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Handbuch der bayerischen Geschichte Bd. I: Das Alte Bayern

Erster Teil: Von der Vorgeschichte bis zum Hochmittelalter

VerlagVerlag C.H.Beck
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl749 Seiten
ISBN9783406683268
FormatePUB/PDF
KopierschutzDRM/Wasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,99 EUR
Vor genau fünfzig Jahren erschien der erste Band des Handbuchs der bayerischen Geschichte – des legendären „Spindler“. Heute erscheint der erste Band dieses unverzichtbaren Standardwerkes auf dem modernsten Stand der Forschung vollständig neu geschrieben.
Das vielfältige Themenspektrum reicht von den naturräumlichen Voraussetzungen und Umweltbedingungen, die die Entwicklung Bayerns von Anfang an geprägt haben, bis zum kulturellen Leben der Stauferzeit. Faszinierende Kapitel sind der Prähistorie bis zum Ende der Keltenreiche und der Römerzeit gewidmet, in der Teile des heutigen bayerischen Territoriums (Raetien) Aufmarschgebiet der Legionen gegen herandrängende Barbaren waren. Die Ethnogenese der Bayern, die Formierung der Agilolfingerherrschaft, die Stellung Bayerns im mittelalterlichen Reich, die Rolle der Karolinger, Liudolfinger, Salier und Welfen, aber auch die Ausbreitung des Christentums sowie die Bedeutung der Kirche, des Adels und der Juden in Bayern werden ebenso kundig beschrieben und anschaulich erläutert wie Entwicklungen von Recht, Wirtschaft, Literatur und Musik.

Prof. Dr. J&uuml;rgen Dendorfer (Freiburg/Brsg.)<br /> PD Dr. Roman Deutinger (M&uuml;nchen)<br /> Prof. Dr. Karlheinz Dietz (W&uuml;rzburg)<br /> Prof. Dr. David Hiley (Regensburg)<br /> Prof. Dr. Ludwig Holzfurtner (M&uuml;nchen)<br /> Prof. Dr. Hansj&ouml;rg K&uuml;ster (Hannover)<br /> Prof. Dr. Amei Lang (M&uuml;nchen)<br /> PD Dr. Christof Paulus (M&uuml;nchen)<br /> Prof. Dr. Hans P&ouml;rnbacher (Wildsteig)<br /> Dr. Mechthild P&ouml;rnbacher (M&uuml;nchen)<br /> Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks (Erlangen)<br /> Prof. Dr. Alois Schmid lehrte bis zu seiner Pensionierung bayerische Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universit&auml;t, M&uuml;nchen. Er war u. a. 1. Vorsitzender der Kommission f&uuml;r bayerische Landesgeschichte an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

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Leseprobe

VORWORT


Im Jahre 1967 erschien der erste Band des «Handbuches der bayerischen Geschichte». Mit insgesamt fünf Bänden konnte das damals neuartige wissenschaftliche Großunternehmen bereits 1975 zu Ende geführt werden. Die erstaunlich kurze Bearbeitungszeit war vornehmlich den außergewöhnlichen Organisationsfähigkeiten des Herausgebers Max Spindler (1894–1986) zu danken. Er setzte damit einen echten Markstein in die Wissenschaftslandschaft Deutschlands. Sein «Handbuch der bayerischen Geschichte» fand sehr rasch in Fachwelt und Öffentlichkeit ungewöhnliche Anerkennung. Die große Verbreitung machte Nachdrucke und Neuauflagen erforderlich. Auch außerhalb Bayerns wurde es in der Folgezeit wiederholt nachgeahmt. Mehrere deutsche Bundesländer haben sich zwischenzeitlich vergleichbare Grundlagenwerke zu ihrer Geschichte zugelegt. Denn landesgeschichtlichen Handbüchern wird als wissenschaftlicher Dokumentation staatlicher Identität der Bundesländer und Grundlegung des Föderalismus in Deutschland über den Bereich der Wissenschaft hinaus auch staatspolitische Bedeutung zuerkannt.

Nach dem überwältigenden Erfolg der Erstauflage machte sich der Begründer des Unternehmens sehr rasch an eine zweite Auflage. Spindler selber legte noch den ersten Band 1981 in überarbeiteter Form vor. Bereits vor seinem Tod im Jahre 1986 übergab er die weitere Betreuung der Neuausgabe seinem Schüler und Nachfolger im Amt, Andreas Kraus (1922–2012). Während der von diesem 1988 verantwortete zweite Band dem Vorgänger noch stark verpflichtet blieb, erfuhren dann aber die Bände drei und vier eine weitergehende Neubearbeitung. Den zum Teil neuen Mitarbeitern wurden zusätzliche Themen aufgegeben und ein erweiterter Umfang zugestanden. So wuchs die Neuausgabe auf insgesamt sieben (Teil-)Bände an, deren letzter erst im Jahre 2007 vorgelegt werden konnte. Der Zeitraum eines Vierteljahrhunderts stand zur Verfügung, weil die Erstauflage das allgemeine Interesse an der Thematik auf lange Zeit befriedigt hatte und die Zweitauflage sich deswegen mehr an die Fachwelt wandte.

Seit dem Erscheinen des Einleitungsbandes der Zweitauflage sind mehr als drei Jahrzehnte ins Land gegangen. In der Zwischenzeit wurde der Fachdiskurs in der bayerischen Landesgeschichte mit gesteigerter Intensität fortgesetzt. Die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben nachhaltige Veränderungen erfahren. Das methodische Instrumentarium wurde weiterentwickelt. Viele Einzelheiten bieten sich seither in veränderter Sicht dar. Eine neue Generation hat sich ein neues Bild der Vergangenheit erarbeitet. Diese sieht sich zudem mit grundlegenden Neuerungen in der Praxis wissenschaftlichen Arbeitens konfrontiert. Der Fortschritt der Wissenschaften bedingt das Bedürfnis nach einer erneuten Zusammenfassung und Darbietung des Stoffes aus heutiger Sicht. Diesen Aufgaben stellt sich das mit vorliegendem Band eingeleitete neue «Handbuch der bayerischen Geschichte». Es bietet eine umfassende Neubearbeitung der bayerischen Geschichte. Dafür hat sich das «Handbuch» bestens bewährt. Neben den in bemerkenswerter Anzahl und in sehr unterschiedlicher Ausrichtung vorliegenden Gesamtdarstellungen der bayerischen Geschichte besteht an der Aufbereitung des Stoffes in Handbuchform ein unverändertes Bedürfnis.

Die neue Darstellung bleibt dem Vorbild der beiden vorausgehenden Auflagen des «Handbuches» verpflichtet und tritt in deren Nachfolge. Sie beruft sich auf den großen Namen des Begründers und führt den Gesamttitel des Werkes weiter. «Der Spindler» ist längst zur in der Fachwelt allgemein anerkannten bibliographischen Sigle geworden, die auf Dauer verpflichtende Maßstäbe setzt.

Dennoch soll das neue «Handbuch der bayerischen Geschichte» mehr werden als eine bloße Fortführung und Aktualisierung dieser höchst verdienstvollen Vorgänger. In diesem Sinne verlässt es in mehreren Punkten die von Max Spindler vor einem halben Jahrhundert vorgegebenen Bahnen und beschreitet in mehrfacher Hinsicht neue Wege. Der nunmehrige Herausgeber hat die Konzeption des Bandes einer gründlichen Revision unterworfen und weithin neu erstellt. Dass sich der Aufbau dennoch unverkennbar an die Vorgänger anlehnt, liegt in der Natur der Sache. Er wurde zum einen aber durch zusätzliche Abschnitte aus heutiger Sicht erweitert. Andererseits wurden Kürzungen vorgenommen, die vor allem das politische Geschehen gegenüber der Kulturgeschichte aufwerten. Die durchweg neuen Mitarbeiter gehören überwiegend einer jüngeren Generation an. Sie haben sämtliche Abschnitte völlig neu ausgearbeitet. Die konsequente Ausrichtung an den Quellen erzwang auch manche Neuerung in der Fachterminologie.

Bewusst wurde an der starken Durchgliederung des Stoffes festgehalten. Vor allem soll sie das rasche Auffinden von Einzelheiten ermöglichen. Denn Hauptaufgabe eines «Handbuches» muss die möglichst problemlose Orientierung im uferlosen Meer der Einzelheiten einer Wissenschaftsdisziplin sein. Es hat zuvörderst kompetente Grundinformationen zu bieten und einen hilfreichen Weg zur Weiterarbeit zu weisen. Und dazu ist die wohlgeordnete und übersichtliche Darbietung des klar strukturierten Stoffes in allgemein verständlicher Diktion der beste Weg. Die literarisch ambitionierte Darstellung hat hinter dem verlässlichen Informationsauftrag zurückzutreten. Vor allem ist ein Handbuch keine Enzyklopädie und darf deswegen auch manchen Themenkreis ausklammern. Es hat sich auf das Wesentliche eines Fachgebietes zu beschränken und dieses in möglichst zweckgerechter Form vorzustellen.

Die angestrebte Konzentration betrifft neben dem Stoff dessen Darbietung. Vor allem im wissenschaftlichen Apparat unterscheidet sich die Neubearbeitung von den zwei Vorgängern. Diese verstanden sich zugleich als bibliographische Nachschlagewerke und haben ihre Aufgabe als Wegweiser zu den zugrunde liegenden Quellen sowie zur weiterführenden Forschungsliteratur vorzüglich erfüllt. So zeichneten sie sich durch einen ausgedehnten wissenschaftlichen Apparat aus, der den Darstellungsteil untermauerte, ergänzte und die Weiterarbeit beförderte. Diese Aufgabe muss ein Handbuch in unserer Gegenwart aber nicht mehr in gleichem Ausmaß erfüllen. Die elektronische Datenverarbeitung hat die Arbeitsgrundlagen in allen Wissenschaften grundlegend verändert. Vor allem hat sie für die Literatursuche völlig neue Hilfsmittel bereitgestellt. Damit entlastet sie die Handbücher, die sich wesentlich mehr auf die Inhalte konzentrieren können.

Dementsprechend begnügt sich die neue Fassung mit einem schmäleren Anmerkungsteil. Sie schließt sich damit der Praxis in den neuesten Handbüchern an. Der wissenschaftliche Apparat konzentriert sich auf den Nachweis der entscheidenden Forschungsliteratur. In diesem Sinne werden hauptsächlich die neueren, überwiegend monographischen Untersuchungen zu den jeweiligen Sachbetreffen angeführt. Über sie sind die älteren Titel einschließlich der Quellen bei Bedarf problemlos zu ermitteln. Den Weg zu ihnen weisen weiterhin die elektronischen Findmittel, mit denen die bibliographische Recherche heutzutage zuallererst ansetzt. Darüber hinaus wird auch künftig der Blick in die zwei Vorgängerauflagen des «Handbuches der bayerischen Geschichte» lohnend bleiben. Es wäre eine kaum vertretbare Doppelarbeit, die dortigen Literaturhinweise hier zu wiederholen. Vor allem in dieser Hinsicht werden die bisherigen Auflagen des «Spindler» durch die neue Darstellung keineswegs verdrängt. Sie werden auch künftig nützliche Hilfsmittel der bayerischen Landesforschung bleiben.

Insgesamt wurde sowohl im Hinblick auf den Stoff als auch auf dessen Präsentation eine Straffung angestrebt. Das «Handbuch der bayerischen Geschichte» darf nicht entsprechend der Vermehrung des Fachwissens beständig an Umfang zunehmen. Seine Qualität hängt keinesfalls von der Quantität ab. Wichtiger als die lückenlose Ansammlung aller einschlägigen Details ist die Ermittlung und Herausarbeitung der zugrunde liegenden Entwicklungslinien. Gewiss beschwört die Kürzung die Gefahr herauf, dass die konzisere Neufassung in mancher Detailinformation hinter den breiter angelegten Vorgängern zurückbleiben wird. Dieser Nachteil ist unumgänglich und muss in Kauf genommen werden. Das «Handbuch» hat sich auch als marktfähiges Produkt auf dem Buchmarkt zu behaupten und darf sich nicht in wissenschaftlicher Selbstzufriedenheit ergehen. Deswegen wurde der Aufbau gestrafft, um mit einem vorgegebenen Gesamtumfang...

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