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Gesundheit beginnt im Kopf

Heilerfolge und verblüffende Erfahrungen aus der Praxis eines russischen Hypnotherapeuten Tipps für Selbstversorger

AutorAnatoli Matenko
VerlagHans-Nietsch-Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl189 Seiten
ISBN9783862643592
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Bei medizinischen Behandlungen wird leider allzu oft der 'Kopf' ganz außer Acht gelassen, in dem Denkmuster und Krankheitssymptome sozusagen wie auf einer Festplatte gespeichert sind. So bleibt kein Platz für neue Verhaltens- und Denkweisen, und dem Patienten fällt es nicht leicht, diese Muster aufzugeben. Mit seinen fantasievollen hypnotischen Interventionen gelingt es Anatoli Matenko, die Seele und den Geist zu befreien, damit Gesundheit wieder möglich wird. In seiner ganzheitlichen Sicht vom Menschen ist der Kopf, unser 'Biocomputer', mindestens ebenso bedeutsam, wenn es um unsere Gesundheit geht, wie der stoffliche Körper und dessen Energiefluss. Oftmals ist es sogar unumgänglich, das krank machende Muster im Denken, Fühlen oder in der Lebenseinstellung zu verändern. Hierzu setzt Dr. Matenko seit vielen Jahren erfolgreich Hypnose- und Suggestionstherapie ein. Erstaunlich ist, dass der russische Arzt diese psychotherapeutischen Verfahren zu einer Zeit in der Sowjetunion aus der damaligen Hypnose weiterentwickelt hat, als die Forschungsergebnisse aus den USA und die Erfolge der modernen Hypnotherapie dort noch weitgehend unbekannt waren. ## Anatoli Matenkos Buch 'Gesundheit beginnt im Kopf' * schildert unkonventionell und erfrischend höchst verblüffende Erfahrungen und Fallgeschichten aus seiner langjährigen Praxis und * vermittelt die Grundzüge einiger therapeutischer Verfahren, die der Autor zur Behandlung verschiedener Krankheiten einsetzt.

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Leseprobe

Die Folgen von Schock und Nervenstress auflösen


Heute rief mich ein Patient namens Vadim an. Der große, kräftig gebaute, dunkelhaarige Mann arbeitet als Techniker, ist 34 Jahre alt, mit einer bezaubernden Frau verheiratet und hat zwei Kinder. Er bat mich, seinen Termin zu verlegen, denn bis zu mir brauche er zwei Stunden, und sein Chef erlaube ihm nicht, heute früher zu gehen. Während unseres Gesprächs nahm ich wahr, wie anders, wie viel freier, seine Stimme klang … Die gewohnte Anspannung und Steifheit in seinen Worten war verschwunden. Das bedeutet, dass die neurolinguistische Programmierung, die ich bei ihm durchführte, langsam Früchte trägt.

Vadim war vor etwa einem Monat zum ersten Mal zu mir in die Sprechstunde gekommen. Seine Hände und Füße konnte er keinen Moment still halten, die Finger drückte er so fest zusammen, dass die Knöchel weiß wurden, und wenn er sprach, presste er seine Worte mit Mühe aus sich heraus, so jedenfalls erschien es mir.

„Doktor, ich kann schon ein ganzes Jahr lang keine normale intime Beziehung mehr mit meiner Frau haben. Das alles hat sich so stark verändert … Vor dem Beischlaf sehe ich sie mit einem anderen Mann, ganz deutlich, in allen Details, und dann ist meine Lust wie weggeblasen. Es ist so, als ob etwas in mir absterben würde. Ich bin dann niedergeschlagen, völlig kaputt und kann nicht einschlafen. Stundenlang stelle ich mir vor, wie sie es mit dem anderen treibt“, erzählte er.

Also begann ich, ihn ausführlich zu befragen, um die Ursache für seinen Zustand herauszufinden.

„Wenn ich Sie richtig verstanden habe, war die intime Beziehung mit Ihrer Frau in den ersten vierzehn Jahren Ihrer Ehe harmonisch und liebevoll?“, fragte ich nach.

„Ja, alles war wunderbar, ich habe sie vergöttert. Aber dann geschah etwas: Letzten Sommer waren wir eines Abends in einem Restaurant am Strand. Wir hatten beide viel getrunken und ich erzählte ihr – ich weiß selbst nicht, warum ich das gemacht habe – von den Beziehungen, die ich vor unserer Ehe hatte. Danach wollte ich auch von ihr wissen, mit wem sie früher zusammen gewesen war. Und da gestand sie mir nach ein paar schweigsamen Minuten, ein Freund von mir, den ich gebeten hatte, in den zwei Jahren, in denen ich in Stuttgart studierte, ein bisschen auf Irina ,aufzupassen‘, habe sie ,fast mit Gewalt genommen‘. Sie seien bei uns zu Hause gewesen, hätten viel getrunken … und sie erinnere sich kaum noch an das, was dann geschehen sei …“

Als sie das aussprach, fiel Vadim in einen Schockzustand. In dieser Nacht konnte er nicht schlafen, ständig ging ihm der Verrat seiner Freundin – damals waren sie noch nicht verheiratet gewesen – und seines Freundes durch den Kopf. Am nächsten Tag war er in schlechter Stimmung, der Familienurlaub war verdorben.

Vor ein paar Monaten tauchten nun auch noch neue negative Gedanken auf, die ihm eingaben, wie vergeblich sein ganzes Leben sei. Allein seine kleinen Kinder hielten ihn noch am Leben, gestand er mir. Ich sah hier ein typisches Bild von exogener Depression.

Vadim wirkte gehemmt, verklemmt, stur, aber auch intelligent und willensstark auf mich. Des Weiteren fiel mir auf, dass er sehr langsam sprach. Sein Vater sei immer streng, schweigsam und verschlossen gewesen, erzählte er mir. Wenn er getrunken habe, habe er die Mutter vor den Augen seines Sohnes geschlagen. Das hat den Charakter des Jungen natürlich geformt. Später erlaubten ihm die Eltern lange nicht, zu heiraten, mit dem Argument, er sei noch viel zu jung.

Ich bat Vadim, seine Frau Irina für ein Gespräch zu dritt mitzubringen. Sie erzählte, dass sie Vadim kennengelernt habe, als sie neunzehn gewesen sei. Sie hätten einige Jahre lang in verschiedenen Städten gelebt. Monatelang hätten sie einander nicht gesehen.

Vadim habe an einer Fachschule für Technik studiert und sie an einer Medizinfachschule an einem anderen Ort. Wenn sie sich getroffen hätten, habe er ihr jedes Mal die Ehe versprochen, dann aber sei er wieder für lange Zeit verschwunden. Sie sei sich unter diesen Bedingungen trotz aller schönen Gefühle für ihn sehr unsicher gewesen, ob sie ihn wirklich heiraten sollte. Ihre Eltern hätten ihr geraten, sich anderweitig umzusehen. Und so sei es damals eben auch im alkoholisierten Zustand zu diesem blöden Vorfall gekommen. Und das sei auch zu einem Zeitpunkt geschehen, als Irina Vadim gesagt hatte, dass sie die Beziehung zu ihm abbrechen wolle. Und da sei er plötzlich zu ihr gekommen und habe ihr einen Heiratsantrag gemacht. Die Liebe sei dann wieder aufgeflammt, sie hätten geheiratet und seien zusammen nach Deutschland gegangen.

Als sie sich an das unglückselige Gespräch an jenem Abend am Strand erinnerte, sagte sie, dass Vadim sie damals mit seiner bohrenden Frage: „Hattest du vor unserer Hochzeit Sex mit einem anderen Mann?“, und seiner Dickköpfigkeit einfach auf die Palme gebracht habe.

Und jetzt war es meine Aufgabe, etwas für diese Familie – mit zwei Kindern, einem Vater, der sehr viel für seine Familie arbeitete und sie über alles liebte, und einer liebevollen, treu sorgenden Mutter – zu tun. Ich beschloss, hier eine aktivierende Hypnose mit neurolinguistischem Programmieren anzuwenden. Im Trancezustand stellte sich Vadim seinen lästigen Gedanken. Er stellte sie sich als scheußliche lebendige Wesen vor und vernichtete sie dann. Er riss die Bilder in seinem Kopf von der sexuellen Verführung seiner Freundin in Stücke.

Und eines Tages dann berichtete mir Irina am Telefon, dass ihr Mann sich verändert habe, er sei weniger reizbar und habe aufgehört, jeden Tag Bier zu trinken, was in den letzten Monaten zu einer festen Gewohnheit geworden war.

Ich wollte wissen, wie Vadim den Verzicht auf Bier vertrage, und fragte ihn danach.

„Naja, vor ein paar Tagen hab ich wieder Lust auf ein Fläschchen bekommen,“ entgegnete Vadim.

„Ich möchte Sie warnen: dem nachzugeben wäre sehr gefährlich. Sie standen schon am Anfang von chronischem Alkoholismus. Ich denke, Sie brauchen eine spezielle, auf den Alkohol bezogene und auf Sie zugeschnittene Hypnosesitzung.“

Kurz darauf berichtete mir Vadim, dass seine Stimmung sich nun wieder verschlechtert habe. Ich erfuhr, dass seine Mutter ihm ab und zu Geld für die Behandlung gab und dass ihn das sehr bedrückte – warum das so war, das wurde erst während seines Trancezustands deutlich, als er mir das Folgende erzählte:

„Ich war sehr in Irina verliebt, wir waren beide neunzehn Jahre alt“, erinnerte er sich und dabei standen ihm Tränen in den Augen.

Ich ließ ihn erst mal allein. Ich sagte, dass ich ihm ein Glas Wasser holen würde, und verließ den Raum. Aus dem Behandlungszimmer konnte ich sein Schluchzen hören. Ich wartete, bis Vadim sich wieder beruhigt hatte, bevor wir diese Sitzung fortsetzten.

„Doktor, ich denke, meine Mutter ist an allem schuld!“, fuhr er fort. „Sie war es, die sich furchtbar aufregte, als ich von meinem Geld ein teures Parfüm für Irina kaufte. Ein Freund von mir hatte seiner Freundin auch dieses Parfum geschenkt. ,So viel Geld für so ein Rotzmädchen zu vergeuden! Du bist doch noch viel zu jung für die Liebe. Lern erst mal etwas Anständiges! Mit euch beiden wird es sowieso nichts. Sie hat nicht unser Niveau.‘ Solche Worte habe ich damals zu Hause von meiner Mutter zu hören bekommen. Meine Eltern haben versucht, unsere Beziehung zu zerstören, und nutzten jede Gelegenheit …“

Das Verhalten der Eltern hatte eine tiefe Spur in Vadims Unbewussten hinterlassen, ohne dass er sich zuvor an diese Vorfälle erinnert hatte. Das, was während unserer Hypnosebehandlung geschah, nennt sich „Katharsis“, eine Seelenreinigung. Danach verbesserte sich Vadims Zustand zusehends. Während unserer Gespräche lächelte er öfters, die Maske auf seinem Gesicht verschwand allmählich. Er selbst erzählte mir eines Tages sogar, dass seine Gesichtshaut weicher und reiner werde.

Etwas später berichtete Vadim mir, dass seine Unruhe sich wieder verstärkt habe. Irinas Onkel sei nach langer Krankheit gestorben und sie sollten zur Beerdigung fahren. Seine Frau habe seit einigen Tagen starke Ohrenschmerzen. Der Arzt, der sie untersucht habe, habe aber nichts Auffallendes gefunden.

„Könnten Sie sie nicht untersuchen?“, fragte er und ich willigte ein.

Und bald darauf saß Irina bei mir im Sprechzimmer und lächelte.

„Ich erinnere mich oft an Sie. Vor Kurzem habe ich sogar Ihr Gesicht ganz deutlich im Traum gesehen“, erzählte sie mir.

Ich begann, sie zu untersuchen, konnte aber nichts finden, und so fragte ich sie, was ihr Sorgen bereite. „Unangenehme Empfindungen im Ohr und ein ständiges Jucken. Seit Februar habe ich außerdem das Gefühl, als hätte ich einen Klumpen im Hals. Ich konnte anfangs nicht einmal festes Essen hinunterschlucken …, aber die Ärzte sagten, es sei alles in Ordnung.“

Ich hatte nun schon einen Verdacht und so fragte ich: „Können Sie sich vielleicht erinnern, ob Sie im Januar erkältet waren und nach dieser Erkältung noch lange Husten und Schnupfen hatten?“

„Ich habe seit Jahren einen allergischen Schnupfen. Im Sommer ist es eine wahre Katastrophe. Dann kann ich nur durch den Mund atmen …“

„Jetzt verstehe ich Ihre Symptome. Was Ihren Leiden den Weg bereitet hat, ist der schwere Nervenstress, der im letzten Jahr eines schönen Abends am Strand begann, als Sie einander unter Alkoholeinfluss Ihre vorehelichen amourösen Abenteuer gebeichtet haben. Die Erkältung im Januar hat ihren Zustand noch verschlechtert. Wegen der schon geschwächten Psyche begannen die Schleimhäute von Speiseröhre, Hals und Nase anzuschwellen, und da gibt es eine direkte Verbindung zum Ohr, die Eustachische...

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