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E-Book

Halbseitenlähmung

Alltag ist Therapie - Therapie ist Alltag

AutorTrudy Geisseler
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl221 Seiten
ISBN9783540263944
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR

Neurologische Rehabilitation:

Therapie und Alltag verknüpfen

Das Ziel von Rehabilitation ist heute die Reintegration der Patienten in ihren Alltag. Wenn Sie an diesem Ziel mitarbeiten, sind Sie -und die Patienten selbst- mit dem Praxishandbuch Halbseitenlähmung gut beraten.

Alltag ist Therapie

- In der 4. Auflage liegt der Akzent auf der Verknüpfung von therapeutischen  Behandlungszielen mit den Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Betroffene zur Gestaltung ihres Alltags brauchen.

- Neu ist ein Kapitel über die geriatrische Rehabilitation.

Therapie ist Alltag

Das Buch bietet Ihnen,

-Handlungsanleitungen zu therapeutischen Aktivitäten

-Anregungen für ein, den Patienten motivierendes Vorgehen in Therapie und Alltag,

-Hinweise zur Unterstützung des partnerschaftlichen Miteinanders in der Alltagsgestaltung.

Ihr Fachratgeber

Eine Einführung in alle Behandlungsaspekte während der Akut- und Reha-Phase und in der ambulanten Begleitung zu Hause für

-Pflegende

-Physio-, Ergotherapeuten

-Betroffene, Angehörige.

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Leseprobe

9 Sprache – mehr als Verstehen und Sprechen (S. 47-48)

9.1 Aphasie

Je nachdem welcher Hirnbereich bei einem Schlaganfall beschädigt wurde, kann auch das Sprachzentrum betroffen sein.

>, Merke

Aphasie bedeutet Sprachverlust und ist abhängig von Ort und Ausmaß der Schädigung im Gehirn. Je nach Schädigung ist die Sprache mehr oder weniger stark betroffen. Aphasie ist eine Sprachstörung, die für den betroffenen Menschen und dessen Familie große Folgen hat.

Menschen mit einer Aphasie haben Schwierigkeiten: ,
* Sprache zu verstehen, ,
* spontan zu sprechen,
* zu lesen
* zu schreiben.

Trotz ihrer Sprachstörung können die betroffenen Menschen ihre Gefühle und Wünsche äußern. Sie können logisch denken und haben ihre Lebenserfahrungen und ihre beru. ichen Kenntnisse nicht vergessen.

Die betroffenen Menschen erkennen Situationen des täglichen Lebens und verhalten sich in sozialen Kontakten ähnlich wie Gesunde. Obwohl sie Gegenstände sprachlich schlecht benennen und beschreiben können, ist ihr Wissen über Eigenschaften und Gebrauch von Gegenständen erhalten. Für den Außenstehenden ist es manchmal schwer, sich vorzustellen, dass bei diesen Menschen die Sprache gestört ist, dass aber das Denken und die Fähigkeit zur Kommunikation erhalten geblieben ist.

Die Symptome und der Schweregrad der Aphasie zeigen sich bei jedem betroffenen Menschen anders, jeder Betroffene hat seine eigene Form der Aphasie.

Das Gespräch ist erschwert durch: ,
* eingeschränktes Sprachverständnis,
* Suchen nach den richtigen Sprechbewegungen beim Sprechen, . Verwendung falscher Wörter: »Tisch« statt »Stuhl«, »Kühlofen« statt »Kühlschrank«, . Umschreiben von Wörtern: »etwas zum Kochen, etwas Rundes mit Deckel« statt »Pfanne«, . Umschreiben mit Gesten: rührt mit Hand im Kreis umher bedeutet kochen, . lautliche Veränderungen: »Dern« statt »Stern«, . telegrammartiges Aneinanderreihen von Wörtern: »Auto…schnell…Unfall…fertig…Spital«, . Aneinanderreihen von sinnlosen Wörtern oder Floskeln: »da jaja, dada ja!«

>, Merke
Menschen mit Aphasie können oft besser kommunizieren als sprechen.

Kommunikation beinhaltet Gestik, Mimik, Verhalten, Stimme und Kultur. Sprache hingegen ist stets an Grammatik, Formen und Regeln gebunden.

Oft leiden die betroffenen Menschen zusätzlich an: ,*  ,Sprechschwäche (Dysarthrie). Sie kann sich wiederum auswirken auf:
– das deutliches Sprechen der einzelnen Laute,
– die Atmung beim Sprechen,
– den Stimmeinsatz. ,

*  ,Apraxie. Die Bewegungsplanung der Mund- und Gesichtsmuskulatur für das Sprechen der Laute ist betroffen. ,
*  ,Schluckstörung (Dysphagie). ,
*  ,Lähmungen am Körper.

9.2 Sprachtherapie
Aphasie ist durch eine quali. zierte Therapie positiv beein . ussbar Es ist deshalb äußerst wichtig, dass möglichst rasch nach dem Schlaganfall Sprachtherapie angeboten wird. Zu Beginn der Therapie wird ein Diagnoseverfahren durchgeführt, damit möglichst sorgfältig und zielgerichtet Therapie angeboten und aufgebaut werden kann.

Aphasietherapie hat 2 wesentliche Ziele: Der betroffene Aphasiker soll möglichst viele sprachliche Fähigkeiten wiedererwerben und für die Sprachleistungen, die nicht mehr wiedererlernt werden können, andere kommunikative Fähigkeiten einsetzen lernen. Diese sind vor allem Gestik und Mimik. Es geht in Verhalten, Grammatik, erster Linie nicht darum, möglichst korrekte Einzelleistungen z. B. Lautbildung oder Wort- und Satzbildung zu erarbeiten, sondern sich mitteilen und verstehen zu können.

Inhaltsverzeichnis
Geleitwort4
Vorwort6
Danksagungen zur 4. Auflage7
Inhalt12
A Die Rehabilitation18
1 Die häufigsten Schwierigkeiten halbseitengelähmter Menschen21
2 Das Bobath-Konzept23
Wie können wir das Bobath-Konzept und andere Methoden in den Alltag einbeziehen?24
3 Der gemeinsame Weg27
3.1 Wir Betroffenen27
3.2 Was können wir Betroffenen konkret zur Rehabilitation beitragen und welche besonderen Wünsche haben wir?27
3.3 Wir Angehörigen28
3.4 Dienstleistungsangebote nutzen28
3.5 Das gemeinsame Leben positiv gestalten28
4 Die Angehörigen in die Rehabilitation einbeziehen31
5 Die ärztliche Betreuung33
5.1 Medizinische Aspekte des Hirnschlages34
Definition und Epidemiologie/Häufigkeit34
Ursachen34
Ischämischer Verschluss (Thrombose, Embolie)34
Blutungen34
Krankheitszeichen34
Warnzeichen eines drohenden Hirnschlages34
Der ausgebildete Hirnschlag35
Allgemeine Auswirkungen35
Klinisch-neurologische Symptome nach Durchblutung und Lokalisation35
Behandlungsrichtlinien35
Risikofaktoren36
Unvermeidbare Risikofaktoren36
Beeinflussbare Risikofaktoren36
Vermeidbare Risikofaktoren36
Medizinische Probleme im Krankheitsverlauf37
Allgemeine medizinische Komplikationen37
Spastizität37
Epileptische Anfälle37
Depression37
Andere seelische Reaktionen38
6 Therapeutische Pflege39
6.1 Akutversorgung40
6.2 Fördern, Unterstützen, Begleiten, Beraten und Schulen des Patienten41
Sich sicher fühlen und verhalten41
Sich bewegen41
Sich waschen und kleiden42
Essen und Trinken42
Ausscheiden42
Ruhen und Schlafen42
Kommunizieren42
Atmen42
Körpertemperatur regulieren43
Sich beschäftigen43
Sich als Mann oder Frau fühlen43
Sinn finden43
7 Physiotherapie45
7.1 Einige Schwerpunkte der physiotherapeutischen Behandlung und ihre Beziehung zum Alltag des Halbseitengelähmten46
Beispiele für die Förderung von Funktionen im Alltag47
7.2 Beweglichkeit erhalten: ein Beispiel50
Einige Ideen für Bewegungsabfolgen50
Rückenlage50
Lösen der verkrampften Rückenund Beinmuskulatur50
Vorbeugen von Steifi gkeit im Schultergelenk und Erhalten der vollen Beweglichkeit (wenn keine Schulerprobleme bestehen)51
Im Sitzen52
Lockerung der verkrampften Rückenmuskulatur52
Lockerung der verkrampften Rumpfund Armmuskulatur52
Erhaltung der vollständigen Handund Fingerbewegung53
8 Ergotherapie55
8.1 Schwerpunkte der ergotherapeutischen Behandlung56
Bewegung56
Hirnleistung57
Wahrnehmung58
Selbsthilfe59
Haushalt60
Hilfsmittel61
Freizeit61
9 Sprache – mehr als Verstehen und Sprechen63
9.1 Aphasie63
9.2 Sprachtherapie64
9.3 Umgang mit verschiedenen Sprachschwächen64
Das Sprachverständnis ist eingeschränkt64
Das Sprechen bereitet Mühe65
Das Sprechen ist überschießend und unkontrolliert65
Lesen und Schreiben sind beeinträchtigt65
Die Stimmung des Betroffenen ist verändert65
Konzentration und Ausdauer haben nachgelassen65
10 Therapeutisches Führen bei Wahrnehmungsstörungen67
Was ist anders?67
Warum haben hemiplegische Erwachsene oft Mühe, alltägliche Tätigkeiten zu bewältigen –obwohl sie doch das Problem sehen und obwohl sie die Anweisungen hören?67
Wie können wir diesen Menschen weiterhelfen?68
11 Neuropsychologie71
Krankheitsentwicklung71
Neuropsychologische Diagnostik72
Neuropsychologische Therapie72
Durchführung der Therapie72
Therapieziele74
Therapiebewertung74
B Alltag ist Therapie – Therapie ist Alltag75
12 Die Begleitung des halbseitengelähmten Menschen und seiner Angehörigen zu Hause77
13 Das Gelernte in den Alltag übertragen: Carry over87
13.1 Begleitung87
13.2 Angepasste Hilfe88
13.3 Raumgestaltung in der Frühphase88
13.4 Verhalten im Raum89
14 Lagerung, Bewegung, Haltung91
Therapeutische Maßnahmen als Vorbereitung für den Patienten, sich im Bett selbstständig oder mit wenig Hilfe zu bewegen94
Zur Seite rutschen mit viel Hilfe95
Zur Seite rutschen mit wenig Hilfe95
Therapeutische Maßnahmen als Vorbereitung für den Patienten, sich im Bett selbstständig oder mit wenig Hilfe zu bewegen96
Drehen zur betroffenen Seite mit viel Hilfe: Integration des Gelernten in den Alltag96
Drehen zur gelähmten Seite mit viel Hilfe97
Drehen zur gelähmten Seite mit wenig Hilfe: Integration des Gelernten in den Alltag97
Schonendes Zurückziehen an den hinteren Bettrand, wenn die Betroffene zu weit vorn liegt98
Lagerung auf der gelähmten Seite99
Lagerung auf der gelähmten Seite zu Hause100
Therapeutische Maßnahmen als Vorbereitung für den Patienten, sich im Bett selbstständig oder mit wenig Hilfe zu bewegen101
Drehen zur gesunden Seite mit viel Hilfe101
Drehen zur gesunden Seite mit wenig Hilfe in der Therapie102
Drehen zur gesunden Seite mit wenig Hilfe im Bett102
Lagerung auf der gesunden Seite: Ruhelagerung103
Auf den Rücken zurückdrehen104
Rückenlage104
Therapeutische Maßnahmen als Vorbereitung für selbstständige Armbewegungen105
Therapeutische Maßnahmen als Vorbereitung für den Patienten, sich selbstständig oder mit wenig Hilfe aufzusetzen106
Mit Hilfe nach oben rutschen106
Sitzhaltung im Bett107
Sitzhaltung im Rollstuhl107
Therapeutische Maßnahmen zum Wiedererlernen des Aufsetzens und Aufstehens108
Aufsetzen über die gelähmte Seite mit viel Hilfe109
Aufsetzen über die gelähmte Seite mit wenig Hilfe110
Aufsetzen und Hinlegen über die gelähmte Seite ohne Hilfe111
Eine mögliche therapeutische Maßnahme als Vorbereitung für den Patienten, sich seitwärts zu bewegen oder vor- und rückwärts111
Auf der Bettkante sitzend vor- und rückwärts rutschen112
Transfer mit Hilfe112
Transfer ohne Hilfe112
Eine mögliche therapeutische Maßnahme zur Streckung des Oberkörpers oder um sich nach vorne zu bewegen als Vorbereitung zum Transfer113
Transfer mit viel Hilfe114
Transfer mit Hocker und viel Hilfe114
Transfer im Badezimmer vom Rollstuhl aufs WC115
Transfer vom Bett auf Nachtstuhl116
Transfer im Stehen117
Selbstständiger Transfer118
Therapeutische Maßnahmen, um die korrekte stabile Haltung im Sitzen zu stimulieren119
Sitzen im Rollstuhl120
Selbstständiges Rollstuhlfahren120
Korrektes Hinsetzen in den Rollstuhl, wenn der Betroffene immer nach vorne rutscht und in Gefahr ist herauszufallen121
Korrekte Sitzhaltung auf einem Stuhl122
Stehen und Gehen wieder erlernen124
Stehen124
Aufstehen und sich hinsetzen125
Vorbereitung zum Gehen126
Gehen mit Hilfe128
Therapeutische Maßnahmen zur Förderung der Koordination der Arm-Hand-Funktionen im Sitzen und im Stehen129
Korrektes Stehen mit Stimulation von Arm-Hand-Funktionen130
Treppensteigen131
Die Treppe hinaufgehen131
Die Treppe hinuntergehen132
Auf den Boden hinuntergehen und wieder aufstehen133
Auf den Boden hinuntergehen mit Hilfe der Therapeutin134
Sich auf dem Boden drehen und wieder aufstehen mit Hilfe der Therapeutin135
Sich allein auf dem Boden drehen und wieder aufstehen137
Sich selbstständig auf dem Boden drehen und mit Hilfe eines Stuhls wieder aufstehen138
15 Das Gesicht139
Häufi g beobachtete Probleme im Gesichtsbereich140
Gesichtsbehandlung142
Gesichtspfl ege147
Essen und Trinken148
Probleme beim Essen und Trinken148
Hilfestellungen beim Essen und Trinken im Bett150
Hilfen beim Essen151
Hilfen beim Trinken153
16 Mundhygiene155
17 Körperpflege159
Sich waschen160
Sich waschen am Waschbecken zu Hause mit Hilfestellung der Therapeutin162
Duschen oder Baden?163
Duschen in der Duschkabine163
Duschen in der Badewanne164
Wenn der Betroffene selbstständig gehen kann165
Baden166
18 Kleidung167
Sich an- und auskleiden170
Sich an- und auskleiden mit viel Hilfe170
Ankleiden mit wenig oder ohne Hilfe173
Selbstständiges Ankleiden der betroffenen Seite174
Socken anziehen174
Hose anziehen175
Schuhe anziehen176
Ankleiden der gesunden Seite177
Socken anziehen177
Hose anziehen177
Schuhe anziehen178
Hose hochziehen179
Offene Kleidungsstücke179
Pullover anziehen180
Sich auskleiden183
Schuhe und Socken ausziehen184
Hose ausziehen185
Eine andere Möglichkeit des An- und Auskleidens188
C Folgeschäden vermeiden191
19 Folgeschäden193
20 Schulterschmerz195
Mögliche Ursachen196
Vorbeugung und Behandlung196
Mögliche Ursachen197
Vorbeugung und Behandlung197
Mögliche Ursachen198
Vorbeugung und Behandlung198
21 Schmerzhaft geschwollene Hand199
Mögliche Ursachen200
Vorbeugung und Behandlung200
Mögliche Ursachen201
Vorbeugung und Behandlung201
Mögliche Ursachen202
Vorbeugung und Behandlung202
Mögliche Ursachen203
Vorbeugung und Behandlung203
22 Muskelverkürzungen und Gelenkversteifungen205
D Rehabilitation in der Geriatrie und im Pflegeheim206
23 Ganzheitliche Betrachtungsweise209
23.1 Einschränkungen209
Körperlich209
Seelisch-geistig210
Sozial210
23.2 Ressourcen210
23.3 Interdisziplinäres Arbeiten210
24 Alltag und Therapie in der Geriatrie und im Pflegeheim213
E Die Probleme von Menschen mit schweren Behinderungen und erschwerte Umstände217
25 Die Probleme von Menschen mit schweren Behinderungen219
Korrekte Lagerung220
Körperpflege im Bett221
Transfer222
Sitzen im Bett zu Hause223
F Hilfsmittel für Menschen mit Hemiplegie224
26 Sinn und Zweck des Gebrauchs von Hilfsmitteln227
Stock228
Schuhe230
Schienen230
Andere Hilfsmittel230
G Schlusswort234
H Anhang236
27 Literatur239
Fachbücher239
Ratgeber239
Belletristik239
28 Glossar241
29 Wichtige Adressen245
Deutschland245
Österreich246
Schweiz246

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