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Ich glaube - hilf meinem Unglauben!

Das Buch zur Jahreslosung 2020

AutorElke Werner
VerlagSCM Hänssler im SCM-Verlag
Erscheinungsjahr2019
ReiheJahreslosung 
Seitenanzahl144 Seiten
ISBN9783775160353
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis5,99 EUR
Das Buch zur Jahreslosung 2020! Jedes Jahr begleitet die Jahreslosung Christen aller Konfessionen. Die beliebte Autorin und proChrist-Evangelistin Elke Werner schreibt über das Wort für 2020, 'Ich glaube; hilf meinem Unglauben' (Markus 9,24), und zeigt, welche Schätze darin verborgen liegen. Dabei beleuchtet sie nicht nur den biblischen Zusammenhang, sondern erzählt auch aus ihrem Leben und zeigt ganz praktisch, was dieser Vers heute für uns bedeuten kann.

Elke Werner, Jahrgang 1956, studierte Evangelische Theologie und Kunst für das Lehramt. Sie ist die Gesamtleiterin des Christus-Treff Marburg. Darüber hinaus ist sie als begehrte Rednerin ist bei Frauenveranstaltungen unterwegs. Die Autorin zahlreicher Bücher leitet das Internationale Netzwerk für Frauen in der Lausanner Bewegung und ist Mitglied im Präsidium von World Vision Deutschland. Sie lebt mit ihrem Mann Dr. Roland Werner in Marburg.

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Leseprobe

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2. Was ist denn dann Glaube?


War es eigentlich leichter, an Jesus zu glauben, als er noch selbst als Mensch auf der Erde unterwegs war? Manchmal stelle ich mir diese Frage. Die Menschen damals konnten Jesus sehen, ihn mit ihren Ohren hören, seine Wunder live miterleben. Sie erkannten an seiner Stimme seine Gemütslage, sie verstanden seine Körpersprache, sie hatten einen unmittelbaren Zugang zu ihm. Doch wenn ich die biblischen Texte lese, stelle ich fest, dass es auch für die Zeitgenossen Jesu, ja sogar für seine engsten Vertrauten – seine Jünger – nicht unbedingt einfach war, ihn zu verstehen und ihm zu glauben. Es stimmt, sie waren dicht an Jesus dran und ja, sie waren seine Schüler und nahmen seine Lehre auf, versuchten seinen Taten nachzueifern. Doch zu seinen Lebzeiten hatten sie dennoch ihr eigenes Bild von Jesus. Oft verstellte ihnen ihr Vorverständnis von einem Messias ihren Blick auf den realen und so anderen Messias Jesus.

Noch viel schwerer war es wohl damals für die Menschen, die nur Berichte über Jesus gehört hatten. Gab es da auch so etwas wie den »Stille-Post-Effekt«, bei dem beim Übermitteln einer Botschaft am Ende der Kette etwas ganz anderes herauskommt, als es der anfängliche Wortlaut der Botschaft war? Im ganzen Land hörten Menschen von den großen Taten von Jesus und kamen in Scharen, um ihn selbst mit eigenen Ohren zu hören. Ebenso machten sich viele kranke Menschen auf, um bei Jesus Heilung zu finden. Darunter war auch ein Vater, dessen Sohn schon viele Jahre durch eine dämonische Belastung in großer Gefahr war. Doch Jesus war nicht da, wo der Vater ihn suchte. Er fand nur einige Jünger vor, die ihm und seinem Sohn aber nicht helfen konnten. Jetzt warteten alle auf die Rückkehr Jesu, denn dieser war mit Petrus, Jakobus und Johannes auf einen Berg gestiegen. Dort oben erschienen Jesus Mose und Elia, und die Jünger erlebten das live mit (Markus 9). Sie wurden Zeugen einer für sie unfassbaren und unbegreiflichen Begegnung mit den Vorfahren des jüdischen Volkes und den Vorbildern ihres Glaubens. Dort auf dem Berg hörten sie, wie Gott sagte, dass Jesus der Sohn Gottes, der durch die Propheten verheißene und von ihnen sehnlichst erwartete Messias ist: »Da entstand eine Wolke, die sie umhüllte. Eine Stimme kam aus der Wolke: ›Dieser ist mein Sohn, auf dem meine ganze Liebe ruht! Auf ihn sollt ihr hören!‹« (Markus 9,7).

Petrus, Jakobus und Johannes wollten sofort Hütten bauen und so das Ereignis festhalten, das sie erlebt hatten. Doch kaum hatten sie das gesagt, wurde Jesus vor ihren Augen verklärt. Und als sie hinschauten, sahen sie nur noch Jesus allein. Es kam der Abstieg vom Berg der Verklärung, es war der Weg zurück in den Alltag, zurück zu den Menschen in Not.

»Und sie kamen zu den Jüngern und sahen eine große Menge um sie herum und Schriftgelehrte, die mit ihnen stritten. Und sobald die Menge ihn sah, entsetzten sich alle, liefen herbei und grüßten ihn. Und er fragte sie: Was streitet ihr mit ihnen? Einer aber aus der Menge antwortete: Meister, ich habe meinen Sohn hergebracht zu dir, der hat einen sprachlosen Geist. Und wo er ihn erwischt, reißt er ihn zu Boden; und er hat Schaum vor dem Mund und knirscht mit den Zähnen und wird starr. Und ich habe mit deinen Jüngern geredet, dass sie ihn austreiben sollen, und sie konnten’s nicht. Er antwortete ihnen aber und sprach: O du ungläubiges Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringt ihn her zu mir! Und sie brachten ihn zu ihm. Und sogleich, als ihn der Geist sah, riss er ihn hin und her. Und er fiel auf die Erde, wälzte sich und hatte Schaum vor dem Mund. Und Jesus fragte seinen Vater: Wie lange ist’s, dass ihm das widerfährt? Er sprach: Von Kind auf. Und oft hat er ihn ins Feuer und ins Wasser geworfen, dass er ihn umbrächte. Wenn du aber etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns! Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst: Wenn du kannst! Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt. Sogleich schrie der Vater des Kindes: Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Als nun Jesus sah, dass die Menge zusammenlief, bedrohte er den unreinen Geist und sprach zu ihm: Du sprachloser und tauber Geist, ich gebiete dir: Fahre von ihm aus und fahre nicht mehr in ihn hinein! Da schrie er und riss ihn heftig hin und her und fuhr aus. Und er lag da wie tot, sodass alle sagten: Er ist tot. Jesus aber ergriff seine Hand und richtete ihn auf, und er stand auf. Und als er ins Haus kam, fragten ihn seine Jünger für sich allein: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? Und er sprach: Diese Art kann durch nichts ausfahren als durch Beten.«

Markus 9,14-29, Lut 2017

Jesus erfasste die Situation sofort und widmete sich als Erstes dem Anliegen des Vaters. Er kam aus der Begegnung mit der himmlischen Realität auf dem Berg der Verklärung wieder hinein in die irdische Wirklichkeit und war sofort in der Lage, sich den Anliegen der Menschen zu widmen. Er lebte in beiden Wirklichkeiten gleichzeitig: Er war stets mit der Wirklichkeit des Himmels verbunden und lebte in regem Austausch mit dem Vater im Himmel. Und gleichzeitig war er auf dieser Erde ganz für die Menschen da, hörte ihnen zu, heilte und tröstete, lehrte und forderte sie heraus.

Glauben heißt: Stille auch im Alltag


Wie die Jünger von Jesus stehen auch wir oft in dieser Spannung zwischen Kontemplation, also dem Rückzug in die Stille und die unmittelbare Nähe Gottes, und Diakonie, der Hilfe für Menschen im umfassenden Sinn. Wie wir bei Jesus sehen, ist das kein Gegensatz, sondern beides sind zwei Seiten einer Medaille und gehören untrennbar zusammen. Wenn wir uns Zeit nehmen, ganz bei Gott zu sein, erhalten wir die Kraft und die Ausrichtung, die wir brauchen, um ganz bei den Menschen zu sein und ihnen tatkräftig zu helfen.

Rückzug aus den alltäglichen Pflichten und Herausforderungen ist nicht immer möglich, denn das Leben an sich fordert uns heraus. Ein Beispiel für gelebte Stille mitten in einem anstrengenden Alltag ist Susanna Wesley, geboren 1669 als letztes von 25 Kindern. Sie selbst war Mutter von 19 Kindern – von denen neun im Kindesalter verstarben. Sie widmete sich ganz der christlichen Erziehung ihrer Kinder, unterrichtete sie in Mathematik, Grammatik, Griechisch, Literatur und Geografie. Schon mit fünf Jahren konnten die Kinder lesen. Jeden Tag lasen sie ein Kapitel der Bibel und einen Psalm. Susanna legte in ihrer Erziehung großen Wert auf Disziplin.

Bei einem so großen Haushalt gab es wenig Zeit für Rückzug und persönliche Stille. Doch sie fand einen Weg, der praktikabel war. Wann immer sie ihre Zeit mit Gott verbrachte, legte sie einen Schal über ihren Kopf und saß, umgeben von allen anderen, in Andacht und Stille, manchmal mitten im Raum. Die Kinder lernten von klein auf, dass die Mutter in diesen Zeiten von niemandem gestört werden wollte. Sie wussten, dass ihre Mutter nun ganz bei Gott, wenn auch körperlich anwesend, war. Sie lernten, diese Art des Rückzugs zu respektieren. Susanna prägte das Leben ihrer Kinder durch ihren Glauben so stark, dass später ihre beiden Söhne Charles und John in England und in den USA evangelisierten. Gemeinsam mit George Whitefield lösten sie eine der größten Erweckungen aus und wurden zu den Gründern der methodistischen Kirche. Zugleich erneuerte sich in der Folge auch die englische Staatskirche. Die Auswirkungen ihrer Verkündigung reichten bis zur Abschaffung der Sklaverei im englischen Empire.3

Glauben heißt: Die Bitte an Jesus richten


Zurück zu Jesus und der aufgebrachten Menschenmenge, darunter auch der bittende Vater: Dieser richtete sich direkt an Jesus und erklärte die Situation. Er erzählte von den gefährlichen Anfällen des Kindes und auch von der Unfähigkeit der Jünger, den Jungen von seinem Leiden zu befreien. Während er noch redete, hatte der Junge wieder einen Anfall und auf die Frage von Jesus hin, wie lange ihm das schon so geschehe, antwortete der Vater »von Kindheit an«. Und dann brach es aus dem Vater heraus: »›Doch wenn du irgendetwas tun kannst, dann erbarme dich über uns und hilf uns!‹ Jesus sagte zu ihm: ›Du sagst: »Wenn du kannst?« Alles ist möglich dem, der vertraut!‹ Im selben Augenblick schrie der Vater des Jungen auf: ›Ich vertraue! Steh mir bei gegen meinen Unglauben!‹« (Markus 9,22-24).

»Ich glaube; hilf meinem Unglauben!« (Markus 9,24, Lut 2017). Reicht ein solcher Schrei zu Jesus aus, um seine Hilfe zu erfahren? Was ist Glaube und was ist Unglaube? Was will der Vater damit ausdrücken?

Glauben heißt: Überzeugt sein


»Der Glaube stützt sich auf die Dinge, auf die man hofft, und ist das Überzeugtsein von Tatsachen, die nicht mit bloßem Auge sichtbar sind. Durch dieses Vertrauen hat das Leben unserer Vorfahren Gottes Bestätigung erfahren. Durch diesen Glauben begreifen wir, dass die Weltdimensionen durch das kraftvolle Wort Gottes ins Sein gerufen wurden, sodass das, was man sehen kann, nicht aus materiell greifbaren Dingen heraus entstanden ist.«

Hebräer 11,1-3

Der Hebräerbrief gibt uns hier eine Definition von Glauben, die uns weiterhelfen kann. Es geht beim Glauben um ein Überzeugtsein von Tatsachen, die unumstößlich sind. Dazu gehört für Christen zum Beispiel die Tatsache der Auferstehung Jesu von den Toten. Es geht bei diesem Verständnis von Glauben um die Kraft und Macht Gottes, die diese Welt geschaffen hat und auch heute die Kraft hat, unser Leben zu verändern. Doch auch der Schreiber des Hebräerbriefes weiß, dass Glaube als ein theoretisches Für-wahr-Halten uns nicht hilft im Alltag....

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