Einführung
Die Übungen und Spielaktionen in diesem Buch sind einfach und ohne großen Aufwand durchzuführen. In der Fülle der verschiedenen Ideen und Angebote finden Sie mit Sicherheit auch Anregungen, die genau für Ihr Kind oder Ihre Kinder passend sind. Doch auch eine ansprechende Umgebung ist wichtig, damit sie optimal entspannen und lernen können.
Der Umgang mit diesem Buch
Die in diesem Buch enthaltenen Übungen, Geschichten und Aktionen lassen sich mit Kindern etwa ab dem Vorschulalter durchführen. Zum Beispiel zu Hause, und zwar vor den Hausaufgaben oder vor dem Lernen für eine anstehende Klassenarbeit. Wenn die Kinder mit den Übungen vertraut sind, können sie sie dann auch eigenständig und ohne fremde Hilfe in der Schule machen, während des Unterrichts, vor einer Klassenarbeit oder einfach dann, wenn die Aufmerksamkeit und Konzentration nachlässt.
Die Übungen sind in verschiedene Kapitel eingeteilt, denen jeweils eine kleine theoretische Einleitung vorangestellt ist. Darin erfahren Sie als Eltern, wieso gerade diese Übungen von Bedeutung sind und bei welchen Problemen Ihres Kindes sich diese am besten einsetzen und durchführen lassen. Natürlich ist jedes Kind eine eigenständige Persönlichkeit mit speziellen Vorlieben und Vorstellungen. Und sicher gibt es in diesem Buch auch Übungen, die nicht zu Ihrem Kind oder Ihrem Alltag passen.
Doch unter der Vielzahl von Ideen wird mit Sicherheit auch allerhand für genau Ihr Kind dabei sein. Verschaffen Sie sich einfach einen Überblick, blättern Sie ein bisschen und treffen Sie dann eine Auswahl. Sie müssen natürlich nicht alle Übungen und Aktionen durchführen – es sind nur Angebote. Viele Übungen können Sie übrigens auch problemlos abändern und nach Ihren Vorstellungen gestalten.
In der Regel sind die Übungen und Geschichten so angelegt, dass Sie diese mit Ihrem Kind allein zu Hause durchführen können. Da reicht es vollkommen aus, wenn Sie als Elternteil den „zweiten Mitspieler“ abgeben. Für einige wenige Übungen braucht man jedoch mehr Mitspieler als nur ein einziges Kind; in diesen Fällen ist eine Mindestteilnehmerzahl angegeben. Solche Übungen können Sie dann beispielsweise anbieten, wenn Ihr Kind Besuch hat, oder selbstverständlich auch bei Kindergeburtstagen oder anderen Anlässen, wenn Sie die Konzentration Ihrer kleinen Gäste spielerisch etwas fördern möchten. Außerdem erfahren Sie am Anfang der Übungen und Aktionen, welches Material Sie dafür benötigen. Findet sich keine Angabe zum Material, brauchen Sie nichts weiter zur Durchführung. Es wurde großen Wert darauf gelegt, dass man möglichst gar kein Zusatzmaterial braucht, damit die Übungen einfach umsetzbar sind und der Geldbeutel geschont wird. Wenn dennoch Material notwendig ist, sind es überwiegend solche Dinge, die man in jedem Haushalt beziehungsweise Kinderzimmer findet.
Auf diese Weise können Sie sich stets ganz schnell einen Gesamtüberblick verschaffen, wenn Sie mit Ihrem Kind oder mehreren Kindern eine der Übungen durchführen möchten.
Der ideale Ort zum Lernen
Der ideale Ort zum Lernen sollte so gestaltet sein, dass Ihr Kind eine freie Fläche an einem Schreibtisch zur Verfügung hat, an dem es seine Aufgaben in aller Ruhe erledigen kann. Denn ein vollgestellter, beladener Tisch lenkt das Kind nur unnötig ab, weil dem Auge zu viele Reize geboten werden. Außerdem kann es seine benötigten Materialien nicht ausbreiten, wenn schon zu viele andere Dinge auf dem Tisch herumliegen. So verliert das Kind den Überblick.
Ermöglichen Sie Ihrem Kind die Ruhe, die es zum Lernen benötigt, und akzeptieren Sie, wenn es alleine gelassen werden will, um seine Aufgaben zu erledigen. Viele Lehrer bitten die Eltern sogar, nicht bei den Hausaufgaben zu helfen. Nur so haben sie einen Überblick, ob das Kind alles verstanden hat und ob das Pensum der Aufgaben dem Können und Wissensstand des Kindes angemessen ist.
Auch Geschwisterkinder sollten sich während der Hausaufgabenzeit nicht im Zimmer des Schulkinds aufhalten. Denn ständiger Lärmpegel oder unnötige Unterbrechungen reißen Ihr Kind aus der Konzentration.
Das Zimmer sollte vor dem Lernen oder Erledigen der Hausaufgaben stets gut gelüftet werden, denn schlechte, stickige Luft hemmt die Aufnahmefähigkeit und mindert so die nötige Konzentration beim Lernen!
Sinnvoll ist es, wenn Ihr Kind einen konstanten Arbeitsplatz hat, an dem es seine Aufgaben erledigen kann, und dieser nicht von Tag zu Tag wechselt. Vielleicht überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, welcher Platz sich für die Hausaufgaben und zum Lernen am besten eignet, und erörtern auch die Gründe, die dafür sprechen. Richten Sie diesen Platz dann mit einem entsprechenden Tisch, Stuhl sowie einer Lichtquelle ein, damit er Ihrem Kind zur Gewohnheit wird.
Der Schreibtisch sollte so stehen, dass genug Licht auf ihn fällt. Denn Dämmerlicht oder zu wenig Lichteinfall strengt die Augen zu sehr an. Auch dies kann die Konzentration beim Lernen erheblich beeinträchtigen. Können Sie den Schreibtisch nicht an ein Fenster stellen, sollten Sie dafür sorgen, dass am Tisch eine geeignete Schreibtischlampe angebracht ist, die den Arbeitsplatz ausreichend gut beleuchtet. Ebenso wichtig wie das Licht ist auch die passende, bequeme Sitzmöglichkeit. Ihr Kind sollte keine Verrenkungen machen müssen, um am Tisch gut schreiben oder lesen zu können. Am besten eignen sich Schreibtischstühle für Kinder, deren Sitzhöhe und Rückenlehne sich der Größe entsprechend verstellen und anpassen lassen. Sie beugen auch Haltungsschäden im Kindesalter vor.
Ganz wichtig ist außerdem, dass Ihr Kind sich an diesem Ort wohlfühlt. In behaglicher Atmosphäre lernt es sich einfach besser, schneller und leichter. Motivieren Sie Ihr Kind, eigene Ideen und Vorstellungen miteinzubringen: Wie soll der ideale Ort für die Hausaufgaben beschaffen sein? Versuchen Sie mit geeigneten, pfiffigen Utensilien, diesen Ort wirklich einladend zu gestalten, damit sich Ihr Kind auch gerne dort aufhält und ihn entsprechend nutzen kann.
Nützliche Dinge für den Schreibtisch
- Eine stapelbare Ablage für Collegeblöcke, Kopien, Schnellhefter und ähnliche Dinge
- Ein Stifteköcher, damit die Stifte ordentlich aufgeräumt und allzeit griffbereit sind
- Eine Pinnwand für wichtige Notizen, Infos und dergleichen
- Einen bunt (und selbst) gestalteten Stundenplan oder Wochenplan zur Übersicht
- Für Kinder geeignetes Lernmaterial wie beispielsweise Rechenschieber, Lernkartei und Ähnliches
- Nützliche Schreibtischutensilien wie Locher, Anspitzer, Radiergummi, Kleber, Schere etc.
- Ein Papierkorb für alte Schmierzettel und anderen Abfall
- Ein kleines Regal oder Ähnliches, das Schulbücher, Lexika, Lernhefte usw. stets griffbereit hält
Der ideale Ort zum Entspannen
Wenn Sie mit Ihrem Kind eine der in diesem Buch vorgestellten Entspannungsübungen, Meditationen oder Fantasiereisen durchführen möchten, sollten Sie unbedingt für absolute Ruhe sorgen und ein Schild mit der Aufschrift „Bitte nicht stören!“ an die Türe hängen. Schaffen Sie sich und vor allen Dingen Ihrem Kind freien Platz am Boden. Im Kinderzimmer oder einem anderen Raum in der Wohnung kann Ihr Kind diese Übungen im Liegen auf einem sauberen Teppich, einer Decke oder auf dem Bett machen. Für Ihr Kind ist es sicherlich am gemütlichsten, wenn ihm ein kleines Kissen und eventuell eine Decke zum Hineinkuscheln zur Verfügung stehen. Achten Sie aus diesem Grund auch auf einen wohltemperierten Raum. Denn nur dann, wenn es nicht zu kalt ist und Ihr Kind nicht friert, kann es sich in die Entspannung fallen lassen und wirklich einen Moment lang abschalten.
Wie die Entspannungsübungen durchgeführt werden
Legt Ihr Kind sich während der Übungen auf den Boden, sollte es nach Möglichkeit ganz gerade auf dem Rücken liegen, sodass die Beine etwa hüftbreit auf dem Boden liegen, die Fußspitzen leicht nach außen fallen und die Arme rechts und links neben dem Oberkörper liegen. Dabei sind die Hände geöffnet, sodass die Handinnenflächen guten Bodenkontakt haben. Im Liegen fällt es dem Körper meist wesentlich leichter zu entspannen, weil er diese Haltung von der Nacht beziehungsweise dem Schlafen her kennt. Es kann vorkommen, dass manche Kinder sich erst an diese Übungshaltung gewöhnen müssen. Zeigen Sie einfach vor jeder Übung, die sie gemeinsam durchführen, welche Übungshaltung ideal ist. So wird sich Ihr Kind schnell daran gewöhnen.
Beim Üben sollte Ihr Kind die Augen geschlossen halten, damit es besser in die Übung hineinfindet und durch nichts anderes abgelenkt wird. Sollte Ihr Kind...