Einleitung: Das Ziel dieser Arbeit: Die Geschichte des Feminismus und der Erfolg der Frauenbewegung sind unmittelbar mit der Repräsentanz frauenpolitischer Themen in den Medien verknüpft. Vor allem der Zeitungsdiskurs stellt aufgrund seiner hohen Verbreitungsdichte einen wichtigen Faktor in der Prägung der öffentlichen Meinung dar. Dabei ist entscheidend, wie entsprechende frauenpolitische Themen dargestellt werden. In der Vergangenheit wurden durch die Diskussion feministischer Themen im Zeitungsdiskurs Debatten angestoßen, die tatsächlich zu gesellschaftlichen Veränderungen führten. Auch heute ist die Darstellung von feministischen und emanzipatorischen Zielen und Inhalten ausschlaggebend für die gesellschaftliche Meinung über und Akzeptanz von entsprechenden Politiken. Nach einem kurzen Zeitraum, in dem Äußerungen, die sich unmittelbar gegen die weibliche Emanzipation richteten, verpönt waren, lassen sich nun wieder zahlreiche antifeministische und sexistische Äußerungen im medialen Diskurs finden; antifeministische Behauptungen sind wieder sagbar geworden. So zeigt auch die aktuelle Sexismusdebatte, dass sexistische und antifeministische Denkweisen und Aussagen immer noch virulent sind. Aber wie weit verbreitet sind solche Aussagen tatsächlich? Und wo kommen sie - scheinbar plötzlich - her? Diese Arbeit versucht diesen Fragen nachzugehen, und herauszufinden, ob Sexismus und Antifeminismus tatsächlich spontan (wieder-) entstanden sind, oder aber ständig im öffentlichen Diskurs, hier exemplarisch anhand des Zeitungsdiskurses untersucht, mitschwingen. Dabei eignet sich der Zeitungsdiskurs vor allem aufgrund seiner Reichweite, Schriftlichkeit, Aktualität und der engen Verflechtung mit den Diskursebenen Politik und Wirtschaft als Untersuchungsgegenstand. [...]
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