Egal, ob Sie Ihr Haustier im Garten, Tiere im nächstgelegenen Zoo oder Wildpark oder vielleicht wild lebende Tiere in freier Natur fotografieren wollen – ein wenig Vorbereitung sollte sein.
Dazu gehören nicht nur – wie eben gelesen – die Überlegungen, die sich auf die Tiere, deren Verhalten, die Saison und die Aufenthaltsorte beziehen, sondern natürlich auch Gedanken bezüglich der Kameraausrüstung: Einerseits, ob die Ausrüstung, die man mitnehmen möchte, komplett zurechtgelegt wurde, zum anderen gehört dazu auch eine kleine Überprüfung, ob alles funktioniert.
Die nachfolgende Checkliste Kameraausrüstung zeigt, was für die Tierfotografie sinnvoll mitzunehmen wäre. Aber keine Angst – Sie müssen nicht alles davon besitzen, um ansprechende Tierbilder zu machen. Wenn Sie nur ein einziges Objektiv besitzen, können Sie natürlich auch damit wundervolle Aufnahmen machen. Nur manche Aufnahmen, für die Sie ein etwas stärkeres Teleobjektiv benötigen würden, beispielsweise für Aufnahmen von Tieren in freier Natur, an die Sie natürlich nicht so nahe herankommen, wie an Ihr Haustier, gelingen dann in diesem Moment einfach nicht so gut. Hier müssten Sie später am Computer Ihr eigentliches Motiv etwas herausnehmen und vergrößern, was aber im Allgemeinen kein Problem ist. Deshalb: Verstehen Sie die in der Checkliste aufgeführten Ausrüstungsgegenstände als eine Übersicht von Equipment, das Ihnen Aufnahmen im breitesten Umfang der Tierfotografie ermöglicht, aber nicht als notwendige Voraussetzung, um überhaupt Tiere zufriedenstellend fotografieren zu können.
CHECKLISTE: KAMERAAUSRÜSTUNG
• Fotoapparat
• Objektive (z. B. 1–2 Zoomobjektive, Makroobjektiv oder Normalobjektiv mit Nahlinse)
• vollgeladener Akku (plus Ersatzakku)
• Ladegerät für die Akkus (vielleicht haben Sie unterwegs die Möglichkeit den Akku wieder aufzuladen, z. B. im Zoo-Restaurant)
• Stativ (Schnellspannkupplung nicht vergessen)
• Rucksack (groß genug für Fotozubehör sowie Essen und Trinken)
• UV-Schutzfilter
• Streulichtblende
• Fernbedienung zum Auslösen der Kamera (Funk, Kabel oder Infrarot)
• Regenschutzhülle für die Kamera
• Speicherkarten (unbedingt vorher ausprobieren!)
• Bedienungsanleitung für Ihre Kamera
Ausrüstungs-Check: Bevor Sie jetzt voller Energie und Vorfreude losgehen, denken Sie bitte an den Ausrüstungs-Check, also daran, Ihre Kameraausrüstung noch einmal genau auf ihre Funktionsfähigkeit zu testen. Nichts ist ärgerlicher, als wenn man erst beim Fotografieren feststellen muss, dass etwas nicht funktioniert. Ob eine kaputte Speicherkarte oder ein leerer Akku (vielleicht der einzige, den man mitgenommen hat) – schon ein einziges defektes Teil kann die ganze Fototour lahmlegen. Also besser vorher noch einmal testen, ob Kamera, Objektive und die restliche Kameraausrüstung einwandfrei funktionieren.
Im Folgenden möchten wir Ihnen einige nützliche Utensilien für die Tierfotografie vorstellen. Sicherlich könnte man die Liste noch sehr viel weiter ausdehnen. Insbesondere, wenn man stärker in das Fotografieren von Wildtieren einsteigt, fallen einem immer mehr Dinge ein, die einem helfen könnten, zu dem Foto zu kommen, welches man sich von Herzen wünscht. Als Beispiele seien hier Lichtschranken, ein Tarnzelt oder ein Nachtsichtgerät genannt. Doch wir beschränken uns der folgenden Auflistung auf das, was Sie als Einsteiger in die Tierfotografie erst einmal brauchen könnten.
Leckerlis: Oftmals das Wichtigste für die Motivation Ihrer Haustier-Models und natürlich zur Belohnung für tolles Mitmachen, sind die Leckerlis. Ihr Hund, Ihre Katze oder Ihr Pferd soll die Fotosession als etwas Angenehmes kennenlernen. Mit einem entspannten, motivierten und aufmerksamen Haustier ist der erste Schritt für ausdrucksstarke Fotos getan.
Spielzeug für Hund und Katze: Spielzeug sollte auf keinen Fall fehlen, wenn Sie Ihren Hund oder Ihre Katze fotografieren wollen. Egal ob Zerrspielzeug, Ball oder Frisbeescheibe – damit können Sie die Aufmerksamkeit Ihres Hundes wecken und ihn zum Laufen und Springen anregen. Aber auch Ihre Katze können Sie mit einem herabhängenden Spielzeug dazu bringen, die Pfote nach oben zu strecken und danach zu greifen.
Sauberes Tuch: Nehmen Sie auch ein Tuch zum Säubern mit, z. B. um Speichel von der Hundeschnauze oder vom Pferdemaul abzuwischen.
Begleitperson: Nehmen Sie zum Fotografieren Ihres Haustieres draußen eine Begleitperson mit, am günstigsten jemand, der Ihr Tier ebenfalls gut kennt. Allein ist es oft schwierig bis unmöglich, das Tier zu animieren, auf die Kameratechnik und gleichzeitig auch noch auf den richtigen Moment für das Foto zu achten. Zu zweit ist es einfacher, wenn sich die Begleitperson mit dem Tier beschäftigt und Sie sich ausschließlich auf das Fotografieren konzentrieren können.
Eine kleine Decke oder Alu-Bodenmatte, um darauf zu knien: Egal ob Sie am Seeufer kleine Frösche oder im Garten Ihren Hund oder Ihre Katze „auf Augenhöhe“ fotografieren möchten: Sie müssen sich dabei auf den Boden knien oder sogar hinlegen. Spätestens dann fällt es einem wieder ein, das man eigentlich eine Unterlage hätte mitnehmen sollen. Ein kleines Kissen, eine Decke oder eine Alu-Bodenmatte, die gegen Kälte, piksende Steinchen oder Feuchtigkeit von unten schützen, ist sehr hilfreich, damit Sie zu den gewünschten Fotos kommen. Alternativ geht natürlich auch eine Regenhose.
Sonnencreme und Mücken- und Zeckenschutz: Wenn Sie draußen fotografieren, sei es auf einer Wiese, einer Pferdeweide, im Wald oder an einem Tümpel, sollten Sie auf keinen Fall die Sonnenschutzcreme und den Mücken-und Zeckenschutz vergessen. Falls Sie für Mücken so attraktiv sind, dass diese sich ständig auf Ihnen niederlassen und stechen, werden Sie mit Sicherheit von Ihren eigentlichen Motiven abgelenkt sein, was Ihnen das Fotografieren erschweren wird. Also unbedingt Sonnen- und Mücken-und Zeckenschutz mit einpacken.
Falls Sie kleine Tiere wie Insekten fotografieren möchten und kein Makroobjektiv besitzen, sind Nahlinsen ein wichtiger Ersatz. Nahlinsen sind Objektivvorsätze, die Sie in das Filtergewinde Ihres bereits vorhandenen Objektivs einschrauben. Durch die Nahlinse verringert sich der Abstand, den Sie zwischen Objektiv und Ihrem Motiv einhalten müssen. Somit vergrößert sich der Abbildungsmaßstab. Sie können Ihr Motiv nun also größer ablichten, als ohne die Nahlinse. Allerdings können Sie, wenn Sie eine Nahlinse auf das Objektiv geschraubt haben, mit Ihrem Objektiv nicht mehr auf unendlich scharf stellen. Das heißt: Mit der Nahlinse haben Sie – anders als beim Makroobjektiv – immer nur einen ganz kleinen Bereich, in dem die Schärfe liegt und den Sie nicht durch den Autofokus oder manuelles Fokussieren verlegen können. Sie müssen sich selber aktiv dem Motiv so lange nähern, bis es sich in der Schärfeebene befindet.
Regenschirm und Kopfregenschirm: Zugegeben, etwas gewöhnungsbedürftig sieht er schon aus, der Kopfregenschirm. Aber immerhin haben Sie, wenn Sie ihn am Kopf befestigt haben, die Hände frei zum Fotografieren. Aber auch ein ganz normaler Regenschirm kann helfen, Sie und auch Ihre Kamera eine Zeit lang trocken zu halten, falls Sie ein kleiner Regenschauer, beispielsweise im Zoo, überrascht. Klemmen Sie den Schirm beim Fotografieren einfach zwischen Kopf und Schulter ein. Das ist zwar keine Lösung für lange Fotosessions, hilft aber kurzfristig weiter. Und sagen Sie nicht, Sie würden bei Regen im Zoo nicht fotografieren, weil dann keine Tiere mehr da wären. Manchmal wird es gerade bei Regen fotografisch erst richtig interessant, z. B. wenn Tiere die entstandenen Pfützen zum Baden oder sogar zum Schlammbaden nehmen.
Regen- und Sandschutzhüllen für Kamera und Objektive: Eine Schutzhülle für Ihre Kamera und Ihr Objektiv ist etwas, das Sie draußen auf jeden Fall zur Hand haben sollten! Bei leichtem Regen, und auch gegen Sand, ist Ihre Kameraausrüstung besser geschützt, wenn Sie eine Regenschutzhülle aus dem Fotobedarf darüber ziehen. Wer weiß schon so genau, wie viel Nieselregen die spritzwassergeschützten Kameragehäuse und Objektive vertragen? Oder ob am Strand, während Sie Seevögel fotografieren, durch stärkeren Wind nicht doch Sandkörner in die Kamera eindringen können. Mit einer Schutzhülle werden Sie auf jeden Fall bei Regen und Flugsand entspannter...