GRUNDLAGENWISSEN
In allen Bereichen des Lebens ist eine solide Basis die Grundvoraussetzung für Fortschritt. Der Sport stellt hier keine Ausnahme dar, denn gerade hier muss Fachwissen vorhanden sein, um individuell beraten und betreuen zu können, Leistungsstufen anzupassen und Ziele dadurch letztendlich erreichbar zu machen.
Sie sollten sich immer darüber im Klaren sein, wohin es gehen soll und was Sie erreichen wollen. Erst wenn die Ziele abgesteckt sind, kommen Methoden zur Messung und Kontrolle zur Anwendung, um am Ende eine Bewertung durchführen zu können. Die Beziehung zum Hund (Kommunikation/Erziehung), das Fachwissen und die ganzheitliche Sicht sind für den Erfolg entscheidend.
Bevor Sie also ein gemeinsames Fitnesstraining planen, ist ein gewisses Grundlagenwissen notwendig.
Mensch – Basiswissen Fitness
Mit fundiertem Wissen in der Anatomie und Trainingslehre sowie in der Auswahl und Ausführung von Übungen wird der Grundstein für ein gemeinsames Fitnesstraining gelegt. Genaue Kenntnisse über Lage und Funktion verschiedener Körperpartien sind unabdingbar. Die allgemeine und spezielle Anatomie sowie der aktive und passive Bewegungsapparat sind hier die zentralen Themen. Darauf aufbauend sollten die Trainingsmethoden auf die individuellen Trainingsziele abgestimmt sein, um gezielt Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination trainieren zu können.
Kraftausdauer, Schnellkraft und Maximalkraft sind die zentralen Elemente des Krafttrainings. Abwechslungsreiches und systematisch aufgebautes Training kann die Gelenke schützen und stabilisieren. Einseitiges Krafttraining muss unbedingt vermieden werden, da es die Gelenke belasten und zu vorzeitigem Verschleiß oder muskulärer Dysbalance führen kann.
Um das Training optimal zu gestalten, sollte man beweglich sein und die Gliedmaßen gut koordinieren können. Dabei geht es um die Feinabstimmung der Bewegung zwischen Gehirn, Gliedmaßen und Rumpf. Gerade diese Komponenten werden von den meisten Menschen trotz ausreichender Bewegung vernachlässigt, was sich gerade im Alter negativ auswirken kann.
Energiebereitstellung (aerob/anaerob), Belastungskontrollen (z. B. Pulswerte, Referenzwerte Körpermessung) oder funktionelles Training runden den umfassenden Themenkomplex ab.
Gerade beim Konzept des funktionellen Trainings werden sowohl ohne Zubehör als auch mit einfachen Hilfsmitteln ganze Muskelgruppen beansprucht. Im Gegensatz zu den Kraftmaschinen im Fitness-Studio, die mit geführten Bewegungsbahnen arbeiten und die Muskeln oft isoliert fordern, orientiert sich das funktionelle Training an der Lebenswirklichkeit bzw. am Alltag.
Laufen, Stehen, Aufstehen, Heben, Tragen, Hocke, Ausfallschritt, Beugen, Stoßen, Ziehen und Drehen sind ganz typische Bewegungen und gehören zum Bewegungsrepertoire jedes gesunden Menschen.
Was nützen Ihnen Muskelpakete, wenn Sie sich bereits verheben, wenn Sie Ihr Kind auf den Arm nehmen? Funktionelles Training hilft Ihnen u. a. beim Laufen, Beugen, Lastenheben, Treppensteigen – die Vorteile sind mannigfaltig. Da dieses Training mehrere Muskelgruppen aktiviert, verbrauchen Sie mehr Energie und verlieren schneller an Gewicht.
Bei funktionellen Übungen lernt der Sportler, das Körpergewicht zu halten und in verschiedenen Stellungen zu stabilisieren und auszubalancieren.
Wenn diese Basisübungen beherrscht werden, können Übungen mit Hilfsmitteln und auf instabilem Untergrund absolviert werden. Daher müssen alle Muskelgruppen, die eine stabilisierende Funktion haben, zunächst durch das richtige Training auf stabilem Untergrund gestärkt werden. Später können als Hilfsmittel u. a. Gymnastikbälle, Schaumstoffkissen, Balance-Pads, Medizinbälle und Gewichtsmanschetten zum Einsatz kommen.
Beim funktionellen Training wird besonders auf eine sorgfältige Ausführung der Übungen geachtet, denn nur dann werden die Bewegungsabläufe für das Zusammenspiel der Muskelgruppen, Gelenke, Sehnen, Bänder und Nerven im Gehirn verankert. So kann der Körper diese Bewegungsmuster in Alltagssituationen viel schonender und effektiver umsetzen. Ein weiterer Vorteil besteht in der Aktivierung der Tiefenmuskulatur des Rumpfes, die bei herkömmlichem Krafttraining an Maschinen oft vernachlässigt wird.
Die Gliederung des Hauptteils ist ebenso wichtig wie das Warm-up und Cool-down. Das Warm-up stimmt den Körper langsam auf die nachfolgenden Trainingsbelastungen ein. Die Körpertemperatur steigt an und das Herz-Kreislauf-System wird angekurbelt. Die Muskeln werden besser durchblutet, wodurch sie sich erwärmen und besser mit Nährstoffen versorgt werden. Sehnen und Bänder werden elastischer und die Gelenkkapseln produzieren vermehrt Synovialflüssigkeit (Gelenkschmiere). Dadurch saugen sich die Gelenkknorpel voll und federn die sich beim Training entfaltenden Kräfte besser ab.
Aktive und passive Regeneration sind die Hauptfaktoren des Warm-up und Cool-down. Sie unterstützten den Körper bei Reparaturarbeiten nach dem Training, senken die Pulswerte, bauen Laktat ab und füllen leere Energiespeicher wieder auf.
Eine Regeneration auf aktiver Basis besteht aus leichter körperlicher Betätigung, z. B. langsames Joggen, langsames Radfahren (Heimtrainer), Schwimmen, statisches Dehnen (nicht intensiv) oder die Selbstmassage mit der Blackroll. Zur passiven Regeneration gehören z. B. Sauna, Massage, ein heißes Bad, aber auch Essen und Trinken.
Hund – Verhalten & Lernen
Wir leben zwar schon lange mit Hunden in einem häuslichen Sozialverbund. Doch oftmals können wir ihre Signale nicht richtig deuten. Um Verhaltensweisen besser verstehen zu können, ist es notwendig, sich mit dem Entwicklungsprozess vom Wolf zum Hund zu beschäftigen.
Wenn Tiere in der Nähe von Menschen leben, kann sich die Anpassung auf zweierlei Arten vollziehen: durch Kommensalismus (das Tier ernährt sich auf Kosten des Menschen, ohne ihm zu schaden) und Domestikation. Domestikation bezeichnet die „Haustierwerdung“ einer wilden Tierart und geht immer mit einer genetischen Veränderung einher, die Aussehen und Verhalten beeinflusst. Domestikation ist insofern von Degeneration abzugrenzen, als dass Degeneration zu Veränderungen und Ausfällen in elementaren Lebensbereichen der Fortbewegung, des Sozialverhaltens und der Fortpflanzung des Hundes führt, die seine Zukunft und seine Bedürfnisse nach einer artgerechten Existenz auch in Bezug auf ein störungsfreies Zusammenleben mit dem Menschen gefährden.
Noch bis vor wenigen Jahren diskutierte man in Fachkreisen verschiedene Theorien, nach denen der Hund von mehreren Wildcaniden (Kojote, Schakal und Wolf) abstammen könnte. Anhand genetischer Untersuchungen konnte man mittlerweile zweifelsfrei belegen, dass der Hund vom Wolf abstammt.
Für jeden, der mit Hunden arbeitet, ist die Auseinandersetzung mit der Kynologie (Lehre von den Rassen und Krankheiten, der Zucht, Pflege und Erziehung und dem Verhalten der Haushunde) unerlässlich.
In der Ethologie, der klassischen vergleichenden Verhaltensforschung, werden zusätzlich spezifische Verhaltensweisen und Kommunikationsmuster in Form von Mimik, Gestik oder Körperhaltung untersucht.
Das Potential des Hundes liegt in seinem Lernverhalten. Während der Reifung bzw. Ontogenese entwickeln sich Organe oder Verhaltensweisen unabhängig von äußeren Einflüssen, die Lernprozesse auslösen würden.
Die Lerndisposition des Tieres legt die Grenzen seines angeborenen Lernvermögens fest (Informationsaufnahme und -verwertung). So wird ein Hund aufgrund seiner genetischen Veranlagung niemals fliegen können, kann jedoch lernen, verlorene Dinge zu finden. Die Lernfähigkeit hängt aber nicht allein von den Erbanlagen eines Tieres ab, sondern auch von seiner individuellen Vorgeschichte und den Haltungsbedingungen (Ernährung, sozialer Kontakt usw.). Der permanente Aufenthalt im Zwinger kann beim Rudeltier Hund während der Sozialisierungsphase zu schwerwiegenden Entwicklungsstörungen, speziell auch im Lernvermögen, führen.
Die aktuelle Verfassung eines Tieres zum Zeitpunkt des Trainings (bedingt durch Gesundheitszustand, Hormonstatus, Stresslevel etc.) wirkt sich ebenfalls auf die Lerndisposition aus.
Stress, Angst und Aggression spielen hierbei eine gesonderte Rolle, die wir am Beispiel des Dauerstress‘ veranschaulichen möchten. Im Organismus laufen bei Stress und Angst sehr ähnliche Vorgänge ab. Dauern diese permanent an, können sie beim Hund schwerwiegende gesundheitliche Probleme wie Bluthochdruck, Apathie, Haarausfall, Muskelabbau, Müdigkeit, Schlaganfall, Herzinfarkt oder Halluzinationen verursachen. Stress und Angst erhöhen dauerhaft den Cortisolspiegel im Blut. Ab einem bestimmten Level hören Hunde auf zu spielen.
Die Mensch-Hund-Beziehung wird dabei als Stressfaktor oft unterschützt. Die Nichtbeachtung der Signale, die vom Tier ausgehen, kann den Hund unter Dauerstress setzen. Klare Strukturen und Vorgaben helfen dem Hund und entspannen ihn.
Hund – Physiologie & Trainingslehre
PROFUNDE KENNTNISSE DER PHYSIOLOGIE DES HUNDES SIND WICHTIG, UM ZU VERSTEHEN, WIE DIE VERSCHIEDENEN KÖRPERREGIONEN UND MUSKELN BEI EINER ÜBUNG FUNKTIONIEREN, UND AUF DIESER GRUNDLAGE EIN...