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E-Book

Institutionalisierung und Koordination von Auslandseinheiten

Analyse von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen

AutorDirk Morschett
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl721 Seiten
ISBN9783835055094
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis82,99 EUR
Die Institutionalisierung sowie die Koordination von Auslandseinheiten sind Kernaufgaben für das Management multinationaler Unternehmen (MNU). Der Autor stellt die theoretischen Grundlagen der beiden Themenkomplexe umfassend dar, analysiert bisherige Studienergebnisse und leitet Hypothesen ab. Basierend auf dem Konfigurationsansatz werden empirisch erfolgreiche Koordinationsmuster sowie Institutionalisierungsformen in Abhängigkeit der Rolle einer Auslandseinheit für das MNU und der Umfeldsituation präsentiert.

Prof. Dr. Dirk Morschett ist Inhaber des Chairs of International Management der Universität Fribourg.

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Leseprobe
1. Grundlagen der Untersuchung (S. 1)

1.1. Einführung und Problemstellung

1.1.1. Einführung

Die internationale Unternehmenstätigkeit hat im Verlauf der letzten Dekaden eine enorme Bedeutung erlangt.

Die empirische Basis dieser Aussage, die z.B. in dem rasanten Wachstum des Welthandels und der Direktinvestitionsströme, den Import- und Exportquoten bei verschiedenen Warengruppen, der Bedeutung des Intra-Unternehmens-Handels am gesamten Welthandel, dem Internationalisierungsgrad einzelner Unternehmen, der Anzahl der international tätigen Unternehmen in einzelnen Volkswirtschaften oder der Anzahl der bestehenden ausländischen Tochtergesellschaften gesehen werden kann, soll hier nicht im Detail wiedergegeben werden.

Die entsprechenden Daten und Fakten werden in den Einführungskapiteln zahlreicher Lehrbüchern zum Internationalen Mangement aufgezeigt, um die hohe Relevanz der Thematik zu unterstreichen (so z.B. Welge/Holtbrügge 2003, S. 20ff., Kutschker/Schmid 2005, S. 40ff., S. 234, Zentes/Swoboda/Morschett 2004, S. 13ff.).

Unstrittig ist auch, dass die Komplexität der Führung eines international tätigen Unternehmens in der Regel höher ist als bei der Führung eines nur national tätigen Unternehmens.

Im Gegensatz zur nationalen Unternehmensführung, die ihre Aktivitäten auf ein relativ stabiles Umfeld ausrichten kann, müssen internationale Führungsentscheidungen und -handlungen auf Umfeldentwicklungen abgestimmt werden, die häufig dynamischer als rein nationale Entwicklungen ablaufen.

Da die Besonderheit internationaler Unternehmenstätigkeit vor allem in der Durchführung länderübergreifender Ressourcentransfers liegt, ist ein international tätiges Unternehmen zudem heterogenen Umfeldern ausgesetzt. Das Spannungsfeld zwischen einer u.U. notwendigen Adaption an die jeweiligen Gastlandbedingungen einerseits und einer weltweit standardisierten Vorgehensweise andererseits wirft damit eine einzigartige Fragestellung für international tätige Unternehmen auf.

Zudem verschließen sich häufig Eigenarten von Auslandsmärkten den meist im Stammland erfahrenen und sozialisierten Managern, der Fremdheitsgrad des Gastlandumfelds ist deutlich größer als bei rein nationaler Tätigkeit (Macharzina 2003b, S. 836f., Welge/Holtbrügge 2003, S. 37, Fayerweather 1969, Johanson/ Vahlne 1977, S. 26). Ob durch diese erhöhte Komplexität und die erwähnten Besonderheiten die internationale Unternehmensführung ein eigenständiges wissenschaftliches Untersuchungsobjekt darstellt oder lediglich den Spezialfall großer, diversifizierter Organisationen (vgl. Macharzina 2003a, S. 27), soll hier nicht diskutiert werden.

Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass nicht nur Großunternehmen das Untersuchungsobjekt der Forschung zum Internationalen Management darstellen, sondern die Gestaltung internationaler Unternehmensaktivitäten auch für kleine und mittlere Unternehmen von Relevanz ist (Swoboda/Meyer 1999).

Mit zunehmender Internationalisierung von Unternehmen wird der von Auslandseinheiten erwirtschaftete Beitrag zum Unternehmensergebnis immer wichtiger. Dies konstatierte Welge bereits 1980 (S. V). Seither haben sich die weltweiten Direktinvestitionsbestände mehr als verzehnfacht (vgl. Zentes/Swoboda/Morschett 2004, S. 17f.), woraus – vereinfacht gesagt – eine entsprechend größere Bedeutung von Auslandseinheiten für die Unternehmen resultiert.

Nach Angaben der UNCTAD hat sich die Zahl der ausländischen Tochtergesellschaften von Unternehmen allein seit Mitte der 1990er Jahre etwa verdoppelt (vgl. UNCTAD 1999, Kutschker/Schmid 2005, S. 234). Betrachtet man den enormen Bedeutungsanstieg, wird deutlich, warum das Thema der Beziehung zwischen einer inländischen Unternehmenszentrale und einer Auslandseinheit auch heute noch in der Forschung zum Internationalen Management von hoher Aktualität ist (Schmid/Kutschker 2003, S. 161).
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Herausgeber6
Foreword of the Editors7
Geleitwort8
Vorwort10
Inhaltsverzeichnis12
1. Grundlagen der Untersuchung19
1.1. Einführung und Problemstellung19
1.2. Auslandseinheit als Analyseebene34
1.3. Forschungsdefizite und forschungsleitende Fragen40
1.4. Aufbau der Arbeit45
2. Internationale Institutionalisierung und Koordination von Auslandseinheiten als Gegenstand von Theorien, Erklärungsansätzen und empirischen Untersuchungen47
2.1. Einführung47
2.2. Ausgewählte grundlegende Theorien und Ansätze zur Erklä-rung der Organisation und des strategischen Verhaltens in-ternational tätiger Unternehmen48
2.3. Institutionalisierung von Auslandseinheiten85
2.4. Koordination von Auslandseinheiten182
2.5. Heterogenität von Auslandseinheiten – Rollentypologien als theoretisch- konzeptionelle Grundlagen der Aufgabenvielfalt228
2.6. Konzeptionelle Überlegungen zum Charakter und zur Inter-nationalisierung von Dienstleistungen sowie empirische Be-funde272
3. Modell der Institutionalisierung und Koordination von Auslandseinheiten301
3.1. Primat der strategischen Zielsetzung301
3.2. Interdependenz der Komponenten309
3.3. Entwicklung eines Modells zur Erklärung von Institutionali-sierung und Koordination von Auslandseinheiten321
4. Ergebnisse der empirischen Untersuchung – Analyse der Institutionalisierung und Koordination von Auslandsheiten443
4.1. Methodische Anlage und Durchführung der empirischen Primäruntersuchung443
4.2. Ergebnisse der empirischen Analyse453
5. Zusammenfassung der Ergebnisse und Implikationen für das Internationale Management634
5.1. Zusammenfassung und Bewertung der Ergebnisse634
5.2. Implikationen für das Internationale Management653
Anhang663
Anhang: Liste der in der Meta-Analyse verwendeten Studien664
Anhang: Messkonzept665
Anhang: Fragebogen zur empirischen Untersuchung670
Literaturverzeichnis679

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