Gott – größer als gedacht | 1 |
Inhalt | 5 |
Vorwort | 11 |
Geleitwort | 13 |
Einleitung | 15 |
I. Die Vernunft in ihrem theologischen Gebrauch. Annäherungen an eine theologische Rationalität und ihre Konzeptionen in der Gegenwart | 25 |
1. Die eine Vernunft und die vielen Rationalitäten | 27 |
2. Die Bezugspunkte theologischer Rationalität: die Herrlichkeit Gottes und die Sehnsucht des Menschen | 31 |
3. Wie von Gott sprechen, wenn nicht schweigen? Logos und Logik der Theologie | 38 |
4. Drei Vollzugsformen der Rationalität: eine Arbeitshypothese | 54 |
5. Die Rezeption Anselms in den drei Lesarten | 62 |
II. Eine erste Annäherung an Anselm von Canterbury und sein Werk | 71 |
1. An der „Wasserscheide des Mittelalters“ und in der Geburtsstunde wissenschaftlicher Rationalität: zum Kontext Anselms | 71 |
2. Zwischen weisheitlicher Rationalität der Patristik und wissenschaftlicher Rationalität der Scholastik: zur geistesgeschichtlichen Stellung Anselms | 78 |
3. Die Stringenz eines theologischen Denkwegs: zur systematischen Struktur der Werke Anselms | 83 |
4. Gottes Transzendenz, des Menschen Freiheit und ihre Erlösung in Christus: Schwerpunkte und Abfolge der folgenden Anselmlektüren | 86 |
III. Erster Interpretationsgang: Anselms Gotteslehre als ein begriffliches System logischer Schlussfolgerungen | 89 |
1. Hermeneutische Vorentscheidungen und ihre Anhaltspunkte bei Anselm | 89 |
a) Anselm als „Dialektiker“ | 90 |
b) Die Methode des „sola ratione“ und die Suche nach „rationes necessariae“ | 95 |
c) Der Verzicht auf Autoritätsbeweise | 101 |
2. Das Proslogion-Argument als deduktiv-apriorischer Beweisgang | 103 |
a) Prämissen einer Lesart als apriorischer Begriffsdeduktion | 104 |
b) Die Argumentation in Proslogion 2–4 |
107 |
c) Diskussion der Argumentationsschritte | 110 |
d) Die Kritik an der „Onto-Theo-logie“ und das Seinsverständnis des einen Arguments | 148 |
e) Ertrag und Grenze der begriffslogischen Lesart | 159 |
3. Der notwendige Übergang zur transzendentalen Lesart: Anselms Gebrauch der Sprache und die Struktur seiner Argumentation | 165 |
a) Wie Sprache funktioniert: begriffliche Vorüberlegungen in De grammatico | 167 |
b) Die Beziehung, die Erkenntnis konstituiert: göttliches Wort und menschliche „imago“ im Monologion | 169 |
c) Sinnvolles Sprechen und wahres Sprechen als „rechte Bezeichnung“ (significatio) | 172 |
d) Die antinomische Struktur des Proslogion und die paradoxale Struktur der Gottesrede | 176 |
4. Anselms „Satisfaktionstheorie“: Erlösung als ein juridisch-ökonomisches System äquivalenter Gegenleistung? | 185 |
IV. Zweiter Interpretationsgang: Anselms Theologie als ein transzendental gewendetes Denken im Ausgang von der endlichen Freiheit | 201 |
1. Selbstreflexion der freien Vernunft: Anselms „transzendentale“ Methode | 201 |
a) Anhaltspunkte für eine transzendentallogische Lektüre Anselms | 203 |
b) Die Argumentationsfigur der reductio ad absurdum als Indiz der antinomischen Struktur der Freiheit | 210 |
2. Das Proslogion-Argument als transzendentale Denkregel | 215 |
a) Der Rückgang des Denkens auf sich selbst | 216 |
b) Das eine Argument als negative Denkregel, die einen Abbruch der Vernunftdynamik im Endlichen verbietet | 225 |
c) „Quo maius …“ als orientierendes Maß des Denkens | 227 |
3. Wahrheit, Gerechtigkeit, Freiheit: „rectitudo“ als normatives Prinzip | 228 |
a) Die Rückfrage nach der Wahrheit | 229 |
b) rectitudo: Einheit von Wahrheit und Gerechtigkeit | 234 |
c) Freiheit – Macht autonomer Vernunft? | 237 |
d) Transzendentale Reflexion auf die „unmögliche Möglichkeit“ der Sünde und des Bösen | 259 |
e) Grenzen transzendentalen Freiheitsdenkens | 265 |
4. Die Notwendigkeit der Gerechtigkeit und die Unmöglichkeit von Erlösung | 268 |
a) Im Ausgang von der Freiheit Gottes und des Menschen: keine Erlösung an der Freiheit vorbei | 269 |
b) Der Zusammenhang von Sünde – Gerechtigkeit – Ordnung – Ehre Gottes: Gottes Souveränität schließt jeden Selbstwiderspruch Gottes aus | 272 |
c) Statt Strafe: satisfactio – ihre Notwendigkeit und ihre Unmöglichkeit | 279 |
d) Keine Glückseligkeit ohne Gerechtigkeit: eine Erlösung sola misericordia widerspricht der Würde der menschlichen Freiheit | 287 |
e) Die Unmöglichkeit einer Erlösung im Rahmen des Geschuldeten: Aporien einer freiheitstheoretischen Soteriologie | 288 |
V. Dritter Interpretationsgang: Sprechen aus dem Empfangen Gottes, Denken aus der „Logik“ der größeren Liebe Gottes – Anselms rationale Mystik | 293 |
1. Anselms Programm: fides quaerens intellectum | 293 |
a) Fides quaerens intellectum: Anselms Bestimmung des Verhältnisses von fides und ratio | 295 |
b) Ratio und Oratio: Die Verschränkung von Denken – Reden – Beten | 310 |
c) Denken aus der Dynamik des Guten: Gottes Vorrang vor dem Sein | 315 |
d) Denken aus dem Übermaß des Schönen: Anselms theologische Ästhetik | 318 |
2. Das Proslogion als betende Gottessuche und rational suchendes Gebet | 321 |
a) Vergebliche Mühe – geschenkte Einsicht: die Denkerfahrung, die dem Proslogion zugrunde liegt | 321 |
b) Zum „Ort“ der Gotteserkenntnis im Menschen: die Sehnsucht des Herzens im Exil der Sünde in Proslogion 1 | 327 |
Zwischenreflexion: Die Situation des Menschen vor Gott | 335 |
c) Einsicht ohne Erfüllung, Bilanz und Neuansatz: Umkehr des Denkens über begriffliches Denken hinaus ab Proslogion 14 | 350 |
d) Die „mehr als volle Freude“: eine Verheißung über jedes Maß (Proslogion 24–26) | 362 |
e) Ertrag des Proslogion und Problemüberhänge | 368 |
3. Die schöpfungs- und gnadentheologischen Vorgaben der Freiheit und das Schöpfungsziel des Menschen | 374 |
a) Eingesetzte Freiheit unter dem Maß der Rechtheit: rectitudo und debere | 376 |
b) Die Macht geschaffener Freiheit setzt ihre Empfänglichkeit voraus: servare, perseverantia | 382 |
c) Die ursprüngliche Ausrichtung des Willens auf das Gute und seine faktische Unterwerfung unter das Nichtige | 385 |
d) Anthropologischer Ertrag: der Mensch als Wesen der Transzendenz und Liebe (CDH II, 1) | 389 |
4. Die größere Gabe der Barmherzigkeit | 393 |
a) Rekapitulation der ersten beiden Interpretationsgänge | 393 |
b) Der hermeneutische Schlüssel zur Interpretation von CDH II – eine These | 397 |
c) Das Paradox des Gott-Menschen: die Formel von Chalkedon, neu gelesen | 407 |
d) Die größere Gabe: Barmherzigkeit in Erfüllung der Gerechtigkeit über das Geschuldete (debitum) hinaus | 415 |
e) „Logik“ und „Dialogik“ je größerer Liebe | 425 |
VI. Ein Weg für heute? Versuch einer Zusammenschau | 437 |
1. „Quo maius cogitari nequit“: ein konsistenter Gottesbegriff als Aufweis Gottes in sinnvoller Sprache? | 438 |
2. „Rectitudo voluntatis propter se servata“: das unbedingte Maß der Freiheit und die Aporien des Bösen | 444 |
3. „Maius quam“: Gott – größer als gedacht … Sprechen aus dem Empfangen Gottes und die Dia-Logik der Liebe | 453 |
Bibliographie | 469 |
A. Quellen | 469 |
B. Sekundärliteratur | 473 |