Ein Garten für die ganze Familie
Der Garten ist für alle da! Mit geschickter Planung, optimaler Nutzung und pfiffigen Ideen wächst selbst der kleinste grüne Fleck über sich hinaus und entwickelt sich zum wahren Multitalent: flexibel, belastbar und vielseitig.
So hat die ganze Familie draußen Spaß: beim Spielen, Toben und Gärtnern oder einfach nur beim Relaxen am Feierabend.
Jedem das Seine
Die Nähe zur Natur genießen, ein Fleckchen Erde bepflanzen, die Seele baumeln lassen, spielen, toben und gemeinsam Feste feiern – das alles und noch viel mehr ist reinstes Gartenglück. Lassen Sie auf einem »grünen« Wunschzettel Ihrer Fantasie freien Lauf.
Jeder Garten, und sei er noch so klein, ist ein Stückchen Paradies. Wie man es nutzt, hängt ganz von den individuellen Vorstellungen und Ansprüchen ab. Für Kinder ist der Garten ein Freiraum im besonderen Sinn. Hier können sie ihre Fantasie, ihren Forschergeist und ihren Bewegungsdrang ausleben. Für Erwachsene hat der Garten oft eine ganz andere Bedeutung. Als Wohnzimmer im Grünen wird er zur entspannenden Oase oder dient ganz pragmatisch der Versorgung mit selbst angebautem Obst oder Gemüse. So verschieden die Ansprüche der einzelnen Familienmitglieder sind: Sie lassen sich leichter auf einen Nenner bringen, als man denkt. Auf nette Ideen kommt man z.B. als Zaungast bei einem Spaziergang durchs Viertel, einer Gartenmesse oder auf der Landesgartenschau. Auch Gartenbücher und Zeitschriften sind wahre Fundgruben für gelungene Gestaltungsbeispiele.
Spaß für Groß und Klein
Der Spiel- und Bewegungsdrang von Kindern ist enorm. Sie wollen Ball spielen, rennen, hüpfen, Dreirad fahren, sich balgen und herumtoben. Den nötigen Platz und Freiraum bieten schon eine einfache Rasenfläche oder ein Garagenvorplatz. Pflanzen und Tiere wecken die kindliche Neugier. Dabei entwickeln die Kleinen ein Gefühl für Jahreszeiten und natürliche Abläufe. Mit einem eigenen Beet, einem kleinen Biotop und im Umgang mit den Elementen Wasser, Erde, Feuer und Luft kann man wichtige Erfahrungen sammeln. Beim Buddeln und Graben mit Sand und Matsch sind Kinder ganz in ihrem Element, wobei die dabei entstehenden Pfützen und Löcher im Garten nicht immer zwangsläufig den ästhetischen Vorstellungen der Eltern entsprechen. Die Großen stört dabei nicht nur der optische Eindruck. Sie ahnen schon die Konsequenzen für den empfindlichen Rasen oder ärgern sich über kleine Steinchen, die dem Rasenmäher den Garaus machen. Beim Fußballspiel der jungen Wilden bangen sie um die liebevoll hochgepäppelten Pflanzen oder die teuren Terrakottatöpfe auf der Terrasse.
Gegenseitige Rücksichtnahme ist natürlich wichtig, aber nicht das Wesentliche im Familiengarten. Jeder sollte sich auf seine Weise ungestört entspannen können. Die Eltern freuen sich auf einen erholsamen Feierabend im Liegestuhl oder das Werkeln im Beet zum Ausgleich für einen anstrengenden Arbeitstag. Kinder leben ihre Energien beim Klettern, Hangeln, Balancieren und Schaukeln aus und sind immer auf der Suche nach einem Hauch von Abenteuer. Durch geschickte Planung und sinnvolle Einteilung in verschiedene Räume (? >–>) bietet aber selbst ein kleiner Garten ausreichend Entfaltungsmöglichkeiten, so dass alle auf ihre Kosten kommen.
In einer eigenen Hütte oder einem Baumhaus bleiben Kinder unter sich und verbringen ungestört ganze Nachmittage ins Spiel versunken.
Unter einem Hut
Neben unterschiedlichen Ansprüchen gibt es natürlich auch eine ganze Reihe von übereinstimmenden Interessen. Ein Gemüsebeet oder ein Gartenteich z.B. ist für Groß und Klein gleichermaßen attraktiv. Hier können Kinder und Erwachsene den Garten mit allen Sinnen genießen. Die ersten reifen Tomaten, der Duft von Kräutern, das Beet mit Salaten, Radieschen und Beerensträuchern ist für alle ein Genuss. Eine blühende Wiese lädt ein, gemeinsam auf Entdeckungstour zu gehen. Libellen im Jagdflug über dem Wasser, Schmetterlingsraupen an der Brennnessel, eine brütende Amsel im Gebüsch oder ein Frosch auf der Hand sind eindrückliche Naturerlebnisse für jedes Alter.
Selbst ein ausgeprägtes Ruhebedürfnis ist zuweilen auf beiden Seiten vorhanden: Dann werden Hängematte oder Liegestuhl schnell zur Mangelware. Auch einen gemütlichen Sitzplatz für gemeinsame Spiele, Mahlzeiten und Feiern im Kreis der Familie halten sicher alle für unverzichtbar.
Erholung im Garten ist für die Großen ein idealer Ausgleich zum hektischen Alltag.
Der Garten wächst mit
Beim Abwägen der Interessen sollte man immer daran denken, dass ein Familiengarten nicht statisch ist. Er wandelt sich ständig und ist nie vollkommen, lässt sich aber immer an die jeweilige Situation anpassen (s.u.). Auch der Stellenwert eines Gartens ändert sich, wenn Kinder ins Spiel kommen. Das heißt nicht, dass man mit der Rosenzucht warten muss, bis die Kinder groß sind. Umgekehrt sollte man sich bei der Planung aber auch klar machen, dass der Nachwuchs nicht immer klein bleibt.
Planen und investieren Sie nach aktuellem Bedarf, wobei das Teuerste nicht immer auch das Beste sein muss. Fantasievolle Lösungen entwickeln Kinder meist von selbst, da gilt eher der Grundsatz: Der Weg ist das Ziel – und der eingeschränkte Spielraum von Standardspielgeräten im Bausatz erfüllt diese Möglichkeit oft nur begrenzt.
Vielseitige Nutzung
Ein Familiengarten ist multifunktional. Durch Mehrfachnutzung können einzelne Gartenelemente gleich mehrere unterschiedliche Funktionen erfüllen. Ein Apfel- oder Kirschbaum liefert nicht nur leckeres Obst, in seinem Geäst lässt sich auch prima klettern, und sein dichtes Laub spendet Schatten für den Liegestuhl. Eine Feuerstelle ist nicht nur Mittelpunkt auf jeder Gartenparty, sondern sorgt auch beim Indianerspiel für die richtige Atmosphäre. Auf einer Rasenfläche kann man nicht nur Ball spielen, sondern auch einen Wäscheständer platzieren, Zirkusnummern einstudieren oder ein Zelt für Besucher aufstellen, wenn es in der Wohnung eng wird. Manche Bereiche kann man später, wenn die Kinder größer sind, einfach umwidmen. Die Sandgrube z.B. lässt sich mit wenig Aufwand zu einem Teich oder in einen kleinen Steingarten umwandeln. Der Platz mit Schaukel und Klettergerüst wird zu einem Sitzplatz mit Pergola umfunktioniert, und die Rasenfläche entwickelt sich mit der Zeit ganz von allein zur wilden Blumenwiese.
Was ist machbar?
Angesichts der vorhandenen Flächengröße stoßen die kühnen Träume oft sehr schnell an ihre Grenzen, und nicht alle Wünsche lassen sich problemlos realisieren. Auch kann man nicht immer so viel Zeit oder Geld in seinen Garten investieren, wie man gerne möchte. Setzen Sie Prioritäten und überlegen Sie, was Sie selber machen können und wo Sie besser Hilfe in Anspruch nehmen.
Um Konflikte zu vermeiden, sollten Sie als Mieter oder Pächter eines Gartens bei einschneidenden Veränderungen die Genehmigung des Eigentümers einholen, und auch als Besitzer können Sie sich nicht bedenkenlos über nachbarschaftliche Interessen oder behördliche Vorschriften hinwegsetzen (? >/>). Beziehen Sie Ihre Nachbarn schon im Vorfeld in Ihre Pläne ein, sofern Sie davon betroffen sind, und informieren Sie sich rechtzeitig über Rechte und Pflichten als Eigentümer.
Hier ist was los: die Highlights im Garten
Klettern und kraxeln
Beim Kraxeln, Kriechen und Springen erobern Kinder Schritt für Schritt die Welt. Sie werden sicher in ihren Bewegungen und vermeiden so unsanfte Landungen. Schon ein liegender Baumstamm, ein paar Quadersteine oder eine Mauer reichen den »jungen Wilden« zum Springen und Balancieren. Strickleitern und Kletterseile begeistern vor allem kleine Klettermaxen. Im Fall des Falles garantieren spezielle Schutzmatten, eine Sandfläche oder eine hohe Schicht Rindenmulch eine weiche Landung. Das schönste Klettererlebnis aber bietet ein stattlicher Baum mit starken Seitenästen und einer ausladenden Krone.
Versteck spielen
Kinder sind gern unter sich. Verwunschene Ecken, abgeschirmt durch Sträucher und Hecken, üben eine magische Anziehungskraft aus und beflügeln die Fantasie. Bäume mit ausladenden Kronen und dichte Sträucher formen auf natürliche Weise Höhlen und Tunnels. Ist im Garten nicht genügend Platz für ein Spielgebüsch, kann man mit Rankpflanzen geschützte Bereiche schaffen, z.B. eine Laube oder ein Bohnenzelt (? >–>). Reizvoll sind auch Weidenhäuser und -tunnel (? >/>). Selbst kleine Hütten und Zelte aus Karton und alten Vorhängen bieten schon ausreichend Rückzugsmöglichkeiten.
Freiraum nutzen
Für Bewegung braucht man Platz. Eine geräumige Freifläche sollte man daher unbedingt auf jedem Grundstück einplanen. Zum Bolzen, Toben und Turnen ist ein strapazierfähiger Spiel- und Sportrasen ideal....