Fertilitätsorientierte Reform der gesetzlichen Rentenversicherung zur Berücksichtigung der Kinderzahl in Beiträgen und Leistungen umlagefinanzierter Alterssicherungssysteme
Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,7, Universität Mannheim, 130 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: [...]Zum derzeitigen Stand haben sich im gesetzlichen Umlagesystem Rentenansprüche in Höhe von etwa sechs Billionen Euro aufgebaut, denen jedoch nur rund 3,5 Billionen Euro an Beitragszahlungen gegenüber stehen. Um diesen Saldo ausgeglichener zu gestalten, stehen dem Gesetzgeber zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Zum einen kann er auf der Leistungsseite Kürzungen vornehmen, zum anderen auf der Einnahmenseite ansetzen, um das Beitragsaufkommen zu erhöhen. Letzteres lässt sich durch eine Vielzahl verschiedener Instrumente erreichen, die in der politischen Diskussion zumeist auch schon Beachtung gefunden haben. Dazu gehört neben einer forcierten Einwanderung, der Ausweitung des Pflichtversichertenkreises oder der Ausdehnung der Bemessungsgrundlage auf alle Einkunftsarten auch die Steigerung der Fertilität. Obwohl die Höhe der Beitragseinnahmen der gesetzlichen Rentenversicherung von mehreren Faktoren abhängt, sehen viele Autoren die Ursache des Problems in der zu niedrigen Kopfzahl der nächsten Generation. Mit dem Argument, ein Umlagesystem könne nur bei ausreichender Nachkommenschaft existieren, und vor dem Hintergrund des ihrer Ansicht nach falsch konstruierten Generationenvertrages fordern sie bevölkerungspolitische Maßnahmen innerhalb des Rentensystems mit dem Ziel der Steigerung der Geburtenzahlen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen der Fertilität und Alterssicherung gibt (Kapitel 4) und widmet sich anschließend möglichen Reformvorschlägen, die das Geburtenverhalten positiv zu beeinflussen versuchen (Kapitel 5). Zuvor werden die beiden Teilbereiche Fertilität (Kapitel 2) und Alterssicherung (Kapitel 3) getrennt voneinander betrachtet. Nach einer Überprüfung der Wirksamkeit bevölkerungspolitischer Maßnahmen (Kapitel 6) wagt die Arbeit einen Blick über die Grenzen (Kapitel 7), bevor sie in Kapitel 8 mit einem Fazit schließt.
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