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E-Book

Hausautomation mit Raspberry Pi

Alarmanlage, Heizung, Smart Home, W-LAN & Co: 20 Projekte, die Ihr Leben leichter machen

AutorE.F. Engelhardt
VerlagFranzis
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl241 Seiten
ISBN9783645202756
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Alarmanlage, Heizung, Smart Home, W-LAN & Co: 20 Projekte, die Ihr Leben leichter machen. Wann haben Sie sich zuletzt über Ihre Heizkostenabrechnung geärgert? Oder Ihren Nachbarn beneidet, der sein Garagentor vom fahrenden Wagen aus öffnet? Oder den Paketdienst verpasst, weil Sie die Klingel im Garten nicht gehört haben? Beim Sparen von Heizkosten kann Ihnen der Raspberry Pi helfen Der Minicomputer kann mit elektronischen Heizkörperthermostaten agieren. Das Öffnen des Garagentors über den Raspberry Pi ist eine Kleinigkeit: Sie können sogar Ihr Smartphone als Öffner verwenden. Wartet man auf ein wichtiges Paket, ist es ärgerlich, wenn man die Klingel im Garten nicht hört. Auch hier hilft der Minicomputer: Beim Betätigen der Hausklingel bekommen Sie eine E-Mail oder SMS auf Ihr Handy - damit verpassen Sie die Lieferung Ihrer Internet-Bestellung garantiert nicht. Sicherheit im Haus mit dem Raspberry Pi Da man nicht ständig zuhause sitzt, ist ein effektiver Schutz des eigenen Heims eine lohnende Investition. Ob ein Bewegungsmelder oder ein Briefkastenalarm mit Benachrichtigung per E-Mail oderSMS - mit dem Raspberry Pi ist alles möglich. Der Anschluss einer Webcam wird dabei zur Fingerübung. Haben Sie sich schon einmal über falsche Wetterprognosen geärgert? Dann funktionieren Sie Ihren Raspberry Pi doch einfach zur privaten Wetterstation um. Und wenn Sie den Raspberry Pi unterwegs benötigen, klappt dies mit dem richtigen Akku. Egal ob Kaffeemaschine, Toaster oder Fernseher: Mit diesem Buch bekommen Sie so gut wie alles in Ihrem Haushalt automatisiert, um wieder mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben zu haben. Aus dem Buch 'Hausautomation mit Raspberry Pi' Inhalt: *Bewegungsmelder *Briefkastenalarm *Cloud-Server *Drucker kontrollieren *Fotoüberwachung *Garagen und Türen öffnen *GPIO-Schalter

E.F. Engelhardt, Jahrgang 1975, hat bereits über 40 Computerbücher veröffentlicht. Mit Ingenieurstudium und Volontariat legte er die Grundlagen für seine spätere Arbeit als Journalist bei Fachzeitschriften sowie diversen elektronischen Medien.

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Leseprobe

1       Heimnetzwerk + Heimautomation = Smart Home


Die Schnittstelle zwischen dem Internet und dem Heimnetz ist das heimische Internet-Zugangsgerät – in der Regel der DSL-WLAN-Router. Gemeinsam mit dem Raspberry Pi verfügt der DSL-WLAN-Router nicht nur über performante Prozessorleistung zur Verarbeitung der Daten, die auch in Sachen Hausautomation im Bereich Messen, Steuern, Regeln anfallen, er ist in der Regel auch dauerhaft online und damit an sieben Tagen 24 Stunden im Einsatz. In Ihrem Heimnetz können Sie noch viel mehr machen als Daten im Internet bereitstellen oder simple Dateien hin- und herschieben und den NAS-Server mit Multimedia-Dateien befüllen: Sie können den Raspberry Pi in Ihrem Heimnetz als Mastermind betreiben, das sämtliche Geräte im Haushalt steuert und überwacht.

Heute ist das Thema Netzwerkeinrichtung zu Hause eigenlich keine große Sache mehr – knifflig wird es erst, wenn unterschiedliche Computer vernetzt und mit gewöhnlichen Haushaltsgeräten gekoppelt werden sollen. Dann muss man ein wenig Hand anlegen, damit es klappt. Anschließend können Sie mit dem Raspberry Pi über das Kabel- oder Funknetzwerk weitere Geräte, etwa Heizung, Lichtschalter, Waschmaschine, Klingelanlage und was noch alles in einem Haushalt an Gerätschaften benötigt wird, bequem steuern und kontrollieren.

1.1       Pflichtprogramm: LAN/WLAN-DSL-Router


Um die Verteilung der Daten in Ihrem Heimnetzwerk kümmert sich in der Regel ein Switch bzw. ein Router, der den Datenverkehr gezielt steuert und die Netzbelastung in Grenzen hält. Der Router wickelt sozusagen alle Aufträge ab, die von den Clients an ein anderes Netz geschickt werden. Ob es sich beim adressierten Netz um ein weiteres Unternehmensnetz handelt oder um das Internet, spielt keine Rolle.

Bild 1.1: Beispiel eines Netzwerks, bestehend aus Kabel- und WLAN-Verbindungen mit Datei- und Druckerfreigaben

Wie auch immer in Ihrem Netzwerk Daten übertragen werden und welches Betriebssystem Sie auch einsetzen, an TCP/IP, der Internetprotokollfamilie, kommen Sie nicht vorbei. Jetzt brauchen Sie sich aber nicht mit so diffizilen Dingen wie Protokollschichten, Headern oder dergleichen herumzuschlagen, für Sie genügen die Basics der Adressierung. Außerdem müssen Sie wissen, dass TCP/IP festlegt, wie Daten im Internet und im Netzwerk übermittelt werden. Bei einer Netzwerkverbindung oder einer Internetverbindung wird keine direkte Verbindung zwischen zwei Punkten hergestellt, wie das beispielsweise beim Telefonieren der Fall ist.

1.1.1       Gemeinsamer Nenner: das TCP/IP-Protokoll


Die Daten werden vielmehr in kleine Pakete zerlegt und auf den Weg zum Ziel geschickt. Wo sie hinmüssen, steht in der Adresse. Am Ziel werden die Pakete wieder in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt. Auch das wird über TCP/IP gesteuert, denn Reihenfolge und Anzahl der Pakete werden ebenfalls übermittelt. Dazu kommen noch ein paar Prüfgeschichten und sonstige Informationen – das muss Sie aber nicht interessieren. Damit ein Rechner über TCP/IP angesprochen werden kann, muss seine Adresse, die sogenannte IP-Adresse, bekannt sein. Die Adressierung ist bei TCP/IP in ihrer Struktur festgelegt. Auf der Basis von Version IPv4 können bis zu 4.294.967.296 Rechner in ein Netzwerk integriert werden. IPv4 nutzt 32-Bit-Adressen, die Weiterentwicklung IPv6 hingegen setzt auf 128-Bit-Adressen.

Eine TCP/IP-Adresse ist immer gleich aufgebaut: Sie setzt sich zusammen aus einem Netzwerkteil und einen Hostteil (Adressenteil). In der Regel ist die 32-Bit-Adresse in einen 24-Bit-Netzwerkteil und einen 8-Bit-Hostteil aufgeteilt. Der Hostteil wird im LAN (im lokalen Netzwerk) zugeteilt, während der Netzwerkteil von der IANA (Internet Assigned Numbers Authority) vergeben wird, die über die offiziellen IP-Adressen wacht.

Für die Konfiguration des Hostteils sind in einem sogenannten Class-C-Netzwerk – das ist ein typisches privates Netz – 254 Geräteadressen für angeschlossene Clients verfügbar. Die Endadresse 255 ist für den Broadcast (zu Deutsch: Rundruf, also Übertragung an alle) reserviert, während die Adresse 0 für das Netzwerk selbst reserviert ist.

Für die Aufteilung des Netzwerk- und Hostteils ist die Netzmaske zuständig: Im Fall eines Class-C-Netzwerks gibt die Adresse 255.255.255.0 eine sogenannte Trennlinie zwischen beiden Teilen an. Die binäre 1 steht für den Netzwerkteil, und die 0 steht für den Adressteil.

So entspricht die Netzwerkmaske

255.255.255.0

binär:

11111111.11111111.11111111.0000000

Die ersten 24 Bit (die Einsen) sind der Netzwerkanteil.

Sie müssen sich aber gar nicht mit der Adressvergabe herumschlagen, denn der heimische Rechner ist immer mit den folgenden Daten ansprechbar. So sind einige Klassen von Netzwerkadressen für spezielle Zwecke reserviert. Man kann an ihnen ablesen, mit welchem Netzwerk man es zu tun hat. Beispielsweise ist eine IP-Adresse beginnend mit 192.X.X.X oder 10.X.X.X ein internes, in Ihrem Fall ein Heimnetzwerk.

AdressbereichNetzwerk
192.168.0.0Heimnetz, bis zu 254 Clients
172.16.0.0Unternehmensnetz, bis zu 65.000 Clients
10.0.0.0Unternehmensnetz, bis zu 16 Mio. Clients

Sobald aus einem heimischen Rechner ein Netz mehrerer Computer wird, beginnt die IP-Adresse mit 192.168.0. Auf dieser Basis können in das Netz bis zu 254 Geräte eingebunden werden, indem die letzte Zahl von 0 bis 254 hochgezählt wird. Allerdings hat kaum jemand zu Hause so viele Geräte im Einsatz, es wird bei überschaubaren Adressbereichen bleiben.

1.1.2       DHCP, Gerätenamen und Gateway


Gewöhnen Sie sich für die Vergabe der IP-Adressen entweder die automatische Zuweisung via DHCP oder eine statische Zuweisung mit festen Adressen an. Wenn Sie mit festen Adressen arbeiten, sollten Sie gegebenenfalls nur ausgewählte, leicht merkbare IP-Adressen verwenden, also 192.168.0.1 für den Router, 192.168.10 für den zentralen Rechner und für weitere die Endnummer 20, 30 etc. Wer generell Schwierigkeiten hat, sich die Nummern zu merken, kann die Computer beispielsweise nach Alter nummerieren – in der Regel weiß man genau, welchen PC man zuerst gekauft hat.

Der Vollständigkeit halber sei hier auch das sogenannte Gateway erwähnt. Innerhalb des Heimnetzwerks können sämtliche Geräte direkt miteinander kommunizieren und Daten austauschen. Soll hingegen eine Verbindung zu einem Gerät aufgebaut werden, das sich nicht innerhalb des adressierbaren Adressbereichs befindet, müssen diese Heimnetze miteinander verbunden werden. Diese Aufgabe übernimmt das Gateway bzw. der Router, der quasi sämtliche verfügbaren Netzwerke kennt und die Pakete bzw. Anforderungen entsprechend weiterleitet und empfängt. Im Internet sind demnach einige Router in Betrieb, da es technisch nahezu unmöglich ist, dass ein einzelner Router alle verfügbaren Netze kennt und direkt adressieren kann.

In der Regel hat der Router auch einen DHCP-Server eingebaut, der für die Vergabe der IP-Adressen im Heimnetz zuständig ist. Sind Daten für eine IP-Adresse außerhalb des Heimnetzes bestimmt, werden sie automatisch an das konfigurierte Standard-Gateway, also den Router, weitergeleitet. Verbindet sich der heimische DSL-WLAN-Router mit dem Internet, versteckt er das private Netz hinter der öffentlichen IP-Adresse, die der DSL-WLAN-Router beim Verbindungsaufbau vom Internetprovider erhalten hat. Dieser Mechanismus der Adressumsetzung, NAT (Network Address Translation) genannt, sorgt dafür, dass die Datenpakete vom Heimnetz in das Internet (und wieder zurück) gelangen.

1.1.3       Übermittlung von IP-Adressen im Internet


Alle Server im Internet sind ebenfalls über eine IP-Adresse ansprechbar, aber das könnte sich keiner merken. Wer weiß schon, dass sich hinter 217.64.171.171 www.franzis.de verbirgt? Deshalb gibt es im Internet zentrale Server, deren einzige Aufgabe darin besteht, für die von Ihnen eingegebene Internetadresse (URL) den richtigen Zahlencode bereitzustellen.

Nichts anderes passiert nämlich bei der Eingabe der URL: Der Rechner übermittelt seine Anfrage im Klartext an den sogenannten Domain Name Server (DNS). Ein DNS-Server führt eine Liste mit Domainnamen und den IP-Adressen, die jedem Namen zugeordnet sind.

Wenn ein Computer die IP-Adresse zu einem bestimmten Namen benötigt, sendet er eine Nachricht an den DNS-Server. Dieser sucht die IP-Adresse heraus und sendet sie an den PC zurück. Kann der DNS-Server die IP-Adresse lokal nicht ausfindig machen, fragt er einfach andere DNS-Server...

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