Sie sind hier
E-Book

Internationale Unternehmensführung

Entscheidungsfelder und politische Aspekte

AutorReinhard Moser
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl204 Seiten
ISBN9783834984319
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR
Politische Aspekte spielen im Rahmen der internationalen Unternehmenstätigkeit seit jeher eine bedeutende Rolle. Dabei geht es im weitesten Sinne um Einflussnahmen unterschiedlicher Art, die nicht zuletzt angesichts vermehrter staatlicher Eingriffe ins Wirtschaftsleben - aktuell vor dem Hintergrund einer Krisenphase - stark beachtet werden.


Univ. Prof. MMag. Dr. Reinhard Moser leitet das Institut für Betriebswirtschaftslehre des Außenhandels und ist Vorstand des Departments für Welthandel der Wirtschaftsuniversität Wien.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe
Internationalisierung mittelständischer Weltmarktführer: Eine empirische Studie der Erfolgsfaktoren, Internationalisierungsmuster und Herausforderungen. (S. 113-114)

Helmut Haussmann, David Rygl und Dirk Holtbrügge


1 Einleitung

Derzeit fallen knapp 99,7% aller Unternehmungen in Deutschland in die Kategorie der kleinen und mittleren Unternehmungen (KMUs). Sie produzieren knapp die Hälfte der Bruttowertschöpfung des Unternehmenssektors, sorgen in ihrer Vielfalt für wirtschaftliche Stabilität und sind integraler Bestandteil einer ausgewogenen Größenstruktur von Unternehmungen. Gleichzeitig fördern sie Innovationen und tragen damit zu mehr Wachstum und Beschäftigung in Deutschland bei.

Trotz ihrer großen Bedeutung im Heimatland spielen deutsche KMUs international nur eine unbedeutende Rolle (vgl. Kast/Rödl, 2000). Gründe für die geringe internationale Präsenz sind vor allem die niedrige Eigenkapitalausstattung, begrenzte Management- und Personalkapazitäten, fehlende internationale Marktkenntnisse und mangelnde interkulturelle Kompetenz. Empirischen Untersuchungen zufolge sind zwar viele KMUs durch Export auf ausländischen Märkten präsent, dessen Anteil ist im Vergleich zum Gesamtumsatz aber nur gering (vgl. Gutmann, 2000, S. XIX). Während die überwiegende Mehrzahl der KMUs international kaum aktiv ist, gibt es eine überschaubare, jedoch sehr bedeutsame Gruppe von Unternehmungen, die nicht nur einen sehr hohen Internationalisierungsgrad aufweist, sondern dabei auch sehr erfolgreich ist.

Diese mittelständischen Weltmarktführer (MWFs) zeichnen sich durch eine besonders erfolgreiche Stellung im Weltmarkt, vor allem aber auch auf dem europäischen Markt aus. Zumeist belegen sie in ihrer speziellen Branche oder Marktnische einen der ersten drei Plätze, wobei diese Marktstellung über Jahre hinweg gehalten und weiter ausgebaut wurde (vgl. Haussmann, 2003). Die Internationalisierung von KMUs steht darüber hinaus im Mittelpunkt zahlreicher Studien, wie sie etwa jüngst gemeinsam von der Kreditanstalt für Wiederaufbau und der IKB Deutsche Industriebank AG durchgeführt wurde (vgl. KfW Bankengruppe, 2004).

Die meisten Studien beschränken sich in ihren Umfragen auf reine Exportaktivitäten, ohne anspruchsvollere und weitergehende Formen der Internationalisierung wie Joint Ventures und Produktionsniederlassungen im Ausland zu betrachten. Somit bleiben die zentralen Fragen nach den Erfolgsfaktoren der Internationalisierung unbeantwortet. Vor diesem Hintergrund verfolgt die vorliegende Studie die folgenden zentralen Ziele: In einem ersten Untersuchungsschritt wird der Frage nachgegangen, welche besonderen Fähigkeiten bzw. Voraussetzungen MWFs aufweisen, die es ihnen ermöglichen, zu Weltmarktführern in ihrem jeweiligen Bereich zu werden.

Dabei werden gerade persönliche Faktoren des Gründers bzw. Eigentümers, unternehmenskulturelle, strukturelle und technologische Faktoren betrachtet. Daran schließt sich die Frage an, wie MWFs ihren Internationalisierungsprozess gestalten. Zudem wird analysiert, wie MWFs mit den besonderen Risiken internationaler Unternehmungstätigkeit umgehen. Schließlich wird analysiert, vor welchen aktuellen und zukünftigen Herausforderungen MWFs stehen. Dabei wird insbesondere den begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen dieses Unternehmungstyps Rechnung getragen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Herausgeber6
Preface7
Einführung in den Tagungsband8
Themenwahl für die Tagung 2008 der Kommission für Internationales Management8
„Internationale Unternehmensführung: Entscheidungsfelder und politische Aspekte“8
Gastvortrag und Panels12
Danksagung13
Inhaltsverzeichnis14
Autorenverzeichnis15
Die neue politische Rolle von Unternehmen in einer globalisierten Welt – Ein Überblick über die Forschungslandschaft21
1 Die erweiterte politische Verantwortung von Unternehmen22
2 Unternehmen als politische Akteure? – Die Grenzen gegenwärtiger Ansätze zur politischen Verantwortung23
3 Die Verantwortung von Unternehmen in der Gesellschaft: Denkschulen und Grundannahmen im apolitischen CSR-Ansatz26
4 Licht- und Schattenseiten der globalen Wirtschaft: Unternehmensverhalten im globalen Kontext29
4.1 Die Schattenseite29
4.2 Die Lichtseite30
5 Die Suche nach einer Neukonzeption der politischen Rolle von Unternehmen31
6 Ein neues Paradigma gesellschaftlicher Verantwortung in der globalisierten Welt32
6.1 Governance: Von der Dominanz ökonomischer Rationalität hin zu ihrer Domestizierung mittels neuer Formen der globalen Steuerung33
6.2 Gesetzgebung: von staatlicher Regelsetzung, formellen Bestimmungen und Durchsetzungen hin zur Selbstregulierung, „soft law“ und freiwilligem Handeln35
6.3 Legitimität: Von einer kognitiven und pragmatischen hin zu einer moralischen (argumentativen) Legitimität36
6.4 Demokratie: von einer liberalen zu einer deliberativen Demokratie37
6.5 Moral: Von einer empirischen oder philosophischen hin zu einer pragmatischen Begründung40
6.6 Stakeholder-Beziehungen: Von der bloßen Reaktion auf den Druck mächtiger Stakeholder hin zu einem pro-aktiven Engagement im demokratischen Prozess und die Lösung der Problematik öffentlicher Güter41
7 Schlussfolgerung42
Literatur45
Stakeholder-Netzwerke ausländischer Unternehmungen in Russland: Eine empirische Studie51
1 Problemstellung, Zielsetzung und Aufbau des Beitrags52
2 Theoretische Grundlagen53
3 Aufbau und Ablauf der empirischen Studie57
3.1 Auswahl der Untersuchungseinheiten57
3.2 Datenerhebung und -erfassung58
3.3 Datenauswertung59
4 Risiken ausländischer Unternehmungen in Russland61
5 Stakeholder-Netzwerke deutscher Unternehmungen in Russland: Drei Fallstudien65
5.1 Stakeholder-Netzwerk von Knauf65
5.2 Stakeholder-Netzwerk von VEKA69
5.3 Stakeholder-Netzwerk von Fresenius72
6 Stakeholder-Netzwerke deutscher Unternehmungen in Russland: Fallübergreifende Analyse74
7 Fazit und Implikationen76
Literatur78
Managing Attention in the Multinational Corporation: Eine Forschungsagenda83
1 Einleitung84
2 Aufmerksamkeit als knappe Ressource in der MNU84
3 Dimensionen von Aufmerksamkeit86
4 Die Perspektive der Unternehmenszentrale: Wie Aufmerksamkeit effizient verteilt werden kann87
5 Die Perspektive der Tochtergesellschaften: Werben um Aufmerksamkeit90
6 Eine Forschungsagenda91
Literatur93
Einfluss der Irreversibilität von Investitionen auf Entscheidungen zur Vergrößerung von Auslandsgesellschaften95
1 Einleitung96
2 Call-Optionsmodell für ausländische Folgeinvestitionen97
2.1 Unsicherheit bei der Investitionsentscheidung97
2.2 Irreversibilität der Investition99
3 Empirische Methodik100
3.1 Datenbasis100
3.2 Variablen101
3.3 Hazard Rate-Modell103
4 Ergebnisse105
5 Diskussion108
Literatur110
Das Lernverhalten früh internationalisierender Unternehmen: Ein konzeptioneller Analyserahmen113
1 Einführung114
2 Literaturüberblick115
3 Lerntheorien als theoretisches Fundament115
4 Herleitung des konzeptionellen Analyserahmens117
4.1 Eigenes Erfahrungslernen117
4.2 Lernen durch Erfahrungen von Netzwerkpartnern118
4.3 Lernen durch Imitation von Best Practices118
4.4 Komplementaritäten der unterschiedlichen Lernmechanismen119
5 Diskussion und Implikationen120
Literatur120
Internationalisierung mittelständischer Weltmarktführer: Eine empirische Studie der Erfolgsfaktoren, Internationalisierungsmuster und Herausforderungen.123
1 Einleitung124
2 Abgrenzung des Begriffs „mittelständische Weltmarktführer“125
3 Untersuchungsdesign126
4 Internationalisierungsphasen von MWFs126
Phase I – Die Visionäre127
Erfolgsfaktor Technologieführerschaft127
Internationalisierungsmuster128
Herausforderung: Schaffung einer internationalen Vision als zukünftiges Leitbild130
Risiken130
Phase II131
Die Eroberer131
Erfolgsfaktor Wettbewerbsnähe131
Internationalisierungsmuster132
Die Begleiter134
Erfolgsfaktor Kundennähe134
Internationalisierungsmuster134
Herausforderung: Wahrung der eigenen Identität135
Phasenbezogene Risiken136
Phase III – Die Globalisierer136
Erfolgsfaktor Kontinuität136
Internationalisierungsmuster137
Herausforderungen138
Risiken139
5 Zusammenfassung und Implikationen140
Literatur141
Das 3K-Projekt – Empirische Analysen der Konfiguration, Koordination und Kundenintegration von internationalen Dienstleistungsunternehmen: Darstellung des Forschungsplans und erster Forschungsergebnisse143
1 Problemstellung und Zielsetzung des BMBF-Projekts „3K – Globale Strategien von Dienstleistungsunternehmen. Konfiguration. Koordination. Kundenintegration“144
2 Theoretisch-konzeptioneller Hintergrund146
2.1 Konfiguration146
2.2 Koordination147
2.3 Kundenintegration149
3 Der 3K-Forschungsplan150
3.1 AP1: Entwicklung eines dienstleistungsorientierten Wertketten-Konzepts150
3.2 AP 2: Explorative Untersuchung der Konfiguration, Koordination und Kundenintegration internationaler Dienstleistungsunternehmen151
3.3 AP 3: Identifikation von Typen und Erfolgsfaktoren international tätiger Dienstleistungsunternehmen152
3.4 AP 4: Implementierung und Evaluation153
4 Erste Forschungsergebnisse154
4.1 Konzipierung einer dienstleistungsspezifischen Wertkette154
4.2 Länderübergreifende Konfiguration der Wertaktivitäten von Fluggesellschaften155
Primäre Aktivitäten156
Unterstützende Aktivitäten157
Länderübergreifende Konfiguration157
4.3 Länderübergreifende Koordination in einem mittelständischen Dienstleistungsunternehmen158
Die länderübergreifende Koordination der MATERNA GmbH158
Einflussfaktoren auf die länderübergreifende Koordination159
4.4 Entwicklung eines interkulturellen Modells der Kundenintegrationsbereitschaft160
Individuelle kulturelle Werte und Überzeugungen des Kunden161
Persönlichkeitsbasiere Determinanten der Kundenintegrationsbereitschaft162
Integrationsbereitschaft des Kunden162
5 Resümee und Ausblick163
Literatur164
Schwerpunkte und Trends in der betriebswirtschaftlichen Mittel- und Osteuropaforschung: Ein Literaturüberblick zum Zeitraum 1990-2005167
1 Einleitung168
2 Zur Methodik des Literaturüberblicks170
2.1 Auswahl der Zeitschriften und des Analysezeitraums172
2.2 Bestimmung der Kategorien173
2.3 Auswahl und Kodierung der Artikel176
2.4 Limitationen176
3 Ergebnisse der Inhaltsanalyse178
4 Qualitative Inhaltsanalyse von Themenfeldern188
4.1 Transformationsprozess189
4.2 Privatisierung191
4.3 Markteintritt192
4.4 Joint Venture194
4.5 Marketingstrategie196
4.6 Change Management und Organisationswandel197
5 Schlussfolgerungen und Diskussion zukünftiger Entwicklungsrichtungen199
Literatur203

Weitere E-Books zum Thema: Management - Wirtschaft - Coaching

Zeitmanagement im Projekt

E-Book Zeitmanagement im Projekt
Format: PDF

Von Projektleitern und ihren Mitarbeitern wird grundsätzlich eine exakte Punktlandung erwartet: Sie sollen das Projekt zum vereinbarten Termin beenden, selbstverständlich die Budgetvorgaben einhalten…

Zeitmanagement im Projekt

E-Book Zeitmanagement im Projekt
Format: PDF

Von Projektleitern und ihren Mitarbeitern wird grundsätzlich eine exakte Punktlandung erwartet: Sie sollen das Projekt zum vereinbarten Termin beenden, selbstverständlich die Budgetvorgaben einhalten…

Basiswissen Beschaffung.

E-Book Basiswissen Beschaffung.
Format: PDF

Anhand vieler Beispiele für die relevanten Aufgaben und Methoden der Beschaffung bietet der Band Grundwissen für den Quereinsteiger sowie ein Repetitorium für den Praktiker. Das Buch gibt eine kurze…

Basiswissen Beschaffung.

E-Book Basiswissen Beschaffung.
Format: PDF

Anhand vieler Beispiele für die relevanten Aufgaben und Methoden der Beschaffung bietet der Band Grundwissen für den Quereinsteiger sowie ein Repetitorium für den Praktiker. Das Buch gibt eine kurze…

Weitere Zeitschriften

Ärzte Zeitung

Ärzte Zeitung

Zielgruppe:  Niedergelassene Allgemeinmediziner, Praktiker und Internisten. Charakteristik:  Die Ärzte Zeitung liefert 3 x pro Woche bundesweit an niedergelassene Mediziner ...

BIELEFELD GEHT AUS

BIELEFELD GEHT AUS

Freizeit- und Gastronomieführer mit umfangreichem Serviceteil, mehr als 700 Tipps und Adressen für Tag- und Nachtschwärmer Bielefeld genießen Westfälisch und weltoffen – das zeichnet nicht ...

BMW Magazin

BMW Magazin

Unter dem Motto „DRIVEN" steht das BMW Magazin für Antrieb, Leidenschaft und Energie − und die Haltung, im Leben niemals stehen zu bleiben.Das Kundenmagazin der BMW AG inszeniert die neuesten ...

Card-Forum

Card-Forum

Card-Forum ist das marktführende Magazin im Themenbereich der kartengestützten Systeme für Zahlung und Identifikation, Telekommunikation und Kundenbindung sowie der damit verwandten und ...

SPORT in BW (Württemberg)

SPORT in BW (Württemberg)

SPORT in BW (Württemberg) ist das offizielle Verbandsorgan des Württembergischen Landessportbund e.V. (WLSB) und Informationsmagazin für alle im Sport organisierten Mitglieder in Württemberg. ...

Euro am Sonntag

Euro am Sonntag

Deutschlands aktuelleste Finanz-Wochenzeitung Jede Woche neu bietet €uro am Sonntag Antworten auf die wichtigsten Fragen zu den Themen Geldanlage und Vermögensaufbau. Auch komplexe Sachverhalte ...

filmdienst#de

filmdienst#de

filmdienst.de führt die Tradition der 1947 gegründeten Zeitschrift FILMDIENST im digitalen Zeitalter fort. Wir begleiten seit 1947 Filme in allen ihren Ausprägungen und Erscheinungsformen.  ...