Hunger nach Verständnis
Was hatte es mit Israel auf sich?
Diese Frage hatte sich mir schon früher immer mal wieder gestellt. Und die Zeit kam, in der Gott anfing, mir eine Antwort darauf zu geben, die mein Leben in Christus wahrlich noch einmal tiefgehend verändern sollte. Mir eine viel weitere Sicht und wunderbares, neues Verständnis über Sein großartiges Werk durch die Geschichte hindurch gab - von dem nicht zuletzt ich ein realer Teil sein durfte. Die das Alte Testament zum ersten Mal in meinem Herzen wahrhaft lebendig und relevant werden ließ, mir zu verstehen gab, dass es wirklich um eine einzige große Story geht!
Eine Bekannte fragte mich damals, ob ich in ihrer wöchentlichen Israel-Gebetszeit die Gebetsleitung übernehmen wolle. Im ersten Moment dachte ich: „Für Israel beten OK, aber eine halbe Stunde lang, jede Woche?“- Das erschien mir ganz schön viel. Auf der anderen Seite spürte ich im Geist eine große Zustimmung dazu und so sagte ich zu. Schon damals existierte eine leise Ahnung in mir, dass es hierbei um so viel mehr ging als ich bisher auch nur im Ansatz begriffen hatte. Ich wollte wirklich wissen, was es auf sich hatte damit und war bereit, ja bestrebt danach, mir vom Heiligen Geist zeigen zu lassen, wie Gott die Dinge sieht.
So bat ich in der ersten Gebetszeit einzig und allein darum, dass uns der Herr Sein Herz für Israel offenbart, uns Erkenntnis schenkt über die besondere Erwählung Seines Volkes und dessen Bedeutung für die vergangene, gegenwärtige und kommende Zeit.
Und Er tat es! … Wie sehr, wurde mir wieder einmal erst im Rückblick klar.
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich bin davon überzeugt, dass die Bedeutsamkeit und Relevanz des in diesem Buch behandelten Themas, insbesondere für die Zeit, in der wir leben, so ungleich viel höher ist, als es den meisten von uns auch nur im Ansatz dämmert.
Daher wage ich, über etwas zu schreiben, was selbst für mich vor einigen Jahren noch kaum irgendeine Bedeutung hatte! Jedoch viel weniger, weil ich es selbst für eine besonders gute Idee hielt oder mich persönlich darin verwirklichen will, als vielmehr, weil ich es als mein Mandat ansehe. Ich hatte nie im Voraus geplant, dieses Buch zu schreiben, sondern es entstand vielmehr aus einer geistlichen Last heraus, etwas aufs Papier zu bringen, was mir über längere Zeit hinweg immer tiefer aufs eigene Herz gelegt wurde. Nicht nur die Art, wie das passierte, lässt mich auf eine unmissverständliche Weise wissen und bezeugen: Ja, Gott ist dieses Thema sehr, sehr wichtig!
Das Resultat ist weniger eins zu eins absolut allgemeinverbindliche Theologie, als vielmehr die Ermutigung dazu, sich basierend auf dem Wort Gottes selbst an die Wahrheit heranzutasten, die, so fürchte ich, um Längen über das hinausgeht, was im allergrößten Teil der Gemeinde Christi darunter verstanden, darüber gedacht und gelehrt wird. - Was ohnehin meist leider so gut wie gar nichts ist. Da man es lieber dabei belässt, das Thema Israel irgendwie oberflächlich, symbolisch abzuhandeln; sich ja nicht zu viel damit beschäftigt, ja nicht zu tief hineingeht und ja nicht zu klar wird, um (vor den Leuten - nicht vor Gott!) „auf der sicheren Seite zu sein“.
Doch es ist zu bedeutend dafür, als dass wir uns so etwas weiter leisten könnten!
Die klare Wahrheit fordert immer heraus, besonders wenn sie dem widerspricht, was jahrhundertelang der allgemein üblichen kirchlichen Lehre entsprach und es um ein geistlich derart umkämpftes Thema geht wie dieses hier! Aber es gibt tiefe und bedeutsame Ursachen dafür, warum das genau so ist, denen es gilt, auch im Folgenden auf den Grund zu gehen!
Dies hier ist in großen Teilen eine zeugnishafte Niederschrift über meine eigenen Erfahrungen und Offenbarungen aus Seinem Wort heraus, aus dem ein Großteil dieses Buches auch besteht. Welches in erster Linie lediglich wiederum auf genau dieses hinweisen will, es ins Licht stellen, verdeutlichen und Zusammenhänge darin aufzeigen will!
Ich hoffe, vor allem eines damit bewirken zu können: Nämlich Sie bzw. - als Bruder oder Schwester in Christus - Dich dazu einzuladen, Dich selbst zu öffnen für etwas, das der Herr bestimmt auch Dir ganz persönlich zeigen will und zu Seiner Zeit und auf Seine Weise sicherlich auch wird! Vorausgesetzt natürlich Du meinst es wirklich ernst, hast Hunger danach und erwartest auch, dass Er diesen stillt. Ich hoffe, Dir Sehnsucht geben zu können, Dich selbst mit dem Heiligen Geist auf eine Reise in noch größere Tiefen des Wortes, vor allem aber des Herzens Gottes zu begeben.
Dabei bitte ich Dich darum, Dich von nichts in diesem Text verwirren oder blockieren und somit abhalten zu lassen davon, das Allerwichtigste und Entscheidendste zu tun: Dich nämlich dem Herrn Selbst damit hinzugeben; mit all den Dingen, die Du verstehst oder auch nicht verstehst, die Dich ermutigen oder verwirren, die Du bestätigen kannst oder mit denen Du intuitiv vielleicht erst mal nicht ganz übereinstimmst.
Ich habe zuweilen auch so manche Randthemen angeschnitten, deren Auslegung schwierig sein mag und am Ende wohl meist gar nicht so entscheidend für uns! Jedoch nur, weil ich es ganz einfach überaus faszinierend finde, auf welch tiefgründige Art und Weise Gott Sein gigantisches Werk tut: Wie Er die Dinge seit jeher im Detail vorausbestimmt hat und alles auf Sein großes Ziel hin zusammenspielen lässt. Wie Er Seine Geschichte schreibt, die längst noch nicht zu Ende ist und welch gewaltige Verheißungen Er Seinem Volk Israel und damit verbunden auch uns noch gegeben hat.
Ich ermutige Dich deshalb, nicht an Nebensächlichem anzustoßen und damit in die Gefahr zu kommen, auch das Zentrale teilweise abzulehnen; sondern die grundsätzliche Wahrheit in alledem im Herzen anzunehmen, im Heiligen Geist zu erfassen und diese für Dich zählen zu lassen!
Lasst uns danach streben, eine geistliche Sicht auf die beschriebenen Dinge zu bekommen. Das ist nichts Schräges, Bizarres oder Verwerfliches (obwohl fahrlässiger und missbräuchlicher Umgang damit immer wieder ein schlechtes Bild darauf wirft), sondern das Normalste der Welt für uns Christen! Wir haben den Geist Gottes in uns, Der besser als irgendwer sonst über die Dinge Bescheid weiß und uns genau das verdeutlichen, offenbaren und bestätigen kann, was für uns persönlich wichtig ist.
Jesus sagt: „Meine Schafe hören meine Stimme“ (Joh 10,27 ELB), so lasst uns hellhörig sein für diese Stimme, wie sie die Dinge für uns auslegt, sie bewertet, was sie für uns betont und welchen Umgang sie uns damit weist.
Ich werde vor allem beschreiben, wie Gott mich ganz persönlich in dieses Thema hineingeführt hat - obgleich natürlich auch ich von anderen Menschen mit inspiriert worden bin. Vieles ist gewiss subjektiv, aus meiner Auslegung heraus geschrieben. Ich beanspruche nicht das Mandat, dass komplett alles davon - abgesehen von den vielen eingefügten Schriftstellen, ganz einfach weil sie selbst am besten, klarsten und deutlichsten sprechen - immer die vollkommene, direkt von Gott stammende Wahrheit ist. (Das ist im Letzten ohnehin immer nur einzig und allein die Person Jesus Christus!)
Ich will lediglich eine Sichtweise beleuchten, die meiner Meinung nach dieser dem geschrieben Wort entspringenden Wahrheit am nächsten kommt.
Damit will ich natürlich nicht sagen, dass das Geschriebene nicht ernst zu nehmen ist und wir uns nur das als Wahrheit herauspicken sollten, womit wir eh traditionell übereinstimmen und was uns eh einleuchtet. - Zumal unsere gängige, weithin verbreitete, oberflächliche Vorstellung von vielem davon oft so weit entfernt ist von dem, was die Bibel uns darüber beschreibt und was darauf beruhend tatsächlich einmal geschehen wird.
Ich glaube vielmehr, dass dieses Thema viel zu wichtig und entscheidend für uns Christen ist, speziell in diesem besonderen Moment der Geschichte, dass wir es gar nicht zu ernst nehmen können! Dass es einfach viel zu heilig ist, als dass ich wagen würde zu behaupten, selbst schon alles komplett verstanden zu haben. Und will deshalb uns alle in erster Linie dazu einladen, mit einem offenen, lernbereiten, belehrbaren Herzen damit zum Herrn zu kommen und Seine Offenbarung zu suchen!
Es geht im Grunde eh nie darum, nur mit starrer, lebloser Theologie voll zu sein; allein mit Kopfwissen zu (denken, man könne) kontrollieren, was in der kommenden Zeit alles ansteht und geschehen wird; sondern vielmehr, ja im Grunde einzig und allein, um die enge, beständige, fruchtbare, durch und durch von Glauben und vor allem ganzherziger Liebe bestimmte Beziehung mit dem lebendigen Gott in der Person Jesus Christus! … Sowohl jetzt als auch in...