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Gesundheitsmanagement durch Netzwerke: Wie auch kleinen und mittelständischen Unternehmen Betriebliches Gesundheitsmanagement zugänglich gemacht werden kann

AutorSebastian Stumpf
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl104 Seiten
ISBN9783842823563
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus öffentlicher, politischer und vor allem wirtschaftlicher Debatten gerückt und entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Teil erfolgreicher Unternehmenskultur. Vor allem große Unternehmen, welche die nötigen personellen und finanziellen Ressourcen besitzen und über lange Zeiträume planen können, setzen diese Strategie bereits erfolgreich um. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) tun sich aus verschiedenen Gründen noch schwer bei der Umsetzung von BGM. In dieser Arbeit soll deshalb das BGM aus Sicht der KMU betrachtet werden. Anhand eines Literaturüberblicks und anschließender Auswertung werden Probleme und Hindernisse aufgezeigt, die in KMU im Umgang mit BGM auftauchen können. Danach werden speziell für diese Chancen und Möglichkeiten dargestellt und ein angepasstes Vorgehen unter diesen Umständen empfohlen. Der Netzwerk-Ansatz zur Umsetzung von BGM stellt sich als sehr effektiv und praxisrelevant dar, sodass diese Herangehensweise im Folgenden näher untersucht wird. Als Ergebnis und Praxisbezug wird anhand der Modellregion Konstanz ein Konzept zum Aufbau eines Netzwerkes für BGM im klein- und mittelbetrieblichen Sektor entworfen.

Sebastian Stumpf, 1985 geboren, studierte an der Albert-Ludwig-Universität Freiburg und der Universität Konstanz Sportwissenschaft. Als Schwerpunkt setzte er sich von Beginn an die Gesundheitsförderung. Im Masterstudiengang spezialisierte er sich dann auf Betriebliches Gesundheitsmanagement. Bevor er dieses Buch verfasste, arbeitete er für ein halbes Jahr bei einem großen Konzern im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements, um praktische Erfahrungen zu sammeln.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3, Welche Zugänge für BGM gibt es?: Es gibt verschiedene Wege, wie man Betriebliches Gesundheitsmanagement im Unternehmen angehen kann. Je nach Betriebsgröße, finanziellen und personellen Ressourcen und der dahinter stehenden Intention, haben sich in der Praxis verschiedene Zugänge etabliert. Im Folgenden soll ein Überblick über die verschiedenen Herangehensweisen gegeben werden, wobei zu beachten ist, dass diese sich nicht gegenseitig ausschließen! Sie können durchaus auch nebeneinander in demselben Unternehmen bestehen und sich gegenseitig ergänzen. Ab Kapitel 4 wird dann speziell auf das Themengebiet 'Netzwerke' eingegangen, da dieser Zugangsweg eine geeignete Form im Setting KMU darstellt und viele Möglichkeiten in sich birgt, wie sich im Verlauf dieser Arbeit noch herausstellen wird. 3.1, Fest implementierte Abteilung/Fachkraft im Unternehmen: Eine fest implementierte Abteilung im Unternehmen, die sich speziell mit dem Gesundheitsmanagement ihres Unternehmens auseinandersetzt, ist eine hervorragende Voraussetzung. Die Kontinuität, die beim BGM eine entscheidende Rolle spielt, kann gewährleistet werden. Es kann ein Prozess entstehen, indem Maßnahmen angepasst, verbessert und weiterentwickelt werden können. Die Maßnahmen können genau auf das Unternehmen zugeschnitten werden, da die betriebseigenen Fachkräfte das Unternehmen bestens kennen. Es gibt feste Ansprechpartner und durch die ständige Anwesenheit und die Präsentation dieses Themas kann eine 'Gesundheitskultur' oder ein 'Gesundheitsimage' im Unternehmen entstehen. Umsetzbar ist dieser Weg, aufgrund von personellen und finanziellen Mitteln jedoch meistens nur für große Unternehmen 3.2, BGM als Teilaufgabe von themenverwandten Fachkräften: Deutlich mehr verbreitet ist die Vorgehensweise, dass Beschäftigte aus anderen Bereichen die Aufgabe des BGM als Teilaufgabe übernehmen (z.B. Betriebsärzte, Sicherheitsbeauftragte), oder dazu ein Team zusammengestellt wird. Dies kann in Form eines Steuerkreises sein, der das BGM steuert und koordiniert. Er sollte mit Vertretern der Betriebsleitung, des Betriebsrates und der Personalabteilung besetzt sein. Weiter sollte ein Moderator eingesetzt werden, der die Treffen koordiniert und begleitet. Je nach Unternehmensorganisation ist es eventuell erforderlich, den Betriebsarzt, die Fachkraft für Arbeitssicherheit, ggf. Datenschutz-, Gleichstellungs- oder Suchtbeauftragte, sowie Externe, wie Krankenkassen, Unternehmensberatungen, Unfallversicherungsträger etc. mit in das Team aufzunehmen oder für einzelne Fragestellungen gezielt zu konsultieren. Um speziell ein Thema zu bearbeiten, bietet sich des Weiteren die Möglichkeit, einen Arbeitskreis zu erstellen. Eigentlich ein Instrument zur Problemanalyse, aber zum Teil auch als alleinstehender BGM-Ansatz genutzt, ist der Gesundheitszirkel. Neben einem Moderator und den Experten wird hier vor allem auf das Erfahrungswissen der Betroffenen - also der Mitarbeiter des Unternehmens - gesetzt. Diese Personengruppe kennt aus eigenem Erleben die Arbeitsplatzbedingungen am besten, weiß um die Akzeptanz von vorgeschlagenen Maßnahmen und kann die Machbarkeit am realistischsten einschätzen. Der Gesundheitszirkel ist eine regelmäßig stattfindende, zeitlich begrenzte Gesprächsgruppe, in der konkrete Lösungsvorschläge zur Förderung, zum Einsatz von Ressourcen und zur Verminderung der Belastungen erarbeitet werden. Diese Formen können problemloser in kleineren Betrieben genutzt werden, da die Mitgliederzahl der Steuerkreise, Arbeitsgruppen oder Gesundheitszirkel und der zeitliche Aufwand ohne weitere Probleme an die jeweiligen Ressourcen angepasst werden können. 3.3, Externe Dienstleister: Viele Unternehmen beziehen Gesundheitsprävention als Serviceleistung von externen Fachkräften. Ob in dem Bereich gesundheitsförderliches Training, Beratungs-, Wellness-, Fitness- oder Schulungsleistungen - Anbieter dafür gibt es mittlerweile vielfach. Dabei sind kommerzielle Anbieter wie Gesundheits- oder Beratungsunternehmen, Trainer, Physiotherapeuten, Masseure etc. von gesetzlich beauftragten Anbietern, wie zum Beispiel den Krankenkassen oder den Berufsgenossenschaften, zu unterscheiden. Neben den Berufsgenossenschaften und Krankenkassen erwarten die KMU laut einer Beratungsbedarfsanalyse von Amann & Kuchenbecker (2009) auch von den Industrie- und Handelskammern (35 % der Befragten) sowie den Branchen- und Fachverbänden (22 %) Unterstützung im Arbeits- und Gesundheitsschutz (AGS) oder der BGF. Zum Teil bieten auch öffentliche Einrichtungen wie Forschungsinstitute Dienstleistungen an. Ebenso können bei staatlich geförderten Projekten (z.B. 'Initiative Neue Qualität der Arbeit', 'Prätrans', 'Gesunde Arbeit' ...) Beratung, Unterstützung und Vermittlung in Anspruch genommen werden. Wie eben zusammengefasst, gibt es mittlerweile eine Vielzahl überbetrieblicher Akteure, die sich mit dem Thema BGF/BGM befassen und damit aktiv auf die Unternehmen zugehen. Leider treten die Institutionen nur in Ausnahmefällen gemeinsam auf, sodass mögliche synergetische Effekte ausbleiben. Außerdem handelt es sich meist um alleinstehende Maßnahmen (z.B. Raucherentwöhnungs-Programm), die nicht in einen Prozess des BGM eingebettet sind. 'Eine Verstärkung der Kooperation der überbetrieblichen Akteure im Hinblick auf Information, gemeinsame Angebote, Prämiensysteme usw. sollte [deshalb] angestrebt werden', so Hübner und Gröben. Der Möglichkeit solcher Zusammenschlüsse oder Netzwerke widmet sich nun das nächste Kapitel.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Gesundheitsmanagement durch Netzwerke: Wie auch kleinen und mittelständischen Unternehmen Betriebliches Gesundheitsmanagement zugänglich gemacht werden kann1
0 Vorwort3
Inhaltsverzeichnis5
Abbildungsverzeichnis7
Tabellenverzeichnis7
Abkürzungsverzeichnis8
1 Betriebliches Gesundheitsmanagement9
1.1 Relevanz9
1.2 Aktualität13
1.3 Verbreitung15
2 Betriebliches Gesundheitsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen19
2.1 Probleme und Hindernisse23
2.1.1 Motive und Hemmnisse für Betriebliches Gesundheitsmanagement (Bechmann et al., 2010)24
2.1.2 Widerstände gegen Betriebliches Gesundheitsmanagement in KMU Gründe, Bedingungen und Wege zur Überwindung (Meyer, 2008)26
2.1.3 Betriebliche Gesundheitsförderung für KMU Ergebnisse einer Bedarfsanalyse für Oberösterreich (Hirtenlehner & Sebinger, 2004)29
2.1.4 Analyse des Beratungsbedarfs betrieblicher Akteure und der verfügbaren Beratungsstrukturen im Themenbereich betriebliche Gesundheitsförderung (Hübner & Gröben, 2007)33
2.1.5 Gesunde Arbeit in kleinen und mittleren Unternehmen – Ergebnisse einer Befragung zum Stand und Bedarf bei kleinen und mittleren Unternehmen (Zelfel, Alles & Weber, 2009)35
2.1.6 Überbetriebliche Allianzen zur Prävention in KMU (Cernavin, Freigang-Bauer, Heger, Jansen, Pröll & Simon, 2009)35
2.1.7 Zusammenfassung36
2.2 Chancen und Möglichkeiten38
2.2.1 Organisationsstrukturen38
2.2.2 Soziale Beziehungen und die Rolle des Geschäftsführers/Betriebsinhabers38
2.2.3 Arbeitscharakter39
2.3 Angepasstes Vorgehen in KMU39
2.3.1 Zugang40
2.3.2 Inhalte41
2.3.3 Durchführung41
3 Welche Zugänge für BGM gibt es?44
3.1 Fest implementierte Abteilung/Fachkraft im Unternehmen44
3.2 BGM als Teilaufgabe von themenverwandten Fachkräften44
3.3 Externe Dienstleister45
3.4 Betriebs- und institutionsübergreifende Netzwerke46
4 Netzwerke als Instrument des BGM50
4.1 Grundlagen und Bedingungen für ein funktionierendes Netzwerk51
4.2 Verschiedene Ebenen und Aufgaben der Netzwerke53
4.2.1 Europäisches Netzwerk für betriebliche Gesundheitsförderung53
4.2.2 Bundes- und landesweite Netzwerke53
4.2.3 Regionale/lokale Netzwerke56
4.2.4 Themenspezifische Netzwerke56
4.3 Verschiedene Mitglieder in einem Netzwerk56
4.3.1 Betriebe57
4.3.2 Krankenkassen, Berufsgenossenschaften und staatliche Arbeits- undGesundheitsschutzämter59
4.3.3 Kammern, Innungen, Verbände & Gewerkschaften62
4.3.4 Städte, Kommunen, Sportvereine65
4.3.5 Forschungsinstitute und Beratungsunternehmen66
4.3.6 Gesundheitsdienstleister67
5 Best Practice69
5.1 Das Demographie Netzwerk als Beispiel eines themenspezifischen Netzwerkes69
5.2 Die Entwicklungspartnerschaft „Exzellenz im Friseurhandwerk“ als Beispiel eines branchenspezifischen Netzwerkes70
5.3 „InnoGema“ als Beispiel eines regionalen Netzwerkes71
6 BGM durch Netzwerkarbeit am Beispiel der Wirtschaftsregion Konstanz– Konzeption eines Netzwerkes73
6.1 Ausrichtung73
6.2 Die Wirtschaftsregion Konstanz75
6.3 Form des Netzwerkes78
6.4 Netzwerkmitglieder82
6.4.1 Betriebe82
6.4.2 IHK82
6.4.3 Weitere überbetriebliche Akteure83
6.4.4 Gesundheitsdienstleister84
6.4.5 Universität Konstanz85
6.5 Was muss geschehen um dieses Projekt ins Leben zu rufen? - Ein Ausblick86
7 Literatur90
8 Anhang97
Autorenprofil98

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