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E-Book

Facharztwissen Urologie

Differenzierte Diagnostik und Therapie

VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl736 Seiten
ISBN9783540329862
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis76,99 EUR
Die Idee für das Buch »Facharztwissen Urologie« kam aus den Reihen der urologischen Ass- tenzärzte. Sie wünschten sich ein Buch, das rationelle diagnostische Prozeduren und aktuelle therapeutische Konzepte aufzeigt. Das Buch sollte umfassend, aktuell und im Preis angem- sen sein. In einer Zeit des exponentiellen Wissenszuwachses, in der es zunehmend schwieriger wird, mit seinem persönlichen Wissen auf dem neuesten Stand zu bleiben, ist es umso wichtiger, dem praktisch tätigen Urologen ein Werk an die Hand zu geben, das aktuelle Konzepte schnell, umfassend und klar strukturiert vermittelt. Die Herausgeber haben sich dieser Herausforderung gestellt und ein für ein urologisches Lehrbuch neues Konzept entwickelt. Übersichtlich werden alle urologischen Krankheitsbilder dargestellt. Neben einem kurzen Abriss der Grundlagen, wie Epidemiologie und Ätiopat- genese, wird besonderer Wert auf die Beschreibung diagnostischer und therapeutischer Prozeduren gelegt. Wie in einem Therapiemanual werden so beispielsweise Medikamente inklusive ihrer Dosierungen angegeben. In ihrem Ergebnis noch unklare Therapieformen werden diskutiert. Die klare Strukturierung der Kapitel erleichtert die Benutzung als Na- schlagewerk in der täglichen Praxis. Tabellen und Algorithmen vereinfachen das Lernen und Nachschlagen. Es entstand ein Buch, das sich nicht nur für urologische Assistenzärzte eignet; auch der Facharzt findet hier eine Vielzahl wissenswerter Informationen auf engstem Raum.

Die drei Herausgeber stehen für ein breites Spektrum der klinischen Urologie: ein noch relativ frischgebackener Facharzt, ein Chefarzt an einer nichtuniversitären Klinik und ein Lehrstuhlinhaber. Die Autoren stammen aus ganz Deutschland.

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Horizontale Tabs

Kapitelübersicht
  1. Geleitwort, Vorwort, Inhalts-, Autoren- und Abkürzungsverzeichnis
  2. Infektiologie
  3. Urolithiasis
  4. Onkologie und Tumoren
  5. Kinderurologie und Fehlbildungen
  6. Erkrankungen des äußeren Genitale im Kindes- und Erwachsenenalter
  7. Infravesikale Obstruktion
  8. Neurogene Blasenentleerungsstörungen und Harninkontinenz
  9. Gynäkologische Urologie
  10. Andrologie
  11. Altershypogonadismus
  12. Verletzungen des Urogenitaltrakts
  13. Nierenerkrankungen
  14. Nierentransplantation
  15. Nierengefäßerkrankungen
  16. Notfälle
  17. Schmerztherapie
  18. Allgemeine onkologische Chemotherapie
  19. Sachverzeichnis
Leseprobe
Altershypogonadismus (S. 580-581)

Definition

Altershypogonadismus – oder "Late-onset-Hypogonadismus" – ist eine Beschreibung für eine z. T. nicht ausreichend definierte klinische Symptomatik, die mit der Entwicklung eines Hypogonadismus assoziiert wird,

- Syndrom, das mit fortgeschrittenem Alter, erniedrigtem Androgenspiegel im Serum, Veranderungen der Lebensqualitat und Veranderungen androgenabhangiger Korperfunktionen einhergeht,
- als weitere Veränderungen werden nach kontrollierten Studien diskutiert
- Storungen der sexuellen Funktion,
- multiple, korperliche, insbesondere vegetative Beschwerden,
- affektive oder Stimmungsveranderungen,
- Verschlechterung der kognitiven Funktion,
- Veränderungen der Lebensqualität
- verminderte Zufriedenheit mit der gesundheitlichen Situation,
- neueste Daten der Massachusetts Male Aging Study (MMAS) lassen vermuten, dass eine schlechte gesundheitliche Ausgangssituation mit einem verstärkten Abfall von Testosteron im Alter einhergeht.

10.1 Veränderungen im Alter

Hormonale Veränderungen

Testosteron

- Die Entwicklung eines Altershypogonadismus ist seit Jahrzehnten mit dem Begriff »Männliches Klimakterium« in die medizinische Literatur eingeführt,
- Testosteron zirkuliert im Plasma unspezifisch gebunden an Albumin, spezifisch gebunden an Sexualhormon bindendes Globulin (SHBG) und zu einem geringen Prozentsatz ungebunden. Diese freie und ungebundene Fraktion im Plasma wird üblicherweise als aktive Hormonfraktion bezeichnet,
- der Serumtestosteronspiegel fällt ab dem 50. Lebensjahr um etwa 1% pro Jahr ab,
- gleichzeitig kommt es zu einem Anstieg des Serum Hormon bindenden Globulins (SHBG), wobei das bioverfügbare Testosteron (freies Testosteron und albumingebundene Fraktion) stärker abfällt,
- der Abfall des Testosterons mit zunehmendem Alter wird einer kombiniert verminderten Aktivitat der Leydig-Zellen und der pulsatilen Hypothalamus-Hypophysen-Achse zugeordnet.

Testosteronwerte im Alter

- die International Society for the Study of the Aging Male (ISSAM) geht derzeit davon aus, dass beim alternden Mann ein Serumtestosteronspiegel unter einem Wert von 11 nmol/l totalem Testosteron oder 0,255 nmol/l freiem Testosteron in der Technik von Vermeulen (s. u.) einem Hypogonadismus entspricht,

- Für den älteren Mann sind derzeit allerdings keine durch ausreichende Evidenz be gründete allgemeingültige altersentsprechende Normwerte für Testosteron definiert,

- der Parameter, der signifikant mit dem Abfall von freiem und gesamtem Testosteron korreliert, ist das Alter,

- die longitudinalen Daten der MMAS zeigen einen verstärkten Trend zu einem Androgendefizit bei Männern mit schlechterem Gesundheitsstatus, definiert als chronische Krankheit, entsprechende Medikation, Fettsucht oder ausgeprägter Alkoholkonsum,

- die Frage, bei welchem Patienten im Alter von einem klinisch relevanten Testosterondefizit ausgegangen werden muss, bleibt ungelöst, da für eine derartige Definition Hormonbefunde aus früheren Jahren für jeden Patienten vorliegen müssten,

- Vermeulen u. Kaufmann (2002) fassen diese Problematik wie folgt zusammen: »The diag nosis of age related hypogonadism still remains more or less arbitrary.«

Testosteronbestimmung

- Die biochemische Diagnostik des Altershypogonadismus umfasst die Bestimmung des Serumtestosterons und des kalkulierten freien Testosterons nach Vermeulen,

- üblicherweise wird der Serumspiegel aufgrund der zirkadianen Rhythmik zwischen 8.00 und 11.00 Uhr bestimmt,

- aufgrund der Schwierigkeiten, freies Testosteron mit wissenschaftlichen exakten Spezialmethoden (z. B. Dialyse) zu messen (zu zeitaufwendig, zu teuer), wird derzeit die Bestimmung des kalkulierten freien Testosterons als adäquater Kompromiss angesehen, wenn das totale Testosteron, SHBG und Albumin mit gemessen werden (Technik nach Vermeulen),

- die Formel zur Kalkulation von freiem Testosteron aus der Analyse von Gesamttestosteron, SHBG und Albumin kann unter http://www.issam.ch/freetesto.htm abgerufen werden,

- bei erniedrigten Testosteronspiegeln wird empfohlen, eine 2. Messung durchzuführen und gleichzeitig LH mit zu messen, um eine entsprechende Hypothalamus-Hypophysen- Gegenreaktion zu verifizieren,

- das Gesamttestosteron sollte in nmol/l angegeben werden (. Tabelle 10.1).
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Autorenverzeichnis18
Abkürzungsverzeichnis24
1 Infektiologie28
1.1 Zystitiden29
1.2 Pyelonephritis und Nierenabszess39
1.3 Harnwegsinfektionen unter besonderen Umständen62
1.4 Komplizierte Harnwegsinfektionen75
1.5 Urosepsis79
1.6 Perioperative Antibiotikaprophylaxe84
1.7 Infektionen des äußeren Genitale90
1.8 Prostatitissyndrom und Vesikulitis97
1.9 Genitalerkrankungen durch HPV104
1.10 Sexuell übertragbare Krankheiten108
1.11 Urogenitaltuberkulose120
1.12 Parasitäre Erkrankungen in der Urologie127
2 Urolithiasis148
2.1 Allgemeines149
2.2 Pathogenese149
2.3 Klinik153
2.4 Diagnostik153
2.5 Therapie157
2.6 Metaphylaxe165
3 Onkologie und Tumoren172
3.1 Nierenzellkarzinom (NZK)173
3.2 Benigne Nierentumoren186
3.3 Nebennierentumoren (adrenale Tumoren)188
3.4 Retroperitoneale Fibrose199
3.5 Urothelkarzinom der Harnblase202
3.6 Urothelkarzinom des oberen Harntrakts230
3.7 Urethralkarzinom237
3.8 Peniskarzinom243
3.9 Prostatatumoren251
3.10 Hodentumoren285
3.11 Urologische Tumoren im Kindesalter313
4 Kinderurologie und Fehlbildungen328
4.1 Nierenanomalien329
4.2 Harnleiterabgangsstenose345
4.3 Harnleiteranomalien351
4.4 Vesikoureteraler und vesikorenaler Reflux359
4.5 Diagnostischer Work-up bei Neugeborenen mit Harntransportstörungen373
4.6 Ureterozele377
4.7 Hypospadie379
4.8 Epispadie-Ekstrophie-Komplex386
4.9 Harnröhrenklappen390
4.10 Seltene Harnröhrenanomalien394
4.11 Urachusanomalien398
4.12 Blasendivertikel400
5 Erkrankungen des äußeren Genitale im Kindes- und Erwachsenenalter402
5.1 Anomalien des äußeren männlichen Genitale403
5.2 Anomalien des äußeren weiblichen Genitale415
5.3 Störungen des chromosomalen Geschlechts418
5.4 Störungen des gonadalen Geschlechts421
5.5 Störungen des phänotypischen Geschlechts424
5.6 Störungen der sexuellen Entwicklung431
6 Infravesikale Obstruktion438
6.1 Benignes Prostatasyndrom439
6.2 Harnröhrenstrikturen453
7 Neurogene Blasenentleerungsstörungen und Harninkontinenz458
7.1 Grundlagen der Urodynamik459
7.2 Neurogene Blasenfunktionsstörungen470
7.3 Harninkontinenz im Erwachsenenalter494
7.4 Kindliche Harninkontinenz und Enuresis512
7.5 Urologische Betreuung von Kindern mit Meningomyelozele523
8 Gynäkologische Urologie530
8.1 Urologische Probleme während der Schwangerschaft531
8.2 Endometriose538
8.3 Fisteln des Urogenitaltrakts541
9 Andrologie546
9.1 Erektile Dysfunktion (ED)547
9.2 Priapismus559
9.3 Ejakulationsstörungen563
9.4 Penisdeviationen567
9.5 Infertilität572
10 Altershypogonadismus606
10.1 Veränderungen im Alter607
10.2 Symptomatik des Altershypogonadismus610
10.3 Testosteronsubstitution (Testosteron-replacement-Therapie (TRT))617
10.4 Sonstige Anti-aging-Maßnahmen623
11 Verletzungen des Urogenitaltrakts628
11.1 Nierenverletzungen629
11.2 Harnleiterverletzungen635
11.3 Verletzungen der Harnblase636
11.4 Urethraverletzungen639
11.5 Genitalverletzungen645
12 Nierenerkrankungen650
12.1 IgA-Nephritis653
12.2 Rasch progrediente Glomerulonephritis (RPGN)654
12.3 Nephrotisches Syndrom654
12.4 Akutes Nierenversagen (ANV)656
12.5 Chronische Niereninsuffizienz657
12.6 Nierenersatzverfahren660
13 Nierentransplantation662
13.1 Indikationen und Kontraindikationen663
13.2 Risiko für Patienten bzw. Transplantat663
13.3 Indikationen zur Nephrektomie im Rahmen der Transplantationsvorbereitung668
13.4 Nierenspende669
13.5 Nierentransplantation – prä-, peri-, postoperatives Vorgehen671
13.6 Abstoßungsreaktionen673
13.7 Nachkontrollen ambulant674
13.8 Prognose und Qualitätssicherung675
14 Nierengefäßerkrankungen676
14.1 Nierenarterienstenose und renale Hypertonie677
14.2 Niereninfarkt679
14.3 Nierenvenenthrombose680
15 Notfälle684
15.1 Anurie685
15.2 Harnverhalt687
15.3 Kolik688
15.4 Fieber/Urosepsis689
15.5 Hämaturie690
15.6 Akutes Skrotum691
16 Schmerztherapie696
16.1 Tumorschmerztherapie697
16.2 Peri- und postoperative Schmerztherapie711
17 Allgemeine onkologische Chemotherapie714
17.1 Urologisch bedeutsame Substanzen und deren Nebenwirkungen715
17.2 Wechselwirkungen zwischen den Substanzen717
17.3 Beurteilung des Therapieerfolgs718
17.4 Supportive Therapie718
17.5 Wichtige urologische Chemotherapieschemata738
Sachverzeichnis742

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