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E-Book

GO VISTA: Reiseführer Azoren

AutorGabriele Tröger, Michael Bussmann
VerlagVista Point Verlag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl96 Seiten
ISBN9783961411399
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis4,99 EUR
Die Azoren, das sind neun Blumentöpfe im Atlantik, rund 1400 Kilometer vom Mutterland Portugal und rund 2300 Kilometer von der kanadischen Küste entfernt. Umringt vom Atlantischen Ozean kann man an diesem Platz der Erde die unbegrenzte blaue Weite des Meeres erleben. Die Azoren, das sind rustikale Herzlichkeit und malerische Landschaften zum Staunen: sattgrüne Weiden mit grasenden Kühen, wuchernde Hortensienhecken, azurfarbene Kraterseen, wildromantische Höhenzüge und rauschende Wasserfälle. Es gibt kaum eine schönere Art die Insel zu erkunden als auf Schusters Rappen. Dabei ist es ganz egal, für welche Insel oder Inselgruppe des Archipels Sie sich entscheiden. Die östliche Gruppe bilden São Miguel und Santa Maria, die Zentralgruppe Terceira, Faial, Pico, Graciosa und São Jorge und die Westgruppe Flores und Corvo. Von einer Inselgruppe zur anderen zu hüpfen ist allerdings nicht so einfach wie in Griechenland: Zwischen der östlichsten und der westlichsten Insel liegen rund 600 Kilometer. Kleine Propellermaschinen stellen die Verbindungen sicher. Alle Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Der letzte große Vulkanausbruch ereignete sich 1957 vor Faial und kreierte im Westen der Insel eine Mondlandschaft. Der Vulkan Pico auf der gleichnamigen Insel ist zugleich der höchste Berg Portugals. Über 6000 Meter misst er vom Grund, aber nur 2351 Meter blicken aus den Fluten.

Gabriele Tröger, 1972 in Arzberg (Fichtelgebirge) geboren, verbrachte schon während ihres Studiums der Journalistik und Turkologie viel Zeit im Ausland. Sie hat für den Vista Point Verlag die Reiseführer Istanbul und Türkei Mittelmeerküste verfasst. Die Azoren sind eines ihrer weiteren Spezialgebiete. Michael Bussmann, 1967 in Esslingen am Neckar geboren, studierte Germanistik, Journalistik und Politikwissenschaft in Bamberg und lebt heute als freier Journalist in Berlin. Seit den 1990er Jahren bereist er die Azoren regelmäßig.

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Leseprobe

Chronik


Daten zur Geschichte


8 Mio.– 250000 v. Chr.Vor etwa acht Millionen Jahren erhebt sich Santa Maria als erste Insel der Azoren aus den Fluten des Atlantiks. Die Insel gehört – wie die gesamten Azoren – zu den höchsten Erhebungen eines größtenteils unter dem Meeresspiegel liegenden Gebirgszugs, dem Mittelatlantischen Rücken. Hier, zwischen der amerikanischen und der eurasischen Platte, strömt Lava aus und entstehen submarine Vulkane, die sich teils über Millionen Jahre auftürmen. Der letzte der großen azoreanischen Vulkane, dem es gelang über den Meeresspiegel hinauszuwachsen, bildet heute die Insel Pico.
12. Jh.Auf Seekarten werden auf Höhe der Azoren erstmals Inseln eingezeichnet.
1427–52Offizielle Entdeckung der Azoren durch die Schiffe Heinrichs des Seefahrers. Die Inseln werden besiedelt und unter Lehnherrschaft gestellt.
1495–1521Unter König Manuel I. erlebt Portugal seine große Blüte. Portugiesische Schiffe erobern die Weltmeere. Sie bringen Gold und Gewürze aus den neuen Kolonien und nutzen die Inseln im Atlantik als Stützpunkte. Dort baut man neben Weizen und Mais auch Färberwaid (Pastell) an, das in Flandern hohe Preise erzielt.
1522Ein schweres Erdbeben bringt Tod und Verwüstung auf der Azoreninsel São Miguel.
1534Angra auf Terceira wird zur Stadt erklärt und Bischofssitz. Wie keine andere Stadt der Azoren profitiert sie vom Seeverkehr zwischen der Alten und der Neuen Welt. Der Reichtum der Stadt lockt aber auch Piraten an. Befestigungen und Bollwerke werden ausgebaut.
1570Die Jesuiten kommen auf die Azoren und machen sich um die Entwicklung der Inseln verdient.

Karte der Azoren von Luís Teixeira (um 1584)

1580–1642Spaniens König Phillip II. ergreift die Herrschaft über Portugal. Gegen die Fremdherrschaft leisten mehrere Azoreninseln Widerstand, Angra auf Terceira wird gar vorübergehend die Hauptstadt Portugals. Erst 1583 gelingt es den Spaniern mit über 80 Schiffen Terceira einzunehmen. Auch die Spanier schätzen die Inseln als sicheren Hafen auf dem Seeweg zu den Kolonien. Zwei Jahre nachdem Portugal seine Unabhängigkeit zurückerlangt hat (1640), gehören auch die Azoren wieder zu Portugal.

Walfang auf Santa Maria (ca. 1600)

1673Eine große Pestepidemie sucht São Miguel heim.
Ab 1700Amerikanische Walfangschiffe entdecken die Fanggründe vor den Azoren, junge Männer von den Inseln heuern auf den Schiffen an.
1718 und 1720Der Vulkan Pico auf der gleichnamigen Azoreninsel bricht aus. Orte werden zerstört. Viele Menschen verlassen daraufhin das Eiland. Wo die Felder unter einer Lava- und Ascheschicht verschwanden, wird in der Folgezeit Wein angebaut.
1760Unter dem aufgeklärten Staatsmann Marquês de Pombal müssen die Jesuiten die Inseln wieder verlassen.
1775Der berühmte Entdecker Captain Cook geht vor der Azoreninsel Faial vor Anker.
1811Zwei Seemeilen vor der Westküste São Miguels entsteht infolge eines Vulkanausbruchs eine neue Insel namens Sabrina. Ein Jahr später verschwindet sie wieder, heute liegt der Gipfel des Vulkans ca. 250 Meter unter der Wasseroberfläche.
1828–34Während des portugiesischen Thronfolgestreits wird Angra auf Terceira zum zweiten Mal vorübergehend portugiesische Hauptstadt. Gleichzeitig beginnt der Orangenanbau und -handel immer mehr zu blühen.
1834Säkularisierung – Verbannung aller Mönche von den Inseln, nur die Nonnen dürfen bleiben.
1836Charles Robert Darwin besucht Terceira und São Miguel und notiert: »I really liked the visit, but I couldn’t find anything worth of record.«
Ab 1852In den Herren- und Königshäusern Europas werden die letzten Flaschen Verdelho-Wein von den Azoren geköpft. Der Mehltau und die eingeschleppte Reblaus bedeuten das Aus für den Weinanbau im großen Stil. Dazu vernichten die Weiße Wollschildlaus und der anschließende Pilzbefall die Orangenhaine. All das löst eine große Emigrationswelle aus. Tee, Tabak und die Ananas werden daraufhin als neue Kulturpflanzen eingeführt.
1893Horta (Faial) steigt zum Zentrum der telegrafischen Kommunikation auf. Anfangs werden nur Wetterdaten über ein Unterwasserkabel nach Lissabon geschickt, doch ein paar Jahre später ist Horta schon Schnittstelle zwischen der Alten und der Neuen Welt.
1910Ende der portugiesischen Monarchie, in Lissabon wird die Republik ausgerufen.
1919Erster Transatlantikflug (Trepassey Bay/USA–Lissabon). Albert Ried landet mit einem Wasserflugzeug im Hafen von Horta (Faial) und Ponta Delgada (São Miguel) zwischen.
1926Ein Militärputsch beendet die Republik.
Ab 1933Diktator António de Oliveira Salazar (bis 1968) gründet den faschistischen Ständestaat Estado Nova. Salazar zeigt für die Azoren wenig Interesse.
1936Die Lufthansa nimmt mit dem Flugboot Zephir den planmäßigen Flugverkehr nach New York auf. Horta dient als Zwischenstopp auf dem langen Transatlantikflug.
Ab 1944Während des Zweiten Weltkriegs (Portugal verhält sich neutral) bauen die US-Amerikaner auf der Azoreninsel Santa Maria eine Luftwaffenbasis, um Truppen und Kriegsmaterial über den Atlantik fliegen zu können. Bis in die 1960er Jahre, bevor die ersten Maschinen ohne Zwischenstopp den großen Teich überqueren können, machen nahezu alle transatlantischen Flüge zwischen Europa und den USA auf Santa Maria Zwischenstopp.
1957/58Vulkanausbruch vor der Küste Faials, ein Jahr lang verbreitet der Vulkan Capelinhos Angst und Schrecken.
1960Der Archipel zählt 327 000 Einwohner, beim letzten Zensus (2011) waren es 246 000 Einwohner. Die Abwanderung infolge von wirtschaftlicher Not führt vor allem nach Brasilien und in die USA.
1967Auch Maria Manuela und António José Furtado verlassen ihre Insel und ziehen von São Miguel nach Kanada. Dort kommt elf Jahre später ihre Tochter Nelly Kim zur Welt, die Popgeschichte schrieb.
1974Die Nelkenrevolution beendet die Diktatur. Auf den von der Welt vergessenen Azoren formiert sich die FLA (Frente de Libertação dos Açores) und kämpft für die Unabhängigkeit der Inseln.
1975Die Azoreaner können erstmals fernsehen (lediglich die Einwohner von Flores und Corvo müssen noch bis 1986 darauf warten).

Angra do Heroísmo auf der Insel Terceira (Buchillustration von 1850)

Seit 2008 verfügt Ponta Delgada über einen Kreuzfahrthafen

1976Der Azoren-Archipel erhält den Status einer autonomen Region mit weitreichenden Selbstverwaltungsrechten. Erster Präsident wird Álvaro Monjardino. Da man sich nicht auf eine Hauptstadt einigen kann, leistet man sich drei: Ponta Delgada (zuständig für São Miguel und Santa Maria), Angra do Heroísmo (für Terceira, Graciosa und São Jorge) und Horta (für Faial, Pico, Flores und Corvo). Das Parlament tagt in Horta, die Regierung sitzt in Ponta Delgada. Die Flagge der Azoren ist weiß-blau und zeigt einen Mäusebussard, der von neun goldenen Sternen umrahmt ist.
1980Ein schweres Erdbeben trifft die Zentralgruppe der Azoren, über 5000 Häuser stürzen ein, über 20 000 Menschen werden obdachlos.
1983Der kommerzielle Walfang wird auf den Azoren eingestellt. 1987 werden vor der Küste Picos die letzten drei Pottwale erlegt.
1986EG-Beitritt des Landes. Portugal, das Armenhaus Europas, wird finanziell enorm unterstützt. Die Azoren profitieren gewaltig...
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