Kapitel 1
Wie wir mit Gebeten unsere Beziehung zu Gott verändern
Jetzt, da ich mein erstes Buch zum Thema Gebete schreibe, bin ich von Engeln umgeben. Die Gebetsengel sind ebenfalls hier. Wenn ich zwischendurch aufschaue, sehe ich einen unendlichen Wasserfall, der das Haus umgibt und den Raum erfüllt – und der nach oben strömt, anstatt hinunterzufließen: einen Wasserfall aus Gebetsengeln. Gott sorgt dafür, dass sie so nah bei mir sind, weil ich viele Gebete in dieses Buch schreiben werde, das für Sie alle bestimmt ist.
Seitdem ich mein erstes Buch, Engel in meinem Haar, geschrieben habe, bekomme ich immer wieder Anfragen von Menschen aus aller Welt, ein Buch über Gebete zu schreiben. Sie bitten mich um Gebete für alles Erdenkliche. Mir ist bewusst, dass viele von uns in unterschiedlichen Situationen bestimmte Gebete brauchen, die helfen, mit den Höhen und Tiefen des Lebens fertigzuwerden.
Selbst wenn es gut läuft, stellen Sie vielleicht fest, dass es Sie Mühe kostet, Ihr Ziel zu erreichen. Sie befinden sich bereits auf halber Höhe des Berges, aber wenn Sie nach vorn blicken, sehen Sie immer noch ein riesiges Stück Weg vor sich. Doch wenn Sie nur einen Moment lang zurückschauen, werden Sie erkennen, wie weit Sie bereits gekommen sind. Danach können Sie sich wieder darauf ausrichten, in Ihrem Leben weiterzugehen.
Zu den Tiefphasen kommt es in der Regel, wenn wir enttäuscht sind, weil wir nicht erhalten haben, was wir uns wünschen oder was wir unserer Meinung nach verdient hätten. Wir sehen uns selbst unten am Fuß des Berges und sind kaum in der Lage, auch nur ein wenig vorwärtszugehen. Hier können uns Gebete helfen. Sie schenken uns die Kraft, die wir brauchen, und ermutigen uns, den nächsten Schritt auf unserem Lebensweg zu tun. Dieser Weg ist stets gewunden und verändert sich fortwährend. Er führt zuweilen bergauf und dann wieder bergab und bringt uns auf unserer Lebensreise doch weiter.
Wir alle brauchen Gebete. Egal was Sie dazu auch sagen mögen, ob Sie daran glauben oder nicht, es wird stets eine Zeit in Ihrem Leben geben, in der Sie Gebete brauchen. Ja, das gilt wirklich für uns alle, selbst wenn wir manchmal so niedergeschlagen sind, dass wir uns nicht dazu in der Lage fühlen zu beten. Deshalb sollten wir auch füreinander beten, denn manchmal schafft man es einfach nicht, das für sich selbst zu tun. Etwa wenn man physisch und emotional zu sehr leidet und die Gebete selbst nicht sprechen kann, die man in dieser Zeit als Unterstützung bräuchte.
Überhaupt helfen Gebete uns, jeden Schritt auf dem Lebenspfad zu genießen und uns dabei nicht abzuhetzen. Gebete erinnern uns daran, das Leben voller Freude zu leben und jeden Moment auszukosten, sei er gut oder schlecht, weniger gut oder nicht gar so schlecht. Unser ganzes Leben lang ist es so, als befänden wir uns auf einer Waage, als schwebte unser Glück in dieser Balance. Doch während all dieser Höhen und Tiefen sollten wir stets versuchen, jeden Augenblick in seiner Gänze auszuschöpfen, selbst wenn wir in Tränen aufgelöst sind.
Wir brauchen Gebete für all diese Dinge. Gebete für unsere Verletzungen sowie für das Leid, das wir empfinden. Wir brauchen Gebete, die uns helfen, mit dem Leben fertigzuwerden sowie Glück und Freude zu empfinden. Während wir beten, entsteht eine Verbindung zwischen unserer Seele, unserer Energie und Gott, die uns Frieden und Hoffnung, Kraft und Mut verleiht.
Bei all den Gebeten in diesem Buch wurde ich von Gott angeleitet, manchmal vermittelt von den Engeln. Während ich dieses Buch schrieb, war häufig ein Erzengel an meiner Seite, entweder der Erzengel Michael oder einer der anderen Erzengel. Manchmal war es auch einer der Engel, die zu meinem täglichen Leben gehören. Natürlich war mein Schutzengel die ganze Zeit über bei mir.
Gebete wirken sich positiv auf Menschen aus, die unter Sorgen, Ängsten und Depressionen leiden. Die Gemütsverfassung sowie emotionale Probleme einer Person haben stets auch einen körperlichen Aspekt. Sowohl unser physischer Körper als auch unser Geist brauchen die Kraft des Gebets, die Verbindung zu unserer Seele, die das Gebet uns schenkt. Gebete können uns helfen, diese Verbindung zu erkennen, und uns die Stärke schenken, all die mentalen und emotionalen Probleme zu überwinden. Nicht zuletzt kann diese Kraft, wie wir sehen werden, auch zur körperlichen Heilung beitragen.
Jeder Einzelne sollte selbst beten. Das ist sehr wichtig. Aber es ist genauso von Bedeutung, dass auch andere für diesen Menschen beten, sodass er mit den Dingen, die er durchmacht, fertigwerden kann und damit er die Gewissheit hat, dass er sie überwinden wird. Ich bin vielen Menschen begegnet, die stark unter einer psychischen Erkrankung litten. Manche von ihnen hatten bereits darüber nachgedacht, sich das Leben zu nehmen, begannen dann aber eines Tages, zu Gott zu sprechen. Sie erkannten, dass sie beteten, und hatten von diesem Tag an einen stärkeren Glauben. Überdies glaubten sie mehr an sich selbst. Sie konnten das Licht der Hoffnung vor sich sehen. Das Gebet hilft, die Wolke aufzulösen, und unterstützt den Einzelnen dabei, das Leben zu erkennen, das vor ihm liegt.
So betet man besser
Ich begebe mich einfach ins Gebet. Der Gedanke kommt mir in den Sinn, und ich beginne zu beten.
Viele von Ihnen fragen mich, wie sie beten sollen oder auf welche Weise sie besser beten können. Nehmen Sie sich Zeit dafür, selbst wenn es nur eine Minute sein sollte, und gehen Sie in die Stille. Sie müssen kein Wort sagen. Sie sollten lediglich üben, Ihren Geist zu leeren.
Sie benötigen keinen besonderen Platz dafür. Die Welt hat sich so verändert. Die Menschen sind ständig in Bewegung. Sie könnten zum Beispiel beten, während Sie spazieren gehen.
Es gibt keine falschen Orte, wenn man beten möchte. Aber an manchen Orten ist der Schleier zwischen dieser Welt und der geistigen Welt dünner. Einige davon, etwa Kirchen oder heilige Quellen und Waldhaine, Höhlen oder Berggipfel, werden bereits seit Langem zum Beten genutzt. Ein solcher Platz ist zu einem heiligen Ort geworden, an dem man Ruhe findet, betet und meditiert. Und wenn wir dorthin kommen, nehmen wir in der Regel die Ruhe und den Frieden wahr. Meist handelt es sich um sichere Orte. Sie sind erfüllt von der Liebe und Spiritualität der Menschen, die bereits dort waren. Wenn ich mich einem solchen Ort nähere, sehe ich diese Liebe und Spiritualität hervorströmen.
Gebet für heilige Orte
Lieber Gott,
ich danke Dir für all die heiligen Orte auf der Welt,
für Deine Engel, die in großer Zahl an solchen Orten vorhanden sind,
für die Segnungen, die uns geschenkt werden,
die Segnungen des Friedens, der Hoffnung, der Ruhe und Heilung.
Umgeben von Deiner Liebe
kann ich an diesem Ort im Gebet meditieren
und die Heiligkeit dieses geweihten Ortes spüren.
Danke, mein Gott.
Amen.
Heilige und geweihte Orte sind sehr wichtig für Menschen aller Glaubensrichtungen und auch für diejenigen, die keiner Religion angehören. Diese Orte sind stets von Frieden erfüllt, und es sind immer Millionen von Engeln dort, die fortwährend beten. Manchmal nehme ich auch Heilige wahr, die erscheinen, um zu beten.
Häufig sehe ich die Seelen von Angehörigen. Sie sind gekommen, um mit den Menschen zu beten. Obwohl die Angehörigen längst verstorben sind, leben ihre Seelen für immer weiter, denn die Seele ist unsterblich. Sie ist der Lichtfunke Gottes, unser spiritueller Anteil.
Die Seele eines nahestehenden Menschen ist stets da, um zu helfen, um Ihnen Zeichen zu geben, um Ihnen etwas ins Ohr zu flüstern. Sie können sie viel leichter hören als irgendeinen Engel. Achten Sie daher darauf, welche Hilfe diese Seele Ihnen zuteilwerden lässt. Wenn Sie ihre Präsenz spüren und erkennen, dass Sie etwas tun sollten, dann tun Sie es. Bedanken Sie sich bei der Seele des nahestehenden Menschen dafür, dass sie für Sie da ist.
Emotionen verstärken das Gebet. Sie sollten meinen, was Sie sagen, und Dinge nicht einfach routinemäßig wiederholen. Wenn Sie von einer Emotion erfüllt sind, dann bringt das Ihre Seele in den Vordergrund. In der Regel halten wir unsere Emotionen unter Verschluss, weil die Menschen vieler Glaubensrichtungen angewiesen werden, sich nicht bei Gott zu beklagen. Aber wir sind Gottes Kinder, daher dürfen wir mit Gott Klartext reden, so wie ein Kind, ein Teenager und sogar ein erwachsener Mensch mit seinen Eltern redet. Wir sollten in unseren Gebeten offenherziger sein. Das sagen die Engel mir immer wieder. Lassen Sie Ihre Emotionen heraus.
Es gibt einen weiteren wichtigen Aspekt beim Beten: Sie sollten sich dessen vollkommen bewusst sein, dass Sie beten und dass Ihre Emotionen, Ihre Anrufung Gottes von Ihnen kommt, aus jedem kleinsten Teil Ihrer Seele und jedem Teil Ihres menschlichen Körpers. Dann werden Sie sehr authentisch sein.
Je intensiver Sie ins Gebet vertieft sind, desto weniger werden Sie Ihre Umgebung wahrnehmen. So mag beispielsweise der Eindruck entstehen, Sie würden ein sehr langes Gebet sprechen, im Nachhinein allerdings stellen Sie fest, dass es nur ein paar Sekunden gedauert hat. Das liegt daran, dass Sie sich in einem geistigen Zustand befanden. Wenn Sie das bemerken, lächeln Sie und bleiben Sie achtsam dabei. Die Welt ist heutzutage ständig in Eile, und wir meinen, wir hätten keine Zeit.
Hin und wieder sollten Sie beim Beten lauschen, entweder am Ende des Gebets oder noch bevor Sie ein Wort gesagt haben. Ich glaube, jeder, der im Gebet zuhört und diesen Raum der Ruhe aufsucht, kann in irgendeiner Weise eine Stimme wahrnehmen. Manche Menschen sind vielleicht von einer inneren Ruhe und von Frieden erfüllt oder sie wissen einfach, was zu tun ist, oder sie...