Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 2,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Unterwegs. Zur Geschichte des Reisens, Sprache: Deutsch, Abstract: Im ausklingenden 18. Jahrhundert waren die Menschen vielerorts auf Reisen unterwegs und es stellen sich Fragen nach dem wer, wie, warum und wohin. Diese Hausarbeit widmet sich der Untersuchung der Fußreise um 1800, da speziell diese Reiseform zu jener Zeit eine interessante ideologische Aufladung erfahren hat. Doch muss man festhalten, dass sich das Fußreisen in jener Zeit erst zu einer möglichen Reiseform, auch gerade in der Welt des Bürgertums, entwickeln musste. Es war bis dahin nicht populär, sich nur mit den eigenen Beinen, langsamen Schrittes mühsam durch die Natur fortzubewegen. Zu Pferde, in der Kutsche oder auf dem Wagen, pflegte man für gewöhnlich zu Reisen, sofern man es sich leisten konnte. Anderen Bevölkerungsschichten war die Reise zu Fuß einzige Möglichkeit eines Ortwechsels. Wie geschieht es nun, dass das Fußwandern zur Jahrhundertwende eine Neuentdeckung im Bereich des zweckfreien Reisens wird? Warum begeben sich namhafte Persönlichkeiten, unter ihnen Johann Wolfgang von Goethe, Jean-Jacques Rousseau und Johann Gottfried Seume allein auf ihren Füßen durch die Lande und berichten und belehren uns von und durch ihre Reisen? Es soll nun im Folgenden geklärt werden, wie sich die ideologische Aufladung der Fußreise zusammensetzt, wer sich dieser Reiseform bedient und was damit bezweckt werden will. Weiter möchte ich in dieser Arbeit mit Hinblick auf die berühmten Fußreisen Johann Gottfried Seumes erörtern inwiefern Seume in das Bild des 'Ideologisch-Fußreisenden' damaliger Zeit passt.
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