menschen Kaiser und Herrscher, in seinem Herzen und vor den Augen des Schöpfers jedoch Mönch war'. Gerade die in der älteren Forschung oftmals ausnehmend negativ bewertete Frömmigkeit des Kaisers gilt häufig als bedeutsamstes Element seiner Persönlichkeit, doch wurde sie, abgesehen von wenigen Ausnahmen, bislang keiner eigenständigen Untersuchung unterzogen. Monographien zu Otto III. klammern eschatologische Aspekte weitgehend aus; Historiker gehen in Studien zum Jahr 1000 kaum auf den Kaiser ein. Die vorliegende Arbeit wird demgegenüber nach einem kurzen Abriß des eschatologischen Denkens um die Jahrtausendwende belegen, daß Endzeitvorstellungen im engsten Umfeld des Kaisers verbreitet waren. Anschließend wird das Handeln Ottos im Hinblick auf apokalyptische Perspektiven untersucht und abschließend die Frage erörtert, ob Otto III. durch seine Renovatio-Politik das Römische Reich als 'Bollwerk' gegen den Antichrist stärken wollte, um somit nach zeitgenössischem Verständnis das Ende der Zeiten herauszuzögern, oder ob er sich selbst als der Friedenskaiser einer bereits eingetretenen Endzeit sah.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Europa - Geschichte und Geografie

Faschistische Selbstdarstellung

E-Book Faschistische Selbstdarstellung
Eine Retortenstadt Mussolinis als Bühne des Faschismus Format: PDF

Unter dem italienischen Faschismus wurden südlich von Rom neue Städte in den ehemaligen Pontinischen Sümpfen gegründet. Diese faschistischen Retortenstädte verknüpften neue sozialpolitische Modelle…

Faschistische Selbstdarstellung

E-Book Faschistische Selbstdarstellung
Eine Retortenstadt Mussolinis als Bühne des Faschismus Format: PDF

Unter dem italienischen Faschismus wurden südlich von Rom neue Städte in den ehemaligen Pontinischen Sümpfen gegründet. Diese faschistischen Retortenstädte verknüpften neue sozialpolitische Modelle…

Faschistische Selbstdarstellung

E-Book Faschistische Selbstdarstellung
Eine Retortenstadt Mussolinis als Bühne des Faschismus Format: PDF

Unter dem italienischen Faschismus wurden südlich von Rom neue Städte in den ehemaligen Pontinischen Sümpfen gegründet. Diese faschistischen Retortenstädte verknüpften neue sozialpolitische Modelle…

Faschistische Selbstdarstellung

E-Book Faschistische Selbstdarstellung
Eine Retortenstadt Mussolinis als Bühne des Faschismus Format: PDF

Unter dem italienischen Faschismus wurden südlich von Rom neue Städte in den ehemaligen Pontinischen Sümpfen gegründet. Diese faschistischen Retortenstädte verknüpften neue sozialpolitische Modelle…

Spätmoderne

E-Book Spätmoderne
Lyrik des 20. Jahrhunderts in Ost-Mittel-Europa I Format: PDF

Der Sammelband „Spätmoderne" bildet den Auftakt zur Reihe „Lyrik des 20. Jahrhunderts in Ost-Mittel-Europa" und widmet sich zuvorderst osteuropäischen Dichtwerken, die zwischen 1920 und 1940…

Spätmoderne

E-Book Spätmoderne
Lyrik des 20. Jahrhunderts in Ost-Mittel-Europa I Format: PDF

Der Sammelband „Spätmoderne" bildet den Auftakt zur Reihe „Lyrik des 20. Jahrhunderts in Ost-Mittel-Europa" und widmet sich zuvorderst osteuropäischen Dichtwerken, die zwischen 1920 und 1940…

Weitere Zeitschriften

caritas

caritas

mitteilungen für die Erzdiözese FreiburgUm Kindern aus armen Familien gute Perspektiven für eine eigenständige Lebensführung zu ermöglichen, muss die Kinderarmut in Deutschland nachhaltig ...

SPORT in BW (Württemberg)

SPORT in BW (Württemberg)

SPORT in BW (Württemberg) ist das offizielle Verbandsorgan des Württembergischen Landessportbund e.V. (WLSB) und Informationsmagazin für alle im Sport organisierten Mitglieder in Württemberg. ...

Der Steuerzahler

Der Steuerzahler

Der Steuerzahler ist das monatliche Wirtschafts- und Mitgliedermagazin des Bundes der Steuerzahler und erreicht mit fast 230.000 Abonnenten einen weitesten Leserkreis von 1 ...

DGIP-intern

DGIP-intern

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Individualpsychologie e.V. (DGIP) für ihre Mitglieder Die Mitglieder der DGIP erhalten viermal jährlich das Mitteilungsblatt „DGIP-intern“ ...

DULV info

DULV info

UL-Technik, UL-Flugbetrieb, Luftrecht, Reiseberichte, Verbandsinte. Der Deutsche Ultraleichtflugverband e. V. - oder kurz DULV - wurde 1982 von ein paar Enthusiasten gegründet. Wegen der hohen ...

filmdienst#de

filmdienst#de

filmdienst.de führt die Tradition der 1947 gegründeten Zeitschrift FILMDIENST im digitalen Zeitalter fort. Wir begleiten seit 1947 Filme in allen ihren Ausprägungen und Erscheinungsformen.  ...