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E-Book

Innovative Wirtschaftskommunikation

Interdisziplinäre Problemlösungen für die Wirtschaft

VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl316 Seiten
ISBN9783835096639
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis59,99 EUR
Die Autorinnen und Autoren setzen sich interdisziplinär mit unterschiedlichen Aspekten innovativer Wirtschaftskommunikation auseinander. Sie stellen Fallstudien und Lösungskonzepte zu folgenden Themenbereichen vor: Kommunikationsmanagement, Kommunikationsstrategien, integrierte Kommunikation, Methodeneinsatz in der Kommunikation, Diversity Management, Textanalyse und Theorieentwicklung in der Kommunikation.

Prof. Dr. Michael Boenigk lehrt am Institut für Kommunikation und Marketing IKM der Hochschule für Wirtschaft HSW Luzern, Schweiz.
Prof. Dr. David Krieger und Dr. Andréa Belliger leiten das Institut für Kommunikationsforschung IKF Luzern, Schweiz.
Christoph Hug ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikation und Marketing IKM der Hochschule für Wirtschaft HSW Luzern, Schweiz.

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Leseprobe
Integrierte Kommunikation - Problem und Losung zugleich? Paradox und Kulturspezifik in der Integrierten Kommunikation (S. 83-84)

Martin Nielsen

Abstract

Die Behauptung, dass Integrierte Kommunikation oder Corporate Communication dank der Schaffung eines einlheitlichen Marken- bzw. Unternehmensauftritts Probleme überwinden kann, die die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Informationsüberlastung bereiten, hat mittlerweile axiomatischien Stellenwert erreicht. Wenn auch der Losungsansatz der Integrierten Kommunikation sicherlich vieles für sich hat, ergeben sich aus dem Konzept auch Probleme und Paradoxe. Der kritische Ansatz von Christensen/Morsing (2005), der u.a. die Körper-Metapher von „Corporate, die Disziplinierung des Unternehmens-„körpers und die Selbstverführung des Unternehmens in Frage stellt, soll daher in diesem Beitrag vorgestellt werden.

Die Verfasser stellen den oft impliziten Thesen, die dem Konzept der Integrierten Kommunikation zugrunde liegen, Antithesen bzw. Paradoxe gegenüber. Dieser kritische Ansatz wird gewürdigt, abschließend aber ausblickend differenziert.

1 Einleitung

Seit geraumer Zeit gilt Integrierte Kommunikation als Zauberformel, mit deren Hilfe sich u.a. die Informationsüberlastung überwinden und eine Differenzierung von Produkt und Unternehmen bei immer einfacher zu kopierenden und zunehmend funktional substituierbaren Produkten erreichen lasst. Einheit, Einheitlichkeit, Kontinuität und ein konsistentes Erscheinungsbild sind dabei die Prinzipien, nach denen eine eindeutige, einzigartige Identität geschaffen und vermittelt werden soll (vgl. z.B. Schweiger/Schrattenecker 2001: 117ff., Bruhn 2001,2003).

Bisher nicht hinreichend gewürdigt und diskutiert wurde dabei ein relativ neuer kritischer Ansatz, welcher In der Integrierten Kommunikation nicht nur die Losung zweier der dringlichsten Probleme der Unternehmenskommunikation sieht, nämlich Informationsüberlastung und Austauschbarkeit der Angebote, sondern auch die Schaffung dieser Probleme. So werden bei der Findung und Beschreibung der Unternehmensidentität (z.B. in der Form von Unternehmensleitlinien bzw. mission statements) oft die gleichen Werte ermittelt und gleich lautende Begrifflichkeiten angewandt.

Gleichzeitig erhöhen sich der Kommunikationsdruck und die Undifferenziertheit unternehmerischer Aussagen. Es stellt sich daher die Frage, wie Integrierte Kommunikation unter diesen Umstanden noch die Informationsüberlastung durchbrechen und zudem differenzierend wirken kann. Damit wird Integrierte Kommunikation zu einem zweischneidigen Schwert, das ein Problem losen soil, zu dessen Entstehung es selbst erheblich beitragt.

Diese Positionen vertreten vor allem Christensen/ Cheney (2000) und Christensen/Morsing (2005). Im Folgenden soil im Anschluss an die Gegenüberstellung dieser beiden Positionen diskutiert werden, inwieweit die „Wahrheit und auch ein „operationelles Optimum am Ende nicht doch zwischen diesen beiden Extremen liegt. Ferner soil angesprochen werden, ob die vorzugsweise theoretischen Argumente, die von Christensen/Cheney (2000) und Christensen/Morsing (2005) angesprochen werden und die durch Beispiele aus der angloamerikanischen und der danischen Wirtschaft veranschaulicht werden, sich auch durch Beispiele aus der deutschen Wirtschaft belegen lassen, die ja wegen ihrer Beheimatung in einer Nationalkultur mit laut Hofstede (1999: 152) höherer Unsicherheitsvermeidung als die USA und Dänemark vielleicht größeren Wert auf Konsequenz und Eindeutigkeit legt.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Einleitung9
Teil 1: Kommunikationsmanagement14
Corporate Governance als Herausforderung für die Corporate Communications15
Abstract15
1 Theorie und Praxis der Corporate Governance15
2 Corporate Communications als Kommunikationsaufgabe mit Ausrichtung an alien Stakeholdern19
3 Corporate Governance in der heutigen Corporate Communications22
4 Beispiel: Der deutsche Corporate Governance Kodex24
5 Fazit27
Literatur28
Neue Ansätze der Erfolgsmessung im Kommunikationsmanagement31
Abstract31
1 Erfolgskontrolie im Kommunikationsmanagement31
3 Ebenen der Erfolgskontrolle33
4 Die Wahrnehmung der Zielgruppen als Ansatzpunkt der Erfolgskontrolle37
5 Bedeutung der Zielgruppenwahrnehmung in der Finanzkommunikation40
6 Möglichkeiten des Perception-Ansatz in der Erfolgskontrolle41
Literatur43
Teil 2: Kommunikationsstrategie47
Luxus zwischen Nachahmung und Unerreichbarkeit. Eine kommunikative Annäherung an die Marketingstrategie.49
Abstract49
Einleitung: Luxus als Mittel der Distinction49
1 Der Luxus bis zum Paradoxon51
2 Der Prozess der Nachahmung53
Schluss: Die Notwendigkeit neuer spezifischer Strategien54
Literatur56
Preiskommunikation - neue Aufgaben der Kommunikationspolitik vor dem Hintergrund veranderter Marktbedingungen57
Abstract57
1 Preiskommunikation als vernachfassigtes Thema in Wissenschaft und Praxis57
2 Veränderte Markt- und Wettbewerbssituation als Rahmenbedingung59
3 Begriff, Aufgaben und Formen der Preiskommunikation62
3.1 Begriff der Preiskommunikation62
3.2 Aufgabenfelder und Ansätze der Preiskommunikation63
4 Preiskommunikation als Chance fur Unternehmen69
Literatur69
Eriebniswelten - Geschichten im Geschäft. Der narrative Business-Ansatz bei Hapimag73
Abstract73
1 Krise, Zufall, Konzept73
2 Eriebnisgesellschaft75
3 Eriebnismarkt76
4 Narratives Management78
5 Co-Produktion80
6 Management mit Geschichten81
6.1 Geschichten und Geldverdienen81
6.2 Resortstory82
6.3 Inszenierung und Businessplan83
7 Eriebniswelten-Ralley84
8 Partner als Geschichtenerzähler85
Literatur86
Weiterführende Literatur87
Teil 3: Integrierte Kommunikation89
Integrierte Kommunikation - Problem und Losung zugleich? Paradox und Kulturspezifik in der Integrierten Kommunikation91
Abstract91
1 Einleitung91
2 Zum Begriff der Integrierten Kommunikation92
2.1 Integrierte Kommunikation92
2.2 Corporate Communication93
2.3 Schnittstellen Integrierte Kommunikation und Corporate Communication94
2.4 Polygenese der Integrierten Kommunikation94
3 Wirtschaflliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen95
4 Lösungsansatz Integrierte Kommunikation95
5 Paradoxe und Probleme der Integrierten Kommunikation96
5.1 Corporate ... als Methapher96
5.2 Disziplinierung des Unternehmens-„körpers" durch einheitliche Kommunikation97
5.3 Selbstverführung98
6 Thesen, Antithesen und Paradoxe99
6.1 Überkommunikationsthese - und Antithese99
6.2 Differenzierungsthese - und Antithese100
6.3 Transparenzthese - und Antithese101
7 Kritik an der Kritik101
7.1 Theorie vs Empirie101
7.2 Kulturspezifische Verzerrung102
7.3 Ausblick103
Literatur103
Veränderung der Wirtschaftsberichterstattung und ihr Einfluss auf Akzeptanz und Umsetzung Integrierter Organisationskommunikation105
Abstract105
1 Ausgangslage - Medialisierung der Wirtschaft105
1.1 Strukturwandel der Öffentlichkeit - Ökonomisierung der Medien107
1.2 Sozialer Wandel - Ökonomisierung der Gesellschaft108
2 Anpassung ökonomischer Organisationen an die veranderten Rahmenbedingungen109
3 Notwendigkeit Integrierter Unternehmenskommunikation110
3.1 Notwendigkeit eines erweiterten Integrationsbegriffs111
4 Empirische Studie zur Integrierten Kommunikation in der Schweiz112
4.1 Gruppenbildung und Hypothesen112
4.2 Operationalisierung112
4.3 Methode113
5 Untersuchungsergebnisse114
5.1 Ergebnisse zur Kluft zwischen Akzeptanz und Umsetzung von Integration114
5.2 Ergebnisse zur Selbst- und Fremdreflexion115
5.3 Ergebnisse zu Organisationsstrukturen und Kommunikationskultur115
5.4 Ergebnisse zur Sprachqualität117
5.5 Ergebnisse zur Kommunikationsabstimmung117
6 Ausblick und Fazit118
Literatur118
Teil 4: Methodeneinsatz in der Kommunikation121
Bedarfe erheben oder Bedarfe wecken? Das Tiefeninterview der qualitativen Marktforschung - diskursanalytisch betrachtet123
Abstract123
1 Einleitung123
2 Das Tiefeninterview - ,Königsweg' der qualitativen IVIarktforschung?124
3 Das Tiefeninterview der qualitativen Marktforschung aus diskursanalytischer Perspektive126
3.1 Das Konzept der funktional-pragmatischen Diskursanalyse126
3.2 Das Tiefeninterview - auch ein Verkaufsgespräch?128
4 Abschließende Überlegungen134
Transkriptionslegende135
Literatur135
Zwischen Automation und Dialog: Kunden identifizieren im Bank Call Center137
Abstract137
1 Bancomat, IVR, Internet: Der Trend zur Selbstbedienung137
2 Vom Schalter zum Call Center139
3 Die EDV-gestützte Kundenidentifikation143
4 Technisch bedingte Veränderungen im Gesprächsmuster144
5 Fazit147
Transkriptionsregein148
Literatur149
Kultur und Konflikt: Mediation von Wirtschafts- und Alltagskonflikten in China.151
Abstract151
1 Einleitung151
2 Interkulturelle Wirtschaftsmediation in China152
3 Mediation in China aus der Perspektive chinesischer und amerikanischerWirtschaftsmediatoren153
3.1 Informalitat, Seniorität und „Dritte"153
3.2 Emotionale, politische, nationale und sachliche Aspekte153
3.3 Conciliation versus Mediation154
3.4 Neutralität des Mediators und Selbstbestimmung der Konfliktparteien154
4 Mediation von Alltagskonflikten in China155
4.1 Das Gesprächsmaterial155
4.2 Die Rolle des Mediators156
4.3 Bezug zu kollektiven Werten: der Wendepunkt160
5 Zusammenfassung163
Transkriptionskonventionen164
Literatur164
Teil 5: Diversity Management167
What's real? - Die Chimare internationaler Werbestandardisierung am Beispiel der Coca-Cola Real-Kampagne169
Abstract169
1 Problemstellung169
2 Analysemethode172
3 Analyseergebnisse174
3.1 Lebensweltliche Bedeutungsebene174
3.2 Symbolische Bedeutungsebene175
3.3 Pragmatische Bedeutungsebene179
3.4 Zusammenfassung182
4 Diskussion183
5 Schlussfolgerungen186
Anhang (Inhaltsangaben der Werbespots)187
Literatur188
Diversity-Management und der Diversity-Mensch191
1 Die heutige Situation191
2 Globalisierung192
3 Soziales Vertrauen als neue Brucke und einigendes Band192
4 Der kulturelle und ethnische Mix193
5 Diversity IVIanagement und Global Fitness193
6 Die Entwicklung von Diversity Management195
7 Der Diversity-Mensch197
8 Zusammenfassung197
Weiterfuhrende Literatur198
Code-switching in business communication: stimulating versus impeding relations with intercultural and diverse groups199
Abstract199
1 Introduction199
2 Cultural aspects201
2.1 Cognition and culture202
2.2 Importance of affect in cultures203
3 The importance of grouping204
4 Empathy206
5 What form of mediation?207
6 Context208
7 Discussion209
8 Conclusion212
References213
Teil 6: Textanalyse216
Click Here to Shop Now!: A micro-linguistic analysis of medical spam mails217
Abstract217
1 Introduction217
2 Spam - A characterisation218
2.1 Communicative purpose218
2.2 Rhetorical context219
2.3 Research perspectives on spam221
3 Method223
3.1 Corpus compilation223
3.2 Procedures of analysis223
4 Findings224
4.1 State your case: Stand-alone 'solicit response' moves224
4.2 Politeness in soliciting a response226
5 Concluding comments229
References233
Unternehmensprofile auf Websites - heterogene Sender und Botschaften235
Abstract235
1 Ansätze zu Identität und Identifizierung235
2 Identifizlerung auf Unternehmenswebsites236
2.1 Textuell kommunizierte Sender: Fallbeispiel Gam237
2.2 Text-Bild-Relation: Fallbeispiel Alhambra International239
3 Botschafl des Unternehmensprofils241
3.1 Metainformation versus Sprachhandlung: Fallbeispiel Aventis241
3.2 Unternehmensspezifische Botschaft und Abstimmung der Lexik: Fallbeispiel BASF versus IVC244
4 Textindikatoren und ihre möglichen Ursachen246
Literatur249
Unternehmen als Texte gelesen251
Abstract251
1 Einleitung251
2 Textbegriff252
3 Zum Verhältnis zwischen Text und Unternehmen255
4 Schluss260
Literatur260
Implizite Werbestrategien technisch hochwertiger Produkte in englischsprachigen, medizinischen Fachzeitschriften261
Abstract261
1 Einführung261
2 Aktivierungsstrategien in der gedruckten Fachwerbung264
3 Werbeprozess in medizinisch-technischen Fachzeitschriften269
3.1 Kontext des Werbeauftritts269
3.2 Rezeptionssteuerung durch aktiviertes Wiedererkennen270
4 Informationales und transformationales Werben270
5 Strategische Darstellung in der Werbung272
6 Implizitheitsabstufungen in transformationalen Werbeanzeigen275
Literatur277
Teil 7: Innovative Ansätze zur Theorieentwicklung280
Interkulturelle Theorienentwicklung anhand der Konzeptualisierung von Welt: vom dyadischen zum triadischen Kulturbegriff281
Abstract281
1 Einleitung281
2 Der sozialphänomenologische Ansatz283
3 Die interkulturelle Relevanz285
4 Der Einfluss des dyadischen Paradigmas auf die Theorienbildung in der Interkulturellen Kommunikation287
5 Die indigene Dimension und das triadische Konzeptualisierungsmodell von Kultur291
6 Ausblick297
Literatur297
Ein Akteur-Netzwerk-Modell der Wirtschaftskommunikation299
Abstract299
1 Wissensgeseiischaft299
2 Innovation301
3 Wissensmanagement302
4 Entwicklungsorientiertes Management306
5 Kontextsteuerung308
6 Akteur-Netzwerk-Theorie310
7 Netzwerke312
8 Aushandein313
8.1 Problematisierung315
8.2 Interessement315
8.3 Enrolement316
8.4 Mobilisierung316
9 Akteure317
10 Das Akteur-Netzwerk-Modell der Wirtschaftskommunikation319
Literatur319
Autorenverzeichnis323
Herausgeber324

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