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E-Book

Hebammen-Gesundheitswissen

AutorNora Szász, Silvia Höfer
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2012
ReiheGU Schwangerschaft 
Seitenanzahl384 Seiten
ISBN9783833832307
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis20,99 EUR
In diesem Buch finden schwangere Frauen alles, was sie wissen müssen: es werden normale Abläufe während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett beschrieben, aber auch sehr umfassend und klar die möglichen Beschwerden, Krankheiten und Komplikationen. Zwei Ansprüchen soll das Buch genügen: werdenden Müttern mit Hebammenwissen und komplementären Heilkundemethoden helfen, aber auch umfassend über die Möglichkeiten der Schulmedizin als ärztliche Kunst einschließlich der technischen Medizin zu informieren. Beiden Aspekten zu entsprechen, gelingt den Autorinnen dank langjähriger Erfahrung und der Kenntnis aktuellster Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung.

Silvia Höfer ist Hebamme, Ehefrau und selbst auch Mutter. Schon während ihrer Ausbildung wurde sie Gründungsmitglied des ersten deutschen Geburtshausvereins in Berlin-Charlottenburg. Später arbeitete sie als Hebamme in Berlin, aber auch in Südindien und im Sudan. Sie war Mitbegründerin einer Kooperation zwischen Ärzten und Hebammen, die in einem Geburtshaus auf einem Berliner Klinikgelände Familien während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett begleiteten. Für den Deutschen Hebammenverband ist sie bei der Erstellung von qualitätssichernden Empfehlungen für freiberufliche Hebammen tätig. Silvia Höfer hat diverse medizinische Artikel verfasst, Vorträge gehalten und als Autorin zu Fach- und Lehrbüchern beigetragen. Als Expertin im Fernsehen war sie bei 'Planet Wissen' zu sehen. Mit Nora Szasz zusammen hat sie das Buch 'Hebammen Gesundheitswissen' (erschienen bei Gräfe und Unzer) geschrieben. Seit 2003 arbeitet sie als Autorin und freiberufliche Hebamme in der Schwangerenvorsorge und Wochenbettbetreuung in Berlin. www.silviahoefer.de

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Leseprobe

KAPITEL 1 DIE SCHWANGERSCHAFT


Herzlichen Glückwunsch – Sie bekommen ein Baby!

Gibt es eine schönere Nachricht?

Die nächsten Monate werden recht aufregend für Sie.

Genießen Sie diese besondere Zeit, denn jede Woche bringt

Sie näher zu Ihrem Kind.

Gut vorbereitet in die Schwangerschaft


Der Wunsch, ein Kind zu bekommen, bietet eine wunderbare Motivation, sich körperlich und seelisch in Bestform zu bringen. Wenn Sie fit sind, erfüllen Sie die wichtigste Voraussetzung für eine glückliche Schwangerschaft.

Eine ausgewogene Ernährung hilft Ihnen nicht nur dabei, Ihren Kinderwunsch zu erfüllen.

Während der Schwangerschaft sichert sie Ihnen und Ihrem Kind eine optimale Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen.

Gesundes Essen und Bewegung


Bevor Sie sich dazu entscheiden, Ihren Speiseplan mit Vitamin- und Aufbaupräparaten anzureichern, betrachten Sie erst einmal Ihre Essgewohnheiten. Denn nicht nur für Sie selbst ist es von Bedeutung, welche Nahrungsmittel Sie täglich zu sich nehmen. Eine ausgewogene Ernährung ist auch für die gesunde Entwicklung Ihres Babys ein wichtiger Beitrag.

In einem besonderen Kapitel (>) geben wir Ihnen hierzu ausführliche Hinweise.

Gehen Sie viel raus! Frische Luft und Bewegung fördern das Wohlbefinden, stärken das Immunsystem und helfen, ein Normalgewicht zu halten. Die beste Vorbereitung für eine geplante Schwangerschaft. Das bestätigt auch die Forschung: In neueren Untersuchungen wurde immer wieder belegt, dass der Verlauf der Schwangerschaft und die Entwicklung des Babys günstig beeinflusst werden, wenn die Mutter normalgewichtig ist.

Folsäure ist wichtig


Folsäure ist ein synthetisch hergestelltes wasserlösliches B-Vitamin. Wie auch die natürlich vorkommenden Folate in der Nahrung ist sie für zahlreiche Stoffwechselvorgänge in unserem Körper unerlässlich. Ein Mangel an Folaten kann Frühgeburten, Wachstumsverzögerungen und die Entstehung von Neuralrohrdefekten (das sind Spaltbildungen an der Wirbelsäule, wie etwa die Spina bifida) bei Ihrem Kind begünstigen. Da sich das Neuralrohr bereits um den 19. Tag der Schwangerschaft bildet und sich in der vierten Woche schließt, ist es sinnvoll, mit der Einnahme von Folsäure bereits vor einer geplanten Schwangerschaft zu beginnen und mindestens während der ersten zwölf Wochen fortzusetzen. Empfohlen wird eine Dosis von 0,4 Milligramm täglich.

Darüber hinaus ist eine folatreiche Ernährung (Blattgemüse, Salate, Weißkohl, Leber, Tomaten, Orangen, Getreide) wichtig.

Immun gegen Röteln?


In der Regel sind die zu den Kinderkrankheiten zählenden Röteln keine gefährliche Erkrankung. In den ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft kann diese Viruserkrankung aber bei Ihrem Kind schwere Organschäden sowie körperliche und geistige Entwicklungsstörungen hervorrufen. Deshalb ist es wichtig, zu klären, ob eine Immunität vorliegt.

Gegebenenfalls können Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, wenn Sie nicht ausreichend geschützt sind.

Machen Sie sich aber keine unnötigen Sorgen: Viele Frauen haben diese Infektionskrankheit ohnehin als Kind durchgemacht oder sind bereits im Kindes- oder Teenageralter dagegen geimpft worden. Wenn Sie nicht als Kind oder später zweimal gegen Röteln geimpft worden sind, ist es sinnvoll, vor einer geplanten Schwangerschaft einen Bluttest vornehmen zu lassen. Dabei wird festgestellt, ob Sie genügend Antikörper gegen eine Rötelninfektion haben. Optimal ist dabei ein Wert über 15 IU/ml (früher 1:32). Wenn Ihre Immunität nicht ausreichend ist, können Sie sich vor einer Schwangerschaft impfen lassen. In den drei darauffolgenden Monaten sollten Sie dann allerdings nicht schwanger werden.

Vom Baby träumen


Wenn Sie das Gefühl haben, Ihren Körper gesundheitlich gut vorbereitet zu haben, können Sie sich auch psychisch und organisatorisch auf die Veränderung in Ihrem Leben einstimmen.

Folgende grundsätzlichen Fragen beschäftigen dabei die meisten:

  • Bin ich bereit, mein Leben auf neue Werte einzustellen?
  • Wer wird mich unterstützen?
  • Kann ich Arbeit, Karriere, Beziehung und Baby miteinander verbinden?
  • Wie ist die Betreuung des Kindes organisiert? Wer ist wann zuständig?
  • Schätzt mein Partner die Veränderungen im Zusammenleben ähnlich ein wie ich?

Beantworten Sie diese Fragen nicht für sich allein, sondern nehmen Sie sie als Leitfaden für gemeinsame Gespräche mit Ihrem Partner. Klären Sie auch, ob Antworten und Perspektiven von Ihnen beiden geteilt werden.

Dies beugt Missverständnissen vor und ist ein wichtiger Teil im Prozess des Elternwerdens.

Denken Sie gemeinsam über die möglichen Veränderungen in Ihrem Zusammenleben nach. So werden Sie bereit für die Schwangerschaft und durchleben sie positiv gestimmt.

In einer Studie zeigte sich, dass sich deutlich haltbarere Familienbande knüpften, wenn der Partner auch in der Schwangerschaft Aufgaben übernehmen konnte.

Chronische Erkrankungen


Bei vielen chronischen Erkrankungen ist es möglich, ein gesundes Kind zu bekommen.

Wenn Sie von Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder Immunerkrankungen betroffen sind, sollten Sie sich am besten schon vor der Schwangerschaft darüber informieren, wie Sie und Ihr Baby gesund durch diese Zeit kommen.

Wenn Sie Medikamente einnehmen müssen, sprechen Sie mit Ihren behandelnden Ärzten über Ihren Kinderwunsch. Oft ist eine Umstellung auf Medikamente möglich, die die Entwicklung Ihres Kindes kaum oder gar nicht beeinträchtigen.

Die moderne Medizin bietet Ihnen in den meisten Fällen Perspektiven für eine gesunde Schwangerschaft. Holen Sie sich eine Zweitmeinung bei einem erfahrenen Spezialisten oder bei einer Selbsthilfegruppe ein, wenn Ihre behandelnde Ärztin Bedenken gegen eine (weitere) Schwangerschaft äußert.

Für Frauen mit Behinderungen und deren Lebenspartner kann es wichtig sein, bereits vor einer Schwangerschaft zu klären, wie viel Unterstützung sie bei einem Leben mit Kind benötigen. Sollten Sie vor Ort keine kompetente Beratung finden, gibt es überregionale Organisationen, die Hilfe für behinderte Eltern anbieten (>).

Mit dem Rauchen aufhören


Rauchen stellt für Sie selbst und Ihr ungeborenes Kind ein schwerwiegendes Risiko dar.

Mittlerweile haben viele Studien belegt, dass Rauchen während der Schwangerschaft der Entwicklung des Kindes erheblichen Schaden zufügen kann und das Risiko für Fehl-, Früh- und sogar Totgeburten deutlich erhöht. Mit jeder Zigarette gelangen über Plazenta und Nabelschnur unzählige Schadstoffe direkt zu Ihrem Baby und behindern sein gesundes Wachstum. Das Beste, was Sie für Ihr Kind (und sich selbst) also tun können, ist so schnell wie möglich damit aufzuhören.

Bitten Sie Ihre Freunde und Verwandte in Ihrer Gegenwart nicht zu rauchen. Auch Ihr Arbeitsplatz sollte nicht verqualmt sein. Nach dem Mutterschutzgesetz ist Ihr Arbeitgeber dazu verpflichtet, Ihnen eine rauchfreie Umgebung zur Verfügung zu stellen. Falls Sie als werdender Vater oder Co-Mutter rauchen, versuchen auch Sie, das Rauchen einzustellen.

Auf Alkohol verzichten


Häufig wird unterschätzt, welches Risiko der Genuss von Alkohol in der Schwangerschaft wirklich bedeutet. Tatsächlich wird davon ausgegangen, dass in Deutschland jährlich etwa 10 000 Kinder durch Alkohol geschädigt werden. Verantwortlich dafür ist nicht nur intensiver Alkoholkonsum. Auch geringere Alkoholmengen oder vereinzelte Trinkexzesse können die Gesundheit Ihres Babys bereits erheblich beeinträchtigen. Eine Grenze, unterhalb derer Alkohol in der Schwangerschaft unbedenklich ist, gibt es nicht.

Regelmäßiger Genuss von Alkohol kann die Fruchtbarkeit von Männern und Frauen deutlich senken und bereits in einem sehr frühen Stadium zu Fehlgeburten führen. Wie das Rauchen senkt auch Alkohol den Folatspiegel.

Nehmen Sie Ihre Trinkgewohnheiten also am besten zusammen mit Ihrem Partner kritisch unter die Lupe. Unser Rat: Verzichten Sie während der Schwangerschaft ganz auf Alkohol, trinken Sie einfach Wasser oder suchen Sie sich schmackhafte Trinkalternativen – wie Tees und Säfte.

Keine Drogen nehmen


Selbstverständlich sollten Sie während der Schwangerschaft auf den Konsum von Drogen verzichten. Dieser wirkt sich negativ auf die Schwangerschaft aus und beeinträchtigt die gesunde Entwicklung Ihres Kindes.

Wenn Sie betroffen sind, sollten Sie gleich zu Beginn Ihrer Schwangerschaft mit einer Ärztin Ihres Vertrauens sprechen. Sie wird gemeinsam mit Ihnen nach Unterstützungs- und Hilfsmöglichkeiten suchen, damit Sie einen erfolgreichen Ausstieg finden....

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