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E-Book

FlexRay

Grundlagen, Funktionsweise, Anwendung

AutorMathias Rausch
VerlagCarl Hanser Fachbuchverlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl369 Seiten
ISBN9783446415300
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR

FlexRay ist ein neues Kommunikationssystem für die Vernetzung von Steuergeräten v.a. im Automobil. FlexRay ermöglicht eine zuverlässige und echtzeitfähige Datenübertragung zwischen den elektrischen und mechatronischen Komponenten von Autos, Nutzfahrzeugen oder Flugzeugen.

Das Buch beinhaltet alle für den Anwender notwendigen Informationen zu Aufbau und Einsatz von FlexRay, wie Funktionsweise des Protokolls, Zugriffsverfahren, Uhrensynchronisation, Kodierung, Frameformat und Konfigurierung.

FlexRay unterstützt neben der höheren Bandbreite und schnelleren Datenübertragung eine fehlertolerante Konfiguration, d.h., auch nach Ausfall von einzelnen Komponenten wird der zuverlässige Weiterbetrieb des verbleibenden Kommunikationssystems ermöglicht.

Der Autor

Dr.-Ing. Mathias Rausch, seit 1998 bei Motorola bzw. Freescale, seit 2000 Entwicklung des FlexRay-Protokolls innerhalb des FlexRay-Konsortiums, Durchführung von Seminaren zum Thema FlexRay

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Leseprobe

8 Die Implementierung des FlexRay-Protokolls (S. 235-236)

FlexRay bietet viele Möglichkeiten für den Anwender. Die FlexRay-Spezifikationen geben nur einen Rahmen vor, der an vielen Stellen gestaltet werden kann. Diese Gestaltung geschieht zuerst bei der Implementierung des Protokolls. Der größte Spielraum besteht dabei bei der Implementierung des Controller Host Interfaces (CHI), also der Schnittstelle zwischen Flex- Ray-Controller und Host-Controller [Bog06].

Um die für den Anwender sich ergebenden Gestaltungsmöglichkeiten zu skizzieren, werden zunächst einige Eigenschaften der Implementierung eines konkreten CHI vorgestellt. Darauf aufbauend wird gezeigt, wie sich mittels dieser Eigenschaften verschiedene Verhaltensweisen realisieren lassen. Als konkrete Implementierung wird der FlexRay-Controller MFR4310 der Firma Freescale beispielhaft vorgestellt [MFR4310]. Die Bezeichnungen der konkreten Puffer und Register wird ohne Veränderung aus der Dokumentation des MFR4310 übernommen.

Das heißt, dass diese Bezeichnungen ausschließlich in Englisch sind. Zum einen sind die meisten Bezeichnungen selbsterklärend und eine Übersetzung wäre wenig hilfreich, zum anderen erleichtert die Verwendung der orginalen Bezeichnungen die Wiedererkennung in den Handbüchern.

In diesem Buch wird nicht der gesamte FlexRay-Controller erläutert, sondern es wird nur auf einige ausgewählte Aspekte eingegangen. Insbesondere wird nicht auf die Werte der einzelnen Bits in den Konfigurationsregistern eingegangen. Hier sei auf das Handbuch des Controllers verwiesen.

Es sei auch darauf hingewiesen, dass diese Implementierung nur eine mögliche Variante darstellt. Andere Implementierungen können durchaus anders organisiert sein und damit auch anders konfiguriert und benutzt werden. Anhand einer konkreten Implementierung soll der Leser einen groben Überblick über die Möglichkeiten bekommen, die ein FlexRay- Controller bieten kann. Viele der dargestellten Eigenschaften finden sich bei anderen Implementierungen in ähnlicher Form wieder.

8.1 Nachrichtenpufferkonzept

8.1.1 Aufteilung in Register und Speicher

Jeder Frame, der in FlexRay gesendet oder empfangen wird, stellt eine Nachricht (engl.: Message) dar. Diese Nachrichten werden in Message Buffers (MB) gespeichert. Die Organisation der Message Buffer kann unterschiedlich erfolgen. Bild 8.1 zeigt die Organisation, wie sie die Firma Freescale in ihren Produkten verwendet.

Es werden zwei grundsätzliche Bereiche unterschieden:

Message Buffer Control Register, die direkt im FlexRay-Modul liegen, und ein Speicherbereich im RAM, der Teil des Arbeitsspeichers des Controllers sein kann. Diese Unterteilung ermöglicht eine flexible Nutzung des verfügbaren RAM-Speichers und erlaubt einen sehr schnellen Zugriff auf die Message Buffer.

Jedes Message Buffer Control Register besteht aus vier 16-bit-Registern und enthält die Konfigurationsdaten für je einen Message Buffer. Die Anzahl der Message Buffer Control Register ist implementationsabhängig und kann durch den Anwender nicht verändert werden, sodass diese Anzahl auch die maximal nutzbare Anzahl an Message Buffers darstellt.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Abbildungsverzeichnis16
Tabellenverzeichnis24
Abkürzungsverzeichnis26
1 Einleitung28
1.1 Ziel des Buches28
1.2 Begriffe und Notationen29
2 Wissenswertes über FlexRay32
2.1 Entwicklungsziele32
2.1.1 Ökonomische Ziele32
2.1.2 Technische Ziele33
2.2 Eigenschaften von FlexRay35
2.3 Einsatzgebiete36
2.4 Einordnung des Protokolls37
2.5 Netzwerkprotokolle im Automobil38
2.5.1 CAN39
2.5.2 LIN39
2.5.3 Multimediaprotokolle40
2.5.4 Kommunikationsnetzwerk im Automobil40
2.6 Das FlexRay-Konsortium und die FlexRay-Historie42
3 Prinzipielle Funktionsweise des Protokolls48
3.1 Aufbau eines Kommunikationsknotens48
3.2 Topologien50
3.3 Das Zugriffsverfahren54
3.3.1 Zugriffsverfahren im Überblick54
3.3.2 Der Kommunikationszyklus in FlexRay57
3.3.3 Das TDMA-Verfahren57
3.3.4 Das Minislot-Verfahren59
3.4 Die Zeitbasis61
3.5 Die Protokollzustandsmaschine63
3.6 Das Starten des Protokolls65
3.7 Das Frame-Format67
3.8 Das Coding68
3.9 Der Physical Layer69
4 Funktionsweise des Protokolls im Detail70
4.1 Das Zugriffsverfahren70
4.1.1 Der Kommunikationszyklus70
4.1.2 Aufbau eines statischen Slots72
4.1.3 Dynamische Slots75
4.1.4 Das Symbol Window79
4.1.5 Die Network Idle Time (NIT)80
4.2 Uhrensynchronisation80
4.2.1 Uhrenabweichungen und Korrekturmethoden80
4.2.2 Die Messung der Zeitabweichung83
4.2.3 Die Berechnung der Korrekturwerte85
4.2.4 Die Verteilung der Korrekturwerte88
4.2.5 Die Anwendung der Korrekturwerte90
4.2.6 Externe Uhrensynchronisation92
4.2.7 Präzision und Genauigkeit94
4.3 Die Protokollmaschine95
4.3.1 Besondere Zustandsübergänge in der Protokollmaschine95
4.3.2 Single Slot Mode98
4.4 Wecken eines Clusters99
4.4.1 Betriebszustände eines Knotens99
4.4.2 Das Wakeup Pattern100
4.4.3 Überlagerung von zwei Wakeup Pattern102
4.4.4 Gleichzeitiges Wecken mehrerer Knoten103
4.4.5 Ablauf des Weckens in einem Cluster104
4.5 Starten des Clusters106
4.5.1 Clusterstart durch einen Knoten106
4.5.2 Die Startup-Timer112
4.5.3 Gleichzeitiger Clusterstart durch zwei Knoten113
4.5.4 Start des Clusters bei einem fehlerhaften Knoten115
4.6 Frame-Format120
4.6.1 Der Header120
4.6.2 Die Nutzdaten123
4.6.3 Der Trailer124
4.6.4 Nullframes124
4.6.5 Der Netzwerk-Management-Vektor126
4.6.6 Message Identi.er127
4.7 Symbole128
4.8 Die Frame-Übertragung130
4.8.1 Die Frame-Codierung130
4.8.2 Die Frame-Decodierung132
4.8.3 Das Senden von Frames134
4.8.4 Der Frame-Empfang136
4.9 Cliquen und Cliquenbildung140
5 Physical Layer144
5.1 Signale144
5.1.1 Signalde.nition144
5.1.2 Kollisionen146
5.2 Physikalische Effekte147
5.2.1 Signallaufzeit147
5.2.2 Asymmetrische Verzögerung148
5.2.3 Signalverkürzung148
5.2.4 Elektromagnetische Verträglichkeit150
5.3 Netzwerkkomponenten151
5.3.1 Kabel und Stecker151
5.3.2 Terminierung151
5.4 Topologien154
5.4.1 Physikalische Topologie154
5.4.2 Längen bei Bus- und Sterntopologien156
5.4.3 Ungültige Topologien159
5.5 Elektrischer Bustreiber162
5.5.1 Aufbau und Funktion162
5.5.2 Zustände und Übergänge163
5.5.3 Schnittstellen und Ausgangsverhalten166
5.5.4 Wakeup168
5.6 Aufbau und Verhalten eines aktiven Sternkopplers169
5.6.1 Funktion169
5.6.2 Aufbau171
5.6.3 Zustände und Übergänge173
5.6.4 Zeitverhalten176
5.6.5 Verhalten bei gleichzeitigem Signalempfang auf mehreren179
Zweigen179
5.7 Fehlerausbreitung180
5.8 Asymmetrien182
5.8.1 Wesen und Auswirkungen von Asymmetrien182
5.8.2 Ursachen und Effekte von Asymmetrien185
5.8.3 Auswirkungen von Asymmetrien auf den Cluster189
5.9 Praktische Hinweise für eine robuste FlexRay- Topologie193
6 Die Kon.gurierung eines Clusters196
6.1 Berechnungsregeln196
6.1.1 Zeitdiskretisierung196
6.1.2 Bestimmen der Minimalzeit eines Signals197
6.1.3 Bestimmen der Maximalzeit eines Signals199
6.1.4 Notation der Formeln200
6.2 Microtick und Macrotick200
6.2.1 Der Microtick200
6.2.2 Der Macrotick202
6.3 Die Präzision205
6.4 Startup-Parameter207
6.4.1 Toleranzbereich beim Startup207
6.4.2 Parameter zur Initialisierung der Uhr208
6.4.3 Maximale Drift210
6.4.4 pdListenTimeout211
6.5 Der statische Slot212
6.5.1 Der Actionpoint-Offset212
6.5.2 Die statische Slotgröße214
6.6 Das dynamische Segment216
6.6.1 Der Minislot- Actionpoint-Offset216
6.6.2 Der Minislot217
6.6.3 Dynamic-Slot-Idle-Phase219
6.6.4 Anzahl an Minislots220
6.6.5 Spätester Frame-Beginn im dynamischen Segment223
6.7 Symbol- Window und NIT224
6.7.1 Das Symbol- Window224
6.7.2 Network Idle Time225
6.8 Uhrensynchronisation230
6.8.1 Steigungskorrekturwert230
6.8.2 Offset-Korrekturwerte231
6.8.3 Dämpfungsparameter für die Uhrenkorrektur232
6.8.4 Externe Uhrensynchronisation233
6.9 Physical Layer abhängige Parameter234
6.9.1 Maximale Signallaufzeit234
6.9.2 Korrektur der Zeitmesswerte235
6.9.3 Kompensation der Laufzeit236
6.9.4 Transmission Start Sequence237
6.10 Parametrierung der Symbole238
6.10.1 Das Collision Avoidance Symbol239
6.10.2 Kon.gurierung des Wakeup-Symbols beim Sender241
6.10.3 Kon.gurierung des Wakeup-Symbols beim Empfänger242
6.11 Clusterkon.gurierung244
6.12 Zuordnung der Gleichungen zu den Kon . gurationsregeln der Protokollspezi.kation248
7 Der Busguardian250
7.1 Prinzip des Busguardians250
7.2 Lokaler Busguardian252
7.3 Zentraler Busguardian255
7.4 Weitere Aspekte des Busguardians257
7.4.1 Test des Busguardians257
7.4.2 Weitere Funktionen258
7.4.3 Vergleich der Konzepte258
7.4.4 Auswirkung des Busguardians auf die Clusterkon.guration259
8 Die Implementierung des FlexRay- Protokolls262
8.1 Nachrichtenpufferkonzept262
8.1.1 Aufteilung in Register und Speicher262
8.1.2 Message Buffer-Typen265
8.2 Message Buffer Kon.gurierung266
8.2.1 Message Buffer Control Register266
8.2.2 Frame-Header-Kon.gurierung269
8.2.3 Beispiel für die Kon.gurierung eines Sendepuffers271
8.2.4 Beispiel für die Kon.gurierung eines Empfangspuffers272
8.2.5 Beispiel für die Kon.gurierung eines Receive Shadow Buffers273
8.3 Protokollkon.gurationsregister273
8.4 Filterkon.gurierung276
8.5 Interrupts279
8.5.1 Individuelle Interruptquellen279
8.5.2 Kombinierte Interruptquellen280
8.5.3 Protokoll-Interruptbits281
8.5.4 CHI-Fehler-Interruptbits284
8.6 FIFO-Puffer286
9 Aspekte der Anwendung von FlexRay290
9.1 Die Wahl der Frame-Größe290
9.2 Die Gestaltung der Payload innerhalb von Frames292
9.3 Das Prinzip der Sendezeitfenster294
9.4 Ein Beispiel296
9.4.1 Topologie296
9.4.2 Sende-Schedule297
9.4.3 Kommunikationsmatrix298
9.4.4 Bestimmung der FlexRay-Protokollparameter299
9.5 Realisierungsvarianten für das Multiplexen im dynamischen Segment304
9.5.1 Aufgabenstellung304
9.5.2 Steuerung des Sendezeitpunktes durch den Host306
9.5.3 Verwendung von Zykluszähler.ltern307
9.5.4 Pufferumkon.gurierung309
9.5.5 Vergleich der Realisierungsvarianten312
10 Ausblick314
10.1 Protokollentwicklung314
10.2 AUTOSAR314
10.2.1 Motivation und Ziele von AUTOSAR315
10.2.2 Technisches Konzept316
10.2.3 FlexRay und AUTOSAR318
10.3 Einsatz von FlexRay319
Anhang A: Einführung in SDL322
A. 1 Philosophie von SDL322
A.2 Die gra.schen Elemente323
A.3 Grundelemente326
A.4 Austauschen von Signalen326
A.5 Die Zeit in SDL327
A.6 Einschränkungen von SDL327
A.7 Beispiel327
Anhang B: FlexRay Konstanten und Parameter331
Anhang C: Beispielprogramm338
C. 1 Das Header-File338
C.2 Das FlexRay-Kon.gurations.le341
Anhang D: Übersicht FlexRay-Schaltkreise365
Literaturverzeichnis366
Stichwortverzeichnis368

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