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Erfolgreiche Teamarbeit in deutsch-chinesischen Projekten

AutorM Muethel
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl203 Seiten
ISBN9783835091023
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis66,99 EUR
Miriam Müthel erarbeitet ein Modell zur Vertrauensentwicklung in deutsch-chinesischen Projektteams. Sie zeigt, dass persönliche Grundwerte, die bei der Bewertung der Vertrauenswürdigkeit eines Handlungspartners herangezogen werden, im Kern von Deutschen und Chinesen geteilt werden, sich allerdings im erweiterten Betrachtungsrahmen signifikant unterscheiden; insbesondere das latente Misstrauen zwischen den Beteiligten stellt einen erfolgshemmenden Faktor dar.

Dr. Miriam Müthel promovierte bei Prof. Dr. Wolfgang Grunwald am Lehrstuhl für Arbeits- und Betriebspsychologie der Universität Lüneburg. Sie ist derzeit Habilitandin an der WHU Otto Beisheim School of Management, Lehrstuhl für Führung und Personalmanagement, Koblenz.

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Leseprobe
4 Herausforderungen internationaler virtueller Teams im Hinblick auf die Steigerung von Effektivität und Effizienz (S. 45-46)

Der Kontext, dem virtuelle Projektteams gegenüber stehen, kennzeichnet sich durch verschiedenste ,,virtuellen Viren", 178 welche ihre Ursachen in der Internationalisierung und Virtualisierung, aber auch in der generellen Zusammenarbeit im Team finden und es vor Herausforderungen hinsichtlich der Gewährleistung ihrer Effektivität und Effizienz stellen. Im Folgen- den gilt es zunächst, diese ,,virtuellen Viren" zu erkennen und ihre Wirkungsweise zu verstehen, um im Anschluss daran Ansätze ihrer Bekämpfung zu identifizieren. Ein Projektteam unterliegt teamdynamischen Einflüssen genereller Art, die durch Rollen, Stati, Sympathien usw. im Team beeinflusst werden.

Darüber hinaus wirken Aspekte der Diversität-bedingt durch das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Pers6nlichkeiten, die durch nationale Kulturen, Unternehmenskulturen und fachlichen Hintergründen gepdigt sind- auf die Teamdynamik ein. Zudem bedingt die interorganisationale Kooperation, die durch die Nutzung von IuK- Technologien erm6glicht wird, das Aufeinandertreffen verschiedener organisationaler Ein- flüsse in Form von Standardprozessen, infrastruktureller Ausstattung und organisationsabhängiger Technologienutzung. Nichtharmonisierte Infrastrukturen und suboptimale Implementierung neuer IuK-Technologien sowie inadäquate Nutzung entsprechender Technologien führen u.U. zu Frustrationen unter den Anwendern und mithin zur Meidung der betroffenen Medien.

Darüber hinaus begünstigt die computervermittelte Kommunikation in Verbindung mit der Interkulturalität der Beteiligten das Entstehen von Missverständnissen, da aufgrund verminderter Reichhaltigkeit der Kommunikationsmedien eine Versachlichung der Nachrichten entsteht und nonverbale, interpretationsf6rdernde Informationen verloren gehen. Generell unterschiedliche Zielverfolgungen der Kooperationspartner, unterschiedliche, kulturbedingte Wertorientierungen und strukturelle Unterschiede k6nnen zu Konflikten führen, die - bei Nichterreichung einer zufrieden stellenden L6sung für alle Beteiligten- ggf. in gegenseitigem Misstrauen enden können.

4.1 Teamdynamische Einflüsse als hemmende Faktoren

Das Aufeinandertreffen verschiedener Pers6nlichkeiten mit unterschiedlichen kulturellen, un- temehmenskulturellen und funktionalen Hintergründen, geht mit teamdynamischen Effekten einher, die - j e nach Situation - sowohl funktionale (z.B. Kreativität, Leistungsfähigkeit), als auch dysfunktionale Wirkung aufweisen k6nnen. Dysfunktionale Effekte sind u.a. im Social Loafing, im Groupthink, in Rollenkonflikten, in der Ausnutzung von Statusunterschieden und in gezielten Abweichungen von den Teamnormen zu identifizieren.

Das Social Loafing oder auch der ,,Trittbrettfahrer-Effekt" bezeichnet eine abnehmende relative Leistung von Menschen in Teamsituationen, die sich zum einen auf Motivations- und zum anderen auf Koordinationsverluste zurückführen lässt. Motivationsverluste k6nnen z.B. dadurch entstehen, ,,[...] dass bei einer Gruppenleistung der eigene Beitrag nicht mehr eindeutig erkennbar ist und darüber hinaus u.U. das Gesamtziel der Gruppe erreicht werden kann, auch ohne dass man sich selber bis zum letzten engagiert. Das Gruppendenken (Groupthink) umschreibt eine weitere psychologische Dynamik, die die Leistung eines Teams herabzusetzen vermag.

Es bezeichnet einen Konformitätsprozess inner- halb einer Gruppe, der dazu führt, dass im Hinblick auf die zu 16sende Aufgabe nicht mehr eine grol3e Bandbreite sämtlicher Alternativen in den Entscheidungsprozess mit einbezogen wird, sondern sich innerhalb der Gruppe voreilig eine gemeinsame Strategie herausbildet, die von keinem der Mitglieder in Frage gestellt wird.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort7
Kapiteliiberblick9
Inhaltsverzeichnis11
Abbildungsverzeichnis17
Tabellenverzeichnis19
Abkürzungsverzeichnis21
1 Internationale virtuelle Projektteams als Ansatz zur Beherrschung internationaler Marktdynamik22
2 Projektteams als innovative Arbeitsorganisation im Kontext von Internationalisierung und Virtualisierung28
3 Charakteristika internationaler virtueller Projektteams36
4 Herausforderungen internationaler virtueller Teams im Hinblick auf die Steigerung von Effektivität und Effizienz66
5 Vertrauen als Mechanismus zur Steigerung von Effektivität und Effizienz in internationalen virtuellen Projektteams84
6 Empirische Analyse der subjektiven Vertrauenstheorien in deutsch- chinesischen Projektteams bei der Volkswagen AG116
7 Implikationen für die Förderung einer positiven Vertrauensentwicklung in deutsch-chinesischen virtuellen Projektteams in der Unternehmenspraxis164
8 Thesenartige Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse und Ausblick198
Literaturverzeichnis200

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