Entwickeln sich im Deutschen neue Possessivkonstruktionen? Kritische Zusammenfassung von 'Eigennamen und adnominaler Genitiv im Deutschen' (Eric Fuß 2011)
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,3, , Veranstaltung: Syntax und Semantik in der Nominalphrase, Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende kritische Zusammenfassung des Artikels 'Eigennamen und adnominaler Genitiv im Deutschen' von Eric Fuß beschäftigt sich mit den morphologischen und syntaktischen Differenzen zwischen Eigennamen und Appellativen im Deutschen, wozu deren historische Entwicklung diskutiert wird. Fuß stellt in seinem Artikel die These auf, dass das unterschiedliche Verhalten von Eigennamen und anderen Nomen nicht auf eine abweichende, syntaktische Kategorie schließen lässt. Stattdessen schlägt er vor, dass die Differenzen einer grammatischen Veränderung zugeschrieben werden können, bei der die Genitivendung -s bei Eigennamen als klitischer Possessivmarker in der Position D° reanalysiert wird. Daraus leitet Fuß (2011) am Ende seines Artikels die Prognose ab, dass sich in Zukunft eine neue Possessivkonstruktion im Deutschen entwickeln wird, die dem englischen Gruppengenitiv ähnelt. Im Folgenden werde ich diesen Artikel zusammenfassen und die Argumentation von Fuß (2011) strukturiert darlegen, wobei ich erst einige Grundlagen in Bezug auf die Unterschiede zwischen Eigennamen und Appellativen klären möchte, die für das weitere Verständnis der Arbeit benötigt werden. Um zu verdeutlichen, dass manche Punkte nicht allgemeingültig für das Deutsche, sondern durchaus dialektabhängig sind, unternehme ich einen Exkurs zu dem Artikel 'Die Funktionen des Artikels bei Personennamen im norddeutschen Raum' von Alexander Werth. Im Anschluss stelle ich sowohl die morphologischen, als auch syntaktischen Differenzen zwischen den beiden Wortarten dar. Dabei werde ich immer wieder den Bezug zum Seminar Syntax und Semantik in der Nominalphrase herstellen und auch andere Autoren, wie z.B. Longobardi heranziehen und die Ansätze miteinander vergleichen. Bei der diachronen Betrachtung von Eigennamen werde ich mich etwas kürzer fassen und mich nur auf ein paar wichtige Schwerpunkte fokussieren, auf dem das 4. Kapitel aufbaut. Dort werden zwei verschiedene, theoretische Ansätze vorgestellt: Demskes Reanalyse und eine alternativ entwickelte Analyse von Fuß. Die Prognose von Fuß über eine sich neu entwickelnde Possessivkonstruktion ist zwar nachvollziehbar, jedoch werde ich an den verwendeten Beispielen einige Kritikpunkte aufführen. Am Ende soll eine Schussbetrachtung diese Arbeit abschließen.
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