Das geschichtliche Erbe eines Staates macht auch Jahrzehnte nach einschneidenden Ereignissen einen wesentlichen Bezugspunkt für aktuelle politische, soziale und kulturelle Entwicklungen im eigenen Land sowie im Dialog mit anderen Nationen aus. Dabei greifen die unterschiedlichen Gesellschaften auf jeweils spezifische Begebenheiten zurück und interpretieren diese nach jeweils anderen sozio-kulturellen Maßstäben. Am Beispiel dieser verschiedenen Erinnerungskulturen zeigt sich die Heterogenität unseres Kontinents sehr anschaulich. Diese Komplexität gelebter und empfundener Realitäten ist in Anbetracht der Bemühungen um eine immer tiefer greifende europäische Integration von wichtigem Stellenwert. Nationale Geschichten rücken damit in den Fokus einer gesamteuropäischen Aufmerksamkeit. Die Beschäftigung mit verschiedenen Identitäten und mit den unterschiedlichen Arten von Erinnerung hat daher an Bedeutung gewonnen. An diesem Punkt setzt vorliegende Studie an. Sie macht es sich zur Aufgabe, die Erinnerungskultur auf der Iberischen Halbinsel näher zu beleuchten. Dabei zielt die Untersuchung auf die Aufarbeitung der spanischen und portugiesischen Militärdiktaturen ab, welche wie im Falle Deutschlands zu einem elementaren Gegenstand der Vergangenheitsbewältigung dieser Länder geworden ist. Der Schwerpunkt liegt hierbei im künstlerisch-kulturellen Bereich. Grundlegend wird nämlich von der Auffassung ausgegangen, dass kulturelles Schaffen ein maßgeblicher Aspekt für die Ausbildung eines nationalen Gedächtnisses ist. Dabei werden nicht nur vielfältige Medien sondern ebenso mehrere Phasen der Erinnerungskultur untersucht. Deshalb stehen sich auf der einen Seite die Darstellungsformen Buch, Film, Gemälde und Musik gegenüber, auf der anderen Seite finden neben direkten Zeitzeugen auch die nachfolgenden Generationen Beachtung. Schlussendlich werden Unterschiede bei der Aufarbeitung von den Militärdiktaturen auf der Iberischen Halbinsel sowie Gemeinsamkeiten der spanischen und portugiesischen Erinnerungskultur gegenübergestellt und die jeweiligen Stärken und Schwächen herausgearbeitet. Aufgegriffen werden abschließend einerseits entscheidende Aspekte für nationale Gedächtnisse sowie die Idee einer europäischen Erinnerungsgemeinschaft andererseits.
Caroline Lohse (BA), geboren 1988 in Berlin, absolvierte ihr Studium der Kulturwissenschaft und Spanischen Philologie an der Universität Potsdam. Ihr besonderes Interesse galt dabei den Themen Erinnerung, Gedächtnis und Identität. Diese aktuell diskutiert
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