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Frankreich in der Neuen Welt

Die Kolonialpolitik Frankreichs im Spannungsfeld Europas und Nordamerikas zwischen 1608 und 1763

AutorAlexander Boettcher
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl14 Seiten
ISBN9783638899536
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,2, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Besiedlungsgeschichte Kanadas 1535 - 1761, 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein rotes Ahornblatt auf weiß-rotem Grund ziert die Fahne Kanadas. Amtssprachen sind Englisch und Französisch. Man könnte sagen, Kanada besitzt zwei Seelen, eine englische und eine französische, die zusammen eine einmalige Symbiose bilden. Tradition ist daher für den Großteil der kanadischen Bevölkerung von großer Be-deutung. Besonders ausgeprägt ist dieses historische Verständnis in Québec. Noch heute ziert die weiße Lilie auf blauem Grund, das alte Symbol der französischen Könige, die Flagge Québecs und ist bezeichnend für das Selbstverständnis deren Einwohner. Québec ist heute nicht nur eine der größten Provinzen Kanadas, es war auch das Kerngebiet, welches 1608 durch die Gründung der namensgleichen Stadt Québec durch den Franzosen Samuel de Champlain die Grundlage eines französischen Kolonialreiches in Nordamerika bildete. Ausgehend von hier, der Stadt am St. Lorenzstrom, schickte sich das Frankreich des 17. Jahrhunderts an, Kolonial-macht in der Neuen Welt zu werden. Während sich Spanien und Portugal die Welt zu Beginn des 16. Jahrhunderts aufteilten, lag das Interesse Frankreichs noch in Europa. Der neuentdeckten Welt wurde zunächst kaum Aufmerksamkeit geschenkt, befand sich Frankreich doch in ständigen Kleinkriegen mit den Habsburger Mächten Spanien und Österreich. Gleichzeitig tobten im inneren Frankreich religiöse Konflikte, die ein imperialistisches Engagement zusätzlich verhinderten. Erst mit einem zunehmenden Erstarken seiner machtpolitischen Stellung in Europa, einer umdenkenden Führungs-schicht und den wachsenden kolonialen Bemühungen des jahrhundertelangen Konkurrenten England, wuchs in Frankreich nicht nur die Bereitschaft zu einem Kolonialreich, sondern auch die Erkenntnis von dessen Notwendigkeit. Der scheinbare Erfolg und das Prestige das Spanien, Portugal, England und sogar Holland dabei erlangten, ist dabei eine wichtige Grundlage, die die kolonialen Bestrebungen Frankreichs als bloße Reaktion eines zu spät Gekommenen erscheinen lassen. Gewinn erwirtschaftete Frankreich mit seinen Kolonien kaum, im Gegenteil, es war ein Minusgeschäft, was William John Eccles folgendermaßen auf den Punkt bringt: 'Canada under the French regime was a small colony, seemingly of little importance in the greater world or European civilization in an age of imperial expansion.' (Eccles 1999: xv). Letztlich führten Frankreichs Ambitionen in der Alten und Neuen Welt nicht nur zum Verlust seines ersten Kolonialreiches, sondern mündeten ebenso in der Französischen Revolution. Dabei verfolgte Frankreich keine schlechte Kolonialpolitik; doch trotz seiner überragenden wirtschaftlichen und militärischen Potenz, stellte sich kein endgültiger Erfolg ein. Die Entwicklung der französischen Kolonien von ihrer Gründung 1608 bis zum Verlust 1763, im Spannungsfeld zwischen Neuer und Alter Welt, ist Gegenstand dieser Hausarbeit.

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