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Hexen. Die Hintergründe zur Entwicklung des Hexentums

AutorDana Sadler
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl133 Seiten
ISBN9783638571425
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis20,99 EUR
Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 2,7, Technische Universität Chemnitz, 90 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die allgemeine Vorstellung von Hexen beschränkt sich zumeist auf das sagenumwobene Bild einer alten Frau mit langer Nase, Buckel und Warzen, die kleine Kinder frisst und eine schwarze Katze hat. Aber auch die grausamen Zeiten der Hexenverfolgung, eine kollektive Hysterie, die sich um 1500 in ganz Europa ausbreitete und Tausenden von Frauen und Kindern, aber auch Männern und sogar schwarzen Katzen das Leben kostete, sind mit dem Begriff der Hexe unmittelbar verbunden. In meiner Diplomarbeit werde ich auf die Hintergründe des Hexentums eingehen und dessen Entwicklung von Beginn der Menschheit an bis hin zur Neuzeit betrachten. Ein Hauptaugenmerk werde ich dabei auf gesellschaftliche Umstände richten, die zu der jeweiligen Entwicklung, wie beispielsweise der Hexenverfolgung, führten. Im Rahmen meiner Diplomarbeit möchte ich möchte ich folgende Fragen beantworten: •Ist das Hexentum eine Religion? •Wie kam es zu dem dunklen Kapitel der Hexenverfolgungen? •Verschwand das Hexentum nach Ende der Hexenverfolgungen aus dem gesellschaftlichen Leben? •Wie kam es zu einer Wiederbelebung bzw. fand diese statt? •Warum ist das Hexentum heute wieder aktuell? Die Arbeit gliedert sich in drei Abschnitte: der I. Abschnitt (Kapitel 2 und 3) beschäftigt sich mit dem Grundlagen des Hexentums und den damit verbundenen magischen Praktiken, im II. Abschnitt (Kapitel 4 bis 6) durchleuchte ich den geschichtlichen Hintergrund der Hexenverfolgungen und die damit verbundenen gesellschaftlichen Ereignisse Abschnitt III (Kapitel 8) widmet sich dem modernen Hexentum. Bevor der zeitliche Ablauf der Entwicklungsstadien des Hexentum näher beleuchtet werden kann, müssen im zweiten Kapitel zunächst einige wichtige Begriffe, die in engem Zusammenhang mit der Thematik stehen, definiert werden. Im dritten Kapitel zeige ich den Begriff des Hexenglaubens und die damit verbunden Bräuche auf. Diese Feste werden von allen Menschen, die sich selbst mit dem Hexenglauben in Verbindung bringen, begangen und geehrt.

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Leseprobe

3.3.1 Instrumente


Werkzeuge, die für die verschiedenen Rituale gebraucht werden sind beispielsweise das Athame - auch Luftdolch genannt, ein Ritualmesser mit schwarzem oder weißem Griff und einer zweischneidigen Klinge, in das traditionellerweise verschiedene magische und / oder astrologische Symbole eingraviert sind. Es steht für das alte mystische Element der Luft. Dieses symbolisiert die Lebenskraft und wird von Hexen dazu verwendet, um magische Kreise zu ziehen, das Böse oder negative Kräfte auszutreiben, Elementargeister zu kontrollieren und zu bannen und um Energie während eines magischen Rituals zu speichern und zu lenken.

Die Glocke ist eine geweihte Messing- oder Kristallglocke, die eingesetzt wird um den Anfang oder das Ende eines Rituals oder eines Sabbats anzukündigen.

Im „Buch der Schatten“ 15 , welches auch als „Schwarzes Buch“ bekannt ist werden Zaubersprüche, Rituale und Erfahrungen festgehalten. Es wird Buch der Schatten genannt, da die darin enthaltenen Dinge das geheime Wissen der Hexe darstellen und dieses im Verborgenen bleiben sollte. Darin sind verschiedene Rezepte und Heilwirkungen von Pflanzen zu finden, sowie Träume und andere spirituelle Erfahrungen. ( vgl. Dunwich 1999: 40f)

Der Hexenkessel ist ein kleiner, schwarzer, gusseiserner Topf. Er diente zum Brauen von Tränken, dem Verbrennen von Räucherwerk und dem Aufbewahren von Holzkohle, Blumen, Kräutern oder Steinen.

Neben den bereits genannten Werkzeugen gibt es ebenfalls ein Zeremonienschwert. Dieses verkörpert das Element des Feuers und symbolisiert somit Stärke. Das Zeremonienschwert kann genauso eingesetzt werden, wie die Athame, es kann somit auch die Elementargeiser bannen und folglich vor bösen Geistern schützen. Hexen verwenden einen Kelch - auch heiliger Pokal genannt, in ihren Feierlichkeiten. Er verkörpert das Element des Wassers. Er ist üblicherweise aus Silber und mit verschiedenen magischen Symbolen verziert. Daraus wird Wein oder Wasser getrunken. ( vgl. Dunwich 1999: 40f)

Ein weiterer kurios wirkender Gegenstand ist das Pentakel, es ist eine flache Scheibe, die das Motiv des mystischen fünfzackigen Hexensterns, auch Pentagramm (früher Drudenfuss) genannt, trägt. Es verkörpert das Element der Erde und die weibliche Energie.

Ein anderes wichtiges Utensil für pagane Feste ist der Stab. Er ist eine schmale Rute aus Holz, die aus dem Ast eines Baumes gefertigt wird. Meistens werden die Äste einer Weide 16 dazu benutzt, denn man schreibt diesem Baum magische und heilende Kräfte zu. (Dunwich 1999: 40f)

Andere bedeutsame Reliquien des Hexenkultes sind Kerzen. Sie stehen ebenfalls für das Element des Feuers, sie werden geweiht und in verschiedenen Farben zu unter-


schiedlichen Ritualen und Festen angewandt. Rote Kerzen sollen beispielsweise bei Liebeszaubern und blaue bei Zaubersprüchen für die Gesundheit helfen. (vgl. Dunwich 1999: 40ff)

Das Weihrauchgefäß darf nicht fehlen, es symbolisiert das Element der Luft, Weihrauch wird bei jedem Ritual entzündet. Zum einen als Opfergabe für die Göttin und den ‚Gehörnten Gott’, dem männlichen Pendant zur Muttergöttin, und zum anderen um die Luft vor Bösem zu reinigen sowie Gutes herbeizurufen. Eine Schüssel mit Salz, steht für das Element der Erde und für die Reinigung, diese Schüssel ist ein wichtiger Bestandteil in der paganen rituellen Welt. Moderne Hexencoven, Zirkel, treffen sich in Ritualgewändern in der Natur oder feiern ihre Feste vollkommen nackt, um der Schöpfung somit näher zu sein. (vgl. Dunwich 1999: 40ff)

2.3.2 Symbole

Nun möchte ich genauer auf die Vielfalt der oft falsch verstandenen Symbole eingehen. Sie sind ein bedeutsamer Teil der religiösen als auch magischen Aspekte des Hexentums. Wie in jeder Religion gibt es auch im Paganismus besondere Sinnbilder, im Judentum ist es der Judenstern und im Christentum das Kreuz Jesu. Von besonderer Bedeutung sind folgende Symbole 17 :

Die Mondsichel ist ein heiliges Zeichen für die Göttin sowie ein Symbol für Magie, weibliche Energie und Fruchtbarkeit. ( vgl. Dunwich 1999: 45) Das Pentagramm ist eines der stärksten und beliebtesten und gleichermaßen falsch verstandenen Symbole. Es ist ein fünfzackiger Stern in einem Kreis und verkörpert die vier mystischen Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft, die vom Geist gekrönt werden. Die Hexen verwenden normalerweise das Pentagramm, welches mit der Spitze nach oben gezeichnet wird. In diesem Fall symbolisiert es die menschlichen spirituellen

Bestrebungen und gilt als Schutzzeichen vor bösen Geistern. Das Pentagramm oder auch Drudenfuß steht im Gegensatz dazu auf einer der Spitzen, ist also geometrisch ein um 180° gedrehtes Pentagramm und verkörpert den Gehörnten Gott. Es wird deshalb oft als satanisches Symbol missverstanden. Denn in der Phantasie der Menschen soll es einem Ziegenschädel ähneln und somit aussehnen wie ein Zeichen des Satans. „Neben dem gewöhnlichem Pentagramm und dem Drudenfuß gibt es zahlreiche weitere Pentagramme mit anderem Namen und Bedeutungen, z.B. den Salomonssiegel (das Siegel des König Salomon), mit seiner typischen Verwendung im Islam. Bei den Sternen auf den Flaggen der USA, EU und vieler weiterer Länder handelt es sich ebenso um Pentagramme, wie beim Sowjetstern oder Roten Stern. Auch Pythagoras hatte ein Pentagramm als Symbol, ihn interessierte dabei der mathematische Aspekt. In der Antike war das Pentagramm unter anderem ein Symbol der Gesundheit. In mittelalterlicher und nachmittelalterlicher Zeit galten Pentagramme als Zaubercharaktere und Abwehrzeichen gegen Dämonen und wurden von der katholischen Kirche benutzt. Das Pentagramm ist außerdem Symbol der Venus, sowohl des Planeten auch als der Göttin, da der Planet im Zeitraum von acht Jahren ein genaues Pentagramm an den Sternenhimmel zeichnet. Symbol der Göttin Venus ist es aufgrund seiner Fünfstrahligkeit, die es in Verbindung mit der fünfblättrigen Rose bringt.

Mathematisch ist das Pentagramm wegen des Goldenen Schnitts wichtig, der in jedem (perfekten) Pentagramm auftritt. (Dunwich 1999: 45)

„Das Dreieck ist in der westlichen Magie ein Zeichen für begrenzte Erscheinungen und wird in Ritualen verwendet, um Geister zu beschwören, in dem man das Siegel oder Zeichen des Wesens, das gerufen werden soll, im Zentrum des Dreiecks platziert.“ (Dunwich 1999: 45) Es ist das Äquivalent zur Zahl Drei, welche eine mächtige magische Zahl ist und auch ein heiliges Symbol für die Dreifache Göttin. Diese wird als Jungfrau, Mutter und weise alte Frau bezeichnet.

Das Siegel Salomons, ein sehr altes und starkes Symbol, ist ein Hexagramm, das aus zwei ineinander greifenden Dreiecken besteht, wovon eines mit der Spitze nach oben zeigt und das andere nach unten. Es versinnbildlicht die menschliche Seele und wird von vielen Hexen für Rituale verwendet, bei denen die Verständigung mit Geistern, Weisheit, Reinigung und die Stärkung des Übersinnlichen eine Rolle spielt.

Der Dreizack ist ein heiliges Dreifach-Phallus-Symbol, welches bei männlichen Gottheiten abgebildet wird, deren Aufgabe darin besteht, sich mit der Sinnbildlich mit der Dreifachen Göttin zu vereinigen.

Der Anch ist ein aus dem alten Ägypten stammendes Zeichen, das einem Kreuz mit einer Schleife ähnelt. Es steht für Leben, Wissen, Wiedergeburt und Zeugung. In Ägypten ist jeder bedeutendere Gott mit diesem Symbol abgebildet. (vgl. Dunwich 1999: 44ff)

Das Auge des Horus ist ein weiteres altägyptisches Sinnbild. Es zeigt das göttliche Auge des Gottes Horus und verkörpert Sonnen- und Mondenergien. Das Auge des Horus wird vielfach verwendet, um spirituellen Schutz zu erhalten und hellseherische Kräfte hervor zu rufen, die als die des Dritten Auges bezeichnet werden. Das Pentalpha ist eine magische Figur, die aus fünf ineinander gelegte A entsteht. Es findet bei Weissagungen und Beschwörungen von Geistern Anwendung. Der Kreis, ein Bild bei dem es weder Anfang noch Ende gibt, wird als heiliges Symbol von Hexen verwandt. Er wird für magische Energie, Schutz, Unendlichkeit, Perfektion und ständige Erneuerung benutzt. (vgl. Dunwich 1999: 44ff) Die Swastika, das Hakenkreuz, „ist ein altes religiöses Symbol, das aus einem griechischen Kreuz gebildet wird, bei dem die Arme im rechten Winkel entweder im Uhrzeigersinn oder gegen den Urzeigersinn abgeknickt sind. Bevor es 1935 als abscheuliches offizielles Symbol für Nazi-Deutschland übernommen und pervertiert wurde, war die Swastika ein heiliges Symbol für Glück und Gesundheit im vorchristlichen Europa und vielen anderen paganen Kulturen rund um den Erdball, auch bei den Orientalen, Ägypten und den Eingeborenenstämmen in Nord-, Mittel- und Südamerika. Das Wort „Swastika“ stammt von dem Sanskrit-Wort svastika, was so viel bedeutet wie „ein Zeichen von Glück“. Es gibt über 1200 bekannte Swastika-Abbildungen. Die älteste datierte auf das Jahr 12.000 v. Chr.“ (Dunwich 1999: 46) Neben den oben genannten Zeichen gibt es noch unzählig mehr Symbole, die im Hexen Kult verwandt werden, wie beispielsweise männliche und weibliche Fruchtbarkeitssymbole, Zahlen, Blumen, Gestalten aus der Mythologie und viel andere mehr.

2.3.3 Hexen und ihre Rauschdrogen

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