1. GOTT HAT DIE WELT ERSCHAFFEN
Bibeltext: 1. Mose 1
Zielgedanke: Gott hat die ganze Welt erschaffen. Auch die Dinge, die uns auf den ersten Blick unnütz erscheinen, haben einen sinnvollen Platz in Gottes Schöpfung.
Einstiegsspiel
Weg mit dem Ding
Alle Kinder stellen sich im Kreis auf. Der Timer auf einem Handy wird auf eine Zeit zwischen 30 und 60 Sekunden gestellt. Ein sogenanntes unnützes Ding (z. B. ein zerknülltes Blatt Papier) wird schnell im Kreis weitergegeben. Wenn der Timer klingelt, scheidet das Kind aus, das das unnütze Ding gerade in der Hand hat. Wer bis zum Schluss übrig bleibt, hat gewonnen.
Material: 1 unnützes Ding, 1 Handy mit Timerfunktion
Einstiegsfragen
•Welche Gegenstände gibt es in deinem Zimmer, die du völlig unnütz findest?
•Warum gibt es Unkraut?
Vorlesegeschichte
„Aua!“ Miriam reibt sich das Schienbein. Tom hat zu stark geschossen. Der Ball ist im Gestrüpp gelandet und Miriam musste ihn herausholen. Dabei hat sie mit ihren nackten Beinen die Brennnesseln gestreift. Miriam hat sie zu spät bemerkt. Jetzt reibt sie sich die verbrannten Stellen. Kleine Quaddeln haben sich schon gebildet. Miriam reibt und kratzt. Tränen schießen ihr in die Augen. Brennnesseln tun wirklich weh! Miriam rennt zu Opa, der auf einem Terrassenstuhl sitzt und den Kindern beim Spielen zugesehen hat. „Opa!“, ruft Miriam, „ich habe mich an den Brennnesseln verbrannt! Hier! Meine beiden Beine! Das tut so weh!“ Opa nimmt Miriam auf den Schoß. „Wir machen ein bisschen Spucke drauf, das kühlt“, sagt Opa. „Die Brennnesseln sind so blöd! Warum müssen die auch hier in unserem Garten wachsen? Niemand braucht diese blöden Pflanzen! Wer hat die überhaupt erfunden?“, beschwert sich Miriam. Opa lacht. „Na, Gott hat die erfunden.“ Miriam schaut ihn überrascht an. „Ich dachte, Gott ist ein lieber Gott. Warum erfindet er dann so böse Pflanzen?“ „Die Brennnesseln sind nicht böse“, sagt Opa. „Gott hat sich dabei schon was gedacht.“ Opa drückt Miriam an sich und tröstet sie. Auch Tom ist schuldbewusst hergekommen. Er hat gemerkt, dass das Ballspiel mit Miriam nicht weitergeht.
„Wisst ihr, wie alles begann?“, fragt Opa. „Wie? Wie alles begann?“, fragt Tom. „Na, wie die Erde erschaffen wurde“, sagt Opa. „Warum Gott die Brennnesseln erschaffen hat und all die anderen stacheligen Dinge.“ Opa lehnt sich auf seinem Terrassenstuhl zurück. „Am Anfang gab es gar nichts auf der Erde. Die Erde war noch ganz leer, nur Dunkelheit gab es. Und da sprach Gott: ‚Jetzt soll es Licht geben!‘ Und plötzlich strahlte das Licht. Gott fand das Licht richtig gut. Er trennte es von der Dunkelheit und nannte das Licht Tag und die Dunkelheit Nacht. Dann wurde es Abend, Nacht und Morgen. Das war der erste Tag. Am zweiten Tag sagte er: ‚Im großen Meer soll ein Gewölbe entstehen.‘ Er nannte das Gewölbe Himmel. Am dritten Tag sagte er: ‚Alles Wasser soll sich an bestimmten Stellen sammeln.‘ Und so entstanden große Inseln, große Seen und Meere. Gott nannte das Wasser Meer und die Inseln nannte er Erde. Gott war damit sehr zufrieden und er sagte: ‚Es ist sehr gut.‘ Dann befahl Gott: ‚Auf der Erde soll frisches Grün wachsen, Pflanzen und Bäume und Blumen und Pflanzen, die Samen haben, und Pflanzen, die Früchte haben.‘ Und Gott sah das alles an und fand es sehr gut.‘“
Miriam unterbricht Opa: „Auch die Brennnesseln?“ Opa nickt: „Ja, auch die Brennnesseln hat Gott gemacht. Und er fand sie auch sehr gut. Am vierten Tag sagte Gott: ‚Am Himmel sollen Lichter entstehen, damit man Tag und Nacht auseinanderhalten kann. Die Lichter sollen auch dazu da sein, dass man die Zeit bestimmen kann und weiß, wann man welches Fest feiern soll.‘ Gott machte zwei große Lichter, eines für den Tag und eines für die Nacht. Und er machte ganz viele Sterne. Gott setzte die Lichter an den Himmel, damit sie der Erde Licht geben, Tag und Nacht regieren und Licht und Dunkelheit voneinander unterscheiden. Und Gott fand das alles richtig gut. Am fünften Tag sagte Gott: ‚Im Wasser soll alles voller Leben sein. Ganz viele Fische sollen darin schwimmen und in der Luft soll es viele Vögel geben.‘ Gott sah sich das alles an, was er gemacht hatte, und fand es sehr gut.
Er sagte zu den Tieren: ‚Vermehrt euch! Seid fruchtbar! Füllt die Meere, füllt den Himmel.‘ Und Gott segnete die Fische und die Vögel. Am nächsten Tag, dem sechsten, sagte Gott: ‚Auf der Erde soll es ganz viele verschiedene Tiere geben, wilde Tiere und Kühe und Schafe und Ziegen, Kriechtiere und Fliegen und Käfer und Schmetterlinge.‘ Ganz viele verschiedene Arten hat Gott nur durch sein Wort erschaffen. Gott hat die ganzen Tiere angesehen und war sehr zufrieden. ‚Jetzt fehlt nur noch eins‘, sagte er, ‚die Menschen. Ich will ein Gegenüber haben, jemanden, der mir gleich ist, mit dem ich mich unterhalten kann. Jemanden, der sich um die Fische im Meer und um die Vögel in der Luft und um alle Tiere auf der Erde kümmert.‘ Und so hat Gott dich und Tom und mich und alle Menschen auf der Erde erschaffen. Er hat sie als Mann und Frau erschaffen. Und Gott segnete die Menschen und sagte: ‚Seid fruchtbar und vermehrt euch! Füllt die Erde, nehmt sie in Besitz und kümmert euch um alles. Ich gebe euch zur Nahrung die Pflanzen und die Früchte an den Bäumen. Die Tiere sollen das Gras fressen.‘ Und so geschah das alles. Gott schaute sich alles an, was er gemacht hatte, und sagte zu den Menschen: ‚Ihr seid sehr gut. Ihr seid gut gelungen!‘ Am siebten Tag machte Gott eine Pause. Er erklärte den Tag zum Ruhetag. So hat Gott die Erde erschaffen.“
„Opa, woher willst du das alles wissen?“, fragt Tom. „Du warst doch nicht dabei. So alt bist du nun auch wieder nicht.“ Opa lacht. „Nein, das stimmt. Was ich euch erzählt habe, steht in der Bibel. Auch die Menschen, die das aufgeschrieben haben, waren nicht dabei. Aber ihnen ist es wichtig zu sagen: Gott hat alles sehr gut gemacht. Du, Tom, und du, Miriam, ihr seid kein Zufall, sondern von Gott gewollt. So wie ihr seid, seid ihr perfekt.“ Miriam überlegt: „So wie du das sagst, Opa, klingt das richtig gut. Ich bin gewollt und ich bin perfekt, so wie ich bin. Aber das gilt doch nicht für die Brennnesseln, oder?“ „Doch!“, sagt Opa, „auch für die Brennnesseln. Brennnesseln sind sehr gesund, sie haben zum Beispiel viel mehr Vitamin C als eine Orange und ganz viel Eiweiß. Und außerdem sind sie ein Schutz für Schmetterlinge. Schmetterlinge legen ihre Eier unter die Brennnesselblätter. Dort können die Raupen in Ruhe schlüpfen und wachsen, weil andere Tiere sie nicht fressen. Durch die brennenden Brennnesseln sind sie vor ihnen geschützt.“ „Das ist ja schlau ausgedacht“, antwortet Tom. „Die Brennnesseln sind also der Schutz für die Schwachen. Jeder hat seinen Platz und seine Aufgabe.“ „Genau“, sagt Opa, „das gilt auch für alle Menschen, auch für die, die für uns vielleicht ein bisschen stachelig sind.“
Vertiefungsfragen
•Was bedeutet Gottes „Sehr gut“ für die Bereiche in deinem Leben, die du nicht gut findest?
•Wie kannst/sollst du mit Menschen umgehen, die du nicht so magst? Was denkt Gott über sie?
Spiele mit Müll
Wiederverwertung
Die Kinder werden in Kleingruppen eingeteilt. Auf einem Tisch werden mehrere gespülte leere oder alte Verpackungen ausgebreitet (z. B. eine alte Zeitung, eine leere Milchpackung, ein leerer Joghurtbecher, eine leere Flasche, eine leere Klopapierrolle). Die Kinder dürfen sich nun einen dieser Gegenstände aussuchen und sich dafür eine neue Verwendung ausdenken. Dabei darf der Gegenstand auch mit Scheren, Kleber und Stiften verändert werden. Anschließend präsentieren alle wie bei einem Werbespot ihre „Neuerfindung“.
Material: gespülte leere oder alte Verpackungen, Kleber, Scheren, Stifte
Müll werfen
Verschiedene leere und gespülte Verpackungen (z. B. Joghurtbecher, Milchpackungen), verschieden große Schachteln, leere Klopapierrollen usw. werden mit unterschiedlichen Punkten beschriftet und wie beim Dosenwerfen zu einer Pyramide aufgebaut. Jedes Kind muss ab einer markierten Linie mit drei Tennisbällen versuchen, die Pyramide zum Einsturz zu bringen. Anschließend werden die Punkte derjenigen Müllgegenstände zusammengezählt, die umgestürzt sind. Wer die meisten Punkte hat,...